Klebeschildchen entfernen - wie ??

      Hallo an Alle !!

      Auf der Frontscheibe meines Grundig RTV 900a kleben auf den filigranen Alustegen ca. 50 kleine Papierschildchen mit Senderbezeichnungen. Der Kleber ist verhärtet; UHU Aufkleberentferner hilft nicht !

      Wie löse ich den verhärteten Klebstoff, ohne die darunter angebrachten Frequenzaufdrucke zu beschädigen ?

      Danke für eure Tipps !!

      Gruß, Dieter
      Hallo Dieter,

      versuchs mal hiermit: http://www.wuerth-shop.at/eShop_ssh/productListPositionDetailsView.do?catalogId=V1.7&articleNo=0893140+%20%20079%20%20%2012

      Ich habe damit sehr gute Erfahrung gemacht, das Zeug ist nicht aggressiv, löst aber hervoragend den Klebstoff von Etiketten. Kurz einwirken lassen und mit einen weichen Tuch abwischen, bei stark verhärtetem Kleber mehrmals wiederholen.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      decoder postete

      Es geht hier doch um diese Blende, dort wo der Druck sitzt, hat man die Markierungen aufgeklebt.
      Der Druck muss oder soll doch bleiben, das macht die Sache nicht einfacher.

      hans


      Genau Hans !!

      wo auf Glasflächen der Ceranfeldschaber hilft, scheidet der hier definitiv aus. Auch möchte ich nicht die Buchstaben und Zahlen beschädigen; sie sind etwas erhaben, deshalb vermute ich eine Art Druckverfahren, das nicht sehr chemiestabil aussieht... :(

      Wenn meine Kamera wieder da ist, gibts ein Bild davon.

      Edit: zur Not tuts auch die alte webcam.



      Gruß, Dieter
      Hallo Dieter,

      da hat sich einer aber richtig mit Schildchen ausgetobt. Das sind diese kleinen Gefrierbeutel-Etiketten, nehme ich mal an. Denkbar ungeeignet dafür, wie Du ja jetzt bemerken musst. :(
      Durch die Beleuchtung und deren Wärme treibt man das im Klebstoff gebundene Lösungsmittel und den Weichmacher raus, und es bleibt dieser gräßliche Zement.

      Gut wäre natürlich jetzt zu wissen, auf welcher Basis der Lack der Beschriftung der Blende besteht. Ich äußere mal eine Vermutung, daß es keine neumodischen Acryl- und wasserbasierten Lacke waren, sondern bei Sieb- und Tampondruck damals recht beliebte Kunstharzlacke.
      Bremsenreiniger scheidet aus, der enthält eine zu heftige Mischung aus Petrolether, im einfachsten Fall quillt der Lack nur auf, es ist zu befürchten, daß er trotzdem aufgibt.
      Ein Mittel, daß dem eingetrockneten Kleber sicher den Garaus macht ist Aceton, das fällt aber auch flach, da kannst Du gleich Abbeizer nehmen!

      Ich denke, da ist der Versuch mit Isopropanol ein guter Weg. Das sollte eigentlich die Schrift nur mäßig anlösen (ganz kann man kaum ausschließen), und es besteht die Hoffnung, daß der zementierte Kleber sich davon beeindrucken lässt. Damit hatte ich an einem Radiorecorder schon recht gute Erfahrungen. Da saß so ein Aufkleber auf dem Skalenglas (-plastik) und das wollte ich auch nicht kaputt machen. Nach längerem Einwirken (Läppchen mit Isoprop. draufgelegt) fing der Kleber an, sich aufzuweichen. Der Kunststoff lief dabei nur schwach milchig an, das konnte ich wegpolieren.
      Die andere Idee, ein Öl einwirken zu lassen, ist auch recht gut, besonders Pflanzenöl sollte den Lack eigentlich in Ruhe lassen.

      Vielleicht machst Du mal folgenden Test. Nimm erst das beabsichtigte Mittelchen auf einem Läppchen und lege das für eine kurze Zeit auf ein Stück Schrift, das nicht verklebt ist. Wenn Du dabei feststellst, daß sich nach einer Weile der Aufdruck klebrig anfühlt, ist das nix. Dann lässt Du die Stelle wieder trocknen und es sollte kein Schaden entstanden sein. Besser als wenn Du direkt einen Aufkleber tränkst, und die Schrift dann drunter hängt!
      Was Besseres fällt mir dazu jetzt auch nicht ein.
      Gruß, Gunnar
      Hallo Gunnar,

      auf deine Expertise habe ich gewartet und gehofft.

      Danke für die Tipps. Ich habe nun mehrere Möglichkeiten an verschiedenen Aufklebern ausprobiert (gibt ja genug davon...), mal sehen wie die Welt morgen früh aussieht.


      Edit:

      So sieht die Armada der Lösungsmittelchen aus:
      Ich habe von li. nach re. jeweils zwei der Aufkleber getränkt.



      Gruß, Dieter
      Das Ergebnis ernüchternd !!

      Keines der Mittel hat es geschafft, die Aufkleber anzulösen, geschweige denn zu entfernen.
      Beim Schaben mit einem Holzspatel ließen sich lediglich einige Krümelchen Papier auf der Oberfläche entfernen, der Aufkleber sitzt immer noch wie festzementiert !!
      Da die Schildchen vermutlich schon vor Jahrzehnten aufgebracht wurden, hat sich der Kleber auch nach oben in das Papier diffundiert und es verhärtet.

      Good news: der schwarze Schriftdruck scheint unter keinem der Papperl Schaden genommen zu haben, auch daneben an freien Stellen nicht.

      Gruß, Dieter
      Hallo Dieter,

      da jetzt scheinbar alle Bioprodukte versagt haben, die Aufkleber aber doch in Jedem Fall weg müssen, bleibt doch nur noch der Griff ins Radikalregal.
      Zuerst würde ich an Deiner Stelle zum Aceton greifen, einen Q-Tip tränken und vorsichtig an einer Stelle probieren, an der nur eine Ziffer in Gefahr kommt. Wenn die Farbe sich auflöst, dann geht es halt nicht mit Aceton, die eine Ziffer kann man doch leicht nachmalen.
      Oder zuerst mit Nitroverdünnung versuchen, die ist nicht ganz so aggressiv.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Hallo,

      hätte ich jetzt auch so gedacht. Oder wenn Du einen guten Apotheker kennst, kannst Du mal fragen, ob Du ein wenig Essigester (oder auch Essigsäureethylester) bekommen kannst. Das Zeug ist echt agressiv zu allen organischen Klebstoffen und ähnlichem. Kennt man z.B. als Lösungsmittel aus Pattex - stinkt wie die Sau ist aber verhältnismäßig wenig giftig und löst gut. Nachteil ist, daß es auch viele Lacke zuverlässig löst...

      Alternativ würde ich Tetrahydrofuran (THF) vorschlagen, einen zyklischen Ether. Eines der besten organischen Lösungsmittel, das ich kenne. Wird aber nicht ganz einfach zu kriegen. Und Lacke löst es wie nichts!

      Der Kleber ist in jedem Fall organischer Natur, aber so wie er sich bisher verhält, dürfte durch das Verhärten dort ein böses Harz entstanden sein. Diese Polymerharze sind wirklich schwer löslich, wie die meisten Harze. Harze sind auch nicht thermoplastisch formbar, das würde auch mit der Tatsache einher gehen, daß Hitze den Kleberrest überhaupt nicht beeindruckt.
      Gruß, Gunnar