Anpassung an 230V

      So ist das wohl! Aber auch vor 40 Jahren waren Halbleitergeräte auf eine Spannungstoleranz von mindestens +/- 10% eingerichtet. Vielleicht können sie Stress bekommen, wenn die 230V um 10% steigen auf 253V. Aber das sollte ja wohl nicht vorkommen. Es würde die Spannung ZB in einem Leistungsverstärker mit einer Betriebsspannung von 2x40V auf 2x 48V max. erhöhen. Meine Messungen an diesen Geräten (meist K+H E 60 und E 120) ergaben maximal eine Leerlaufspannung von 2x42V. Also alles im grünen Bereich!
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Huch, da tut sich ja wieder was.

      Natürlich muß man das nicht überbewerten, aber dunkelbraun verfärbte Platinen und geschrumpfte Kondensatorhüllen gefallen mir wirklich nicht. Und warum sollte man bei einer Überabeitung nicht etwas in die Zuverlässigkeit investieren.

      @Peter,
      danke für die Hinweise, welche Lösung ich letztendlich umsetzte, muß ich mir noch überlegen.

      schabu postete
      ... Vielleicht können sie Stress bekommen, wenn die 230V um 10% steigen auf 253V. Aber das sollte ja wohl nicht vorkommen. ...

      Ich habe es viellicht schon mal erwähnt, aber ich habe hier in der Wohnung fast immer 247V!


      @KOR, danke für die Bilder, ich hätte mir den Trafo größer vorgestellt.
      Noch ein paar Fragen:
      - Die Brückengleichrichter waren original?
      - Was ist mit dem T523 passiert?
      - Der Netzschalter sieht neu aus, gibt es eine Quelle wo man diesen einzeln bekommen kann?

      Gruß
      Wolfgang
      geht nicht - gibt's nicht!
      Hallo,

      @ Wolfgang: die Gleichrichter sind original. Sie stehen auch so im Bestückungsplan.

      T523 musste dem "technischen Fortschritt" weichen, die Änderungen sind oben im Schaltplan dokumentiert. Ich hatte keine Lust die Platine auszubauen, nachdem das Poti für die Spannungseinstellung (42V) defekt war.

      Der Netzschalter ist auch original (s. Tommy).

      Der Trafo ist von Gerth, Reichelt: 304.15-1, Peis 1,95€, H*B*T: 27*32*27, also problemlos unterzubringen.

      @schabu: Ich habe hier, um nur zwei Bespiele zu nennen, einen Wega 3141 und einen Grundig R30. Beide Geräte waren defekt, eindeutig als Langzeitfolge der 230 V-Umstellung.

      Das Anzeigemodul des MD292 war übrigens auch defekt aufgrund von Wärmeeinwirkung, hervorgerufen durch den Längsregler auf dem Modul, dem die 230 + X Volt zu sehr eingeheizt hatten.
      Nach meiner Erfahrung stellt die Umstellung auf 230V für viele Geräte aus der Zeit davor, langfristig doch ein Problem dar.

      Gruss

      KOR
      Ich kann mir schon vorstellen, dass Unterhalrungselektronik aus der Zeit betroffen sein könnte. Es sind Geräte, die ohnehin nicht für Dauerbetrieb gedacht sind und daher nicht sehr stabil sind. Ich habe mich mit Profigeräten für den sog. 24-Stunden-Betrieb befasst. Die sind für Spannungsschwankungen völlig unempfindlich, weil alle Bauteile stark überdimensioniert sind.
      Bei den "Haushaltsgeräten" aus dem Halbleiterbereich ist es ohnehin ein Wunder,wenn sie länger als 10-15 Jahre halten.:undnun:
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo,

      ich habe ein Problem mit der Schaltung nach Post 7, wenn das Blechpaket des Kleintrafos berührbar oder am Chassis befestigt ist.

      - Früher hatte ein Netztrafo einen Sicherheitstest zwischen Primärwicklung und Blechpaket von 2000VAC(eff.)/50Hz für 1 Min. zu überstehen.
      - Zwischen Sekundärwicklung und Blechpaket lag die Prüfspannung bei 500VAC(eff.)/ 1Min.

      Wenn jetzt die Sekundärseite an das Netz mit 230V gelegt wird, ist die elektrische Sicherheit gegen Berühren des Gerätes. sofern das Trafoblech am Chassis befestigt wurde, nicht gewährleistet. Es gibt Geräte, die keinen Erdanschluss mehr haben.

      Diese 2kV Primärisolation hilft auch um Spannungsspitzen aus dem Netz klaglos zu überstehen (Sicherheit 2kV/230V = 8.7). Bei 500V Isolation ist das nur 2.2 fach. Wenn es einmal durchgeschlagen hat, ist an dieser Stelle eine Brandspur und es ist hochohmig.

      Ebenfalls sind die Kriechstrecken primär/Blechpaket viel grösser bemessen als Blechpaket zu sekundär.

      Das Problem kann wie in Post 14 gezeigt umgangen werden.

      Die aktuell geltenden Vorschriften sind in der Norm EN60950 über die elektrische Sicherheit festgelegt und in > 250 Seiten nachzulesen.
      Gruss Rolf
      Hallo,

      die Anmerkungen von Mutz sind zwar richtig, aber in diesem konkreten Fall ohne jede Bedeutung, da der Trafo vollisoliert vergossen ist.

      Sollte jemand einen alten, nicht vergossenen Trafo nehmen und das Blechpaket in leitenden Kontakt mit dem Gehäuse bringen, dann wäre die elektrische Sicherheit nicht (!) gewährleistet. Da hat Mutz völlig recht, Danke für den Hinweis. (Obwohl die Sicherheit mit 500V/15V = 33 sogar höher wäre als bei der 230V Wicklung mit 8,7 (2000/230). Aber genau so ist die Norm eben nicht gedacht).

      @SABAFeund: Natürlich gibt es andere Lösungen, aber nicht für 1,95€ und in 15 Minuten, und darum ging es in diesem Vorschlag.

      Allerseits frohe Ostern und locker bleiben

      KOR
      Hallo,

      @KOR es steht im Post 25: das Problem der Trafoblechberührung kann wie in Post 14 umgangen werden.

      Nochmals:
      - Bei der Trafoprüfung werden alle Primäranschlüsse Wicklungsanfang ... Wicklungsende zusammengelötet und an den ersten Pol der 2kV angeschlossen.
      - Der zweite Pol der 2kV AC-Prüfspeisung wird an das Trafoblech angehängt.
      - Jetzt wird mit 2.2kV 1min. auf Durchschlag getestet. Die Spannung ist um 10% höher, weil in einer späteren Prüfung dann mit 2kV getestet werden kann (Vorschädigung des Trafos).
      - Das gleiche gilt für die Sekundärseite alle Drähte zusammen gegen das Trafoblech mit 550VAC für 1min.

      --> somit ist die Sicherheit nicht von der Sekundärspannung abhängig! (also keine Sicherheit = 33!).

      Hoffe zur Klärung beigetragen zu haben.
      Gruss Rolf
      Hallo Mutz,

      wir meinen das Gleiche. Das wollte ich mit dem Satz: "Aber genau so ist die Norm eben nicht gedacht" auch ausdrücken. Die Sicherheit ist nicht von der absoluten Höhe der Primär- bzw. Sekundärspannung abhängig. Es gibt deshalb auch bei der Primärspannung keine Sicherheit von 8,7!

      Entscheidend ist nur der Potentialunterschied zwischen den Wicklungen und dem Kern. Dabei ist es völlig egal, ob an den Anschlüssen der Primärwicklung 1V, 115V oder 230V anliegen.

      Gruss

      KOR
      Ich habe noch eine andere Frage in diesem Zusammenhang: Bei vielen
      Geraeten aus der Zeit (Revox etwa) gab es Trafos, die man auch auf
      240 Volt schalten konnte -- und (wie oben und anderweitig erwaehnt
      wurde) macht man das auch besser ... heute ist die Spannung eher
      konstanter als damals, man spart Energie, und gewinnt Lebensdauer
      bei den Geraeten.

      Nun habe ich bei den Saba Receivern aber noch nie solche Trafos
      gesehen -- weiss jemand, ob Saba auch mal 240 Volt Versionen
      gebaut hat ? Und wenn ja, ob es davon nennenswerte Stueckzahlen
      gab ? Es waere ja mal interessant, ein Geraet mit einem solchen
      Trafo umzuruesten ... es muesste dann eigentlich alles genau passen.

      Besten Gruss, und Dank im Voraus,

      Michael
      Moin,
      wenn 240V-Trafos, dann fuer die Exportmaerkte, fuer die das erforderlich war. Also GB und Teile des Commonwealth. Die Geraete fuer diesen Markt mussten dauernd mit 240V und den zulaessigen Toleranzen zurechtkommen.

      Geraete fuer 220V mussten auch immer schon mit 230V leben koennen, denn mit dieser Spannung speisten die Trafos die Niederspannungsnetze. Die zulaessigen Netzspannungstoleranzen mussten jedenfalls alle Geraete ohne Schaden ueberstehen. Probleme bekommen 220V-Geraete hoechstens, wenn die Netzspannung dauerhaft deutlich ueber 230V liegt.

      73
      Peter
      Danke - die alten Bestimmungen waren doch, dass eine Abweichung von
      bis zu 10 % der Netzspannung toleriert werden muss ? Das aendert aber
      wenig daran, dass sich bei vielen Geraeten an 230 Volt (oder eben noch
      etwas mehr, auch wenn das nur ca. 5 % zuviel sind) schon deutlich
      hoehere Spannungen einstellen. Bei den Saba 92xx Receivern, die ich
      bisher hier hatte, ist das so -- das sind mehr als 5 %, was bedeutet,
      dass die im Schaltplan angegebenen Werte auch bei 230 Volt schon
      ueberschritten werden.

      Weil nun nach meiner Erfahrung die 230 Volt eher weniger schwanken
      als frueher die 220 Volt, und wenn, dann allenfalls etwas nach oben
      abweichen (das kann natuerlich bei mir hier ein Ausreisser sein, habe es
      aber recht haeufig mit True RMS gemessen), schien es mir mal interessant
      zu sein, so einen 240 Volt Trafo auszuprobieren ... wenn also mal jemand
      einen hat, bitte melden !

      Im uebrigen: In den Endstufen wird mit der hoeheren Spannung (eher
      45 ... 46 als 42 Volt) bei ordentlich "Gas" die Auslegung mit den BD 245 B
      und BD 246 B schon ein wenig "knapp" -- gibt's da in der Reparaturpraxis
      Hinweise auf Ueberlastungsausfaelle (wegen Verlassen der SOA, safe
      operating area) ?

      Jedenfalls hatte ich mir jetzt mal vorgenommen, bei den Endstufen-Updates
      lieber auf BD 245 C / BD 246 C und bei den Treibern auf die BD 419 / BD 420
      umzustellen. Nachteile gibt's m.E. keine, und die hoehere Spannungsfestigkeit
      sollte genug Reserve bieten.

      Bei den Netzteilen (Regler) ist die Verlustleistung auch erhoeht, und man merkt,
      z.B. bei einem 9241, ein doch deutlich erhoehte Temperatur speziell bei dem
      15 Volt Regler. Wobei die bei mir bisher _immer_ eine Spannung klar unter
      15 Volt hatten. Vielleicht sollte ich mal einen ausgemessenen mit 15,4
      Volt einsetzen ...

      Besten Gruss,

      Michael

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