SABA Wildbad 11

      Ja,
      nein,
      ja und ja.

      Es gibt allerdings auch neue Kondensatoren in axialer runder Bauform, die den alten ähnlicher sehen. Viele Restauratoren verwenden lieber diese, da sie in den alten Radios nicht so krass ins Auge springen, wie zB diese eckigen, roten MKS-Typen. Auch hat man oftmals das Problem, dass die Beinchen zu kurz sind und man sie umständlich verlängern muss.
      Aus rein elektisch-funktioneller Sicht spricht aber meistens nichts gegen ihren Einsatz.
      Folgende Kondensatoren meine ich

      (Bild ist ge-raubmordkopiert, ich habe keine Abgaben dafür weder an die GEMA, noch an die VGWort-und-Bild entrichtet)

      Gruß
      Matthias
      Geht ned gibts ned.
      Nachdem auch hier im Beitragsverlauf von Elko die Rede war und ich früher diese Benamung (im Unterschied zu Tantal, oder Keramik) auch in manchen Experimentier-Büchern gelesen hatte, bin ich jetzt zufrieden und hab's verstanden. Hat sich also 'ne Menge seit dem Kosmos Radiomann und dem Phillips Experimentierbaukästen vor 40 Jahren getan.
      DAnke auch für den Hinweis zu den klassischen Varianten, die es am Markt zu kaufen gibt.
      Bleibt noch eine (vorläufig) letzte Sache : der C55 im NF-Teil hat im Plan den Wert 5pF. Wo ich bisher gefragt, oder nachgesehen habe (Wuestens, Conrad, Wima) gibt es bei keinem einen so kleinen Wert. Was sollte ich in Sachen Austausch in dem Fall am besten tun ?

      Und eine Antwort bin ich noch dem Peter schuldig: Pin7 und Pin 9 bleiben in beiden Fällen unverändert. Die 245 bleiben und das 'Nichts' bleibt auch. Nur Pin3 ändert sich nachvollziehbar entsprechend dem jeweiligen Status.

      Besten Dank an alle bisherigen Ratgeber !
      Gruß - Bodo
      Frank 8 postete
      Hallo Bodo

      Hab grade mal gesucht wegen den 5 pF.
      Voelkner hat welche.

      http://www.voelkner.de/products/35004/Keramik-Kondensator-4-7pF.html

      Da sind aber noch die Versandkosten. (4,95 €)
      Wenn Du nicht noch mehr brauchst würde ich nicht kaufen.

      Viele Grüße
      Franz



      Danke für die Info Franz !
      Ostern habe ich zu der ersten praktischen Reparatur genutzt.
      Resumè: eine gute - und eine schlechte nachricht,.
      Die schlechte Nachricht: der Fehler ist noch genau so wie vorher da.
      Die gute Nachricht: Ich habe den Entsörkondensator (C65) ersatzlos abgeklemmt, sowie einen Elko (C58) und 10 Kondensatoren ausgetauscht.
      Das sich trotzdem nichts geändert hat, kann man dann zumindest auch so interpretieren, dass der Austausch nicht fehlerhaft war und zu weiteren Problemen geführt hat
      (Noch) Nicht getauscht habe ich den Keramik-C55, 5pf; der C42 (150pf), weil am LS-Regler recht schwer zugänglich; als auch der C45 (Doppelnennung) mit 22 nf, da es sich hier um einen abgeschirmten Kondensator mit 3 Anschlüssen handelt. Da weiß ich nicht wie ich den behandeln soll.
      Nicht getauscht wurden bisher auch noch nicht die 4-5 'fragwürdigen' C's außergalb des NF-Bereiches.

      Da ich nun auch ein hochohmiges Digital-Multimeter habe, kann ich auch insbesondere auf die Rückfragen von 'Peter' detailliert antworten. Hier das Ergebnis-Protokoll:
      ca. 20-30 Sek. nach Einschalten des Gerätes meldet sich ein ordentlicher Ton mit einem anfänglichen sehr vernehmlichen Knacken (wie bei Funkenschlag). Alle Regler funktionieren (Lautstärke, Höhe, Bass). Die Spannungen befinden sich an allen Meßpunkten zum Start des Tons ziemlich genau im vorgegebenen Bereich (etwas höher, da nicht mehr 220 V, sondern 235 V-Netz). Danach steigen sämtliche Meßwerte kontinuierlich bis zum vollständigen Absterben des Tons nach wiederum einem vernehmlichen Krachen. Nur selten kommt der Ton (mit Knack) kurz wieder und verschwindet dann erneut. Meist bleibt der Ton weg. Kein Brummen - kein Nichts. Erst mit dem Neu-Einschalten nach wenigen Minuten beginnt der Werdegang wieder exakt wie beschrieben.
      Hier die Meßwerte vorher (mit Ton) - Anstieg bis .. - nach 90 Sek. (ohne Ton)
      Meßpunkt 1, Pin3, EL84 --> 6,6 V - 6,82 V - 0 V
      Meßpunkt 2, Pin7, EL84 --> 235 V - stabil - 290 V
      Meßpunkt 3, Pin9, EABC80 --> 77,4 V - 78,2 V - 84 V
      Meßpunkt 4, Pin2, Gitter EL84 --> + 30 mV - steigend - + 230 mV
      Meßpunkt 5, vor R54 (2,2K) Soll FM= 201 V Ist 229 V
      Soll AM= 215 V Ist 252 V

      Was sollte ich als Nächstes machen ? Muß ich die o.a. 'noch nicht getauschten C's' austauschen ? Ist es eine der beiden Röhren (EL84, EABC80) ? Oder gar der Trafo vor den Lautsprechern ?

      --
      Gruß
      Bodo
      Lieber Heino, ich hoffe, du bist mir nicht böse, wenn ich zu Deinen Ausführungen was anfüge!

      Am Steuergitter der EL84 darf keinesfalls eine pos. Spannung anliegen. Das Gleichspannungspotential des Steuergitters muss gegenüber der Kathode negativ sein.
      Ein wichtiger Kunde hierzu ist der Koppelkondensator. Du findest ihn zwischen der Anode der EABC80 und dem Steuergitter - müsste den Wert von 22 nF haben. Ich würde ihn in jedem Fall durch einen guten (Volker - dort kriegst Du auch einen abgeschirmten) ersetzen.
      Auch würde ich den Kathodenelko ersetzen und den Kathodenwiderstand auf seinen Wert hin überprüfen. Hab leider vom Wildbad 11 keinen Schaltplan. Aber es müsste von Pin 7 (Anode) ein Kondensator nach Masse gehen - auch er bedarf einer kritischen Betrachtung.
      Danke Euch beiden für die Tipps und Hilfen.
      Den Worten von Martin kann ich noch soeben folgen. An Gitter1 darf niemals (!) eine negative Spannung sein. Drum habe ich in meiner Auflistung auch nur an dieser Stelle bewusst das '+' davorgesetzt. Frage: Warum ist denn nun doch eine positive Spannung dort ?
      Gut wäre auch - keine Kritik !!! - wenn ich noch etwas mehr Futter bei den Antworten bekomme. Nur so kann ich die Zusammenhänge verstehen. Derzeit sauge ich alle Info's auf. Wo gibt es Ersatzteile ? Worauf muß ich achten ? Die anderen Foren-Beiträge zum Thema Wildbad11 habe ich gelesen. Etc.
      Mein 'Handycap' besteht nämlich auch darin, dass ich das Gerät an meinem zweiten Wohnsitz habe - und nur wenn ich dort bin - das ist nicht so oft - kann ich daran rumschrauben. Bis ich also die erwähnten C's ersetzt habe und dann feststelle es geht noch immer nicht - wieder zurück komme - weitere Ersatzteile besorge, etc. - ist auch dieses Jahr schon um.
      Ich will mit eigenen Händen das Gerät instandsetzen und mich recht bald am erfolgreichen Ergebnis freuen. Nicht etwa weil ich zu viel Geld habe; aber bis zu einer gewissen Grenze sind mir die Kosten egal. Also auch Röhren kaufe ich lieber auf Vorrat, als das ich dafür x-mal zum Händler laufe. Brauche ich sie dann später nicht, ist mir das auch egal. Dann kann ich dann womöglich dem ein oder anderen im Forum damit eine Freude machen, wenn's bei dem mal brennt.
      Übringends: für einen einzigen Kondensator habe ich zwischen 0,45 und 4,50 EUR bezahlt (immer der selbe 4,7 nf). Da sind auch ganz schöne Abzocker am Werk. Und der C für 4,50 EUR wurde vom 'Experten aus der Werkstatt' (so die Anpreisung) extra für mich herausgesucht; der hatte den Aufdruck 47.000 pf --> "Oh, der hat nur eine Null zu viel !"

      Also: was soll ich beim nächsten Einkauf am Besten noch mit besorgen ?
      Übrigens noch was: FCür mich sit suach schon klar, dass ich die eingelötetten C's beizeiten nochmal auslöten werde und Sie gegen 'historisch' aussehende C's austauschen werde. Die bunten Dinger für gedruckte Schaltungen sehen doof aus und die Beinchen muß ich zumeist auch noch verlängern.

      Danke für Eure Unterstützung !

      --
      Bodo
      (Stetiges Versagen ist auch eine Form von Zuverlässigkeit !)
      Lieber Bodo!

      Ich glaube, Du hast was missverstanden. Am Steuergitter der Endstufenröhre EL84 darf niemals eine positive !!!!! Spannung anliegen. Also 0 Volt, oder leicht im - Bereich, denn diese Spannung steuert den Stromfluss (I).

      Noch ein paar Tips:
      - Besorge dir einen Schaltplan und versuche anhand des Schaltplanes die Bauteile (z.B. Kondensatoren oder Widerstände an Deinem Chassis zu bestimmen.
      - Löte nie mehr als 1 Bauteil aus und notier dir vorher seine Position.
      - Wenn Du Bauteile brauchst, dann findest du die bei Volker - der berät dich auch.
      - Und vor allem --- lass dir Zeit und arbeite konzentriert.
      Iss ja verhext. Ich weiß tatsächlich das die Gitterspannung unter 0 sein muß und schreibe glatt das Gegenteil. Und weil ich eben weiß, dass das falsch ist, deshalb habe ich ausnahmsweise das Plus-zeichen vor meine Ergebnis-Messung gestellt - weil eben diese so total falsch ist.
      Das Wissen habe ich doch schon vor einigen Tagen von Euch bekommen. Da gab es schon die klare Aufforderung 'Pin 2 messen - muß unter 0 V bleiben'.
      Vielen Dank für die Bemühungen zum notwendigen Schaltplan (Hab aber bisher noch nichts bekommen ?!) Allerdings habe ich den Plan schon seit einigen Wochen - komme also weiter. Daher z.B. eben auch der Hinweis darauf, dass es dort den C45 2x gibt.
      Was ist mit der EL84 und der EABC80 - kommen die nicht in Frage ? Was ist mit dem NF-Übertrager ? Kann man da aus Eurer Sicht gegenwärtig schon was ausschließen ? Warum steigt die Spannung bis zum Ton-Ausfall ?

      OK - ich resumiere meine nächsten Aufgaben: Ich werde noch den C45 (der abgeschirmte 22nf) tauschen. Ebenso den Anoden-Kondensator (Pin 9, EABC80) C48, 220pf. Und obwohl ich noch nichts weiter dazu gehört habe - den schwer zugänglichen C42, 150pf am Ls-Regler tausche ich auch. Danach sind alle Kondensatoren, bis auf den Keramik-C (C55), vollständig ersetzt.

      Der Koppelkondensator, 22nf (C52) ist bereits getauscht. Anoden-Kondensator C57, 470pf ist auch schon getauscht. Ebenso Elko (C58, 100uf) in der RC-Kombination an der Katode. Den parallelen R48, 170 Ohm habe ich bisher nicht nachgemessen.
      Ich melde mich mal bei Volker - obwohl, bei im Augenblick nur wenigen C's mach ich da sicher nur viel Arbeit.
      Das Röhrenradio-Restaurationsbuch von Eike Grund habe ich auch schon. Das Investment für die Instandsetzung hat zwischenzeitlich die 160,-€ (Multimeter, Lötkolben, Buch, 13 Kondensatoren) erreicht. Jetzt ist auch egal.

      Danke für Eure Tipps. Ich halte Euch weiter auf dem Laufenden.

      --
      Gruß
      Bodo
      So, habs nochmal verschickt- an die Email Adresse aus deinem Profil . Hoffentlich kommt der Plan diesmal an! (Liegt mittlerweile auch im Downloadbereich!)

      PS: Du solltest auch bedenken, dass 90% Deiner bisherigen Aufwendungen nicht für das W11 angefallen sind sondern für Deine Werkstatt und die Fortbildung - das reicht nun für die Restauration von etwa 1266 Röhrenradios!:dance:
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      schabu postete
      So, habs nochmal verschickt- an die Email Adresse aus deinem Profil . Hoffentlich kommt der Plan diesmal an! (Liegt mittlerweile auch im Downloadbereich!)

      PS: Du solltest auch bedenken, dass 90% Deiner bisherigen Aufwendungen nicht für das W11 angefallen sind sondern für Deine Werkstatt und die Fortbildung - das reicht nun für die Restauration von etwa 1266 Röhrenradios!:dance:



      Das mit den Aufwendungen stimmt natürlich. Und ich hoffe ich darf später die Gerätschaften tatsächlich noch an einigen der verbleibenden 1.265 Röhrenradios ausnutzen.
      Eine Mail mit Anhang ist noch immer nicht angekommen - komisch. Die Adresse stimmt, denn sonst würde ich ja auch nicht so schnell mitbekommen dass du geantwortet hast. Alternative: bs@bschnare.de
      Volker habe ich auch schon per Mail kontaktiert.

      Danke für die Hilfe !
      Gruß
      Bodo
      Lieber Bodo!
      Schließe mich der Meinung von Heino an - mit Deinen Investitionen hast du die Grundlage für Deinen Einstieg geschaffen.

      Aber nun zur Sache:
      Da wir nicht wissen, welches Martyrium die EL84, verursacht durch die alten WIMA-Malzbonbons, bereits hinter sich gebracht hat - schick sie in Rente!!!
      Denn eine nachwiesene Spannung an Pin 2 dieser Röhre kann auch auf einen Röhrendefekt (z.B. Gitterstrom) zurückzuführen sein.

      Also: besorg dir eine EL84 und eine EABC 80 (die wirst du immer brauchen).
      Muss keine neue sein - gebraucht geprüft tuts auch - aber eine gute (Valvo, Telefunken, Siemens usw) und keine chinesische Wald und Wiesenröhre.

      Diese Referenzröhren setzt Du aber bitte erst ein, wenn Du den abgeschirmten C ausgewechselt und den Kathodenwiderstand der EL84 überprüft hast.

      Dann misst du auch die Spannung an PIN 9 der EABC 80. Müsste bei 60 Volt liegen.
      Und ersetze die Sicherung durch eine neue laut Schaltplan (glaube 400 mA T).
      Der Sicherungshalter muss blitzblank sein und leicht mit WD 40 eingeölt werden, damit er nicht wieder anläuft.
      Noch ein Tip: Klebe um die Messpitze Deines Prüfgerätes einen Tesafilm, so dass wirklich nur noch die Spitze blank ist. Du ersparst Dir damit machen Ziiiiisch!!!

      Ich hoffe, du meldest dich mit einem pos. Ergebnis.
      Danke, Martin, für die ausführliche Antwort. Habe schon gestern bei Volker die Bestellung reingereicht - mit Sicherung und auch gleich mit neuem Becher-Elko. Wenn auch das dann noch nicht reicht, werde ich deinem Plan folgend, zuletzt auch noch die Röhren wechseln.
      Ergebnis der spannung an Pin9 teile ich hier mit, sowie ich wieder hinter (unter) dem W11 gesessen habe.
      --
      Gruß
      Bodo
      15M postete
      Lieber Bodo!
      Schließe mich der Meinung von Heino an - mit Deinen Investitionen hast du die Grundlage für Deinen Einstieg geschaffen.

      Aber nun zur Sache:
      Da wir nicht wissen, welches Martyrium die EL84, verursacht durch die alten WIMA-Malzbonbons, bereits hinter sich gebracht hat - schick sie in Rente!!!
      Denn eine nachwiesene Spannung an Pin 2 dieser Röhre kann auch auf einen Röhrendefekt (z.B. Gitterstrom) zurückzuführen sein.

      Also: besorg dir eine EL84 und eine EABC 80 (die wirst du immer brauchen).
      Muss keine neue sein - gebraucht geprüft tuts auch - aber eine gute (Valvo, Telefunken, Siemens usw) und keine chinesische Wald und Wiesenröhre.

      Diese Referenzröhren setzt Du aber bitte erst ein, wenn Du den abgeschirmten C ausgewechselt und den Kathodenwiderstand der EL84 überprüft hast.

      Dann misst du auch die Spannung an PIN 9 der EABC 80. Müsste bei 60 Volt liegen.
      Und ersetze die Sicherung durch eine neue laut Schaltplan (glaube 400 mA T).
      Der Sicherungshalter muss blitzblank sein und leicht mit WD 40 eingeölt werden, damit er nicht wieder anläuft.
      Noch ein Tip: Klebe um die Messpitze Deines Prüfgerätes einen Tesafilm, so dass wirklich nur noch die Spitze blank ist. Du ersparst Dir damit machen Ziiiiisch!!!

      Ich hoffe, du meldest dich mit einem pos. Ergebnis.



      Pin9, EABC80 ?! Dort habe ich 74-78 V gemessen. Bei 78,2 stieg dann der Ton aus. Danach - ohne Ton - waren es 84 V. Oder meinst du event. Pin9 der EL84 ? Gruß - Bodo