MI-212 - mini Restauration

      Recht haste Osi, nur raus mit den alten Elkos. Du wirst den Klangunterschied bemerken. Er wird sich nicht mehr so "muffig" anhören, eher luftiger, präziser
      und direkter. Glaube mir :)

      hier ein paar Bilder wie du am besten die Elkos vorarbeitest, damit keine Verspannungen auf die Bauteile im eingelöteten Zustand herrschen.

      so kommt das Bauteil geliefert.(hier abgebildet, ein Panasonic NHG)


      danach biegst du die Anschlüsse so wie auf diesen beiden Bildern




      linker Elko, so soll es nicht sein --- rechter Elko, so muss das aussehen.

      ich hoffe, ich hab dir geholfen wie man es richtig macht.
      Und viel spass dabei.
      Gruss Michael
      Muß ja jeder selber bezahlen, was er da wegwirft.
      Und wenn man dann noch miese Neuware erwischt baut man sich auch noch Probleme ein.

      Bauelemente "klingen" nicht, wenn sie klingen, hat der Entwickler oder der Reparateur was falsch gemacht. Was "klingt" ist, wenn so ein Kondensator-Serienauslöter ein paar verkehrte Typen an der verkehrten Stelle aus Versehen einbaut. Folie ist nicht gleich Folie und Kerko ist nochmal ganz was anderes, man kann da Leute erleben... hauptsache alles neu, was und wo ist denen wurscht.

      Restströme von Elkos können schonmal etwas hoch sein, wenn man ein jahrzehntelang im Keller verschollenes Gerät wieder in Betrieb nimmt. Gute Entwickler haben die zusätzliche Belastung einkalkuliert, daher läßt man solche Geräte auch erst einmal kontrolliert einlaufen, die Elkos formieren sich wieder, nehmen wieder an Isolationsfähigkeit zu, der Reststrom sinkt wieder auf Normalwert. Dann ist das Thema wieder auf Jahre erledigt.

      Man muß sich vergegenwärtigen das Elkos keinen festen Isolator haben, sondern das dieser eine permanent sich chemisch verändernde dünne Oxydschicht ist. Der Isolator verändert sich also ständig, das ist kein Fehlerfall, das ist der Normalfall. Entwickler wissen das auch und richten sich danach.

      Der viel beschriene ESR, und ach das er grottenverheerend für jeden simplen Verstärker wäre, ist eine Mähr. Erst bei Frequenzen die kein Mensch mehr hört trägt er überhaupt, und in so hochfrequenten Schaltungsteilen kommt der Elko in 08/15 HIFI nichtmal vor. Schaltnetzteile heutiger Auslegung mit heutigen Schaltfrequenzen oberhalb des Audiobereichs gab es da auch noch nicht.

      Und was ist mit der BIAS-Spannung? Leute die Schaltungen verbrechen in denen gepolte Elkos im Signalweg liegen und nicht vorgespannt sind, haben ihren Job verfehlt, da gehört Folie rein, da nutzt es auch nichts diese Elkos ständig zu erneuern.

      Manchmal - natürlich niemals hier im Forum ;) - habe ich den Eindruck "...denn sie wissen nicht was sie tun (sollen)", und sie wissen auch nicht wie man defekte Elkos aufspürt, prüft und ... Dabei gibt es Leute darunter, die haben einen Meßpark, der an die Bodenstation in Kap Caneveral erinnert, kommen aber nicht über diesen Punkt hinweg damit.

      Aber wie gesagt, des Menschen Wille ist sein Himmelreich ;)

      Achja, Nachtrag.
      Wenn irgendetwas "muffig" ist, muß man das mit Meßwerten nachvollziehen können, ein geübtes Ohr macht das im Schnellgang erstmal ohne Meter, allein mit dem Pfifferling (Tongenerator) und akustischem Signalverfolger, wo ein Verdacht auftritt hat er die Stufe schonmal entlarft und dann heißt es einkreisen, und dann heißt es systematisch messen. Das ist wie Detektivarbeit, das ist schön und macht Spaß. In Werkstätten ist Zeit Geld. kein Wunder das die bei Fehlern wie "Schaltnetzteil zickt", rationellerweise Elkos brutzeln, Suche haben viele garnicht mehr gelernt und außerdem sind Stundensätze relevant - in der Computerbranche und bei den Stundensätzen die da greifen, geht es sogar um Minutensätze, die schmeißen nichtmal mehr Elkos raus sondern ganze Boards. Nur müssen wir hobbymäßigen Spaßbastler wirtschaftlich denken? Zahlt die Mama uns den Lohnausgleich wenn wir 5 statt 3 Minuten brauchen um einen Fehler zu finden?
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo Jogi,

      danke für deine Zeilen.
      Ich gehöre auch zu denen die Spass dran haben defekte Bauteile zu identifizieren und dann zu tauschen. Komplette Elkotauschaktionen führe ich nicht durch.

      Was den "muffigen" Klang angeht: Das Ganze ist wirklich eine Glaubensfrage, nicht weniger. Du hast es bereits selbst erkannt:

      Aber wie gesagt, des Menschen Wille ist sein Himmelreich



      Nun bin ich aber kein Missionar, ich freue mich wenn Leute auf Ihre Art glücklich sind ohne dass andere dabei Schaden nehmen.

      Gruß aus Franken.

      Ach ja, was bitte ist die "Tropydur-Abwehrzentrale" ? Google gibt sich da auskunftsunwillig.
      Zum Glauben geht man in die Kirche, oder nach Luther in´s stille Kämmerlein. Auch auf dem Bauch liegen, den Hintersten in eine bestimmte Richtung drehen und Herumkrakeelen soll wohl dazu taugen.
      Aber Naturwissenschaften haben eher mit der Natur der Dinge und verschafftem Wissen zu tun als mit weltanschaulichem herum Salbadern.

      Dennoch, wer gerne Weihwasser verspritzt der soll das tun, nur dabei nicht die Primärseite feucht zu salben wäre gesamtgesundheitlich ganz gut.
      ;)

      Btw. man darf sich auch ruhigen Gewissens eingestehen es nicht zu können, es ist nicht grundlos von den Innungen so gemacht worden, daß man für diverse Gewerke 3 Jahre und länger in die Lehre gehen muß. Es ist ja wie mit dem Autofahren und in der Liebe - jeder kann es, meint er oft als Einziger, doch wehe wenn es ausgesprochen das das Gegenteil stimmt, und dennoch und zuwider jeder sich selbser attestierter Kunstfertigkeit kracht es ständig schwer und tödlich.
      Lehre annehmen zu können ist eine große Charakterstärke, in allen Fällen und auf allen Gebieten.

      Die Tropydur-Abwehr darf man ruhig als humoristische Anspielung verstehen, von mir aus auch ironisch bis sarkastisch.
      Mir steht dabei ein Bild vor Augen, bei dem ein kurz- und krummbeiniger, weißbesockter, kurzbehoster Techniktyp mit einem altertümlichen eckigen Federballschläger versucht eine endlose Zahl auf ihn zufliegender WIMA-Tropydur-Kondensatoren abzufangen und zu repetieren.

      /OT - Das solche Bilder nicht wirklich bildlich erscheinen und ich auch ohne Avatar herum laufe liegt an der Dauerfehlermeldung des Forums, daß es von mir keine Bildinhalte auf seinem Server annehmen möchte, auch nicht wenn man die Anleitung einhält und auch nicht nach der x-ten verbalen Hilfestellung, vermutlich müßte ich dafür einen dauerhaft gesperrten Privatsphären-Zugriff für meinen Browser freischalten, jedoch - machste irgendwo auch nur eine Ausnahme kannste auch gleich alle Hüllen fallen lassen und naggicht in der Gegend herumtanzen, so wie das Internet sich heute darstellt.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Lange habe ich hier nichts mehr geschrieben, leider fehlten mir bis jetzt Zeit und Nerven.
      Folgendes möchte ich euch allerdings nicht vorenthalten:



      Was auf den Fotos nicht zu sehen ist, da sie schon älter sind, ist folgendes:
      - Der Entzerrvorverstärker (Phono), da ich diesen zum Zeitpunkt gereinigt hatte
      - Das neue Relais von Finder.

      Zum Relais:
      Der Verstärker steht auf dem Schreibtisch, Testlauf, plötzlich fällt der rechte Kanal vollstänig aus.
      Balance nach rechts verschoben, Lautstärke erhöht, nichts!.
      Signalverfolgung mit einem simplen 200 Hz Sinus und dem Multimeter zeigte, dass die Vor- und die Endstufe problemlos arbeiteten.
      Habe bis jetzt noch nie erlebt, dass ein Relais im Betrieb versagt und sogar das erhöhen der Lautstärke, oder besser gesagt des Stromes, zu nichts führten.
      Habe versucht das Relais zu reinigen, ein mit Kontakt 61 getränkter Streifen Löschpapier den man durch die Kontaktzungen zieht (wenn mich nicht alles täuscht hat "hf500" das mal irgendwo erwähnt).
      Leider bin ich etwas zu grob mit dem Relais umgegangen und dabei eine der Zungen arg verbogen, peinlich, zumindest habe ich dabei gelernt :rolleyes:

      Der Verstärker hängt an einem paar Canton Fonum 250 und, mit Spannungsteiler an der Kopfhörerbuchse, an einem aktiven Subwoofer "Tonsil 200A".
      Er klingt einfach fantastisch, oder besser gesagt, er klingt nicht ;)
      Sehr schönes, simples, robustes Gerät - auch reichen 2x 28 Watt an 8 Ohm völlig aus :)

      Gerne hätte ich diesen Thread ein bisschen ausführlicher gestaltet...

      Wenn interesse besteht kann ich dies, bei meinem kommenden Projekt, nachholen.
      Es wird ein Saba Radio Clock Automatic H :D
      Gruß Oskar
      Hi Oskar,

      ich stimme Tommy zu -- sehr schoen !
      Was mir noch auffaellt: die Leistungswiderstaende auf den beiden
      Endstufenplatinen sind verschieden, und im rechten Kanal auch
      untereinander.

      Sicher laeuft das so, vermutlich auch problemlos (obwohl die UTM
      nicht wirklich induktionsarm sind), aber es waere eine Ueberlegung
      wert, hier re/li fuer gleiche Verhaeltnisse zu sorgen -- so als
      Tuepfelchen auf dem i ... ich nehme da nur noch MOX, und bin
      damit bisher gut gefahren (besser als mit den originalen, die Saba
      viel verbaut hat, und von denen im rechten Kanal noch einer
      drin ist).

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo Oskar,

      Michael wird es mir wohl nicht über nehmen, aber bitte achte auch darauf dass die Kennzeichnung der Widerstände überall in die gleiche Richtung zeigt. Auch sollten die Aufdrucke auf den MKS alle von der gleichen Seite aus zu lesen sein :)

      Ne, im Ernst: Was du tun könntest wäre die offenen Anschlüsse am Netzschalter und an der Sicherung zu isolieren, sodass auch ein Schraubenzieher oder ein um den Hals getragenes Goldkettchen nicht unter Spannung geraten können. Am Trafo selbst ist da ja auch eine schwarze Abdeckung angebracht.

      Schöner Verstärker, schöne Arbeit!

      Gruß aus Franken!
      Hallo allerseits,

      a propos Emitterwiderstände in den Endstufen - das ist mal wieder ein typischer Saba dieser Zeit: Links MOX- und rechts Drahtwiderstände. Es wurde bestückt, was gerade zur Hand bzw. lieferbar war.

      Ich glaube, bei solchen Fragen ging man sehr pragmatisch vor, machte sich weit weniger Gedanken, als wir heute.

      Das einzige, was mir bei dieser sehr gründlichen Arbeit auffällt, sind die beiden Widerstände (grün markiert) auf der Endstufenplatine. Dieser Widerstandstyp ist sehr ausfallfreudig bzw. ändert bei Alterung und Erwärmung gerne den Wert.



      Ein vorsorglicher Ersatz wäre zu erwägen.
      Achim
      Vorex postete


      Michael wird es mir wohl nicht über nehmen, aber bitte achte auch darauf dass die Kennzeichnung der Widerstände überall in die gleiche Richtung zeigt. Auch sollten die Aufdrucke auf den MKS alle von der gleichen Seite aus zu lesen sein :)



      Na klar doch ... Spass muss sein ...

      Andererseits ... mit den Widerstaenden von UTM (der ist doch nicht
      original, sondern als Ersatz reingekommen, oder ?) habe ich in anderen
      Endstufen schon Probleme gehabt (Ansatz einer Schwingneigung), die
      dann mit induktionsarmen Typen verschwand. Da die Saba Endstufe
      zu den eher schnellen gehoert, finde ich hier die Version mit MOX
      wirklich besser. Ich habe aber noch nicht _wirklich_ nach Spuren
      im Signal gesucht ... sollte ich mal tun.

      Besten Gruss,

      Michael
      Ich werde, sobald ich wieder daheim bin, das eine Bild mal in voller Auflösung zur Verfügung stellen :)
      @Tommy: Richtig, den 10µF habe ich schon gegen einen spannungsfesteren Typen ausgetauscht.
      @Michael: Einen der Emitterwiderstände hatte ich, zumindest an der rechten Endstufe, schon getauscht.
      Der Widerstand der drinne war, war bereits mechanisch beschädigt (ein Riss und ein abgebrochenes Stück).
      @Vortex: Bzgl. der Isolation muss ich mir mal Gedanken machen, den Part hatte ich schon völlig verdrängt. Das Anlöten des Netzschalters war damals ein ziemlicher Akt, die Länge der Kabel reichte grade noch um nicht "unter Spannung" zu löten :\
      @Achim: Leider kann ich deinen Bildausschnitt nicht mehr zuordern, im Puzzeln war ich nie ein großer Held :D
      Das wird sich mit der besser aufgelösten Version des Fotos vielleicht ändern :)
      Gruß Oskar
      nightbear postete
      ...a propos Emitterwiderstände in den Endstufen - das ist mal wieder ein typischer Saba dieser Zeit: Links MOX- und rechts Drahtwiderstände. Es wurde bestückt, was gerade zur Hand bzw. lieferbar war.


      Danke, ich werde die (ingesamt 4) Widerstände bei Gelegenheit durchmessen ggf. austauschen.
      Sind das Erfahrungswerte oder erkennst du, vielleicht an der Farbe, einen bestimmten Typ oder Hersteller?.
      Dazu fällt mir ein, was ich hier überhaupt nicht erwähnte hatte:
      Auch bei diesem Gerät wurde schief und krumm bestückt, nicht so schlimm wie bei einigen 92xx die ich hier schon gesehen habe, allerdings aufällig.
      Habe die krumm eingelöteten Bauteile, wo es noch ging, wieder gerade eingelötet.

      Hier übrigens das unbearbeitete Foto:
      http://oi62.tinypic.com/4uv3t1.jpg

      Seit nachsichtig mit mir :D
      Ich bin mit meinen 24 Jahren noch etwas grün hinter den Ohren und hatte, nach meiner Ausbildung als Systemelekroniker, auch nicht mehr viel mit Elektronik zu tun
      - nicht zu ernst nehmen, sollte nur eine kleine Vorstellung meiner Person sein, glaube diesen Punkt hatte ich damals bei der Anmeldung hier verpasst :engel:
      Gruß Oskar
      Hallo Oskar,

      die Widerstände mit dem cappuchinofarbenen glänzenden Überzug, wie sie in post 032 zu sehen sind, treten immer wieder durch Ausfälle in Erscheinung, besonders wenn sie unter höherer Belastung stehen. Hier im Forum wurde anderenorts vermutet, dass es sich um japanische Widerstände handelt.

      Die 330 Ohm Exemplare in der rechten und linken Endstufe (eingekreist in post 030) scheinen bereits leicht bräunlich verfärbt zu sein, was auf eine Schädigung hindeuten kann.
      Man muss im Schaltbild nachsehen, ob sie an einer kritischen Position liegen.

      Und, so nachsichtig müssen wir bei Dir gar nicht sein, die gezeigte Arbeit sieht doch vorbildlich aus :)
      Achim
      Hi Achim,
      ja, wohl VTM, nicht UTM. Sorry, Typo ...

      Die Sache mit den 330 Ohm kann ich auch bestaetigen.
      Bei mir aber bislang nur problematisch in Endstufen, die
      schon einmal ein Problem wegen Ueberlast hatten (Kurzschluss ?),
      sonst waren die OK. Die sitzen in der Strombegrenzungsschaltung.

      Es ist aber in jedem Fall gut, den Teil der Schaltung um die
      Strombegrenzung zu pruefen, wenn da irgendwelche Teile braun
      sind. Bei den BC 327 / 337 hatte ich halt auch schon Faelle, wo
      diese defekt waren, und damit die Strombegrenzung ausser Kraft.
      Das ist nicht zu empfehlen ...

      Oskar: Ich denke, niemand hier hat irgeneine noch so kleine Kritik
      geaeussert, oder das auch nur ansatzweise tun wollen -- das waren
      alles nur Hinweise fuer noch weitere (minimale) Schritte, die man
      erwaegen kann.

      Ich finde das toll, dass sich jemand aus dem "jungen Camp" fuer diese
      Dinge interessiert -- so kann das Know-How doch weiterleben, und das
      ist klasse, und sicher im Sinne aller hier im Forum !

      Weiter so !

      Besten Gruss,

      Michael