Freiburg W3 kein Empfang

      Hallo Freunde

      Ich bin gerade über einen Freiburg W3.
      Die schlechten Kondensatoren und Elkos habe ich schon gewechselt.
      Die EM71 auch. Der Empfang auf UKW ist klasse und sehr sauber.
      Aber auf L,K,M habe höre ich so gut wie fast nichts.
      Das mit der Rauschunterdrückung habe ich mit Hilfe der Suche im Forum auch
      wieder auf die Reihe gebracht. Die zwei 16M und der 30 M-ohm (zwei 15M-ohm in Reihe) waren Schrott.
      Hat der Freiburg irgend eine bekannte Schwachstelle wo ich wegen den
      schlechten Empfang auf L,K und MW suchen könnte.
      Habe die Röhren schon durchgetauscht, brachte aber nichts.
      Nun bin ich mit meinen Latein am Ende und bräuchte einen Tipp von euch.
      Ich bin auch in der Röhrentechnik noch nicht so bewandert und Schaltplan
      lesen ist für mich immer noch ein Graus. Ihr müsst also mit mir Reden wie mit einen blöden.

      Viele Grüße
      Franz
      Hallo Heino und Ivica

      Ich habe mal die ECH81 gegen ein paar andere (8 Stck.) probiert.
      Sollten lt. meinen Röhrenprüfgerät alle 70 % und mehr haben. Leider keine
      Verbesserung eingetreten. Dann habe ich die Tastenklappe abgebaut und mir die Schieber angeschaut.
      Habe sie dann auch gereinigt. Ist ein ganz schönes Gepopel die wieder in die Zungen richtig reinzukriegen.
      Die Kontakte für MW habe ich auch mit feinen Schmirgelpapier durchgezogen.
      Auf LW höre ich einen Sender leise, MW drei auch schlecht, und KW etwas mehr, aber auch zu leise.
      Ivica wollte ja noch Bilder sehen. Ob ich das hochladen hinkriege ?
      Klappe ausgebaut.

      Schieber alt und neu



      Der traurige Rest







      Was könnte ich jetzt machen ?

      Viele Grüße
      Franz
      Hallo Franz,

      leider sind es nicht immer die "leichten" Fehler, die man mit ein
      paar Handgriffen lösen kann.

      Hier scheint es etwas kniffeliger zu werden.

      "Mechanisch" kannst Du eigentlich nur noch prüfen, ob eines der
      dünnen Drähtchen, die Litzen der Spulen an dem Tastenaggregat bzw.
      in den Filtertöpfen ab ist bzw. , wenn nicht, die entsprechenden Anschlusstellen
      nachlöten.

      Was ich auch schon hatte: Es kann ein Filter undurchlässig sein,
      weil es total verstimmt ist, weil ein Ferritkern abgebrochen ist.

      Danach würde dann die Fehlersuche in die Richtung weitergehen, daß
      die Schaltung überprüft werden müsste, und zwar Vergleich Schaltbild mit Ist-Zustand. Manchmal baut man sich selbst Fehler ein beim Tausch von
      Kondensatoren oder Widerständen.
      Oder ein Vorgänger hat Mist gebaut...

      Nachlöten könntest Du auch mal an der Röhrenfassung der ECH81.

      Grüße
      Martin
      Es sind oft nicht mal die Zungen selber auf den Leisten, sondern das Gegenstück -> der Schaltkontakt, der auf der Pertinaxleiste montiert ist.
      Ich würde mal mit Bremsreiniger bzw. Kontakt WL dosiert vorgehen und mit den Tasten im Anschluss Orgel spielen, gut trocknen lassen und erneut schauen, ob Besserung zu vermelden ist
      Ansonsten pflichte ich Martin bei -> alle neue Arbeiten auf Fehler überprüfen.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Freunde

      Ich habe ganz vergessen einen Abschlussbericht zu schreiben.
      Das gehört sich doch.
      Die Schaltkontakte auf den Pertinaxstreifen habe ich noch mal mit feinen
      Schmirgelpapier durchgezogen. Habe aber kein Kontaktmittel genommen,
      weil ich Angst vor Spannungsüberschlägen hatte. Der W3 ist in dieser
      Beziehung sehr anfällig. Dann habe ich noch den Gleichrichter gewechselt,
      weil die Spannungen etwas zu niedrig waren.
      Evtl. war das auch der Fehler mit den anderen Wellenbereichen.
      Fehler habe ich mir Gottseidank keinen eingebaut. Das sind die schlimmsten.
      Auf jeden Fall geht er jetzt wieder optimal. <Um nicht zu sagen wie Hölle>
      Hier noch Bilder







      War zwar viel Arbeit so vergammelt wie er war, doch es hat sicht gelohnt.
      Wieder ein Saba vor dem Schrott gerettet. Ich bin zufrieden. :grins:

      Viele Grüße
      Franz
      Hallo Franz,

      jetzt sieht Dein W3 wieder richtig gut aus und kann im Wohnzimmer platznehmen.

      Noch etwas zur Technik, der Freiburg W3 kommt in der Endstufe ohne Kathodenelko aus und nutzt nur einen gemeinsamen Kathodenwiderstand (125 ohm) für beide EL84.

      Die Nachfolgemodelle Freiburg 6/7/8/9 erhielten dann paralell zum Kathodenwiderstand einen Elko mit 100µF, warum ?

      Die Freiburgmodelle 100/125 und 11 alle mit 2 EL84 im Gegentakt erhielten dann zu jeder EL84 einen Kathodenwiderstand + Elko

      So weit so gut:

      Ich habe mich dann dazu entschlossen die letzte Variante auch beim Freiburg W3 einzusetzen und musste feststellen das sich die klanglichen Eigenschaften diesem schon von hausaus gutklingenden Gerätes um einiges verbessern liesen.
      Verzerrungen mit zunehmender Lautstärke traten viel später auf, ebenso hatte ich den Eindruck das die Basswiedergabe durch diese Änderung noch kräftiger und sauberer war.

      Vielleicht kann sich mal jemand zu Wort melden der sich mit der Technik besser auskennt wie ich und etwas Licht ins Dunkel tragen.

      Zum Abschluß noch ein Auszug vom Schaltplan (links das Original, rechts die Änderung)



      Edit: Was passiert z.B. (bei der Werksverdrahtung) wenn eine der EL84 schwächelt ?
      sagt Herbert
      Hallo Ivica und Herbert

      Ja, Ivica der Tastensatz hat mich schon einige Kippen gekostet. :smoke:
      Das ist aber auch eine Sch..ss arbeit.
      Wegen den Umbau:
      Ich war mir sicher das ich das mit dem Kathodenelko beim W3 schon mal irgendwo gelesen habe.
      Und wer hat`s gemacht ? Nicht die Schweitzer.
      Franz und Ivica. :D

      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=5482&pagenum=2&highlight=freiburg+wiii

      In Post 042 und 049.
      Leider hat Ivica nicht geschrieben wie sich das ausgewirkt hat.
      Ich nehme aber an es hat was gebracht, sonst hättest Du ja nicht alle 4 umgerüstet.

      Viele Grüße
      Franz