Fehler im 8060 Receiver

      Neues aus der Anstalt...

      Die Messungen rund um den Decoder haben ein gesundes Umfeld ergeben, der Tausch von C 917 am Decoder brachte auch keine Besserung. Spannungen alle im Grünen

      Also habe ich meine Meßpins auf die AM-Mischstufe verlagert, auf M umgeschaltet und habe nichts messen können... :(

      Also zurück zu UKW, auch hier tot... :(

      Fehler: Si 681 hatte wieder ausgelöst. Milliamperemeter eingehängt, bei UKW stabile 70 mA, bei K/M/L Start bei 180 mA - langsam steigend bis 250 mA...

      Nun liegt noch ein Hund in der -24 V Versorgung bei AM begraben, den gilt es zu finden. Vermutlich ist der auch für das Schweigen der AM Bänder verantwortlich. Sollte der Fehler im ZF-Verstärker zuhause sein, könnte es evtl. auch mit dem FM-Problem zusammenhängen...?

      Gruß, Dieter
      Heute hatte ich endlich mal wieder etwas Zeit, mich dem 8060 zu widmen.

      Ich trennte sämtliche Versorgungstellen der -24V Leitung auf und nach Murphys Law war es natürlich die letzte, die L312, an der ich bei K/L/M keinen Stromanstieg mehr zu verzeichnen hatte.

      Da der Receiver mit U5 in der Stellung "a" (Arbeitskontakt) funktioniert, ist in der Stellung "r", also K/L/M der eklatante Stromanstieg da. Leider war der C287 schon ersetzt, sodass ich jetzt wieder die Hilfe der Experten brauche, ich sehe keinen Stromzweig, der 200 mA führen könnte.

      Aber der Fehlerteufel hat bald ausgespielt... :)



      Gruß, Dieter
      Hallo,

      das war richtig gemein ! Beim einseitigen Auslöten des Folienkondensators blieb das Beinchen am Lötkolben hängen und ließ sich nach unten wegziehen...
      Was ich immer zum Schluß verdächtige war es diesmal.

      Nun habe ich bei FM 70 mA und bei dem AM-Bereichen 90 mA über der Sicherung, insofern alles Bestens, dachte ich...

      Aber - der Empfang bereitet noch Probleme, irgendein Bauteil hat noch Schmerzen.

      Symptome:
      - FM-Empfang, Feldstärke und Stereoselektion einwandfrei, Klang jedoch verzerrt und bei voll aufgeregelter Lautstärke erst etwas "laut", Leistungsaufnahme knapp 25 VA.

      - AM - Bereiche noch leiser, Empfang von einigen wenigen ortsnahen Sendern.

      - Phono und TB einwandfrei, mit erwarteter Leistung und unverzerrt.

      Vermutlich ein Fehler im ZF-Verstärker. Was gibt es jetzt zu tun ?

      Gruß, Dieter
      Hallo Dieter,

      gut.

      Ich habe hier von Frank zur Instandsetzung einen Saba 8200K. Der ist weitgehend bauähnlich.

      Lass mich da erstmal ein paar Eckdaten messen (ZF-Pegel am ZF-verstärker-Eingang, Multiplex-Pegel am FM-Demodulatorausgang und am Stereodekoder-Eingang, Oszillogramme, usw). Dann hast Du Daten, die Du vergleichen kannst. Damit lässt sich der Fehler dann hoffentlich eingrenzen.

      Du hast schon sichergestellt, dass Du das gestörte Signal auch dann hast, wenn Du auf "mono" geschaltet hast? Denn wenn Du keinen Stereokoder beim Signalgenerator hast, können wir ja nur "mono" suchen und den Stereodekoder nur begrenzt prüfen.

      Gruss,
      Reinhard
      Hallo Dieter,

      dann schlage ich vor, dass wir mit dem Einfachen/Häufigen anfangen. Und zwar erstmal "hinten", also direkt am Eingang des NF-Teils, wo das Radiosignal aufgeschaltet wird.

      Wenn die Verzerrungen auf beiden Kanälen sind, bei mono wie auch stereo halte ich ein elektrisches Problem für weniger wahrscheinlich. Ich würde da zunächst mal an ein Kontaktproblem in einem oder mehreren der Schalter denken. Das ist zu 95% in solchen Fällen die Ursache.

      Du sagst, dass bei externer Quelle (Band Eingang) das Signal sauber ist, wenn ich mich richtig erinnere. Der Unterschied zwischen Radio und Band Einspeisung in den NF-Zweig ist zunächst mal der Schalter/Kontakt Ph1 und Ph4 (Phono-Schalter, siehe Schaltplan), der vielleicht in der Vergangenheit lange nicht benutzt wurde, da das Radioteil ja defekt war. In so einem Fall neigen die Kontakte zur Oxidation (bei Silberkontakten zur Sulfidbildung) und die Oxid/Sulfidschicht kann die üblen Verzerrungen produzieren, wie Du sie bei Radio hörst und natürlich auch Pegelverlust. Im Betriebszustand "Band" liegen diese Kontakte nämlich nicht im Signalweg, aber bei Phono und bei Radio muss das Signal darüber.

      Daher schlage ich vor, dass Du erstmal diese Kontakte Ph1 und Ph4 (Phono-Schalter) reinigst, mit Oszillin, Teslanol oder Kontakt 61 Spray in den Schalter innen sprühen (aber niemals Kontakt 60 !) und den Phono-Schalter anschliessend ganz oft betätigen!

      Genauso mit den Kontakten des Schalters "Band" B3 und B4, denn auch darüber muss das Radiosignal.

      Und schliesslich auch die Kontakte der Taste "UKW" (U1 und U2), die hinter dem Stereodekoder am Ausgang des Radioteils sitzen.

      Erst wenn Du nach pingeliger Reinigung dieser Kontakte/Schalter immer noch ein verzerrtes, schwaches Radiosignal hättest, müssten wir im Empfangsteil nochmal sehen. Du hast da aber volles Feldstärkesignal und Stereoanzeige, die Du nicht hättest, wäre im Frontend oder ZF-Verstärker ein grober Mangel. Allenfalls der Stereodekoder käme vielleicht noch in Betracht als Quelle für Verzerrungen oder niedrigen Pegel. Aber auch eher wenig wahrscheinlich, da bei Dir Schalten der "mono" Taste keine Besserung bringt.

      herzlichen Gruss,
      Reinhard
      Den Versuch war es wenigstens wert.

      Dann schlage ich vor, dass Du zunächst die Spannung am Tuner und an den Verstärkerstufen im ZF-Verstärker prüfst:

      a) Hast Du an der Spannungsversorgung vom HF-Frontend/Mischerkästchen, wo das weiss-gelbe Kabel angelötet ist, 10V und am grün-braunen 2,5V und hinter dem Widerstand R236 5,5V?

      b) im ZF-Verstärker R316: Fallen über diesen Widerstand 400 mV ab?
      c) im ZF-Verstärker R341: Fallen über diesen Widerstand 740 mV ab?

      d) Dann ggf. Abschirmbecher über dem Ratiodetektor auf dem ZF-Verstärker abbauen. Vielleicht ist das auch nicht nötig und man kommt von unten, von der Lötseite an die beiden Lötstellen von R348. Fallen über R348 320 mV ab?


      Wenn das OK ist, dann:

      1) Prüfen, dass am Stereodekoder IC (MC1305P) an PIN 11 und 12 jeweils gegen Masse 10V DC anliegen.

      2) Prüfen, dass am Emitter von T933 und von T948 (Transistoren hinter den beiden Ausgängen des Stereodekoder-IC) jeweils 800mV gegen Masse anstehen.


      Dann weiter:

      FM bei ca. 95 MHz (Stelle suchen, wo es keine Interferenz mit einem anderen Sender oder Träger in diesem Bereich gibt), mit FM-Signalgenerator am UKW-Antenneneingang ca. 1 mV HF, moduliert mit 1 kHz, 40 kHz Hub (mono),
      Taste "U" und zusätzlich Taste "mono" am Receiver gedrückt.
      Abstimmautomatik am Receiver ausschalten (Taste Automatik auf "aus" drücken) - Das ist wichtig!
      Receiver genau auf die Messenderfrequenz abstimmen(Feldstärkemaximum).

      1) Oszillogramm am Eingang des ZF-Verstärkers (Dieter, bei Dir ist das MP "E"). Es sollten hier 10,7 MHz mit vermutlich ca. 5 mVss oder mehr anstehen. (siehe Anmerkung im nächsten Beitrag)

      2) Digitalvoltmeter an Messpunkte X und X' am Messpunktsockel (der so aussieht wie ein Röhrensockel). HF-Spannung des Signalgenerators so weit reduzieren, bis zwischen X und X' maximal 1,5V liegen. Dann Millivoltmeter zwischen X und Y am Ausgang des Ratiodetektors (bzw. am Messpunktsockel) und durch leichtes Drehen am Abstimmknopf prüfen, ob Feldstärkemaximum X/X' und Ratio-Null X/Y zusammenfallen. Wenn dies nicht der Fall ist, muss ein ZF-Abgleich nach der Saba-Abgleichanweisung durchgeführt werden (im Service-Manual beschrieben).

      Genaugenommen solltest Du den Ratiodetektor genau auf die 10,7MHz ZF einstellen.

      Vereinfacht u. ggf vorläufig kannst Du den Receiver auf die Sendefrquenz des Signalgenerators und zwar auf Feldstärkemaximum abstimmen und dann Filter 351a auf Maximum (X/X') abgleichen, dann Filter 351b auf Nulldurchgang (X/Y) einstellen.

      Dann Filter 342a auf Maximum X/X' abgleichen

      Dann 4-Kreisfilter so verstimmen:
      Filter 323a und 317a eine halbe Umdrehung nach rechts
      Filter 317b eine halbe Umdrehung nach links

      Dann in dieser Reihenfolge auf Maximum X/X' abgleichen:
      323b
      323a
      317b
      317a
      und nochmals 323b

      dann:
      306b
      306a

      Danach mit L404 und L414 auf maximalen Ausschlag der Abstimmanzeige einstellen

      Ausgangsspannung des Messsenders erhöhen, bis Abstimmanzeige nicht länger ansteigt. Mit P432 auf "9" der Abstimmanzeige stellen.

      Tuner-Ausgangs-ZF-Filter:
      K241 und K241 nach links drehen (Kopplung unterkritisch stellen)
      L241 und L242 auf Maximum abgleichen (ggf. wiederholen)
      K241 und K241 abschliessend auf Maximum abgleichen (Kopplung kritisch einstellen)

      Dann FM-Modulation mit 400Hz, NF-Voltmeter oder Digitalvoltmeter an den NF-Ausgang (Lautsprecherausgang).

      Signalgenerator auf 90 MHz.
      Receiver auf Maximum am NF-Ausgang bei 90 MHz einstellen. Mit L207 und L217 auf Maximum abgleichen.

      Signalgenerator auf 101 MHz
      Receiver auf Maximum am NF-Ausgang bei 101 MHz einstellen. Mit C212 und C214 auf Maximum abgleichen.

      Den Abgleich bei 90 MHz und 101MHz wiederholen. Mit 101 MHz abschliessen.


      Wenn dann trotz "ordentlichem" Ausgangssignal hinter dem Demodulator und nach obigem Abgleich immer noch klirrender/kratzender UKW Empfang vorhanden ist, müssen wir uns noch den Stereodekoder und die Peripherie des Stereodekoders näher anschauen.

      Ich zeige morgen, wie das Signal am Eingang des ZF-Verstärkers aussieht, am Eingang des Stereodekoders und am Ausgang des Stereodekoders (in mono und "mono"-taste am Receiver gedrückt, für Dich zum Vergleichen, da Du ja keinen Stereokoder bei Deinem Signalgenerator hast).

      Unabhängig davon kannst Du aber schon mal schauen, wie Dein Sinus an den Messpunkten L und R hinter dem Stereodekoder mit Deinem mono-Signalgenerator und 400 Hz oder 1 khz Modulation, 40 kHz Hub, 1mV HF, ausschaut. Sind Verzerrungen zu sehen?

      Gruss,
      Reinhard
      Hallo Dieter,

      Hier mal einige Oszi-Images, gemessen am Saba 8200K, den ich gerade in der Mangel habe und bei dem ich mich heute vergewissert habe, dass er im Empfangsteil nun einwandfrei ist.


      1. NF-Signal hinter dem Stereodekoder direkt am Eingangs-Koppelelko vom NF-Verstärkerteil: 1,35Vss Sinus 1 kHz. Keine Verzerrungen erkennbar (gemessener Klirrfaktor <0,4% THD)


      Bedingungen:
      1 mV HF, 1 kHz moduliert mit 40 kHz Hub, ohne Pilotton-Signal (also senderseitig mono)

      Dabei sehe ich nun keinen Unterschied ob ohne Pilotton senderseitig (wie abgebildet) oder mit Pilotton und mono-Taste gedrückt. Da Du ja nur einen mono-Signalgenerator zur Verfügung hast, habe ich hier auf die Bildchen bei "stereo" verzichtet.

      Bei "stereo" sieht das MPX-Signal an PIN 3 des Stereodecoder-IC etwas komplexer aus und die NF-Amplitude hinter dem Stereodekoder (am NF-Eingang) verdoppelt sich auf 2,6Vss.



      So sollte Dein Signal an den Messpunkten "L" und "R" am Eingang des NF-Verstärkerteils auch aussehen, wenn das UKW-Empfangsteil OK ist, sowohl Amplitude (1-1,5Vss), wie auch Sinus-Symmetrie.

      (Y-Achse: 0,2 mV/div; Zeitachse: 0,1ms/div)








      2. ZF-Signal am Eingang des ZF-Verstärkers: 30 mVss 10,7 MHz
      (Y-Achse: 10mV/div; Zeitachse: 0,1µs/div)

      Bedingungen: wie 1. oben.

      Hier bin ich mir nicht sicher, welchen Pegel Du erwarten solltest. Denn im 8200K sitzt noch im Tunerkästchen vor dem Eingang zum ZF-verstärker ein einstufiger Transistorverstärker. Beim 8060 ist dieser Transistorverstärker in der Eingangsstufe des ZF-Verstärkers. Du wirst also geringeren Pegel haben, vielleicht um die 5mVss???








      3. Signal am Eingang des Stereodekoders, PIN 3 des IC 1305P: 45 mVss (Y-Achse 10 mV/div; Zeitachse: 0,1ms/div)

      Bedingungen: Wie 1. oben.




      Ich hoffe, das hilft Dir!

      Gruss,
      Reinhard
      Hallo Reinhard,

      Kurioses gibt es zu berichten (wobei auch viel Logisches dabei ist):

      Beim Messen der Spannungen am Tuner, im ZF-Verstärker und im Decoder waren seltsamerweise alle Werte zu hoch. Ich habe als erstes mal eine Batterie an mein Meßgerät gehalten... :)

      Beim Rückwärtsmessen ergab der Wert der -24V Leitung eine Spannung von ca. -40V. Suuuper - jetzt hat sich nach der Beseitigung des Schlusses wieder ein Fehler im Netzteil eingeschlichen, der vorher aber nicht da war.

      Ich habe den Trenntrafo auf ca. 140 Volt runtergefahren, bis die -24V anlagen, siehe da, die Endstufen hatten zwar keine Leistung mehr aber das wenige reichte, um verzerrungsfreien UKW-Empfang zu diagnostizieren.

      Nun geht es erst mal wieder ins Netzteil, das kennen wir ja schon..., vermutlich hat sich einer der beiden T681 oder T682 verabschiedet.

      Gruß, Dieter