Freiburg 100

      Hallo Freunde,

      einige erfahrene Spezialisten werden jetzt sagen, nun hat sie ein paar Kondensatoren in ihren Boxen gewechselt und jetzt ist sie größenwahnsinnig geworden und völlig übergeschnappt.
      Seit wenigen Minuten steht ein Freiburg 100 in meinem Hobbyraum, ich konnte einfach nicht widerstehen. Natürlich stehe ich jetzt vor einem Problem, entweder lasse ich das Radio von einem Fachmann restaurieren oder ich gehe das Abenteuer ein und versuche es selbst.
      Allerdings werde ich dann wohl zwangsläufig die Hilfe des Forums in Anspruch nehmen und möglicherweise eine Menge dumme Fragen stellen müssen.
      Das Radio ist soweit gut erhalten, der Verkäufer hat ein Inserat in unserer Zeitung lanciert und heute habe ich es auf dem Heimweg abgeholt.
      Was da auf mich zukommt kann ich im Moment noch nicht überblicken, aber für 100 € kann man nicht viel falsch machen.
      Ich hoffe, ich kann mit eurer Hilfe rechnen und es trifft mich nicht der Schlag, wenn ich das Chassis aus dem Gehäuse ziehe und einen ersten Blick ins Innere werfe.

      Gruß Lisa
      Hallo Lisa,

      mach das aber bitte mal zuerst,
      das Chassie aus dem Korpus ziehen!
      Leider bot sich bei meiner FB100 ein
      ernüchterndes Bild: Zinkfraß an der Duplex-
      Kupplung, Umschalthebel und an der Ferritantennennabe.
      Und meine 100er hat nicht nur 100€ gekostet!
      Kondensatorkur habe ich schon gemacht, aber
      mit der Kupplung und der Nabe tue ich mich schwer.
      Habe jetzt eine Ansammlung von Einzelteilen erstanden,
      müßte diese Woche reinkommen, dann schaue ich mal weiter.
      Ich hatte schon 2 Kupplungen, jedoch mit unterschiedlichen
      Hauptwellen und differierenden Seillaufkonen.
      Die habe ich dann einem ehem. Radio- Bekannten
      geschickt, mit der Vorgabe sich davon seine, auch Zinkfraß,
      ertüchtigen zu können und mir dann die Reste zurück zu schicken.
      Bisher Fehlanzeige, deshalb auch ehem. Bekannter.

      Wünsche Dir viel Erfolg!
      Besorge Dir schon einmal eine tadelose EABC80 und eine frische ECL80,
      das sind die beiden Röhren, die für die Motorsteuerung verantwortlich sind.

      Lege ruhig los! Hier im Forum gibt es rechte Koniferen, oder wie heißen
      die?

      Grüße

      Martin
      Danke für die aufmunternden Worte, kann ich gut gebrauchen. Gerade habe ich mal ein bisschen geblättert und etwas sehr nützliches gefunden.

      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=3725&highlight=Freiburg%20100?
      Wo kauft man Röhren, kann man die einfach so bei Ebay auftreiben oder gibt es evtl. andere vertrauenswürdige Quellen?

      Gruß Lisa
      Hallo Lisa,

      ich gebe Dir hier mal ein paar Händler für Röhren an:
      z.B. beim Volker "antikradio-restored", der hat auch NOS-
      Röhren.NOS New Old Stock. Neu aus altem Lager.
      Ebenso die Firma BTB elekronik, dann auch bei
      Ask Jan first, wie auch bei Magischesauge.de, ebenso bei
      Conrad Elekronik.
      Das ist aber nur ein kleiner Überblick.
      Ich habe keine Beziehungen zu den Firmen!
      Also nicht als Reklame gedacht.
      Mußt Du halt mal schauen wo Du günstig welche Röhren
      bekommst. In eine FB100 gehört eben auch nur TFK- Röhren,
      oder Siemens aus originalitäts- Gründen.
      An Hand der Röhrenbestückungs- topologie kann man ja
      ermitteln wo welche Röhre steckt. Dann diese einmal ziehen und
      nachschauen welcher Hersteller, diesen, wenn noch vorhanden mit
      der Röhren- Garantiekarte vergleichen, so kann man wieder die
      Erstbestückung herstellen, wenn man will.
      Wobei RFT- Röhren sind auch recht gute Qualität.

      Gute Röhren zu haben hat den Charme, daß wenn man nach Ersatz
      aller fehlerhaften Bauteile, wie Kondensatoren, oder abgerauchter Widerstände nicht weiterkommt, einfach mal eine Röhre stecken,
      zu der man Vertrauen hat, wohlmöglich dann eben NOS- Röhre.
      Also klassischer Kreuzvergleich. Es geht auch eine Röhre aus einem
      spielenden Radio zu benutzen.

      Also weiter viel Erfolg und Spaß bei der Inst.

      Grüße

      Martin
      Erste Erfolgsmeldung (Teilerfolg).
      Den heutigen Nachmittag habe ich damit verbracht, eine schier endlose Anzahl Kondensatoren auszuwechseln. Bei dem diesigen und grauen Wetter hat man für irgendwelche Betätigungen außer Haus eh keine große Lust und außerdem hat es mir keine Ruhe gelassen.
      Allein die 3 in dem mit rotem Pfeil markierten dunklen Loch haben dabei fast eine Stunde Zeit gekostet, noch krimineller hätten die Konstrukteure die Dinger nicht unterbringen können. Ich wollte aber alles so unterbringen, wie es im Originalzustand war.
      Nachdem der letzte der über 30 Kondensatoren eingelötet war habe ich dann voller Hoffnung das Radio eingeschaltet und.......es rauschte. Empfang 0 über die ganze Skala. Umgeschaltet auf MW, geht. LW, geht. KW, geht.
      Anschließend habe ich den Rat von Schabu befolgt und die beiden EC92 vertauscht, kein Erfolg. Eine ECH81 habe ich leider nicht, also bleibt mir wohl keine andere Wahl als mich zunächst mal mit ein paar Röhren einzudecken.



      Gruß Lisa
      Hallo Lisa,

      den Kondensatorentausch hast Du ja schnell hinbekommen. Und Du hast sogar daran gedacht, die Selenzelle am Ausgangsübertrager gegen eine Diode 1N4xxx zu tauschen.
      Respekt!
      Leider ist das Bild von der Unterseite des Chassis nicht sehr scharf. Ich glaube dort noch einen graufarbenen Saba-Teerkondensator zu sehen.

      Hast Du schon die Spannungen an Lade- und Siebelko gemessen?

      Funktioniert eigentlich der Motor vom Sendersuchlauf?

      Das Chassis ist sehr gut erhalten und ohne Roststellen. Gratuliere!

      Gruß Udo
      Hallo Udo,

      vonwegen schnell! Satte 5 und eine halbe Stunde finde ich nicht schnell, ich dachte eigentlich es sei in 3 Stunden zu schaffen.
      Die Teerkondensatoren sind alle raus, 3 Wima Durolit habe ich gemessen und belassen, sie liegen lediglich rd. 10% über dem Sollwert.
      Die Spannungen am Lade/Siebelko stimmen bis jetzt fast aufs Volt genau mit den Angaben im Schaltplan überein, da habe ich mit dem Vorwiderstand scheinbar genau den richtigen Wert getroffen. Inwieweit sich die Spannung allerdings verändert nachdem das Radio hoffentlich irgendwann auf UKW spielt kann ich nicht abschätzen, wenn überhaupt hält sich das sicher in Grenzen.
      Such-u. Schnelllauf funktionieren soweit, d.h. im Suchlauf läuft der Skalenzeiger auf UKW halt durch, auf den anderen Wellen stoppt er bei einigen Sendern. Trotzdem werde ich bei Gelegenheit den Motor zerlegen, reinigen und neu fetten, aber das hat ja keine Eile. Er läuft für meine Begriffe etwas langsam, mal schauen, ob sich das mit neuen Röhren ändert.
      Zu erwähnen wäre noch, dass das Basspoti etwas schwergängig ist, aber dieses und auch das Höhenpoti kratzen nicht, immerhin.
      Alles Kleinigkeiten, wichtig ist dass das Radio im Prinzip spielt.

      Gruß Lisa
      Hallo Lisa,

      wenn dein Freiburg auf UKW-nichts sagt (sagnix) solltest du zunächst feststellen ob der UKW-Oszillator arbeitet. Dies ist mit einem zweiten UKW-Empfänger möglich - z.B. Kofferradio bzw. die moderne Form "Westetaschenradio". Du stellst den Freiburg beispielsweise auf ca.90MHz, dann solltetst du bei deinem Zweitradio bei etwa 100,7 MHz ein Signal in der Form erhalten, dass bei diesem das Rauschen verstummt - wenn du dann den Freiburg etwas verstimmst muss die "Stummstelle" mit der Abstimmung des Zweiradios wieder zu finden sein.

      Falls der Oszillator nicht schwingt, muß der Fehler im Bereich der "rechten" EC92 zu finden sein.

      Aber: Die weitere Vorgehensweise überlegen wir uns dann nach dem erfolgten Oszillatortest.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter,

      ich werde mir diesen Tipp merken, aber ich habe eine andere Methode angewendet. Aus meinem Meersburg 9 habe ich die beiden EC92 sowie die ECH81, die EABC80 und die ECL80 entliehen und in den Freiburg eingesetzt. Wunder oh Wunder, er spielt auf UKW ganz wunderbar und die Automatik findet eine Unzahl Sender. Allerdings lässt der Magnet beim kleinsten Rauschen los, gibt es eine Möglichkeit, solche schwachen und nicht hörenswerten Sender auszuklammern? Hat das vllt. damit zu tun, dass i. M. nicht der originale Gehäusedipol eingesteckt ist, sondern das Signal über ein etwa 3 m langes Kabel empfangen wird?
      Da das Wetter genauso mies ist wie gestern werde ich mich wohl heute Nachmittag mit den beiden Motoren beschäftigen. Beide laufen zwar leicht, aber eine gründliche Reinigung kann sicher nicht schaden.

      Gruß Lisa
      Hallo Lisa,

      herzlichen Glückwunsch zu Deinem Erfolg!
      War ja garnicht so schwierig.

      Du hast mit dem Tausch von Deiner MB9
      zur FB100 genau das gemacht was ich Dir vorgeschlagen hatte,
      Kreuzvergleich nennt man, frau das. Wenn Du das Teil für Teil machst,
      kannst Du sehr genau feststellen welches Bauteil einen Defekt
      vorweist.
      Was die Einstellung der Empfindlichkeit angeht, mögen Dir das besser
      versiertere Kollegen erklären, da halte ich mich lieber zurück.

      Wenn Du mit der 3m Leitung eine empfindlichere Antenne erzeugt
      hast, dann kann es schon sein daß damit auch sonst verborgene
      Sender einfallen. Wenn das magische Auge noch funktioniert, kannst
      Du das ebenfalls durch einen Vergleich. Gehäuse- Dipol vs. 3m Leitung
      an sonst schon mit dem Dipol gut empfangbaren Sendern erkennen.

      Weiterhin viel Erfolg und Spaß beim Restaurieren.

      Grüße

      Martin
      Hallo Heino,

      Post 005 ist an Dir vorbeigegangen? Du hattest den gegenseitigen Tausch der beiden EC92 schon irgendwo mal erwähnt, also habe ich das auch gemacht. Ohne Erfolg, aber nachdem das Radio mit den beiden Röhren aus dem Meersburg spielt sieht es in der Tat so aus, als wären beide total unbrauchbar gewesen.
      Heute Nachmittag habe ich nun die beiden Motoren zerlegt, gesäubert, die Getriebe und Rotorwellen neu gefettet und meine, dass Such- und Schnelllauf etwas schneller geworden sind. Allerdings kann da auch der Wunsch der Vater des Gedankens sein.
      Eine neue Frage ist aufgetaucht, der Trafo hat leichten Rost angesetzt. Nach dessen Entfernung möchte ich den Trafo lackieren, welcher Lack eignet sich dafür? Ich habe noch eine Spraydose Autolack Rallye schwarz matt, könnte ich den verwenden?

      Gruß Otto

      Keiner was gemerkt bis hierher? Keinen Verdacht geschöpft? Jetzt ist der Jux vorbei, Lisa hat ihre Sache soweit gut gemacht, sie kümmert sich jetzt wieder um ihre eigentlichen Aufgaben und hört in Zukunft Musik nur noch mit ihrem Meersburg 9.
      Hallo,

      die Autolacke sollten dafür recht gut geeignet sein. Sie haben einen erweiterten Temperaturbereich und sind daher an einem Trafo, der auch ein paar Grad entwickelt immer besser als der ganz einfache Baumarkt Lack. Zudem neigen diese Farben nach Aushärtung (sind entweder beschleunigte Kunstharz oder Acryllacke) nicht so stark dazu, bei Wärme weiter zu stinken.
      Wenn Du es ganz gut machen willst, es gibt beim Autozubehör auch temperaturfeste Lacke in Matschwarz, z.B. um Auspuffanlagen zu lackieren. Die halten sogar angeblich bis 600 Grad aus (die Wahrheit liegt bei ca. 500 Grad). Aber der Rallye-Lack sollte gut gehen...
      Gruß, Gunnar
      stellnix postete
      Heute Nachmittag habe ich nun die beiden Motoren zerlegt, gesäubert, die Getriebe und Rotorwellen neu gefettet und meine, dass Such- und Schnelllauf etwas schneller geworden sind. Allerdings kann da auch der Wunsch der Vater des Gedankens sein.


      Moin,
      der Suchlaufmotor sollte bei Schnellauf gut durchziehen und nach gefundenem Sender in der "AFC-Funktion" kraeftige Gegenwehr leisten, wenn man vom Sender wegdrehen will. Hat man das Gefuehl, dass der Motor zu schwach ist, kann man es mit dem Tausch der ECL80 versuchen, sie muss den Strom fuer die Hilfsphase des Motors aufbringen. Die Arbeiten, den Antrieb auch mechanisch einwandfrei zu machen, sind natuerlich kein Fehler. Dazu gehoert auch ein Troepchen Oel an alle Umlenkrollen etc.

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      Peter
      stellnix postete
      Hallo Heino,

      Post 005 ist an Dir vorbeigegangen? Du hattest den gegenseitigen Tausch der beiden EC92 schon irgendwo mal erwähnt, also habe ich das auch gemacht. Ohne Erfolg, aber nachdem das Radio mit den beiden Röhren aus dem Meersburg spielt sieht es in der Tat so aus, als wären beide total unbrauchbar gewesen.
      Heute Nachmittag habe ich nun die beiden Motoren zerlegt, gesäubert, die Getriebe und Rotorwellen neu gefettet und meine, dass Such- und Schnelllauf etwas schneller geworden sind. Allerdings kann da auch der Wunsch der Vater des Gedankens sein.
      Eine neue Frage ist aufgetaucht, der Trafo hat leichten Rost angesetzt. Nach dessen Entfernung möchte ich den Trafo lackieren, welcher Lack eignet sich dafür? Ich habe noch eine Spraydose Autolack Rallye schwarz matt, könnte ich den verwenden?

      Gruß Otto


      Eine Geschlechtsumwandlung mitten im Getrolle, beinlich beinlich.

      Das Niveau des Forums geht wieder ein Stück mehr in Richtung Nicht mehr empfehlenswert.
      Vorausgegangenes Verhalten wie nicht zusammenpassender Infantilitätshabitus mit handwerklich eher fortgeschrittenem Ausführen untrivialer Arbeiten waren mehr als aussagekräftig.
      Seilschaftsverhalten gepaart mit einer Hauptschlagrichtung aller provozierten oder als Querpaß aufgegriffenen Nickeligkeiten auch für komplett Blinde unübersehbar.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.