kleine Restauration 9141 tc

      Guten Abend,

      will mich kurz vorstellen: ich bin Hans in Bayern, hab Fernsehtechniker gelernt 1992-1996 und, obwohl zwischenzeitlich einen andren Beruf ausübend, noch recht aktiv im Reparieren.
      Kürzlich ist mir aus dem Nachlass eines Bekannten ein SABA ST9141tc gebracht worden.
      ich will kurz berichten, welche Fehler ich fand und wie ich sie beheben konnte. Vielleicht helfe ich mit diesem Bericht auch anderen Fehler Suchenden;)

      Zustand bei Anlieferung: verstaubt, nach dem Einschalten nur rote Stdby, keinerlei weitere Anzeigen auslösbar. Das war natürlich der Festspannungsregler 15 V, er brachte nur 2,3 Volt raus. Rundherum habe ich noch die Elkos erneuert, obwohl die meisten ESR-Werte noch ganz ordentlich waren. Jedoch ein 47/ 63V auf dem Netzteilboard hatte deutliche Ausgasspuren. Da ich von den thermischen Problemen des 15V-Reglers las, maß ich die Betriebsbedingungen. Bei max. 300mA muss das IC immerhin 10 V Spannung "verbrennen",also 3 Watt. Das spürt man auch an einer starken Erwärmung trotz zusätzlicher Leitpaste. Ich hab den Vorwiderstand R2217 (22 Ohm) mit einem 10 Ohm /3W verlängert, so daß für den Längsregler jetzt nur mehr ca 6 V / 1,8 Watt Verlust übrigbleiben. Das reicht immer noch für eine mäßige Erwärmung. Ich hoffe das Beste:)

      Nun konnte die bunte LED-Show wieder gestartet werden und auch Ton war hörbar, allerdings häufig unterbrochen von einem sehr lauten surrend-brummenden Geräusch, das manchmal sekundenlang anhielt und dann wieder verschwand. Ich maß mich von Spannung zu Spannung durch: die Störimpulse kamen direkt aus dem Netztrafo. Genauer gesagt: vom Netzschalter! Beim ohmschen durchmessen hatten beide Schaltkontakte deutliche Übergangswiderstände, sie "funkten". Hab seitlich ein winziges 1mm- Loch in den Schalter gebohrt und mit Kontaktspray behandelt: läuft super!
      Dann noch Abgleich der Muting- Schaltung laut Beschreibung hier vom Forum.

      Natürlich mussten noch ein paar Skalenlämpchen erneuert werden, aber ansonsten läuft das Gerät wieder, und beeindruckt mich doch durch einen recht soliden, klaren Klang.
      Nur eins ist mir nicht ganz klar: In Stellung "Lautsprecher 1+2" krieg ich keinen Ton an den LS-Ausgängen, nur auf 1 ODER 2. Was mach ich falsch?


      Bis bald,
      never change a running system
      Grüß Dich Hans!

      was passiert wenn du eine Box an L1 und eine an L2 anschließt?
      Dann solltest du bei "Lautsprecher 1+2" aus beiden was hören.
      Der Grund ist eine Reihenschaltung der LS, wenn beide angewählt werden.
      Das ist anders als bei den 924*.
      Übrigens auch der 9260 hat diese Reihenschaltung.

      Versuch es mal.

      Gruß aus Franken.
      Hallo Vorex, RadioJoey,

      neulich hat mich das auch gewundert, dass der 9260 diese Reihenschaltung hat wie der 9141, aber der 9241 nicht. Der 9241 hat ja noch zusätzliche Quadrosonic Ausgangsbuchsen, aber der 9260 nicht. Beim 9260 (wie beim 9141tc) muss dann die Quadrosonic Ausgabe (hintere Kanäle haben dann Differenzsignal: L-R und R-L) über die beiden Buchsen RII / LII in der Schalterstellung 1+2. Beim 9241 ist dagegen bei der Schalterstellung 1+2 lediglich Parallelschaltung des jeweiligen hinteren Ausgangs mit dem vorderen Ausgang desselben Kanals gegeben, bei frühen Modellen über Schutzwiderstand in Serie (Zweiraumbetrieb). Gleichzeitig liegt das Differenzsignal beim 9241 an den speziellen Quadrosonic Buchsen an.

      Das hatten wir (Vorex und ich) ja vor kurzem mit decoder (Hans) zerkaut, wo wir auch erst ein Missverständnis aufgrund der verschiedenen Versionen der Saba 9xyz Serien hatten.

      Gruss,
      Reinhard
      Hallo SABA Freunde,

      die Lautsprecherumschaltung sollte ja eigentlich gar kein großes Thema sein. Aber ich vermute, SABA selbst hat hier durch die Darstellung im Schaltplan für Verwirrung gesorgt.
      Ich habe mir mal den Plan vom 9141tc hergenommen und den entsprechenden Ausschnitt für euch kopiert. Dass die gezeichnete Stellung nicht die „2“ sein kann, ist schnell klar, das muss „0“ sein (ist in der Graphik schon korrigiert), es sind ja keine Kontakte verbunden. Aber da ist noch mehr faul. Also mit einem Zeichenprogramm die möglichen Stellungen wirklich eingezeichnet.
      Und es macht für mich keinen Sinn. Da sind zwei Fahnen am Drehkontakt die hier nicht passen (rote Anmerkung). Diese würden, wären sie denn korrekt, in der Stellung 2 alles gegen Masse kurzschließen, auch den Endstufenausgang. Ich habe sie daher wegelassen und bitte um kritische Prüfung.




      Der Plan des 9260 ist wesentlich klarer und eindeutig.
      Eindeutig ist aber auch, der hat mit Quadrosonic nichts am Hut, auch in der Bedienungsableitung nicht.



      Gruß aus Franken!
      ich danke Euch vorex und oldiefan für die fundierte Analyse:) Saba hat scheint´s doch auch immer wieder modifikationen innerhalb der Modellreihen... und das nicht immer konsequent in die Pläne eingearbeitet.
      So wie dargestellt, funktioniert es. Ihr habt recht, die Lautsprecher laufen seriell. Bisher nahm ich immer an, parallel. Zum durchmessen des Umschalters war ich zu faul gewesen;)

      Beste Grüße.
      never change a running system
      Hallo Radio Joey

      gerne.

      Um letztlich Klarheit zu erhalten habe ich den Lautsprecherumschalter ausgebaut und genauer angeschaut. Es gibt zwei Ebenen die jeweils halb für links und rechts genutzt werden. Pro Kanal gibt es einen Kontakt der eine Verbindung zwischen den Anschlüssen der Ebenen herstellt.





      Das sieht im 9141-Schaltbild also wesentlich komplizierter aus als es ist. Das 9260 Schaltbild dagegen leitet sich schon von selbst von den Fotos ab.

      Zum Thema Wärme am 15V Spannungsregler (IC618). Den habe ich durch einen Schaltregler ersetzt, die Glühlämpchen wurden durch LED ersetzt. Das vermindert die Leistungsaufnahme und Temperatur.

      Radio Joey, hab noch viel Spaß mit deinem 9141tc.

      Gruß aus Franken!
      Wie nett, daß Du gleich den Schalter ausgebaut hast!
      Das hab ich mich nicht getraut, denn mit diesen 70er Jahre-Geräten musste ich schon diverse unangenehme Überraschungen erleben, wenn manche Kunststoffe brüchig geworden sind. Insofern mein Motto: never change (and touch) a running system ;)

      Das Gerät gehört mir nicht, es ist inzwischen wieder beim Sohn meines Bekannten und er ist sehr zufrieden mit dem Ergebnis:)

      Mein nächstes Projekt ist ein ELAC mit Quadrophonie, der multiple Fehler zu haben scheint. Möglich, daß ich hier im Forum damit #wieder auftauche.

      Viele Grüße aus Bayern!
      never change a running system
      Moin zusammen,
      auch wenn das Thema schon alt ist:

      Vorex, ich habe mich mit Deinen Ausführungen zu dem Schaltplan und den Kontakten beschäftigt. Ich sage mal: Deine Überlegungen waren nicht falsch, wenn man die Kontakte mit einem anderen Schalter (als Umbaumaßnahme)neu belegen muss. Aber ich sehe, daß das Auge des Menschen recht betrügbar ist. Die Stellung des Schalter ist zwei, wenn das Original vom Plan betrachtet wird. Und jetzt kommt eine zeichentechnische Katastrophe, weshalb auch die Logik des menschlichen Gehirnes in die Irre geführt wird. Die vermeintliche Schaltkontaktfläche ist tatsächlich eine AUSLASSUNG (Unterbrechung). Anders gesagt: nehme ein Stück Pertinax, kupferkaschiert, und ätze den Teil weg, den man als Kontaktfläche sehen KÖNNTE. Und schwuppdiwupp klappt die Schalterei in allen STellungen. Was mich allerdings MASSIV durcheinanderbringt, bzw brachte, ist die Tatsache, daß es (wieder zeichentechnich gesehen) 2 dieser Scheiben geben muss, die mechanisch miteinander verbunden sind. Oder eine doppelseititige Platte. Begrünung: in der Stellung 1+2 würden sonst die Verstärkerausgänge als Mono zusammengeführt werden. Somit muss es eine Ober- und eine Unterseite geben.
      Bei dem dargestellten Schalter ist also die GROSSE Fläche das Schaltelement.
      Besser wäre die Darstellung der Unterbrechung als schraffierte Fläche gewesen, oder eben mit dem Hinweis auf die Schaltfläche.
      Ich hoffe, ich konnte jetzt etwas Aufklärung in die Problematik bringen.
      Greetz Pit
      Hallo Pit,

      es freut mich wenn auch alte Beiträge noch Beachtung finden. Ich kann deinen Ausführungen durchaus folgen, halte sie aber trotzdem nicht für schlüssig.
      Warum nicht? Nun, wenn SABA wirklich die große Fläche als Kontaktfläche und das andere als Aussparung gesehen hätte, dann müsste diese große Fläche geteilt sein, das hattest du schon bemerkt. Dann müssten die beiden "Nasen" an der großen Fläche bei 12 Uhr und bei 6 Uhr aber auch bei den verschiedenen Schalterstellungen sich mitdrehen! Tun sie aber nicht.

      Im Übrigen ist es eigentlich völlig gleichgültig wie man es zeichnet, solange es stimmt. Und was die Realität angeht, so stimmt meine 9141tc Darstellung, genauso wie übrigens auch die 9260 Zeichnung für den 9141tc zutrifft.

      Gruß aus Franken!
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