SABA RCR 394

      Den kleinen Bruder dieses Henkelmannes hatten wir damals beim Bund auf der Stube. Obwohl relativ klein und Mono hat er alle Ghettoblaster der anderen Stuben an die Wand gespielt. Ein sagenhafter Klang. Der RCR 394 ist nun das Meisterstück in Stereo. Und endlich habe ich so einen zu Hause :) Dabei spielt es keine Rolle, ob er in Japan gefertigt wurde - er ist wirklich sehr gut verarbeitet und hat den typischen SABA-Sound.

      Leider hat der Vorbesitzer ihn geöffnet und dabei einen Kabelschuh gelöst und nicht wieder befestigt. Tja, wohin gehört der Kabelschuh? Am Gehäusedeckel befindet sich eine ca. 10 x 20 cm große Kupferfolie, an der hängt ein Kabelschuh. Von seiner Machart her, sollte der Schuh nur auf dünne Beinchen gesteckt werden können. Viele gibt es davon in Reichweite des Kabelschuhs nicht. Ich habe die in Frage kommenden Beinchen mal markiert. Vielleicht weiß ja jemand Rat?!?



      Nein, der Gehäusedeckel muss schon so drauf, sonst passt es nicht mit dem Batteriefach (übrigens braucht der Kleine gleich 10(!) Babyzellen!). Nicht umwickelte Pins gibt es hier nicht, was aber den Hersteller nicht gehindert hat, auch auf solche Pins Kabelschuhe zu setzen.

      Wie kann ich denn messen, welcher Pin der richtige sein könnte?
      Im zweiten Bild sieht man im linken Bereich die beiden A/W- Schiebeschalter, deren metallische Abdeckung ist in der Regel mit der Masse der Platine verbunden. Wenn ich da mit einem Anschluss des Ohmmeters drangehe, mit dem zweiten Anschluss die Pins abtaste, sollten beim richtigen Pin 0 Ohm zu messen sein, das müsste dann der Anschlusspin für die Abschirmung des Rückendeckels sein.;) Im Zweifelsfall ist auch das metallische Gehäuse des Motors oder der metallische Rahmen des Recorderlaufwerkes mit der Masse verbunden, auch da kann der erste Anschluss für die Ohmmessung angesetzt werden.
      --Hans--
      Meine Zeit war die Zeit, als man noch Zeit hatte, sich Zeit zu nehmen...
      Kopf hoch,au wenn de Hals dreckig isch ;( .....
      Ich habe zwei Möglichkeiten gefunden. Es gibt da mehrere Pins nebeneinander, beschriftet mit COM, SW 1, SW 2, TU, AC und die beiden SW liefern keinen Wert. Ich habe also den Kabelschuh auf SW 1 gesteckt und das Gerät läuft noch ;) Vor allem ist aber der Brumm auf UKW weg, der der Grund für das Öffnen war.

      Vielen Dank für die schnelle Hilfe!!!
      Damit könntest du recht haben, denn dort ist ein schwarzes Kabel befestigt, das wohl direkt aus dem Netzteilbereich daherkommt. Aber da konnte ich einen deutlichen Widerstand messen. Das Gerät spielt nun seit einigen Stunden, ohne Rauchzeichen von sich zu geben oder zu brummen. Auch wenn meine Wahl (SW 1) vllt. falsch war, bin ich mit dem Ergebnis (noch) sehr zufrieden ;)

      Eine Frage hätte ich noch: das Gerät hat seitlich einen Schiebeschalter, beschriftet mit einem Symbol, das mir so nichts sagt: es handelt sich um zwei waagerechte Wellen, also wie Wechselstrom, die zweimal schräg durchgestrichen sind. Weiß jemand, wozu dieser Schalter dient?
      highlander postete
      Eine Frage hätte ich noch: das Gerät hat seitlich einen Schiebeschalter, beschriftet mit einem Symbol, das mir so nichts sagt: es handelt sich um zwei waagerechte Wellen, also wie Wechselstrom, die zweimal schräg durchgestrichen sind. Weiß jemand, wozu dieser Schalter dient?


      Das ist der Schalter “Beat Cut”.
      Durch diesen Schalter wird die Frequenz des Löschoszillator des Cassettendecks leicht verschoben um eventuell auftretende Störgeräusche bei Lang und Mittelwellenaufnahmen zu verhindern (Schwebungsunterdrückung).

      Gruß Ulrich
      Ich bettele ja selten, aber dieser Rekorder hat es mir angetan...eigentlich schon vor über 30 Jahren :) Im Prinzip funktioniert er, leider eiert aber die Kassettenwiedergabe, also Riemen und/oder Harz im Capstanbereich.

      In den letzten Jahren bin ich schon sehr mutig geworden und mittlerweile habe ich an die 10 Kassettendecks mit neuen Riemen versorgt, aber dieses Gerät überfordert mich. Wenn da nach dem Entfernen aller Schrauben und Steckerleisten evtl. sogar noch die zweite Platine entfernt werden muss, um die erste anzuheben und sich dabei irgendwo eines der hundert Kabel löst oder irgendein Bauteilbeinchen seinen Kontakt aufgibt, dann war es das, dann kann ich auch nichts mehr machen. Daher meine Frage: gibt es jemanden, der mir das Laufwerk gegen möglichst geringes Entgelt richten könnte? :anbet:
      Feines Gerät, das muß man sagen, auch den guten Klang kann ich bestätigen.
      1979 hatte ich mehrere davon, über Quelle bezogen, an den Mann / die Frau gebracht. Hersteller sitzt in der Tat in Fernost, vertrieben wurde es hier nicht nur bei SABA, sondern auch über TI (Transonic Intermarket) und hieß folglich auch noch "Universum" und "SANWA".

      Ich selber hatte mich damals von meinem Gerät zugunsten eines Grundig RR (Monogerät) getrennt, das noch heute in einer Kellerbar Freude und guten Klang spendet. Zuvor gab es da schon einen anderen SANWA Stereo-Radiorekorder (7040), auch mit sehr gutem Klang, mit Mikrofonmischer, manueller Aussteuerung samt Zeiger-Metern, und auch verscheuert für einen Grundig-Radiorekorder.
      All die Geräte durften zu Glanzzeiten im Urlaub in Bayern diverse Hitsendungen mit Tommy Gottschalk aufnehmen - natürlich auf Grundig Superchrom-Kassetten. Die Aufnahmen existieren heute noch und klingen prächtig für solche Mobilgeräte. Immerhin konnten sie schon Chrom-Kassetten verarbeiten und hatten auch riuchtige Löschköpfe statt wie heute üblich Permanent-Magnet-KlotzSchuhe.

      Der Abschirmdraht gehört in der Tat an die Masse (Com), der ging auch schon beim Vorläufermodell gerne von alleine ab. Wenn er an anderen Pins auch seine Wirkung tut, dann daher weil die vermutlich zur Stromversorgung dienen und folglich gegen Masse wechselspannungsmäßig kurzgeschlossen sind (Siebkondis).

      Die Zerlegung dieser SANWA-Brüder ist in der Tat nicht vergnügungssteuerpflichtig, im Gegenteil.
      Der ganze Leiterplatten- und Leitungswust muß raus, will man an das Laufwerk kommen. Am besten man fotografiert vorher alles aus allen möglichen Winkeln, damit es später auch wieder zusammen geht.
      Die Wirewrap-Verbindungen sind auch so problematisch, nach so langer Zeit bestimmt, aber auch schon damals im Neuzustand gingen sie mal gerne ab oder die schon ab Fabrik beim Abisolieren angesägten Drähte brachen einfach weg.

      Das Werk zu tun, dieses schöne Teil wieder hinzubiegen, kann ich leider nicht mehr. Augen und Nerven an den Händen (Feingefühl) spielen nicht mehr mit. Ich erinnere mich noch schwach an Probleme mit Andruckrolle und Capstan-Lager, es muß also nicht zwingend der Riemen sein wenn es leiert. Wenn es einfach ist, schleift nur die Schwungmasse an einem wildverlegten Kabel, das Problem hatte schon der SANWA 7040 gerne mal.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.