Netztrafo trocknen

      Hallo ihr,
      Heute ist bei mir auf der Arbeit ein Kenwood Verstärker eingetroffen.
      Ich habe noch nichts an diesem Gerät getan, weil ich vorher hoffe, ein paar Tips und Tricks zu erhalten.

      Der Kunde sagte mir, dass ihm Salzwasser über das Gerät gelaufen sei, genau über den Netztrafo und jetzt soll der wohl ein wenig "brutzeln" (so sagte es der Kunde wortwörtlich).
      Ich schätze nun mal, dass der Trafo ein wenig von dem Salzwasser abbekommen hat, die restlichen Bauteile sehen unbeschädigt und trocken aus, das Salzwasser muss also wirklich nur über den Trafo gelaufen sein.

      Ein neuer Trafo würde sich bei dem Gerät nicht lohnen, da lohnt sich eher ein Neukauf, vorher wollte ich aber versuchen, den Trafo irgendwie trocken zu bekommen.

      Hat irgendwer von euch schonmal versucht, einen Netztrafo für mehrere Stunden in den Backofen zu legen? Wie hoch sind die Erfolgsaussichten, vorallem bei Salzwasser?
      Ich rate den Leuten nur ungern zum Neukauf, vorher versuche ich mein Bestes, um das Gerät wieder ans Laufen zu bekommen.

      Ich denke, Morgen werd ich mich was mehr damit befassen, vorher muss noch ein verflixter Marantz Verstärker fertig gemacht werden. Der geht mir seit Monaten schon auf den Keks ... Eine komplett zerschossene Endstufe sollte man nichtmehr zum Fachhandel bringen. Erstens ist die Reparatur viel zu teuer und dem Reparateur erwarten tausend Überraschungen in Form von vielen, kleinen, kaputten Widerständen versträut auf die ganze Endstufe.
      Da ich aber nurnoch auf zwei Widerstände warte und die Morgen ankommen sollten, sollte ich danach auch Zeit für den Kenwood haben.


      Viele Grüße,
      Thorben
      Mein Name ist Hase, ich weiß bescheid! :)
      Hallo Thorben,

      mit feuchten Trafos habe ich einige Erfahrung, nicht aber mit der Backofentrocknung. Im Winter habe ich sowas 2 Tage auf die Heizung gelegt, im Sommer irgendwo an einem Faden in der Sonne baumeln lassen und nachts reingeholt. Ein Problem könnte das Salz machen. Wenn es nicht komplett ausgespült wurde, zieht es wieder Wasser an. Es ist stark hygroskopisch!
      Ich würde es jetzt riskieren, den Trafo mit Leitungswasser reichlich auszuspülen und dann eine Woche in die Sonne zu hängen - nicht in den Regen!:D
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo Thorben,

      also realistisch betrachtet ist dem Kunden irgendein Gefäß mit Salzwasser umgekippt und durch die Kühllöcher ins Gerät gelaufen.

      Gebadet hat der Verstärker darin mit Sicherheit nicht.

      Deshalb würde ich jetzt davon ausgehen dass der Netztrafo nach einer gründlichen oberflächlichen Reinigung wieder der alte ist; der saugt doch das Salzwasser nicht an, wenn es an ihm herunterläuft...

      Gruß, Dieter
      Wir wissen ja nun herzlich wenig über den Trafo, also bleibt ein gewisser Rest der Spekulation überlassen.

      Ein rundum vergossener Trafo verpackt das, mit Öllappen abwischen (Kontakt WL), trocken föhnen und er sollte wieder tun.

      Beim Trafo mit freiliegenden Blechpaketen hängt es vom Grad der Spülung mit Salzwasser ab. Salz ist hygroskopisch und es frißt (korrodiert) Trafobleche in nicht unerheblichem Ausmaß.

      Hat der Trafo wenig abbekommen, dann kann es an den Blechen mit WD40 am Lappen (sparsam angewendet) unterwandert und abgezogen werden, hat er viel abbekommen, könnte man eine Spülung mit Ballistol versuchen, das Öl muß anschließend wieder raus.
      Wasser würde ich nicht anwenden, auch das sog. destillierte ist lediglich demineralisiert, bleibt aber Wasser. Sprich Salzwasser plus demineralisiertes Wasser ergibt wieder Salzwasser, nur leicht verdünnt.

      Wie Dieter kann ich mir in der Wohnung kein Salzwasser-Vollbad vorstellen und auf dem Butterfahrt-Schiff auf der Nordsee hat man nach dem Kentern sicher andere Sorgen als die PA-Anlage wieder sauber zu kriegen, außerdem... wer nähme so einen komischen ollen Japsen denn da als PA-Anlage? Gibt dafür ja IPsoundso-festes Spezialgerät mit schon der richtigen Boardspannung.

      Was die Wicklungen angeht sollte diese Isolierlagen aus KS-Folien haben, umwickelt sein, Kupferlack-Drähte enthalten usw. Wenig Salzwasser sollte nicht eindringen, bei etwas mehr Salzwasser müßte Trocknung mittels Föhn reichen. Das Salz sollte die Folien kurzfristig nicht angreifen, langfrisitg kann man kaum sinnvolle Aussagen treffen, zuviele Unbekannte in der Gleichung.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo ihr,
      Vielen lieben Dank für all eure Ratschläge.
      Leider kam ich Heute nicht wirklich zum salzigen Trafo. Kurz bevor ich für den Rest des Tages in den Außendienst quittiert wurde, konnte ich ihn ledeglich kurz testen.

      In der kurzen Testzeit (ca. 1min.) konnte ich kein Bruzeln feststellen.
      Am Montag werde ich ihn unter Kontrolle länger laufen lassen, nachdem ich Jogis Tipp ausprobiert habe. Sicher ist sicher, vorallem dann, wenn es nicht das eigene Gerät ist.

      Viel Salzwasser kann es wirklich nicht gewesen sein. Das Gehäuse ist ledeglich direkt über dem Trafo leicht verfärbt.

      Am Montag werde ich dann genaueres berichten können.


      Viele Grüße,
      Thorben

      Edit.: Im Übrigen ist dieser Netztrafo komplett ummantelt. Das Gerät ist auch nicht allzu alt. Trotzdem ist mir das lieber, als der verflixte Marantz Verstärker, bei dem die Lötstellen anscheinend automatisch kaputt gehen, sobald man mit einem lauwarmen Lötkolben drangeht.
      Mein Name ist Hase, ich weiß bescheid! :)
      Hallo Dieter,
      Nein, es ist ein PM82. Ein wirklich ganz fieses Gerät mit vielen üblen Überraschungen.
      Durch die Stahl (?) Platten an den Seiten, die nur zur Verzierung dienen, wiegt das Gerät beinahe doppelt so viel, wie eigentlich nötig.
      Kann ich eindeutig nicht empfehlen. Das Gerät macht keinen Spaß, eigentlich hätte ich schönere Arbeit zu machen ;)


      Viele Grüße,
      Thorben
      Mein Name ist Hase, ich weiß bescheid! :)
      Hallo ihr,

      Ich möchte euch noch sagen, wie ich den Netztrafo nun gereinigt habe.
      Ich habe den Trafo ausgebaut und komplett mit Kontakt WL gespült und über das Wochenende trocknen lassen.
      Wieder eingebaut und alles ist in Ordnung, die Kundin hat das Gerät Gestern abgeholt und war überglücklich.

      Der Marantz Verstärker ist jetzt auch (halbwegs) fertig, nach gefühlten tausend defekten Widerständen, läuft das Gerät auf beiden Kanälen wieder (beinahe) einwandfrei. Komischerweise verzerrt das Gerät ab einer bestimmten, gehobenen Lautstärke ein wenig in den Höhen, aber ich hab mich mit dem Chef darauf geeinigt, dass ich das jetzt nicht weiter verfolgen werde, ansonsten steht das Gerät noch Weihnachten 2014 Hier und das ist nicht der Sinn der Sache und im normalen Betrieb fällt das auch nicht weiter auf. Es fiel nur beim Test mit dem Nf-Generator auf. Eventuell ist das auch die Leistungsgrenze des Gerätes, ein guter Verstärker ist es jedenfalls nicht.


      Viele Grüße,
      Thorben

      P.S. Dafür hab ich das nächste Sorgenkind Hier stehen, ein Metz TV mit 600G Chassis. Ein Transistor im Netzteil brennt nach einigen Betriebsminuten jedes Mal aufs neue durch und ein Sicherungswiderstand gleich mit dazu. Bis jetzt ist der Fehler dort auch nicht gefunden. Dort hab ich aber immerhin einen kompetenten Draht zum Metz-Werk, die mir Tipps geben können ;)
      Mein Name ist Hase, ich weiß bescheid! :)
      Hallo Andreas,
      Ich habe Ersatztransistoren eingebaut, eben das, was bei AS*O erhältlich war.
      Das wird vermutlich auch eine Rolle spielen, aber da der Kunde den Verstärker eh nicht unter Volllast betreiben wird, ist alles soweit völlig im grünen Bereich.


      Viele Grüße,
      Thorben

      Edit: Ich bin verwirrt, welches Gerät meinst du denn? Den Metz, oder den Marantz? Meine Antwort bezog sich auf den Marantz, in den Metz hatte ich jedes Mal Orginalteile verbaut, da gibts ja immer die feinen Netzteilreparatursets ;)
      Mein Name ist Hase, ich weiß bescheid! :)
      Ich meinte eher den Metz!

      Es ist schlimm geworden mit Plagiaten, die einige Händler anbieten. Deshalb war meine Vermutung, daß deshalb der Transistor im Netzteil schnell wieder stirbt.
      Momentan habe ich als Sorgenkind ein altes amerikanisches Funkgerät. Ein Bekannter ist gerade in den Staaten und bringt mir von da Teile mit, damit ich nicht in die Plagiatfalle tappe. Ein Päärchen Endstufentransistoren kostet hier 100 Euro, da ist es ärgerlich, wenn es nach wenigen Minuten plöpp macht...

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Andreas,
      Da habe ich bei Metz wenig Bedenken. Metz bietet da einen wirklich perfekten Kundendienst b.z.w. Fachhandelsservice. Für jedes Chassis gibt es ein Netzteilreparaturset mit besonders anfälligen Bauteilen inkl. kompletter AN-Platine.
      Außerdem geben sie Tipps zur Reparatur, wenn man mal selbst nicht weiterkommt.

      Viele Grüße,
      Thorben
      Mein Name ist Hase, ich weiß bescheid! :)
      Alles geht in die Reisschüssel.
      Grund ist das kranke System, das von kranken Leuten auch noch schön geredet wird. Ist doch schön, wenn wir hier bald nicht mehr arbeiten müssen, nur wer dann meine Pension einfährt ist noch nicht klar, die Reisfresser bestimmt nicht.

      Bald wäre ja wieder die Gegegenheit den nationalen Vortänzern dieser Politik den Blanken zu zeigen, aber was tut der Schlaf-Dumpfbacken-Michel an diesem Termin, er macht wieder das Kreuz dahin, wo es ihm selber am meisten schadet.
      Dumm ist wer Dummes tut.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      "...früher gab es sowas nicht."

      Insbesondere, wenn man die 50 oder gar die 60 überschritten hat, häufen sich solche Gedanken. Ich dachte immer, meine Generation, wäre klüger als unsere Väter, welch Fehler und Hochmut, das anzunehmen, es bringt einen zum Schütteln. Es scheint, es ist wie mit der Energieerhaltung in geschlossenen Systemen, hier: Die Dummheit in der Welt ist eine Konstante.

      Aber ehrlich, wir werden mit dem Alter kritischer, zu viel haben wir schon erlebt. Nur: Als wir jünger waren gab es natürlich Lug und Trug, Intrigen und abscheuliche "Politik" - nur waren wir unerfahrener und optimistischer. Das ist ja auch die Pflicht der Jugend, die die Welt voranbringen soll! Dann ist es die natürliche Folge, dass im Rückblick vieles glänzt, aber oft nur, weil wir die ganze Wahrheit nicht kennen, weil seinerzeit nicht sensibilisiert genug für die Dinge hinter den Kulissen oder ohne Zugang zu den Hintergründen. Schon Sokrates hat sich über die Jungen und die Neue Zeit beklagt!

      Gruss,
      Reinhard
      Früher war alles besser (und aus Holz).
      Nur eines ist heute besser, die Moral ist schlechter.
      :D

      Früher gab es sowas wirklich nicht, die entsolidarisierte Ellenbogen-Gesellschaft ist eine Erfindung von vor bis über die Jahrhundertwende, die nach dem Motto handelt: Ich zuerst und nach mir die Sintflut.
      Selbst in schlimmsten Kriegsjahren war Solidarität und Mitschleppen derer die alleine nicht mehr handlungsfähig sind eine Selbstverständlichkeit.
      Heute wird sogar der ursprünglichste Kit der Gesellschaft, der Vertrauensschutz, mit einem Fingerschnipp abgeworfen. Undenkbar, wenn sich das so fortsetzt.

      Pension/Rente - Schnipp weg, nur mal eben so.
      50 Jahre gezahlt, so gut wie nix gekriegt.
      Das sind keine Almosen die da veruntreut und zweckentfremdet werden, das sind in der Vergangenheit erarbeitete, vertraglich festgeschriebene Gehaltsteile, deren sofortige Auszahlung man lediglich verzichtet und in der Lebenszeit weiter in die hohen Jahre geschoben hat. Den Bezugsberechtigten so etwas weg zu nehmen ist Betrug und Vertragsbruch und das sind noch die mildesten Ausdrücke für so ein Verhalten.

      Dabei geht es weniger um die auskömmlichen Erträge der Lebensarbeit als gerade um die nicht auskömmlichen Kleinstrenten und Frauenrenten. Während unsereiner sich immer schon in mehrere Richtungen abgesichert hat, konnte das eine dreifache Kindsmutter, die nach dem Krieg die Trümmer weggeschoben hat und daher nicht "kleben" konnte eben nicht. Auch der Elektriker oder Fernsehmechaniker der noch in den Siebzigern für bloß eine handvoll Mücken das Kreuz verrenkt hat, kann heute nur noch einen Lebensertrag unterhalb der Sozialhilfe erwarten.
      Diese Leute sind von vorne und von hinten, von Rot und von Schwarz, von Gelb und von Grün angeschi**en worden. Alles Chorknaben die die gleiche dümmliche Melodie in den falschesten Tönen mitgesungen haben, und die der flachstirnige Dummichel dennoch jedesmal wieder auf seinem Wahlzettel ankreuzt.

      Nun und jetzt kommen wir dann zu den Dingen die heute besser sind?

      Navi vielleicht? Meines heißt Kopf, Gehirn, Orientierungssinn. Der im Auto serienmäßig eingebaute Kasten bleibt also dunkel.

      Handy vielleicht? Nervt immer rum, macht Menschen zu dauerverfügbaren und dauerüberwachbaren (Funkzelle) Orwell-Sklaven. Meines ist immer aus, es sei denn ich möchte eine Notfallmeldung absetzen. Dummgequatsche allerorten brauche ich nicht, ich höre eh schon zu viele Einzeller in der Gegend herum palavern und Krakeeler im stillsten Restaurant in die Kiste hineinschreien.

      TV vielleicht? Immer mehr Sender, immer größere Glotzkästen und immer weniger Inhalte, Informationen und Niveau. Für die paar gleichgeschalteten System-Nachrichten Tagesthemen/Heute/Aktuelle Stunde reicht mir ein 36cm Bildröhrenportable aus den Achzigern, den Rest machen Tischboxen, DVB-T, DVB-C, DVB-irgendwas.

      Weiß noch jemand etwas was sich verbessert hat? Das die Bratklops-Gummibrötchen mit Kunststoffkleister drin größer geworden sind und die Freßschnell-Läden mehr und dichter, kann für die Volksgesundheit ja eher nicht als Verbesserung gewertet werden.
      :D

      /Btw. man merkt es mir wohl doch irgenwann an, daß ich mich ehrenamtlich seit langen Jahren engagiere für einen der größten Sozialverbände. Auch wenn das unmodern ist und völlig außer Mode, den Nächsten nicht egoistisch plattzumatschen sondern ihm lieber beim Aufstehen zu helfen.
      Aufstehen, das wäre es was das Land bräuchte, nicht noch mehr Couch und Flimmerkiste und Bier und faules Fett das aus der Hose quillt.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Naja - mit 70 kann ich schon sagen, dass sich viel verbessert hat: Die Wohnqualität, die Verkehrssituation, die Urlaubsmöglichkeiten um nur einige zu nennen.
      Verschlechtert hat sich der Umgang der Politik mit den Menschen. Einziges Ziel der Politik scheint zu sein, Wahlen zu gewinnen um Positionen zu halten. Die vitalen Interessen der Bevölkerung sind nebensächliche Unannehmlichkeiten für die Politik geworden.
      Bürokratie nimmt in allen Bereichen Überhand, die Versprochene Einschränkung hat sich ins Gegenteil verkehrt.
      Die Realwirtschaft ist zur Nebensache geworden, es zählt nur noch die Geldvermehrung. So muß es wohl sein, denn es gibt ja bei der Bank keine Zinsen mehr für die Sichteinlagen.
      Die realen Einkommen sinken seit mehr als 15 Jahren, eine Wohnung in einem Ballungsraum wird für einen Alleinverdiener mit Durchschnittseinkommen unbezahlbar.
      Vor 50 Jahren konnte ein Alleinverdiener eine Familie unterhalten, ohne in Not zu geraten.
      Gruß Heino - der Unkaputtbare