Meersburg 6 3D Automatik funktioniert nicht

      Hallo,

      mein Name ist Andal und bin neu hier im Forum.
      Habe einen sehr schönen Meersburg 6 3D Automatik in einem wunderbaren Zustand (wie ich finde), der leider nicht mehr ganz funktioniert. :(

      Problem:
      Die Automatische Sendersuche funktioniert nicht.
      - Die Schaltwippe rasten in beiden Stellungen ein.
      - Lautstärker wird leiser
      so weit hört sich das für mich gut an?

      ABER:
      - Der Knopf sowie der Zeiger dreht bzw. verstellt sich nicht. (egal ob FM, MW...)
      - Am Knopf selber merkt man beim Berühren ein leichtes vibrieren (also arbeitet irgendwas?) aber man kann ihn ohne Widerstand drehen.
      - Die grüne Kontrolleuchte für den Automatikbetrieb leuchtet nicht.
      - Sobald ein Sender dann duch "manuelles Drehen" gefunden wurde schaltet die Wippe wieder in Grundstellung.
      Drehknopf vibriert weiterhin.

      Bei Automatik aus, vibriert nichts.

      Da ich mich in dem Gebiet (Röhren) nicht sonderlich gut auskenne wollt ich fragen ob evtl. schonmal jemand so etwas gehabt hat.
      Kann vielleicht noch mehr kaputt sein bzw. gehen?

      Oder ist nur das Birndchen kaputt und deshalb funktioniert es nicht? (da der Strom für den Motor über das Birndchen läuft?)
      Wollt das Gerät jetzt noch nicht zerlegen wenn ich nicht weiß wonach ich suchen soll.

      wäre schön wenn mir jemand einen Tip geben könnte.
      (Garantiekarte hätt ich noch :-))

      Gruß
      Andal
      Hallo,

      habe schon danach gesucht, es gibt viel zum Thema Automatik.
      Aber meine "Symptome" erkenn ich nicht in den Themen (evtl. such ich falsch, dann bitte ich das zu entschuldigen)
      bzw. wie man die Ansteuerung des Motors prüft (an welchen Punkten welche Werte gemessen werden sollten)

      Ich mag nicht wild rummessen, da das Spannungsneveau mir dabei zu riskant ist.
      (als KFZ- Mechatroniker/Elektriker bewege ich mich meißt auf einem niedrigernen Level)

      über Unterstützung würde ich mich freuen.

      Gruß
      Andal
      Heino, solche Kommentare müssen nicht sein!

      In den meisten Fällen überlebt ein gesunder Mensch einen elektrischen Schlag mit oder ohne Nachwirkungen. Nehmen wir mal jetzt das heiße Wetter. Der Kreislauf ist geschwächt, die Konzentration ist eingeschränkt und man neigt zum Schwitzen, deutlich geringerer Übergangswiderstand der Haut. Da ist schnell was passiert, wenn eventuell noch ein unglücklicher Zufall dazukommt.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Andreas, der angesprochene ist Elektriker. Da ist sicher einiges vorauzusetzen. Mitleser, die sich in keiner Weise auskennen, sollten Technikforen meiden. Ich denke, man kann nicht auf alle Eventualitäten Rücksicht nehmen. Täten wir es, müßten wir schweigen und das Forum schließen.
      Also, fangt euch ruhig mal ein Schlag ein, aber werdet nicht leichtsinnig, vor allen Dingen mit dem Netzkabel! Das ist nämlich noch nicht abgesichert durch die Gerätesicherung.
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Jetzt ist die Wahrheit endlich raus, der Heino spart wo er nur kann.

      Andere meiden den unangenehmen Schlag, den elektrischen, aber Heino lädt damit immer mal wieder seinen Herzschrittmacher nach.

      Bei uns in der Fa, vor gaaanz langer Zeit, hat sich mal einer geschmissen und ist nicht mehr aufgestanden. Er hat "nur" 220V berührt gehabt. Selber hing ich schon an 380V, hab Blitzkondensatoren - immer bedenken wie energiereich diese Stelle wirklich ist, HV-Elko-Ladungen pfeffern richtig - mit den Fingern entladen, nie ist was Akutes passiert, außer das jetzt im Alter die Pumpe nicht mehr richtig tut, und vor sich hin stolpert wie ein Ackergaul auf Gnadenbrot, wer weiß warum.
      Aber dieser Kerl hat sich eben schon an nur 220V zur ewigen Ruhe gebettet.

      Ein Anderer wurde zur Grillette, der stand einfach nur da in der Gegend herum, leider war die Gegend ein Mittelspannungs-Verteiler und da springt der Lichtbogen gerne mal auf zu nah stehende wassergefüllte Kohlenstoffelemente (Mensch und Tier) über.

      Neuerdings bin ich vorsichtig, ab 40...50V wird nicht mehr mit der Zunge auf Spannung getestet
      ;)
      Und doch hat mir neulich noch ein PC-Netzteil einen herzerfrischenden Takt auf den Schrittmacher gesetzt, weil der Primärelko nach Entladung wieder Ladung aufbaute, ja das passiert, deshalb bastelt man da auch nur dran rum, wen neine Schelle drüber liegt.

      Fazit, man kann garnicht vorsichtig genug umgehen mit dem Ström.

      Nicht das am Ende noch die Leute bei der Pensionskasse auf meine Kosten Betriebsausflüge machen, vor lauter Schadenfreude das ich die 100 nicht mehr geschafft habe.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo Andal,

      wenn der Abstimm-Motor kraftlos ist empfiehlt es sich als erste Massmahme die beiden auf dem folgenden Bild gezeigten Kondensatoren (0,4µ, 0,35µ) auszutauschen. Sie sind in der Regel unbrauchbar - dabei auf ausreichende Spannungsfestigkeit achten.



      Um jetzt die Automatik, zunächst Suchlauf-Betrieb, etwas näher zu bringen noch ein kleiner Schaltungs-Auszug. Dort sieht man (rot gekennzeichnet) wie die vom Ntztrafo kommenden 15V~ über einen Spannungsteiler und die Suchlaufkontakte geführt werden. Die hinter dem Spannungsteiler anstehenden ca. 4V werden über den 25nF dem Steuergitter der Motorendröhre der Steuerwicklung des Abstimm-Motors zugeführt. Im Anodenkreis überlagert sich die verstärkte Wechselspannung dem Anodengleichstrom und setzt den Motor in Suchlauf-Bewegung.

      Wird die Steuerwippe weiter, über den spürbaren Widerstand bis zum Anschlag betätigt, wird der Teilerwiderstand (12k5) überbrückt und somit nahezu 15V an das Endröhren-Gitter gelegt. Durch die jetzt auch an der Anode anstehende höhere Wechselspannung versetzt den Motor in den Schnellauf-Modus.

      Bei Betätigen der Steuerwippe laufen die gleichen Vorgänge ab, nur mit einer um 180° phasengedrehten Wechselspannung, wodurch sich der Motor in der anderen Richtung bewegt.




      http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/FR-6-3D-Automat-Ausschn--.JPG
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter,

      danke für deine schöne Erklärung und den Schaltplan.

      Habe am Motor gemessen:
      (an der kleinen Platine mit den gelben und roten Kabel der Spulen)

      An den linken beiden Kontaket (die Spule welche von der Röhre angesteurt wird und der Kondensator parallel dazu geschaltet ist)

      Automatik ein,
      Senderempfang gut : ca. 10 V
      Senderempfang leucht verdreht: ca. 135 V


      Sender verdreht, kein guter Empfang (sonst rastet Wippe nicht in Stufe 1 ein):

      Wippe nach rechts 1. Stufe: ca. 90 V
      Wippe nach rechts 2. Stufe: ca. 125 V

      Wippe nach links 1. Stufe: ca. 96 V
      Wippe nach links 2. Stufe: ca. 125 V


      An den rechten beiden Kontakte der anderen beiden Spulen:

      Bei Automatik ein permanent ca. 210 V

      Kann man mit diesen Werten davon ausgehen, dass zumindest die Röhre ECL 80 "richtig" arbeitet?


      Welche Kondensatoren sind zu empfehlen, da es die alten nicht mehr in dieser Art gibt und ich somit andere Werte z.B. Parallel schalten muss.
      (Das Elektronikgeschäft bei mir in der Nähe der so ziemlich alles hatte und einzeln verkauft hat, hat letztes Jahr leider geschlossen...)
      bzw. hat evtl. jemand welche übrig die er verkaufen würde?


      Gruß
      Andal
      Heino, es war nicht leicht, aber jetzt bist du durchschaut *röntgenblick*

      Die beiden großen Papier-Wickelkondensatoren im Bild sind auf jeden Fall Müll, da die Versiegelung gerissen ist, Feuchtigkeit eindringen kann oder schon drin ist.

      Als Ersatz - es sei denn einer der großen Restauratoren hier am Ort möchte aus gemachter Erfahrung widersprechen und hat mit was anderem bessere Erfahrungen - für Papier-Wickel bieten sich Polypropylen-Kondensatoren ausreichender Spannungsklasse förmlich an. Die hat auch praktisch jeder "Fernsehklempner", also man muß Einzelstücke nicht ünbedingt für teure Versandkosten bestellen.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo Andal,

      die von dir geschilderten Abläufe hören sich so weit recht gut an. Man kann daraus schließen, dass die Motorröhre prinzipiell ok. ist, ob sie noch die volle Leistung bringt kann man so nicht sagen. Das ist aber im Moment noch nicht so wichtig.

      Wichtiger ist es dass die Spannung an der "Statorwicklung" erstens zu gering ist und zweitens, deshalb nicht mit der erforderlichen Phasenverschiebung ansteht. Es liegt wohl an dem Reihenkondensator (0,35µF) die Spannung an dem Kondesator sollte ca. 400V~ gross sein und an der Motorwicklung sollten > 300 V~ zu messen sein. -- wenn dieser Kondensator gewechselt ist sollte sich der Motor wieder regen. Der andere sollte aber auch erneuert werden!

      Wenn du dich jetzt wunderst, dass die Einzelspannungen größer sind als die zugeführte Gesamtspannung liegt das daran, dass der Kondensator in Verbindung mit der Motorspule einen Serienschwingkreis bilden.

      Weiterhin geht aus deinen Messungen hervor, dass die "Relaisröhre", welche die Steuerwippe festhält incl. Ansteuerung auch ok. sind.

      Wenn dein Elektronik-Geschäft nicht mehr existiert, kann es mit der Kondensatoren-Beschaffung etwas dramtisch werden, wahrscheinlich musst du sie bestellen z.B. bei Reic... Sie sollten mindesten 1000V Gleichspannung aushalten und zuverlässig sein - da bieten sich die Wimas mit bewährter Qualität an. - Der 0,35µF kann durch 0,33µF ersetzt werden.

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      Es ist grundsätzlich sinnvoll alle blauen Saba-Kondensatoren zu ersetzen, sie sind in der Regel alle mehr oder weniger leck und einige können ärgerliche Folgefehler bewirken. Eine mögliche Bezugsquelle für die Kondensatoren ist auch Antik... dort bekommt man diese auch in axialer Ausfführung, wie es für die klassische Verdrahtung dieser alten Geräte vorteilhaft ist.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      myobaray postete
      Dear forum members
      Can any one explain the function of EABC80 Ro9 and EBF80 Ro3 and the circuits around it, in this circuit.

      Freiburg automatic 3 DS and Bodensee automatic 3 DS have one more valve in their circuit. Request for circuit explanation.

      Regards
      Mushtaq


      Hello Mushtaq,

      the funktion of the valves and circuits are explained in different other threads - but they are in German.

      If you use the "Suche" (seek) function you will find the articles. May be you use a good online translator to get things going for you.

      Best regards, Dieter
      Hallo allerseits,

      hier eine kleine Erläuterung der Funktion EABC80 (Rö9) und der EBF80 (Rö3): Bei betätigter Steuerwippe wird diese über den "roten" Stromkreis festgehalten weil die EABC80 über den "lila" farbenen Stromkreis aufgesteuert wird.

      Sofern jetzt ein neuer Sender ansteht, wird die an der Diode "negativ" gleichgerichtete ZF-Spannung - grüner Pfad - wirksam. Sie hebt damit die positive Vorspannung am Gitter der EABC80 auf und zieht diese so weit in den negativen Bereich bis die Röhre sperrt und somit der Haltemagnet der Steuerwippe stromlos wird. Die Steuerwippe geht dadurch ihre Ruhelage zurück.

      Mit dem Poti P4 (48) kann für UKW die positive Vorspannung der EABC eingestellt werden - dadurch verändert sich die Abschaltschwelle, also die Suchlaufempfindlichkeit. Mit P5 (49) das gleiche bei AM.
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      Beim 3DS wird die an Rö3 gleichgerichte ZF-Spannung zusätzlich zur verzögerten Regelung des AM-ZF-Verstärkers genutzt. Die weitere Diode wird zur Begrenzung der pos. Verzögerungsspannung verwendet.



      Hallo Mushtaq,

      Now, an attempt to translate in English: Here is a small explanation of the function EABC80 (Rö9) and the EBF80 (ROE3): When this rocker-actuated control over the "red" circuit is being held because the EABC80 will be controlled via the "purple" colored circuit.

      If now a new channel is present, the diode in the "negative" ZF rectified voltage becomes effective - green path. So it removes the positive bias on the grid EABC80 and pulls it as far into negative territory until the tube blocks and thus the holding of the control rocker solenoid is de-energized. The control rocker goes regain their resting position.

      With the potentiometer P4 (48) for the positive bias of the FM EABC be set - this changed the shutdown, so the Search sensitivity. P5 (49) is the same for AM.
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      3DS: The rectified to Rö3 IF voltage is used in addition to the delayed control of the AM-IF amplifier. The other diode is to limit the pos. delay voltage is used.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      deltamike55 postete
      myobaray postete
      Dear forum members
      Can any one explain the function of EABC80 Ro9 and EBF80 Ro3 and the circuits around it, in this circuit.

      Freiburg automatic 3 DS and Bodensee automatic 3 DS have one more valve in their circuit. Request for circuit explanation.

      Regards
      Mushtaq


      Hello Mushtaq,

      the funktion of the valves and circuits are explained in different other threads - but they are in German.

      If you use the "Suche" (seek) function you will find the articles. May be you use a good online translator to get things going for you.

      Best regards, Dieter


      Hi Peter
      Let me introduce my self to the members of this forum. My name is Mushtaq I am new to the forum. I am impressed by the clear colour diagrams that this forum uses to explain the circuits. I learned a lot of things from your colour diagrams. Specially the working of the Automatic systems in SABA radios.
      I never knew SABA had such advanced Radios 50 years ago.

      I thanks you for the clear explanation provided, i am so grateful for the eager help and explanation provided. I now understand that the valve is "ON" and the negative rectified voltage when a strong signal comes cuts it off and the relay drops. A picture speaks a thousand words.

      Regards Mushtaq