Platinenbrueche

      Bei mir sind bei den beiden letzten 92xx jeweils Platinenbrueche
      aufgetreten (beide uebrigens transportbedingt aufgetreten, das
      war absolut eindeutig -- man muss die Receiver wirklich gut und
      fallsicher verpacken ...), die nicht mit der Brueckung von ein paar
      Leiterbahnen erledigt waren.

      Wie hier an verschiedenen Stellen bemerkt wurde, ist das blosse
      Ueberbruecken mit Loetzinn nicht haltbar genug. Aber wenn man
      10 - 20 gerissenen Leiterbahnen hat, einige davon nahe beieinander,
      ist das Aufloeten von duennen Draehten auch sehr muehselig. Ich
      bin daher mal folgendermassen vorgegangen:

      (1) Alle Module abgenommen (war beides Mal die HF-Grundplatte), und
      die Brueche genau inspiziert und markiert. Das erfordert etwas Geduld,
      und eine Lichtquelle (starke Taschenlampe) von der anderen Seite.

      (2) Durch vorsichtige Biegeversuche ermittelt, in welche Richtung man
      jeweils druecken muss, und die Ritzen etwas (!) aufzubekommen.

      (3) Dann von der Bauteileseite vorsichtig Sekundenkleber ("Hexebepp")
      in die Ritzen, und durch etwas Biegen und Druecken die Verteilung
      in den Rissen unterstuetzen (Kapillareffekt hilft dabei, man hat aber
      nicht viel Zeit).

      (4) Nachdem ueberall (soweit ich es sehen konnte) Kleber hingelaufen war,
      die Platine eine Weile (ein paar Stunden) spannungsfrei trocknen lassen, und
      danach ueberstehende Reste (wo noetig) vorsichtig mit Aceton und
      einem Wattestaebchen wieder entfernt.

      Offenbar klebt Cyanoacrylat das Pertinax sehr gut, denn danach waren die
      Ritzen auch durch Druecken nicht wieder zu oeffnen, und die Platine machte
      wieder einen recht festen Eindruck.

      (5) Dann mit einem kleinen Messerchen an allen Bruchstellen (markiert) den
      Lack abgekratzt, und an der Bruchstelle die Kupferfolie so gut es geht
      aufeinander gedrueckt (z.T. unter einer Lupe).

      (6) Jetzt mit feinem Lot und etwas Geduld ueberbrueckt -- wobei ich keine
      Probleme hatte. Dazu muss das Kupfer aber einige mm in beide Richtungen
      vom Riss wirklich blank gekratzt sein.

      Danach (nach Rueckbau der Module) tat alles wieder ... wobei ich denke, dass
      dies auch laengerfristig der Fall sein wird, weil die vorangegangene Klebung dafuer
      sorgt, dass kein spezieller Druck / Zug an den Rissen auftritt.
      Natuerlich wird sich das erst noch zeigen ...
      ohne die Klebeaktion reicht es definitiv nicht, da stimme ich
      den hiesigen Berichten zu. Mit Klebung (habe ich auch in anderen Geraeten
      schon oft machen muessen) hatte ich bisher noch nie wieder ein Problem
      (wo kann man hier auf Holz klopfen ? Gibt's da ein Icon fuer ?).

      Anyway, hoffentlich ist der Hinweis mal anderweitig nuetzlich. Ich hatte
      jedenfalls erst einmal nicht zu hoffen gewagt, eine Platine mit ueber 20
      Rissen wieder flott zu bekommen ...

      Schoene Feiertage, und viel Vergnuegen (mit oder ohne Saba),

      Michael