Kondensatoren in Lautsprecherweichen

      Neuester Stand : Lautsprecher auf den Tisch gelegt, Magnet nach unten. Dann die Membran ringsherum vorsichtig runter gedrückt, auf ca. einem Drittel Kratzgeräusch.
      Hier im Forum stand mal irgendwo, dass man den Magnet verschieben kann. Es ergibt sich nun die Frage, ob das bei dieser Art Lautsprecher wohl auch funktioniert?

      Gruß Lisa
      wohl nicht - der Magnet ist nicht von außen geschraubt und kann daher nicht verschoben werden. Du könntest aber vorne die Dustcap vorsichtig ablösen, dann liegt der Spalt zwischen Spule und Magnet frei. Vielleicht mit Preßluft vorsichtig pusten oder mit Spray behandeln und dann saugen.
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Heino hat hier absolut recht. Die Magneten dieser Chassis sind am Korb angenietet, daa kann man nichts bewegen. Man kann jetzt nicht genau sagen, was da kratzt. Es kann ein Fremdkörper sein, oder eben abgelöste Drähtchen von der Spule. Der Luftspalt ist leider nur sehr klein, und da reichen schon kleine Ungenauigkeiten zum kratzen. Ich befürchte fast, da ist auf Dauer keine Heilung in Sicht.
      Denk' schon mal über eine neues Chassis nach, sorry...

      Das Problem bei neuen Chassis ist, daß derartige Lautsprecher heute nicht mehr hergestellt werden. Der eingebaute 30cm Tieftöner hat eine sehr weiche Einspannung (Sicke und Zentrierspinne) und eine kleine Schwingspule (meist nur 25-30mm im Durchmesser. Dazu ein verhältnismäßig schwacher Antrieb, und fertig ist ein ideales Chassis um aus einer noch recht kleinen geschlossenen Box ernsthaften Bass herauszukitzeln.

      Was man heute an 30ern bekommt sind meist Subwoofer, mit Fahrradschlauch-dicken Gummisicken, extrem schwerer Membran und einem Mörder-Antrieb und riesen Schwingspulen. Leider passen die zu deinem Gehäuse nicht, und haben auch meist einen nur niedrigen Wirkungsgrad. Damit passen sie nicht zu den Mittel- und Hochtönern.
      Passen könnte da aber noch z.B. von Visaton der W300 oder von Monacor der SP 300 P.
      Ganz passen die nicht von der Abstimmung, sind aber auf jeden Fall besser als ein kaputter Tieftöner. Und beide sollten in dem 50 Liter Gehäuse der IIIA ganz gut spielen. Bei gebrauchten (z.B. einem alten Isophon oder Heco) wäre ich persönlich etwas vorsichtig, die sind dann immerhin auch mindestens 30 Jahre alt.
      Gruß, Gunnar
      Mit einer Lupe kann man bei abgenommener Staubkappe evt. in den Spalt sehen, gutes Uhrmacher-Monokular und gute Lichtquelle vorausgesetzt.

      Ist die Wicklung oder der Träger aufgequollen ist Ende Gelände, ist unmagnetischer und trockener Schmutz die Ursache, kann man mit Bursts versuchen ihn rauszublasen.

      Magnetische Fremdkörper lassen sich vermutlich nicht ausblasen.
      Speck (klebriger Dreck) kann man mit einem Speckgrabber (Fotogeschäft) erwischen, wenn er nicht zu weit innen steckt, steckt er weit drin dann mit einem Blaspinsel (Fotogeschäft) anschubbsen und wegpusten, oder mit dem höheren Luftdruck eines Bulb (Uhrmacher-Werkzeug mit Blasebalg und feiner Spitze) auspusten.

      Defekte Zentrierung können Lautsprecherdoktoren (kenne persönlich keinen lebenden mehr) reparieren. Frage Kosten-/Nutzen-Verhältnis.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Gunnar wird wohl richtig liegen mit seiner Vermutung, dass ein neuer Lautsprecher gebraucht wird. Es ist schlecht vorstellbar, dass in einer geschlossenen Box ein Fremdkörper durch diese Staubkappe in den Lautsprecher gelangen kann.
      Es wird sich einfach die Membran in den Jahren leicht verformt haben und sitzt jetzt eben nicht mehr zentriert.
      Ich werde den Lautsprecher wie empfohlen um 180° verdreht einbauen, vielleicht treten irgendwelche Selbstheilungskräfte ein.
      Vielen Dank an alle Ratgeber, möglichweise taucht auch mal ein Lautsprecher bei 3-2-1-meins auf.

      Gruß Lisa
      Lisa, eine andere Box gleichen Typs ist genauso alt und hat die gleichen Alterungserscheinungen - da macht ein Wechsel keinen Sinn. Fremdkörper können auch in einer geschlossenen Box in den Magnetspalt eindringen. Teile der Dämmung, Abrieb und sonstige Stäube des Inneren, das genügt im Zweifelsfall. Aber Umdrehen macht Sinn, aber es wird auch 10 Jahre dauern, bis die Membran wieder der Gravitation gefolgt ist. Ich würde es mit der Reinigung insbesondere Ausblasen versuchen!
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo Heino,

      der TT in der anderen Box ist genauso alt und völlig ok, man darf nicht so pessimistisch in die Welt schauen. Ich denke, dass es mehr alte Lautsprecher gibt, die in Ordnung sind, als solche mit einem Defekt.
      Übrigens kann ich gut 10 Jahre abwarten, bei normalem Verlauf sollte ich das noch erleben.

      Gruß Lisa
      Also ich glaube an Gott, an den der Katholiken natürlich.
      Meinen tue ich hingegen das es mehr alte Lautsprecher gibt die nicht mehr ganz in Ordnung sind als welche die wie neu sind. Sagen tut mir das die Logik und die Materiallehre, Pappe wird nicht besser vom langen herumschlappern.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo,

      da bestätige ich Frank.

      Selbst habe ich einen TT für die Box1240 vorsichtig mit einem langen Hebel wieder erfolgreich gerichtet, der war sichtbar verzogen aufgrund eines Transportschadens.
      Aber das geht natürlich nicht bei gegossenen Lautsprecherkörben, sondern nur bei solchen aus "Blech".

      Für mich wäre ein Foto des besagten TT hilfreich.

      Gruß aus Franken!
      Wie Heino geschrieben und von Gunnar bestätigt wurde, kann man an dem TT den Magnet nicht verschieben, da er am Chassis angenietet ist.
      Inzwischen habe ich mich mit dem Gedanken angefreundet, mit dem "Kratzer" zu leben. Bei Zimmerlautstärke und mäßiger Bassstellung ist das Kratzen fast weg, vllt. bekrabbelt der Lautsprecher sich und die Membran formt sich wieder zurück.

      Gruß Lisa
      Harry Schrotter postete
      Mit der Zange hab ich die Magneten gerichtet; seitdem kein kratzen mehr, auch bei Dauerbetrieb!

      Gruß Frank


      Bei Lautsprechern mit Ferritmagneten sollte man da sehr vorsichtig sein, obwohl ich nur mit sehr wening Kraftaufwendung versucht habe die Lage des Polkernes zu verändern ist dann das hier passiert.



      Danach war schluss mit lustig.
      sagt Herbert
      Tja Herbert, da haste zuviel Gewalt angewendet! Hier ist sehr viel Gefühl angesagt! Den Tip hab ich vom RMOrg und er hat super funktioniert. Ich hatte auch schon Panik wo ich Ersatz-LS her bekomme. Die Greencones bekommt man ja an jeder Ecke; nicht so die neueren LS aus den 60ern. Wie gesagt funktioniert das nur bei LS mit Verzug; nicht bei LS wo Schmutz im Spalt ist! Bei den LS wo ich die Zangenmethode angewendet habe waren die Magneten auch fest am Käfig! Verschraubte hab ich nur bei den ganz alten Prä-Greencone LS zu Gesicht bekommen; die neueren sind alle fest zusammengepappt. :grins:

      Gruß Frank
      Es toent so schoen wenn des Sabas Roehren gluehen!
      Der Trick mit der Wasserpumpenzange hilft manchmal wirklich. Ich kenne das von früher, wenn es mal hier und da kleinere Probleme mit den größreren 15-Zöllern aus dem PA Bereich gab. Die älteren (und erschwinglichen) Chassis hatten eigentlich immer einen recht stabilen Stahlblechkorb, was an sich ja nichts Schlechtes ist!

      Wenn die Boxen dann länger im Betrieb waren und meistens auch recht ruppig transportiert wurden, konnte der eine oder andere LSP schon mal bei großer Auslenkung kratzen. Wenn man dann durch asymmerisches Eindrücken der Membran (da ist schon etwas mehr Kraft notwendig!) spüren konnte, wo der Korb asymmetrisch geworden war, half das Zurechtdrücken schon noch für ein paar weitere Betriebstunden. Aber hierbei hatte ich immer den Korb gerichtet, der Magnet lässt sich nicht verschieben! Man verformt immer den Blechrand, auf dem der Magnet angenietet ist.
      Es ist ja fast immer so, daß die Schwingeinheit nicht mehr genau kolbenförmig, sondern leicht schief in den Luftspalt eintaucht, und dann kratzt die Spule oder der Träger eben an einer Polplatte. Selten ist die Schwingspule richtig "eierig". Das kommt eigentlich nur, wenn die Spule mal bei einer brutalen Auslenkung hinten an die Polplatte geknallt ist, oder so weit aus dem Spalt geflogen ist, daß sie vorn aus dem Luftspalt herausgekommen ist und mal kurz auf der vorderen Polplatte aufgesetzt hat. Manche Leute matraitieren ihre Boxen tatsächlich so, ich frage mich, ob die nicht hören, wenn die Spule aus dem homogenen Feld rauskommt, die Verzerrungen nehmen nämlich schon deutlich vor einem Schaden so deutlich zu, daß einem Musikliebhaber die Schuhe von den Füßen fliegen.
      Das Problem mit diesen alten großen Saba Chassis war die ziemlich weiche Aufhängung, da kann es schnell mal kommen, daß die Membran bei (augenscheinlich) nicht mal sehr hoher Belastung, z.B. durch Rumpelfrequenzen vom Plattenspieler locker 1cm und mehr Auslenkung macht. Das ist dann schon grenzwertig. Sowas können die modernen High-End Subwoofer, der alte Saba hat hier halt Grenzen. Und wenn dann einer mit so einer Box Parties beschallt, ist man schnell über die Grenze weg. Man kann schon laut damit hören, aber für eine Fete ist eine IIIA nicht gebaut worden.

      Naja, und wenn dann mal eine Spule von einem PA-Lautsprecher wirklich hin war (durchgebrannt, Drähte abgelöst oder ein Fremdkörper so fest drin war), daß nichts mehr ging, dann blieb einem immer noch das Reconen, also einen komplett neuen Konus mit Schwingeinheit zu montieren. Das ist aber keine Arbeit für Anfänger, ich hab das auch nicht selber gemacht, die Chassis sind zum Lautsprecher-Doc gegangen. Sowas lohnt sich auch nur für entsprechend teure Lautsprecher.

      Lisa, ich finde Deine Entscheidung richtig, wenn es Dich momentan nicht zu sehr stört, höre erstmal weiter mit der Box, und denke für die Zukunft eher über einen Tausch nach, die Kosten halten sich in Grenzen. Bei einem Reparaturversuch kann ja auch schnell ein Totalschaden entstehen, dann musst Du Mono hören! ;)
      Gruß, Gunnar
      Ich streite ja nicht ab das der Trick mit der Rohrzange in manchen Fällen hilft, nur war in meinem Fall keine rohe Gewalt angewand worden. Vermutlich, und davon gehe ich aus, war die Klebekraft, die den Ferritrig mit der Polplatte verbunden hat schon schadhaft, denn nur eine ganz kleine Verkanntung hatte schon ausgereicht um die Klebestelle aufzubrechen. Wenn ich nocheinmal in die Verlegenheit kommen sollte werde ich die Zange nicht mehr direkt am Magneten ansetzen sondern am hinteren Blechkorb. So ist dass, aus Schaden wird man klug, ein zweitesmal passiert mir das nicht und für andere die das gleiche Probem haben sollte es nur ein Beispiel sein, wie man es nicht angehen soll.
      sagt Herbert
      Hallo Lautsprecherexperten,

      ich vermute meiner schriftlichen Beschreibung in Post 051 wie ich den Magneten gerichtet (und nicht hingerichtet) habe sollte zur Klarheit mit Fotos hinterlegt werden.

      So sah das nach dem Transport aus:

      Und so habe ich das gerichtet:

      Der Lautsprecher wurde auf einer festen Tischplatte mit einem Brett fixiert. Das Brett selbst war mit einer Schraubzwinge am Tisch befestigt. Vorher wurde der TT so gedreht, dass die tiefste Seite des Magneten zur Schraubzwinge zeigt. Per Ziegenfuß nun den Magneten vorsichtig gerichtet, unter ständiger Kontrolle per roter Wasserwaage.
      Selbstverständlich war am Ziegenfußende unter dem Magneten ein weiteres Holz zum Schutz der inneren Zentrierung untergelegt, hier nicht sichtbar.

      Gruß aus Franken!