Wildbad GW

      Hallo "decoder",

      Du warst schneller! Es war so, wie Du es beschreibst. Der Draht des oberen 50 Ohm Widerstandes hat sich während der "Abrauchprodezdur" sehr schnell in sehr viele kleine Drähtchen zerlegt. Eines davon habe ich heute Nacht genau da gefunden, wo Du den blauen Kreis gemacht hast. Da war mir alles klar - ab der UM85 lagen 220V an.
      Ich habe noch ein wenig mehr gemacht. Der 50 Ohm Widerstand ist - wie oben geschrieben - ersetzt und die UM85 ist gezogen; deren Heizanschlüsse sind gebrückt. Ich habe die Spannung langsam erhöht. Vor dem "Unfall" fielen an den beiden Skalenlampen jeweils 19V ab. Trotz gebrückter Heizung der UM85 fallen da aber jetzt "nur" ca. 10V bei 220V Netz ab. Da ist also etwas hochohmig geworden. Ich habe mir schon überlegt, wie ich den oder die Übeltäter finde - ich werde berichten.
      Nun noch zu weiteren Vorgehen:
      Genaue Schadensdiagnose - die Ursache kennen wir ja.
      Ich habe mittlerweile sehr viel Zeit in das Schätzchen investiert. Trotzdem überlege ich, nach der Schadensanalyse an dem Gerät nicht weiter zu machen. Wenn Du nur mal die angesagten Seiten im Netz durchsiehst und nach z.B. der UM85 suchst, weißt Du warum. Aber lass mich erst mal genau wissen, was die Ursache des "zu kleinen Stromes" ist. Wir dürfen nicht vergessen - vor dem Ableben der UM85 - die Sicherung gespielt hat - lagen, wenn auch sehr kurz, 37V an jeder Röhre - also fast das Doppelte der erlaubten Spannung.
      Gruß, Peter
      Hallo Heino.
      Sicher eine gewagte Sache. Glasierte oder Zementierte Drahtwiderstande waren eben teuer.
      Dass die Drahtlänge zunimmt und die Windungen nach unten rutschen, ist leider auch beim DKE 38 eine Tatsache die zum Röhrentod fuehrt.
      Der Entwickler, hatte da sicher was tun koennen. Wie heisst es ? nobody...............

      zu Peterb.
      Der Heisleiter oder NTC- Widerstand. (kein URDOX) hat ja zwei Strompfade.
      den duennen, der schnell auf und zu geht,der dicke fuer den
      Endzustand 24 Volt bei 100mA.

      Wenn Du jetzt parallel zum NTC misst, sollten dort nicht mehr als 24V eff zum messen sein. Ich meine mehr, weil die duenne Strecke wie zu sehen, ausgeglüht
      ist.
      decoder
      Hallo Hans (decoder?),

      Du hast es richtig vermutet. Ich habe die Spannung über dem Heißleiter gemessen: Beim Einschalten ca. 180V, dann abnehmend bis ca. 120V. Und das passt auch. 12V fallen an den 6 Röhren ab und jeweils 12V an den beiden Skalenlampen. 4V fallen an den "erneuerten" 50 Ohm Widerstand ab: 8X12V=96V +4V=100V+120V=220V, und darauf ist der Regeltrafo eingestellt. Da wußte ich schom, dass die Röhren den Spannungsschock überlebt haben. Ich wöllte es genau wissen. Für die defekte UM85 ist ein 200 Ohm Widerstand eingebaut. Im "Heißen" Zustand fallen an allen Röhren und an den beiden Skalenlampen 19V ab, also 9x19V=171V. Am 50 Ohm Widerstand fallen bei 100 mA 5V ab. Also den Heißleiter gebrückt und vorsichtig rauf mit der Spannung. Überwacht habe ich die Spannung über einer Skalenlampe. Bei 19V über der Lampe zeigt der Regeltrafo etwa 210V. Das passt nicht ganz, aber - Ihr glaubt es nicht - das Radio spielt.
      Im Schaltplan ist der Heißleiter mit Urdox 2410 PL bezeichnet. Wie ersetzt man den? Ich kann ja das Radio nicht immer über einen Regeltrafo "hochfahren".
      Danke für Euer Hilfe.
      Gruß, Peter
      Der arme Urdox.
      Sorry, wo ist denn hier ein Urdox kaputt ?

      Auch den kann man ersetzen, genauso wie den Drahtwiderstand.

      Gruß, Dieter Post 076
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      Soo. Es gibt nur noch diese Moeglichkeiten, das Radio auf Kondensator- Heizung
      umbauen, den DIETER fragen, oder weil Du dir soviel Muehe gemacht hast, mir die Adresse senden damit ich Dir einen der sehr raren, aber nicht fabrikneuen, NTC`s senden kann.#

      Ich mag GW- Modelle und eben auch Leute die mit viel Engagement, GW`s reparieren.
      decoder
      Hallo Peter-b,

      aufgrund der Anregung von Hans habe ich deinen Heizkreis probeweise mit einem Vorkondensator "befeuert". Gleichzeitig habe ich dabei deine Spannungsangaben an den Heizfäden korrigiert - sie sind nämlich unterschiedlich. Dies ist so wegen des konstanten Stromes von 100mA, aber unterschiedlichem Heizleistungbedarf der einzelnen Röhren. In dem folgendem Bild sind Rechenwerte eingetragen - der Vorkondensator wird in der Praxis mit 2µ5 gewählt (gibt es momentan bei Pol... als Motorkondensator).



      Die Heizkreisgestaltung mit Vorkondensator erlaubt selbstverständlich keinen Betrieb mit Gleichstrom mehr und wenn er in Amerika betrieben wird muss er auf 60Hz umdimensioniert werden. Dafür hat diese Variante den Vorteil, dass sich der Kondensator (je nach Qualtät) nicht oder nur unmerklich erwärmt. Da ist dein Netzkabel nicht mehr schmorgefährdet!

      Und zudem braucht man bei dieser Variante keinen Heissleiter mehr, denn der Heizstrom ist infolge des Xc (2µ5) von 1,273k auf den kapazitiven Kurzschuss-Strom: 230V/1,273k = 180mA begrenzt. Hierbei habe ich den Heizkreis mit 0 Ohm angenommen - der reale Einschaltstrom wird daher unter diesem Wert liegen. So liegt der Einschaltstrom bei diesem Beispiel bei max. 180% des Nennwertes - das läßt jeden Röhrenheizfaden, bezüglich Zerstörung, "kalt".

      Ich hoffe den Sachverhalt richtig dargestellt zu haben und dass sich keine Rechenfehler eingeschlichen haben - das sind immer die Risiken und möglichen Nebenwirkungen bei konkreten Angaben.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Hans,

      ich habe jetzt deine 220V - Werte in mein Diagramm übernommen auf diese Weise haben wir jetzt zwei Rechenbeispiele eines für 230V und eines für 220V Netzspannung...



      Nachsatz: Hallo Hans, Danke für deine korrigierenden Hinweise. Ich hatte bei den Berechnungen 230V Netztspannung eingesetzt (danach offensichtlich mit 220V "zusammengewürfelt"). Das werde (habe) ich jetzt in meinem Bild (post87) rückwirkend nachgebessert. Es ist gut, wenn erfahrene Kollegen aufmerksam mitdenken; nur so kann man die Verbreitung von Fehlern vermeiden. --- Schließlich kann man unsere Ausführungen im weltweiten Internet mitlesen...
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo und guten Tag zusammen,

      und sie werden mitgelesen!
      Das "Unglück" hatte doch etwas Gutes. Man merkt den an diesem Thread beteiligen Personen ihren Spaß an. Nun Ihr habt es geschafft, mein Tun an dem Wildbad nicht zu beenden. Wenn Ihr den Strand in der Bucht beobachtet, habt Ihr es sicher bemerkt: Die UM85 hat sich auf den Weg zu mir gemacht.
      Die Idee mit der Kondensatorheizung ist gut. Das bietet die Möglichkeit, solche Geräte - wenn auch mit Einschränkungen (Wechselstrom) - am Leben zu erhalten. Auch ich danke meinem Namensvetter für die Korrektur - ich hätte nur in die Datenblätter der Röhren schauen müssen...
      Gruß, Peter
      Von diesen MP-Kondensatoren hätte ich eine ganze Menge (neu) leider mit 3,6µF aber 420V~ von ITT und von Kapsch.
      Wie ich der Beschriftung entnehme, benötigen sie einen Entladewiderstand von 1MOhm-0,33W . Der müßte wohl auch bei der Schaltung in Post089 eingefügt werden, oder?
      Wer einen oder mehrere benötigt, bitte melden.
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo die Runde.
      Dann will auch ich noch was einstreuen.
      Mit dem 2,5 uF MP. sind die Röhren bei 220Volt auch nur mit 3% oder 97% unterheizt. Bei 230 aber zu 100% siehe <Sagnix 087>

      Weil das soo viele genau wissen, stelle ich zum x -male, wie auch seit Jahren auf meiner Hompage, die Daten von Serien- und Parallel- Heizdaten von SIEMENS vor.

      Die machten ja nur die Röhren, mussten es nicht so genau wie es viele tun,. wissen was gut oder böse sei. ;-((

      http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/Heizung_parallel.pdf


      http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/Heizung_Serie.pdf
      decoder
      Hallo zusammen und schönen Sonntag,

      ich habe zwei Dinge zu berichten. Das Radio hat sein drittes Netzkabel - diesmal ein rundes. Das hat den Vorteil, dass wieder eine dritte Adern für die Antenne da ist. Ich habe das "Gelb/Grün" mit Schrumpfschlauch schwarz gemacht und die Ader vor dem Stecker gekappt. Spricht etwas dagegen?


      Und dann habe ich mich mit einer Lupe auf die Fehlersuche "Vorkreis" gemacht - und wurde fündig:






      Die Drähtchen ließen sich nicht gut anlöten. Erst nachdem ich auf die Enden vorsichtig mit einen kleinen Schraubendreher einen Tropfen Verdünnung gegeben hatte, funktionierte es. Dann war ich gespannt und habe das Radio wieder über den Regeltrafo "hochgefahren" (post 84). Es spielt auf allen Wellenbereichen :).
      Gruß, Peter
      Hallo Peter,

      ja es spricht alles dagegen.

      Sorry, aber ich würde Dir dringend
      raten solche elektrischen Vabandspiele,
      einen für Schutzleiter- Zwecke vorgesehenen
      Leiter (grün/gelb), zweckzuentfremden sein zu lassen.
      Dieser ist außschließlich als Schutzleiter zu verwenden.
      Alle anderen Zwecke verbieten sich!

      Du hast doch erlebt, was passieren kann.
      Wer oder was gibt Dir denn die Sicherheit, daß wohlmöglich
      in Deiner schönen neuen Netzleitung ein Isolationsfehler
      auftritt und Spannung auf dem gnge liegt?
      Dann hast Du 230 auf dem Chassie....
      So führt Arglosigkeit ganz rasch zur Leblosigkeit!


      Tut mir leid, daß ich daß so schreibe und auch
      meine, aber mit der Netzspannung ist nicht zu spaßen.

      Es kann nicht oft genug gesagt werden, Geräte die mit
      Netztspannung betrieben werden unterliegen ganz klaren
      gesetzlichen Bestimmungen und es sind die einschlägigen
      technischen Regelwerke und Richtlinien einzuhalten.

      Wenn Du eine separate Antenne benötigst, dann bitte, bitte
      strikt vom Netz trennen!

      Ich habe das jetzt bewußt so drastisch geschrieben, denn so etwas
      kann ich nicht unkommentiert mit ansehen!

      Grüße

      Martin
      Hallo Martin,
      ich stimme Deinem Beitrag voll zu.

      Ich fand allerdings die Idee von SABA gut, insbesondere bei diesem Gerät der Netzleitung eine dritte Ader als Antenne zu verpassen. Das ursprüngliche Nerzkabel hatte drei Adern, Bei diesem Radio handelt es sich um einen Allstromer. Eine Ader des Netzkabels ist direkt!!! mit dem Chassis verbunden. Wenn Du soglos bist, hast Du die fifty/fifty Chance, dass die Phase diort anliegt. Ich halte das Risiko eines Kondensatorversagens und damit das volle Anliegen der Netzspannung an der Antenne genauso hoch wie das von Dir beschriebene. Schau Dir Bild 6 im post 000 an - dort sind alle Anschlussmöglichkeiten abgeklebt - aus diesem Grund. Gelb/grün ist immer und ausschließlich der Schutzleiter, deshalb habe ich ihn schwarz gemacht. Mein "Unglück" konnte übrigens ein Trenntrfo nicht verhindern, wohl aber, dass mich die Phase gegen Erde erwischt.
      Gruß, Peter
      Hallo Peter,

      schonmal gut zu lesen, daß Du nicht ganz
      "unvorbereitet" bist.

      Aber, "Gelb/grün ist immer und ausschließlich der Schutzleiter",
      ja, eben, auch nicht schwarz machen. Das fangen wir erst gar nicht an!
      Das wollte ich ein für alle mal ausgrenzen.
      Ein ausgebildeter Elektriker macht so etwas nicht.
      Das ist verboten! Es gehört quasi zum Eid, das zu lassen!

      Allstrom- Geräte bezeichne ich als Gift- Zwerge.

      Da gilt es ganz besonders absolute Vorsicht und Sorgfalt
      walten zu lassen.

      Wünsche Dir weiterhin viel Glück!

      Grüße

      Martin
      Hallo Martin,

      "Allstrom- Geräte bezeichne ich als Gift- Zwerge." Auch da kann ich Dir zustimmen. Aber auch solche "Zwerge" sollte man - meine ich - der Nachwelt erhalten. Sie sind ein Teil der Radiogeschichte - hier der SABA-Geschichte.

      Übrigens, bei dem Originalnetzkabel waren alle drei Adern braun... Wenn da einer unbedarft den Netzstecker gewechsellt hat...
      Ich werde auf alle Fälle eine Antenne intern anordnen. Und Deinen Wunsch mit dem Glück kann ich gebrauchen (siehe weiter oben)....
      Gruß, Peter
      Hallo Peter-b

      es ist schön, dass dein Gerät jetzt auch wieder auf Lang- und Mittelwelle Funktion zeigt.

      Und ich freue mich auch darüber, den im Nichts endenden Spulendraht (post070) erkannt zu haben; wie man es nun in post093 sehen kann. Ich wollte ohnehin nachfragen, was daraus wurde. Diese Frage erübrigt sich jetzt zwar, obschon ich mich über eine "automatische" Rückmeldung nicht verdrossen gezeigt hätte...

      Die original, als dritter Leiter, im Netztkabel integrierte Antenne empfand ich nie als den Hit. Wobei dies keine wirkliche Netzantenne ist; diese nämlich besteht aus einer kapazitiven Verbindung direkt von einer Netzader zur Antennennuchse - eine wirklich bedenkliche Massnahme, welche auch gelegentlich zu abgefackelten Antennen-Koppelspulen führte.
      Freundliche Grüsse, sagnix