8080 nach langer Standzeit wieder in Betrieb nehmen?

    Hallo Forum,

    Ich hab gestern ein altes 8080 aus Erstbesitz bekommen. Das gute Stück
    stand wohl jahrelang unbenutzt in der Wohnung (Zitat "Die Lautsprecher sind
    damals kaputt gegangen, deshalb hab ich mir ein neues Radio gekauft und
    seit dem steht das 8080 nur rum).

    Zum Thema ansich :
    Direkt in die Steckdose stecken will ich es auf keinen Fall, das könnte
    nach solanger unbekannter Standzeit Probleme machen. Löten und Gerät aufschrauben
    ansich um vorsichtshalber alle Kondensatoren zu tauschen stellt keine
    Herausforderung für mich dar.Mit einem Multimeter kann ich auch umgehen.

    Auf der Arbeit haben wir einen Trenntrafo, soll ich das Radio damit langsam
    auf 220V~ hochfahren oder ist das auch nichts ? Was ich hier gelesen habe
    geben ja auch gern mal andere Bauteile den Geist auf , welche wären das z.B
    und lohnt es sich die im vorraus schonmal ausgelötet durchzumessen?

    Hier noch ein paar Bilder vom ungeöffnetem Zustand. Kann es auch gern
    aufmachen und Detailfotos von innen schiessen.





    Achja falls der Topic hier falsch ist - bitte verschieben ;)
    Gruß Steven
    Ich würde als erstes das Netzteil prüfen und ggf den Gleichrichter und die Elkos ersetzen.
    Wenn man das Gerät vom Netz trennt, einschaltet und am Netzstecker eine Widerstandsmessung macht (ca. 20 Ohm) kann man einen Netzseitigen Kurzschluß oder eine durchgebrannte Sicherung ermitteln.
    Gruß Heino - der Unkaputtbare
    So,

    Gerät ist geöffnet. Die ca. 20 Ohm sind vorhanden :( ,die Feinsicherungen
    habe ich durchgemessen, sind aber in Ordnung. 5 Stück müssten das sein.
    Leider sind auch 2 Sicherungshalter nicht mehr die Besten.

    Der Gleichrichter sollte der B40 C5000/3000 sein der direkt neben dem Trafo
    befestigt ist? Leider kann ich auch nicht von U auf K / M / L schalten.
    K / M / L lassen sich reindrücken, springen dann natürlich wieder raus.

    Der Stummtaster hängt auch fest. Wie bekommt man die wieder gängig ?

    p.s. hab noch ein paar Bilder vom Innenleben fotografiert, für weitere
    sachdienliche Hinweise oder Ratschläge bin ich zu haben.








    Gruß Steven
    Hallo
    bitte Bilder hier hochladen. Wie es geht, steht hier:
    http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=338

    Was das Einschalten betrifft, würde ich zuerst alle Elkos nochmals genau anschauen, ob eventuell der Elektrolyt (oder das Elektrolyt?) schon ausgelaufen ist und ggf. wechseln. Auf den Bildern konnte ich soweit keine Auffälligkeiten erkennen.
    Wenn soweit alles in Ordnung, dann Stecker in die Dose und warten was passiert. Bitte dabei weder Finger ins Gerät noch Nase zu nah ans Gerät, es besteht die (geringe) Möglichkeit, daß ein Kondensator explodiert.

    Gruß
    Wolfgang
    geht nicht - gibt's nicht!
    dl2jas postete
    Lade bitte die Bilder hier hoch, nicht über Bilderspeicher mit Werbung, die vermutlich bald die Bilder löschen...

    Andreas, DL2JAS


    Bilder sind jetzt hier auf dem Server und entsprechend editiert worden ;)
    Im übrigen , was für Werbung?
    Ich hab für sowas Adblock plus , empfehle ich jedem mit Firefox oder Google Chrome.

    egal , zurück zum Thema : Mit dem einschalten tue ich mich etwas schwer
    besonders wegen den 20 Ohm zwischen N und L. Werde wohl erstmal bei Conrad
    den Gleichrichter bestellen.
    Gruß Steven
    Mit den Bildern ist schon fast richtig.

    Sie sollten nicht breiter als 800 Pixel sein, damit man nicht scrollen muss. Hintergedanke, nicht Fremdanbieter für die Bilder zu nehmen ist, sie werden nicht gelöscht. Wir hatten es schon mehrmals, auch bei aktuellen Threads, daß plötzlich die Bilder fehlten.
    Nun zum Problem. Wenn Du einen einstellbaren Trafo mit Amperemeter hast, würde ich den nehmen, langsam hochdrehen und Strom beobachten. Man kann auch eine Glühlampe, 60 Watt sollten geeignet sein, als Vorwiderstand nehmen.
    Wenn Du mit einem üblichen Multimeter 20 Ω misst, ist das ein plausibler Wert, Kupferwiderstand der Primärwicklung. Bei Wechselspannung ist der Scheinwiderstand, sofern kein Fehler vorliegt, wesentlich höher, ist ja eine Spule. Wie Heino schon vorschlug, vorsorglich (Selen)Gleichrichter und Elkos im Netzteil zu tauschen, ist meist sinnvoll, wenn man nicht gerade Billigzeugs Bastelelektronik Pingpong einbaut.

    Andreas, DL2JAS
    Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
    Sodele ,

    kleines Update. Nachtschicht muss ja für irgendwas gut sein ;)
    Hab das Gerät an Netz genommen und für ca 20 mins mal eingeschaltet gelassen.
    Es hat nicht gestunken und puff o.ä. hat es auch nicht gemacht.

    Hab auch mal den Schaltplan gewälzt , weil



    diese Leuchte (für die grüne Stereoanzeige) tot ist. Der Faden ist optisch
    auch durch. Leider ist die Lampe mit Schraubenkleber in der Fassung fixiert
    (wer macht den sowas?) und somit kann ich die Daten nicht ablesen.

    Laut Schaltplan gibt es 3 Leuchten a 7V/0.035A und eine
    mit 12V/0,05A. Ich nehme mal an das es sich dann um die 12V Version handelt ?

    hier noch 2 Bilder , das (bisher) alles funktioniert - wobei der "still" knopf
    hängt leider und lässt sich weder rein noch raus drücken. Jemand eine Idee?




    Update : Radio funktioniert. Hab mir hier nach Anleitung eine Di-Pol Antenne gebaut, fix ein Teac Lautsprecher angeklemmt alle LS-Ausgänge durchprobiert.
    Sagenhafter Klang :)
    Gruß Steven
    Hallo faz

    wenn du das Stereobirnchen ersetzen willst, muss spätestens beim Tausch die alte Birne zum Ablesen der Daten raus...

    Der "Still" Schalter scheint ja in der ausgelösten AUS Position zu verharren, sonst könntest du nichts hören.

    Wenn du dir den Schalter auf der Platine mal ansiehst und mit der Mechanik eines funktionierenden vergleichst, wirst du sehr schnell sehen woran es liegt. Häufig sind diese kleinen federvorgespannten Umschaltenocken fest oder verharzt und Säubern plus ein Tröpfchen Öl könnten schon die Lösung sein.

    Gruß, Dieter
    Hallo Namenloser,
    Das Stereolämpchen ist die 12V-Version, das hast du richtig gesehen, bei den festsitzenden Schaltern hat Dieter schon was geschrieben, oft hilft Reingen mit Bremsenreiniger und danach oftmaliges Betätigen, um die Schalter wieder gängig zu machen, mit Öl etwas Vorsicht, bei meinem 8120 hielten die Schalter nach dem Ölen nicht mehr in gedrückter Position, sondern sprangen immer wieder raus; wenn du die Suchfunktion nutzt, findest du hier im Forum einen hervorragenden Restaurationsbericht von nightbear (Achim) über das Gerät, der die meisten Fragen zum Gerät und dessen "Leistung" beantwortet
    Jörg - wenn ich Benz fahren will, geh ich arbeiten
    Moin,
    jeden Schalter und jedes Poti mit etwas Kontakt 61 behandeln, sollte auch erstmal reichen um Kracher loszuwerden und die Mechanik zu schmieren.

    Ich hatte in meiner Erfahrungswelt bisher nur einem Fall, dass ein Geraet nach Standzeit beim Einschalten starb. Die beiden CD-Spieler, die durch Herumstehen ausfielen, sind wirklich wegen des Herumstehens gestorben ;-/ Haette man oefter ansaften sollten...
    Ansonsten, wenn man einen Stelltrafo hat, ist langsames Hochdrehen der Spannung schon eine gute Methode.

    Ich werde den Verdacht nicht los, dass der Endverstaerker des 8080 direkt vom Stereo-Studio III abstammt...

    73
    Peter
    Also den "still" Schalter konnte ich mit etwas sanfter Gewalt mit den Fingern rausziehen,den tipp mit Kontakt 61 werde ich mal probieren denn von alleine
    durch nochmaliges drücken poppt der Schalter nicht raus. Könnte durchaus
    verharzt sein , kenne das von 3,5" Diskettenlaufwerken an den Motoren
    für den Lesekopf.

    Allerdings macht die linke Seite der Lautsprecher nach einer Weile
    pumpende und knarzende Geräusche. Ist wohl doch etwas nicht mehr
    so in Ordnung.

    Die Anleitung von Nightbear habe ich schon mit Faszination gelesen aber
    mehr als Elkotausch habe ich dann auch nicht drauf.
    Gruß Steven
    Hallo faz,

    "Allerdings macht die linke Seite der Lautsprecher nach einer Weile
    pumpende und knarzende Geräusche. Ist wohl doch etwas nicht mehr
    so in Ordnung."


    Nur bei Radiobetrieb oder auch, wenn Du ein externes Quellgerät anschliesst? Mit dem Test kannst Du eingrenzen, ob es das Radioteil oder Verstärkerteil ist.

    Miss bitte auch mal am pumpenden Kanal, ob Du (bei abgeklemmtem Lautsprecher) zwischen den beiden Lautsprecherkontakten und bei Lautstärkeregler auf Minimum eine Gleichspannung von mehr als 100 mV messen kannst. Wenn ja, muss die Endstufe überholt werden.

    Danach sehen wir weiter.

    Gruss,
    Reinhard