Steilheit im Arbeitspunkt und Oszillator- Anschwingsteilheit

      Unter diesem Link findet man einen Text zur Arbeits-und Anschwingsteilheit bei den Oszillatorschaltungen.
      Um einen Oszillator zum Schwingen zu bewegen, benötigt man eine hoehere, oft die maximale, Steilheit der Röhre als in einer Verstaerkerstufe, bei der stets eine mittlere oder gar niedrige Steilheit durch die Beschaltung der Röhre vorgegeben wird.e
      Auch eine Gegenkoplung (Katode, G2 Rvor, usw) wirkt dabei ausgleichend, beim Anschwingen fehlt diese Funktion.
      Das fuehrt dazu, dass eine Röhre als Oszillator versagt, als Verstaerkerröhre aber sicher arbeitet.

      Bei den Röhrentestern der US-Army (TV7/U xx) findet sich ein Hinweis, eine Röhre die unter dieser eingestellten Messbedingung als unbrauchbar angezeigt wird, kann an einer anderen Stelle zufriedenstellend arbeitet.

      Stichwort: SABA UKW-BOX 2 x EC92

      Hier eine Erklaerung warum?


      http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/Die%20Anschwingsteilheit_v2.pdf

      hans
      Hallo Hans,

      deine Ausführungen sind unbedingt nachvollziehbar und einleuchtend. --

      Nur lässt es sich nicht ganz einfach verstehen weshalb ein gegenseitiger Tausch der beiden EC92 (wegen Versagen des Oszillators) in den meisten Fällen erfolgreich ist, während die Vorstufen-Röhre, welche ihr Leben lang mit nahezu doppeltem Anodenstrom betrieben wurde in diesem Fall als Oszillator noch bessere Anschwingeigenschaften aufweist.

      Logischerweise sollte ja die Katodenleistung (Steilheit) der strommässig und Leistungsmässig stärker beanspruchten Vorröhre nach gleicher Betriebsdauer einer größeren Minderung unterliegen.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter, hallo Leser

      Es waren Meldungen hier im Forum, die eine Antwort auf Beobachtungen
      zur EC92 in den UKW- Boxen erwartet hatten.

      Diese Leute beobachten eben immer wieder, dass sie mit einem Tausch
      der Röhren zumindest einen Erfolg erzielen.
      Dieter (Deltamike 55) der im Post 012 beim Wildbad 8,am 10.01.2013
      gezielt gefragt hat: warum versagt die Oszillatorröhre, die ja weniger
      Strom zieht als die Vorstufe.
      Dabei ist mir (decoder) vollkommen klar, dass keiner weis, ob die Röhren
      immer gleich alt sind. Es ist zunaechst nicht einzusehen, warum die mit
      weniger Anodenstrom im Betrieb zieht als die Andere, versagt.

      Ich will hier nicht einen Vortrag ueber Katoden in Consumer-Röhren
      halten.
      Bekannt ist aber doch, dass bei der Herstellung die Katoden zunaechst
      nicht fähig sind, Elektronen abzugeben. Der Vorgang der das bewirkt
      heisst. Aktivieren. Chemische Vorgaenge in der Katodenschicht machen
      das möglich. Auch bekannt ist, dass dieser Vorgang sich laufend
      wiederholt wenn die Katode Strom zieht. Gleichzeitig wird die Oberflaeche
      laufend unfaehig, weiterhin Elektronen abzugeben. Damit das nicht
      schnell passiert werden aus der Tiefe der Katode immer neue Zonen quasi
      aktiviert von denen die Emission aufrecht gehalten wird.

      Weil diese Vorgaenge parallel ablaufen, muss das Gleichgewicht erhalten
      bleiben. Daher wird bei Langlebensdauer- Röhren, weder eine
      Unterheizung noch eine Überheizung zugelassen, damit die Lebensdauer
      nicht verkürzt wird. Was auch in Grenzen bei Consumertypen Vorschrift ist
      Auch eine Unterforderung der Aktivierung ist also schaedlich. Das kann
      von der Heizung oder von weniger Strom kommen. NULL- Strom fuehrt
      zur Zwischenschichtbildung und zum Totalausfall (PC86, PC88, im UHF-
      Tuner im TV- Empfaenger.
      Schwach beheizte Katoden ( 0,15 bis 0,2A) zeigen fuer mich immer das
      gleiche Bild: eine Emissionsschwaeche viel frueher als bei gut beheizten Typen und Schaltungen.
      So findet man in Radios die Typen: EC92, UC92, EL95, EF86, EF40, DK92, DK96 und DCH11,als Befund viel eher eine Emissionsschwaeche als vergleichsweise bei hoeher belasteten UKW Stufen oder ZF- Stufen mit EF80, EF85 und EF89. 5 Typen davon treiben einen Oszillator an.

      Mein NF-Voltmeter RV51 mit 2x EF40 zeigt nach wenigen hundert
      Stunden Eichungsfehler, obwohl nur mit 150Volt, ueber einen
      Siebwiderstand von 60Kohm und einen Aussenwiderstand von 200kohm
      kaum Strom fliessen kann. Von Erschoepfung der Katode kann da keine
      Rede sein.
      Oder eine EF86 in einer NF- Vorstufe bei SABA, warum wird die
      emissionsschwach?
      Oder Röhren die viele Jahre nicht in Betrieb waren, zeigen
      Emissionsschwaeche die mit Ueberheizung und hohem Strom wieder
      belebt werden kann.
      Oder warum kann eine lahme Tube wieder belebt werden? Ist sie echt
      verbraucht, ist das nicht moeglich.
      Fuer mich ist also klar, es gibt Schaltungen da werden Röhren in ihrer
      Katodenergiebigkeit echt auch physikalisch, erschoepft wenn man quasi
      ihre Leitung im Wattstunden abfragt.
      Es gibt auch viele mit kleiner Heizleitung und daher schwacher Katode, die
      mangels Reaktivierung oder deren Unfaeghigkeit dazu, ausfallen.
      Das sind aber meistens die Oszillatorstufe, oder Stufen wo ein Rueckgang
      der Steilheit zum Versagen fuehrt. Bei einem Hifi- Tuner wird mit einer ½
      ECC81 das Relais der M/Stereo Umschaltung bewirkt mit der 2, Hälfte die
      Muting ohne Strom als Spannungshub gesteuert
      Das Relais fuehrt nur bei MONO keinen Strom, die Mutingschaltung beim,
      Abstimmen nur Bruchteile von Milliampere.
      Preisfrage: welche versagt oeffters? Richtig, die Muting.

      Damit beende ich meinen Eintrag, es gibt ausreichend Stoff wenn man nur
      den Einstieg kennt, dass soll einer sein.





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      Die hier versammelte SABA-Gemeinde, koennte doch einmal hier helfen,
      indem man angibt wie oft es bei jedem geklappt hat, wenn er nur die beiden EC92 vertauscht hat.

      Das waere Forumsarbeit!

      Hier im Post 006 und 007 Meldungen, die mir den Anlass geliefert hatten.
      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=5651
      Hallo,

      als ersten Versuch , wenn UKW nicht laufen will, tausche ich
      auch die beiden EC92. In 3 von 4 Fällen ist dann wieder ein
      UKW Empfang möglich.
      Ein Röhrentest auf einem RPG erbringt aber in der Regel, daß
      eine oder beide EC92 schon fast oder ganz verbraucht sind,
      so daß ein Tausch gegen neu sinnvoll ist.
      Trennschärfe, Empfangsstärke und Lautstärke des Radios
      erhöhen sich dann signifikant.

      Ich sehe das Vertauschen der beiden EC92 nur als
      kurze, vorübergehende Testmethode , nicht als
      dauerhafte seriöse Restauration...

      Grüße
      Martin
      Hallo Hans, hallo allerseits,

      danke für deine aufklärenden Worte. Aus der Anfangszeit der UHF-Tuner ist mir auch noch bekannt, dass man dafür sorgen mußte, dass die Röhren bei Nichtbenutzung nie ganz stromlos wurden.

      So wurden dann die Tuner nicht völlig abgeschaltet, sondern sie bekamen über einen Widerstand noch Anodenspannung zugeführt, welcher eben so dimensioniert war, dass noch ein möglichst hoher "Reststrom" floss, aber der Tuner, speziell der Oszillator, nicht arbeiten konnte. Dadurch sollte die Zwischenschichtbildung auf der Katode verhindert werden.

      Das fiel eben besonders bei den Nachrüstsätzen auf, weil man dort diese Widerstände selbst verarbeitet hatte - während man später bei den "Fertiggeräten" auf solche Einzelheiten nicht mehr achtete.

      Irgendwann wurde dann erklärt, dass man neuerdings Katodenmaterial verwendet, bei welchem keine Gefahr der Zwischenschichtbildung mehr besteht; das waren Informationen welche man damals oft nur mit halbem Ohr wahrnahm. Denn, wenn eine Tube im UHF-Tuner defekt war wurde sie eben ausgetauscht - das war immer gut für den Röhrenumsatz...

      Bei den UKW-Tunern wird die Betriebsspannung im AM-Betrieb komplett abgeschaltet. Somit hätte es bei häufigem Betrieb auf AM auch geschehen können, dass die Röhren im UKW-Kästchen taub werden.

      Letztlich kann man sich nur wundern, wie lange es die alten Tuben durchgehalten haben. Bei vielen Geräten ist noch die Originalbestückung zu finden und die Kiste läuft immer noch einwandfrei - ich meine jetzt nicht solche Teile welche noch Originalverpackt in abgelegenen Dörfern im Dornröschenschlaf verweilten.
      Freundliche Grüsse, sagnix
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