UKW Rundfunk Ende?

      Hallo zusammen,

      Schleswig- Holstein macht ernst mit der UKW- Abschaltung (siehe Artikel der Kieler Nachrichten vom 29.06.24)
      Welche Möglichkeiten habe ich denn, mein analoges Radio (Saba Mainau F) noch wenigstens als Abspielgerät zu nutzen?
      Gibt es Tipps für DAB+ Adapter? Sorry, wenn die Frage ein wenig off topic ist- habe im Forum bislang dazu noch nicht erfolgreich gestöbert.
      Beste Grüße von der Ostsee
      Andreas
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      Leider liest man von den Abschaltplänen immer wieder!

      Man muss dann halt sehen, daß man UKW FM von weiter entfernten Radiosendern empfängt.
      Folgende Richtantenne, Yagi, entwickelte und baute ich:
      Richtantenne Yagi für UKW FM
      Das Thema ist was länger, Interessierte sollten es lesen.
      Hat man einen halbwegs günstigen Empfangsort, taugt die Antenne für >> 100 km.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Leider liest man nicht nur davon, in SH wird ernst gemacht. Radio BOB ist schon verschwunden und auch NDR2 ausgedünnt. NDR2 hatte ich hier vorher 5 mal, jetzt noch einmal, OK das reicht auch, aber die Anderen sind halt schon mal verschwunden. Es geht also schneller voran als gedacht. Ich muss mir also auch etwas überlegen, oder bleibe bei der jetzigen Lösung.

      Die besteht aus einem legalen FM Transmitter, welche es günstig bei Eb... gibt, versorgt wird dieser von einem Tablett, oder Handy mit dem Internetstream meiner Wahl. Das hat den Vorteil, ich kann auch Sender aus dem Ausland auf die alten Schätzchen "Beamen". Deshalb existiert diese Lösung hier schon länger, Irish Folk z.B. bekommt man sonst nicht zu hören.

      Beste Grüße
      Peter
      Tja, sieht so aus. Was wirklich dumm ist ... denn inzwischen sollte man doch auch verstanden haben, dass eine Umstellung auf zentrale, digitale Alternativen leider die Anfälligkeit auf Störung und Sabotage erhöht. Eine Zeit lang sah das mal so aus, als ob die Politiker verstanden hätten, warum eine stärker dezentrale Variante einen Vorteil hat (z.B. im Katastrophenfall), aber irgendwie bewahrheitet sich immer mehr Einstein's Spruch: Zwei Dinge sind unendlich, das Weltall und die menschliche Dummheit. Allerdings ist es beim Weltall noch nicht erwiesen ...

      Besten Gruss,

      Michael
      Wirklich höchst bedauerlich das Ganze. Da läuft so ein Gerät über 50 Jahre (dieses hier auch mit Hilfe netter Leute aus dem Forum) und dann wird es seiner eigentlichen Quelle beraubt. Danke für den Adapter- Tipp; bei mir wird es wohl darauf hinauslaufen. Kabel Cinch auf DIN habe ich noch, manchmal schliesse ich IPhone oder MacBook an, um podcasts zu hören. Was mich nochmal interessieren würde: für die vielen kompetenten Bastler und Fachleute hier fällt doch im Bereich UKW Radioempfang auch ein Kernbereich im Instandsetzen der Geräte weg. Macht das denn dann überhaupt noch Spaß, wenn das Radio wie bei der Adapterlösung "nur noch" als Verstärker einen praktikablen Wert hat?
      Beste Grüße
      Andreas
      Lieber Namensbruder!

      Nicht ohne Grund schlug ich die Lösung mit hochwertiger Richtantenne vor.
      Bei mir, Antenne unter Dach, bekomme ich damit Radiostationen in 200 km Entfernung.
      Damit meine ich regulären Empfang, bei Überreichweiten ist wesentlich mehr möglich.

      Ich nehme an, Du wohnst ungefähr Kiel.
      Von da aus sind es Luftlinie ungefähr 120 km bis Rostock oder 90 km bis Hamburg.
      Auch Dänemark könnte ganz interessant sein, UKW-Verbindungen über Wasser gehen meist ganz gut.
      Beim Antennenthema gibt es auch einen Link, um die Empfangsqualität einschätzen zu können.
      Wir ermittelten, verifizierten, damals, daß deren Empfangsprognose recht brauchbar ist.
      Du kannst da Antennentyp und Antennenhöhe auswählen.
      Nimm horizontale Polarisation, trifft bei praktisch allen Radiosendern UKW FM in Deutschland zu.
      Auch reicht es meist zum Überschlagen, als Antenne einen Rundstrahler zu nehmen.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Schon mal Hamburg probiert?

      Anbei der Sender in Hamburg, Radiosender UKW FM und Frequenzen:
      de.wikipedia.org/wiki/Sender_B…oorfleet#FM-Rundfunk_(UKW)
      In Kiel sollte der Empfang funktionieren, jedoch nicht mit Zimmerantenne im Hobbykeller.
      Jetzt weiß ich nicht, wie Du wohnst, ob niedriges Einfamilienhaus oder im Hochhaus.
      Ein einfacher Dipol auf einem Balkon nach Süden sollte zum Empfang reichen.
      Faltdipole aus Antennenkabel kann man günstig kaufen oder auch einfach selbst bauen.
      Suchst Du im Forum, wirst Du Bauvorschläge Selbstbau finden.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Finland, Ungarn und Portugal haben DAB+ wieder abgeschafft und denken derzeit konkret auch nicht über dessen zeitnahe Einführung nach.
      Norwegen hatte es besonders eilig mit der UKW-Abschaltung und DAB+ Einführung. Daraufhin sind die Hörerzahlen drastisch zurückgegangen, wird berichtet.
      Dänemark hat die Abschaltung von UKW auf unbestimmte Zeit verschoben.
      Schweden hat den DAB+ Ausbau ganz gestoppt.

      Der Rest Europas folgt den Wünschen der Europäischen Kommission mit unterschiedlichen Planungen. Denn, wie wir wissen, sitzen in der Europäischen Kommission unsere klügsten Köpfe. Gerade durften wir ja wieder wählen.

      Reinhard

      dl2jas schrieb:

      Lieber Namensbruder!
      Nicht ohne Grund schlug ich die Lösung mit hochwertiger Richtantenne vor.
      Bei mir, Antenne unter Dach, bekomme ich damit Radiostationen in 200 km Entfernung.
      Damit meine ich regulären Empfang, bei Überreichweiten ist wesentlich mehr möglich.
      Ich nehme an, Du wohnst ungefähr Kiel.

      Hallo Andreas,
      genau- Einfamilienhaus in Kiel auf für hiesige Verhältnisse spektakulären 25 m über NN. Danmarks Radio und Hamburger Sender kann man empfangen. Die Idee mit der Richtantenne hört sich gut und für mich durchführbar an. Vielen Dank dafür. Zunächst muss allerdings erstmal auf dem Dachboden Platz geschaffen werden, genau die Tätigkeit, die man gerne mal verdrängt. Aber jetzt habe ich ja einen triftigen Grund dafür.
      Beste Grüße
      Andreas
      Hallo Andreas,

      Starbuck schrieb:

      Schleswig- Holstein macht ernst mit der UKW- Abschaltung (siehe Artikel der Kieler Nachrichten vom 29.06.24)

      Allein schon dieser Artikel verrät, das dort über die Komplexität, Entwicklung & Geschichte von UKW nicht besonders gut recherchiert wurde.
      Sei es aus Desinteresse oder Ahnungslosigkeit... wer weiß das schon.
      Das so etwas kommt, war aber ja zu erwarten. Die Verantwortlichen wollten das UKW- Netz ja schon in 2015 abschalten. Lief zu meiner Überraschung & Freude dann doch weiter. Und DAB war offensichtlich so Miserabel, das man dann DAB+ "nachschieben" musste..."
      Seitdem höre ich fast jeden Tag UKW & genieße es. Zumal ich (als Laie; mit Forenhilfe, wofür ich sehr, sehr Dankbar bin) es geschafft habe, 4 (Grundig-) Tuner wieder "in Gang" zu bringen.

      Gruss
      Volker
      Good old HiFi wiederentdeckt
      Hört sich sehr gut an!

      25 m über Boden dürfte mehr oder minder freie Sicht in der Gegend bedeuten.
      Damit kann man was machen, also Radio-DX FM.
      Berichte später mal, was Du wie mit welcher Antenne empfängst, auch einfacher Dipol.
      Eröffne möglichst dafür ein neues Thema, sollte interessant werden.
      Ich gehe davon aus, bald werden sich immer mehr Leser über Empfangsprobleme ärgern.
      Reinhard schrieb es schon, die Skandinavier denken inzwischen anders, wir noch nicht.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Alles gut und schön, aber auch anfällig ... insbesondere auf gezielte Störungen von aussen. Hatte ich neulich wieder, Netzausfall fuer mehrere Stunden, auf Nachfrage wegen Serverproblemen nach Störangriffen ... auch mehrere online-Banken und Handy-Provider waren betroffen. Ob es nun stimmt, oder ob es nur ein technisches Problem war bei zu wenig Personal, kann ich nicht sagen. Aber UKW als Alternative parat zu haben, scheint mir sinnvoll und wichtig zu sein.

      Besten Gruss,

      Michael
      Michael ein Leidensbruder!

      Auch bei mir sind immer wieder digitale Ausfälle, Netz nicht oder nur eingeschränkt verfügbar.
      Leider wurden wir beim Telefon vor ein paar Jahren von analog auf Voice over IP umgestellt.
      Auch da sind die Ausfälle.
      Manchmal hilft es, die Verbindung zu kappen, um eine neue IP-Adresse zugewiesen zu bekommen.
      Richtig ärgerlich war es, als wir wirklich dringend einen Rettungswagen benötigten.
      Ich bin stark am überlegen, mir eine zusätzliche Internetverbindung mit Telefon über Satellit zuzulegen.
      Die Kosten in der Grundausstattung sind nicht wild und für den Notstrombetrieb sorge ich selbst.

      Seitdem habe ich bei uns dafür gesorgt, daß auch noch was selbst bei Netzspannungsausfall geht.
      Abgesehen von Amateurfunk sind das mehrere batteriebetriebene Kofferradios.
      Seitdem achte ich bei Reparaturen darauf, daß nicht nur UKW geht, sondern auch LMK.
      Einige Sender sind gepuffert, können auch mit Generatoren bei Stromausfall weiter senden.
      Da liegt eindeutig der Vorteil, alte erprobte Technik ohne Digitalzeugs, die sogar mit Batterie funktioniert.
      LMK ist wegen der wesentlich größeren Reichweite interessant, wenn Lokalsender den Betrieb einstellen.
      Man möge über meine Zeilen nachdenken!

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Dann hier die nächste Hiobs Botschaft für UKW Hörer in der Schweiz :

      Schweiz: Hälfte der Privatradios will schon vor 2026 aus UKW aussteigen

      Nachdem die öffentlich-rechtliche SRG die analogen
      UKW-Frequenzen zum 31. Dezember 2024 abschalten und aufs Digitalradio
      DAB+ umsteigen will, haben nun auch die private Radiostationen in der
      Schweiz diesen Schritt angekündigt.

      "Etwa die Hälfte der kommerziellen Radiosender wird ebenfalls am 1.
      Januar 2025 damit beginnen, ihre UKW-Sender abzuschalten oder hat
      bereits damit begonnen", sagte Nicola Bomio vom Branchenverband VSP laut
      der Website Persoenlich.com. "Die andere Hälfte wird die UKW-Sender bis
      Ende 2026 außer Betrieb nehmen, zum gesetzlich vorgeschriebenen
      Abschalttermin."

      Die Schweiz wird damit zum ersten Land in Europa, das den analogen
      UKW-Hörfunk komplett abschaltet. In Norwegen, wo bereits 2017 die großen
      UKW-Ketten abgeschaltet wurden, tummeln sich noch lokale Sender im
      analogen Band.

      Weitere Länder in Europa beraten aktuell ebenfalls intensiv über den
      UKW-Ausstieg, etwa Frankreich, die Benelux-Staaten oder Tschechien. Das
      Aus für das analoge Radio wird hier für das kommende Jahrzehnt
      angestrebt.

      In Deutschland ist Schleswig-Holstein das erste Bundesland, das auf
      UKW verzichten wird. Die Frequenzen werden zwischen 2025 und 2031 außer
      Betrieb genommen.
      Tue, 09. Jul 2024
      Quelle :
      https://www.satellifax.de/mlesen.php?id=4fc6a1b28bfb78fcc597732f0bc36ccc

      Neu

      DAB+ Radio in Europa: Aktueller Überblick

      In Europa nimmt die Nutzung von DAB+ immer weiter zu, da
      zahlreiche Länder den Roll-out neuer digitaler Radioprogramme
      vorantreiben. In Regionen, in denen DAB+ bereits etabliert ist, hat die
      Vielfalt der Programme in den letzten Monaten merklich zugenommen. Für
      die Zuhörerinnen und Zuhörer bedeutet dies mehr Auswahl und einen
      klareren, digitalen Empfang.



      Aktuell gibt es in 29 europäischen Ländern DAB- und/oder DAB+
      Hörfunkausstrahlungen. In weiteren Ländern wurde DAB+ bereits getestet,
      und der Beginn des Regelbetriebs ist in Planung. DAB+ Programme werden
      in sogenannten Multiplexen (Mux) organisiert. Diese Programmplattformen
      bündeln bis zu 16 Angebote auf einer Frequenz, was im Vergleich zur
      UKW-Ausstrahlung energie- und ressourcensparend ist.

      Hier folgt eine Übersicht über die Aktivitäten außerhalb Deutschlands:

      Aserbaidschan

      Die Halbinsel Abseron, auf der auch die Hauptstadt Baku liegt, wird
      seit 2019 mit einem Multiplex versorgt. 12 Privatradios sind hier über
      DAB+ zu hören.



      Belgien

      Über 95 Prozent der Bevölkerung kann DAB+ Radioprogramme empfangen.
      Nach der Einführung des Regelbetriebs in Flandern und der Wallonie wurde
      DAB+ auch im deutschsprachigen Ostbelgien etabliert. Hier senden BRF 1
      und 2 sowie vier Privatradios auf einer gemischten Plattform, zunächst
      im Testbetrieb.

      In der Wallonie senden öffentlich-rechtliche und private
      Radiosender, darunter der RTBF und der deutschsprachige BRF. RTBF bietet
      exklusive Programme an, die auf UKW nicht verfügbar sind, wie
      spezialisierte Spartenkanäle, z.B. mit Sport.

      In Flandern stehen Hörerinnen und Hörern zwölf Programme des
      öffentlich-rechtlichen VRT sowie 20 Programme auf zwei
      Privatradio-Plattformen zur Verfügung.

      Lokale Ensembles ergänzen die überregionalen Multiplexe und decken
      vorwiegend größere Städte und deren Umland ab, etwa in Brüssel,
      Antwerpen, Brügge, der Provinz Limburg und Lüttich.



      Bulgarien

      In Bulgarien laufen derzeit Testübertragungen für DAB+. Digital
      Audio Bulgaria betrieb von 2017 bis 2021 einen Multiplex mit 16
      Programmen als Teil eines Betriebsversuchs. Seit 2023 testet der
      Mobilfunkanbieter Vivacom DAB+ Übertragungen im Großraum Sofia mit einem
      Angebot von 15 Programmen.



      Dänemark

      98 Prozent der Bevölkerung kann DAB+ empfangen. Es gibt je eine
      nationale Plattform für das öffentlich-rechtliche Danmarks Radio und
      Privatradios (mit aktuell 13 Programmen) sowie 12 lokale DAB+
      Plattformen.

      Danmarks Radio nutzt auch eine Sendeanlage des Norddeutschen
      Rundfunks in Flensburg, um darüber Versorgungslücken auf dänischer Seite
      zu schließen und die dänische Minderheit in Schleswig-Holstein zu
      versorgen.

      Die aktuelle Medienvereinbarung des dänischen Parlaments sieht vor,
      dass die UKW-Ausstrahlung beendet wird, sobald der Anteil des digitalen
      Radioempfangs 50 Prozent erreicht. Derzeit liegt die Quote bei 28
      Prozent.

      Estland

      In Rahmen eines Pilotprojekts, das eigentlich bis Dezember 2023
      begrenzt war, können Radioveranstalter DAB+ erproben. Insgesamt werden
      auf drei Plattformen 39 Programme verbreitet. Aktuell wird über den
      Start eines Regelbetriebs beraten, die Testausstrahlungen wurden bisher
      nicht abgeschaltet.



      Frankreich

      Inzwischen kann mehr als 60 Prozent der Bevölkerung DAB+ empfangen.
      Zahlreiche zusätzliche Regionen wurden mit dem Digitalradio erschlossen,
      und der Ausbau geht stetig weiter.

      Ein Meilenstein war 2021 der Start zweier nationaler Multiplexe.
      Diese decken Ballungsräume und Autobahnen mit 25 Programmen ab. Hieran
      beteiligen sich die großen französischen Privatradiogruppen M6 (RTL, Fun
      Radio, RTL2), Lagardère (Europe 1, Virgin Radio, RFM) und NextRadioTV
      (RMC, BFM Radio, BFM Business).

      Auch das öffentlich-rechtliche Radio France ist mit überregionalen Programmen dabei.

      Die nationalen Plattformen waren zunächst nur auf einer Linie von
      Paris bis zur Côte d'Azur zu hören. Bis zur zweiten Hälfte 2023 war
      bereits die Hälfte der Autobahnen versorgt. Beide Plattformen sind
      inzwischen auch fast flächendeckend im Elsass und in Lothringen
      vertreten und darüber hinaus in den Grenzregionen in Deutschland, etwa
      im Saarland oder in Mittel- sowie Südbaden, zu hören.

      Die nationalen Ensembles werden durch regionale Multiplexe in
      zahlreichen Städten ergänzt. So gibt es nicht nur in den Großräumen
      Paris, Marseille, Nizza, Lille, Lyon, Toulouse, Bordeaux und Straßburg
      ein breites Angebot über DAB+, sondern auch in vielen kleineren und
      mittelgroßen Städten.



      Gibraltar

      In dem britischen Überseegebiet betreibt das öffentlich-rechtliche Radio Gibraltar einen Multiplex mit drei Programmen.



      Griechenland

      In Griechenland ist eine Plattform mit insgesamt 13 Programmen des
      öffentlich-rechtlichen ERA in den Großräumen Athen, Thessaloniki und
      Patras im Regelbetrieb zu hören. Darüber hinaus waren bereits diverse
      Testmultiplexe mit Privatradios auf Sendung, aktuell befindet sich ein
      Pilot mit neun kommerziellen Programmen in der nördlichen Metropolregion
      Athen im Testbetrieb.

      Großbritannien

      Die digitale Verbreitung in Großbritannien stieg im zweiten Quartal
      2024 auf 73,7 Prozent, das sind 5,1 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.
      DAB+ ist mit 42,8 Prozent mit Abstand der beliebteste Weg zum Radio nach
      Online (28,1 Prozent) und UKW (26,3 Prozent).

      In den vergangenen Jahren sind vor allem kleinere Plattformen (Small
      Scale DAB+) gestartet. Jeder vierte Brite hat inzwischen die
      Möglichkeit, neben den nationalen und regionalen Bouquets auch solche
      lokalen Programmangebote zu empfangen.

      Schon heute sind auf der Insel mehr als 600 Radiostationen über DAB
      und DAB+ zu hören. In keinem anderen Land gibt es ein so vielfältiges
      Digitalradio-Angebot. Neben einem nationalen Multiplex der BBC gibt es
      zwei landesweite Privatradio-Muxe sowie zahlreiche regionale Ensembles.
      Immer mehr Veranstalter beteiligen sich an DAB+ und auch 2024 hat sich
      das Angebot durch weitere regionale und überregionale Programme erhöht.



      Italien

      Mittlerweile können über 85 Prozent der Italiener DAB+ empfangen.
      Die privaten Radiostationen, insbesondere EuroDAB Italia und DAB Italia,
      haben die am besten ausgebauten Netze. Danach folgt die Plattform der
      öffentlich-rechtlichen RAI, die seit 2022 neben ihren eigenen Programmen
      auch private Radiosender in ihrem Multiplex ausstrahlt.

      Italien verfügt über drei nationale Plattformen, die durch viele
      regionale und lokale Stationen ergänzt werden. Im Juli 2022 genehmigte
      AGCOM, die italienische Regulierungsbehörde für Kommunikation, einen
      vorläufigen Plan für die Frequenzzuweisung für DAB+. Der aktuelle
      Frequenzplan wird derzeit umgesetzt und ermöglicht die Weiterverbreitung
      der drei nationalen Netze. Zusätzlich wird es 54 Plattformen mit
      regionaler Abdeckung geben, von denen 27 in Unterregionen unterteilt
      werden können, sowie 36 lokale Plattformen, die mehrere Provinzen oder
      Regionen abdecken.

      Südtirol ist vollständig mit DAB+ versorgt. Die
      öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt Südtirol (RAS) hat aus
      Kostengründen bereits zahlreiche UKW-Sender abgeschaltet und fokussiert
      sich auf den Ausbau des digital-terrestrischen Netzes. Auch die
      Südtiroler Privatradios sind nahezu überall über DAB+ verfügbar.
      Zusätzlich sind viele deutsche und internationale Sender in der Region
      zu hören.



      Kanalinseln (Guernsey/Jersey)

      Als Relikte des ehemaligen Herzogtums Normandie sind die Kanalinseln
      heute weder Teil des Vereinigten Königreichs noch eine Kronkolonie. Sie
      unterstehen direkt der britischen Krone, die in ihrer Rolle als Herzöge
      der Normandie auftritt. Seit Ende 2021 ist DAB+ auf den Inseln
      verfügbar, sodass 22 Radiostationen, einschließlich Nation Radio,
      Global, Wireless und BBC, digital über Antenne empfangen werden können.
      Die Reichweite umfasst etwa 130.000 potenzielle Zuhörer.



      Kroatien

      Bis Ende 2021 wurden große Teile des Landes im Rahmen eines
      Testbetriebs von einem nationalen Multiplex mit 16 Radioprogrammen
      abgedeckt. Seit Anfang 2022 sendet der kroatische öffentlich-rechtliche
      Rundfunk HRT im Regelbetrieb mit drei Programmen. Zusätzlich werden nun
      neun Privatradios entweder landesweit oder in bestimmten Regionen
      ausgestrahlt, mit weiteren Sendern, die in naher Zukunft hinzukommen
      sollen. Das vormals landesweit einheitliche Netz des Testbetriebs wurde
      in zehn regionale „Kacheln“ unterteilt.



      Liechtenstein

      Im kleinen Fürstentum werden drei Programmplattformen aus der
      Deutschschweiz verbreitet. Im regionalen Ensemble für die Ostschweiz
      sendet auch der öffentlich-rechtliche Liechtensteiner Rundfunk Radio L.
      Die Politik berät darüber, eine weitere Plattform direkt im Fürstentum
      zu realisieren.

      Malta

      Der Inselstaat ist ein Pionier im Aufbau eines DAB+ Sendernetzes.
      Die technische Reichweite von DAB+ beträgt 100 Prozent. Über die beiden
      nationalen, eine regionale und eine Test-Plattform werden 55
      Radioprogramme gesendet.



      Moldau

      In der Republik Moldau ist im April 2023 eine Test-Plattform mit sechs Programmen in der Großstadtregion Chi?in?u gestartet.



      Monaco

      Im kleinen Fürstentum gibt es vier Multiplexe mit insgesamt 37
      privaten Radioprogrammen in französischer, italienischer und englischer
      Sprache.



      Niederlande

      In den Niederlanden haben sowohl die landesweiten privaten
      Radiosender als auch die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt NPO
      mittlerweile eine Abdeckung von jeweils 95 Prozent erreicht. Es gibt
      einen öffentlich-rechtlichen und zwei private Multiplexe, von denen der
      zweite im Jahr 2022 mit 14 weiteren nationalen Programmen startete.
      Hinzu kommen fünf gemischte regionale Bouquets sowie die Abdeckung durch
      den Betreiber MTVNL, der mittlerweile zehn weitere Programme
      ausstrahlt, die in vielen Teilen der Niederlande empfangen werden
      können.

      Ab Herbst 2024 wird das Angebot um viele lokale Stationen erweitert.
      In etwa 60 Regionen starten Plattformen, die sowohl öffentliche
      Lokalradios als auch kommerzielle Sender umfassen. Seit Anfang 2020
      konnten lokale Radiosender DAB+ in einem zweijährigen Testbetrieb
      erproben. Die Telekommunikationsbehörde Agentschap Telecom hat 22
      Testlizenzen für sogenannte Kleinmuxe („Small Scale“) an interessierte
      Betreiber vergeben. Alle Testsendungen sind aktiv und sollen zusammen
      mit den anderen Bouquets in den regulären Betrieb überführt werden.

      Norwegen

      Norwegen hat als erstes Land weltweit die nationalen UKW-Radionetze
      abgeschaltet und die Umstellung auf DAB+ erfolgreich vollzogen. Die
      Reichweiten der Radiosender sind stabil geblieben, und die
      durchschnittliche tägliche Hördauer pro Hörer hat sogar zugenommen. Dies
      ist vor allem auf eine Vielzahl neuer, attraktiver Angebote
      zurückzuführen. Tatsächlich sind 98 Prozent der Hörer dem Radio treu
      geblieben, haben sich DAB+ Empfänger zugelegt oder hören jetzt Radio
      über IP. In Norwegen können 99,7 Prozent der Bevölkerung Digitalradio
      empfangen.

      Landesweit wird eine Programmplattform mit 19 privaten Radiosendern
      angeboten. Darüber hinaus gibt es sieben regionale Multiplexe des
      öffentlich-rechtlichen Rundfunks NRK und 25 lokale Multiplexe. Bereits
      seit 2020 übertrifft die Hördauer der DAB+ Programme die der früheren
      UKW-Angebote.



      Österreich

      2024 war ein großes Jahr für DAB+ in der Alpenrepublik. Eine zweite,
      nationale Plattform mit aktuell 14 Programmen ist neu gestartet. Zudem
      gibt es fünf regionale Bouquets für die Regionen Tirol,
      Wien/Niederösterreich, Oberösterreich/Salzburg, Steiermark/Burgendland
      und Vorarlberg mit insgesamt 17 weiteren, neuen Programmen auf DAB+.

      Die neuen Bouquets ergänzen die erste, bundesweite Programmplattform
      mit 16 privaten Angeboten. In Wien gibt es zusätzlich einen lokalen Mux
      mit 14 (bald 15) Programmen und einem Warnkanal (ASA/EWS).

      Der öffentlich-rechtliche Österreichische Rundfunk (ORF) beteiligt
      sich offiziell bisher nicht an DAB+, ist aber mit vier Programmen durch
      das Rebroadcasting der Rundfunk Anstalt Südtirol (RAS) in Teilen von
      Tirol, unter anderem in der Hauptstadt Innsbruck, digital-terrestrisch
      zu hören.



      Polen

      Ein recht umfangreiches Angebot im Digitalradio gibt es in Polen. Es
      sind 17 regionale Plattformen von Polskie Radio auf Sendung, in denen
      sowohl landesweite als auch regionale Programme verbreitet werden,
      darunter auch exklusive DAB+ Angebote. 16 weitere, lokale Plattformen
      sind mit Privatradios sowie nicht-kommerziellen Angeboten am Netz –
      unter anderem in Großstädten wie Danzig, Stettin, Breslau oder der
      Hauptstadt Warschau.

      Das Angebot soll um zwei weitere nationale Plattformen ergänzt
      werden. In den Muxen R1 und R2 sollen auch die nationalen Privatradios
      wie RMF-FM, Eska oder Mixradio verbreitet werden. Insgesamt gab es für
      den ersten, nationalen Mux acht Bewerber bei einer Ausschreibung, die
      bereits 2022 durchgeführt wurde. Es ist aber noch offen, wann hier der
      Sendestart erfolgen wird.



      Schweden

      Neben einem Multiplex von Sveriges Radio (SR), der vorrangig in den
      Großstädten zu hören ist, hat die Viaplay Group (vormals NENT) ein
      nationales DAB+ Paket mit 13 privaten Programmen gestartet. Zu Viaplay
      gehören bekannte Radiomarken wie Rix FM, Star FM oder Bandit Rock. Nach
      dem Start des Multiplex in Göteborg und Malmö wird knapp die Hälfte der
      Bevölkerung mit DAB+ versorgt.

      Einen weiteren, überregionalen Mux hat das private Medienunternehmen
      Bauer 2020 gestartet. Dieser wird mit bekannten Radiomarken wie NRJ
      oder Mix Megapol in den Metropolen Stockholm, Göteborg, Linköping und
      Malmö verbreitet.



      Schweiz

      Nach Norwegen verabschiedet sich nun auch die Schweiz vom analogen
      UKW-Hörfunk. Bis 2026 sollen die letzten Frequenzen abgeschaltet werden,
      wobei die öffentlich-rechtliche SRG bereits Ende 2024 aus der analogen
      Verbreitung aussteigt. Das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM)
      unterstützt diesen Übergang mit einer Informationskampagne. Seit
      Pfingsten 2017 wird unter dem Motto „Radio zieht um“ crossmedial
      geworben. Seit Anfang 2020 wird die Kampagne mit neuen Motiven verstärkt
      und der Umstieg umfassend vorbereitet.

      In der Schweiz ist DAB+ mittlerweile der meistgenutzte
      Verbreitungsweg für Radioprogramme. Es gibt ein vielfältiges Angebot,
      das je nach Sprachregion unterschiedlich ist: Ein Multiplex der SRG,
      eine überregionale Plattform mit Privatradios und SRG-Programmen sowie
      mehrere regionale Plattformen, die sowohl SRG- als auch
      Privatradio-Programme enthalten.

      Das Angebot wird durch zahlreiche lokale „DAB+ Inseln“ des
      Betreibers digris ergänzt, über die viele kommerzielle und
      nicht-kommerzielle Sender ausgestrahlt werden. Eine Besonderheit ist die
      Verbreitung der Programme von Deutschlandradio, die in vielen Regionen
      der Deutschschweiz empfangbar sind.



      Serbien

      In Serbien werden inzwischen fast 80 Prozent der Bevölkerung mit
      einem Multiplex versorgt, der sich aktuell noch im Testbetrieb befindet.
      Hier sind insgesamt 12 Programme des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
      Radio-Televizija Srbije sowie von Privatradios zu hören.



      Slowakei

      In der Slowakei befinden sich zwei Multiplexe von Towercom und AVIS
      im Testbetrieb. Aktuell werden 67 Prozent der Bevölkerung mit
      öffentlich-rechtlichen und privaten Hörfunkprogrammen über DAB+
      versorgt.



      Slowenien

      In der früheren jugoslawischen Teilrepublik ist ein Multiplex mit
      vier öffentlich-rechtlichen und 12 Privatradioprogrammen zu hören.
      Darüber hinaus gibt es drei weitere, regional verbreitete Plattformen.
      Die Abdeckung liegt bei 77,5 Prozent indoor und 89 Prozent outdoor. 91
      Prozent der Autobahnen sind versorgt.



      Spanien

      Die Entwicklung von DAB+ in Spanien zeigt deutliche Fortschritte. In
      der Vergangenheit wurden die Plattformen fast ausschließlich in den
      Großstädten Madrid und Barcelona betrieben. Heute hingegen existieren 16
      weitere regionale Bouquets, die sowohl in großen Städten als auch in
      Urlaubsregionen wie den Balearen verfügbar sind. Darüber hinaus hat
      Radio Nacional de Espana, der öffentlich-rechtliche Rundfunksender
      Spaniens, begonnen, seine Programme nicht nur über den veralteten
      DAB-Standard, sondern erstmals auch über DAB+ zu senden, was eine
      bedeutende Ausweitung seiner Aktivitäten darstellt.

      Tschechien

      Tschechien hat sein DAB+-Netzwerk erheblich erweitert. Der
      öffentlich-rechtliche Rundfunk Cesky rozhlas (CR) erreicht nun 96
      Prozent der Bevölkerung, nachdem neue Sendeanlagen in Betrieb genommen
      wurden. Zusätzlich zu den bekannten UKW-Programmen, die im Simulcast
      über DAB+ ausgestrahlt werden, bietet CR spezielle Digitalwellen an,
      darunter Jazz- und Sportradiosender.

      Darüber hinaus betreiben Unternehmen wie Teleko, RTI, CRa und
      ColorDAB lokale Multiplexe, die Privatradios in größeren Städten und
      entlang wichtiger Verkehrswege des Landes senden. Auch hier hat sich die
      Reichweite, ähnlich wie bei Cesky rozhlas (CR), in den letzten Monaten
      deutlich erhöht. Diese Anbieter haben den Netzausbau mit umfangreichen
      Marketingstrategien unterstützt.

      2024 wurde eine Neuausschreibung gestartet, mit dem Ziel, die
      Reichweite der Privatradios an die des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
      anzugleichen. Die Czech Digital Group sicherte sich dabei ein nationales
      sowie ein regionales Sendernetz. Gleichzeitig planen neue Anbieter wie
      Fiera touch und play.cz, zusätzliche Plattformen zu betreiben. In den
      kommenden Monaten ist daher mit einem erheblichen Anstieg der Reichweite
      und des Programmangebots zu rechnen.



      Türkei
      In vier türkischen Regionen, unter anderem in den Großstädten Ankara
      und Istanbul, gibt es einen Multiplex des staatlichen Rundfunks TRT mit
      acht Programmen im Testbetrieb. Aktuell werden 30 Prozent der
      Bevölkerung erreicht.

      Ukraine
      In der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind vier öffentlich-rechtliche
      und zehn Privatradios auf DAB+ in einem regionalen Multiplex zu hören.

      Vatikan
      Für den Großraum Rom betreibt Radio Vatikan einen Multiplex mit vier Programmen in unterschiedlichen Sprachen.


      Wed, 07. Aug 2024
      Quelle : satellifax.de/mlesen.php?id=9fe6390aa47f6cde23408027c32375a8