Konstanz KN18

      Guten Abend in die Runde,

      ich habe mich eben hier im Forum angemeldet, da ich am vergangenen Wochenende zu einem Chassis aus einer Feldberg 18 Truhe gekommen bin. Schaltplan mit einer kurzen Abgleichanleitung und das Handbuch waren dabei.

      Das Chassis funktioniert im Wesentlichen ganz gut. Ich gehe davon aus, dass das Chassis dem des KN18 entspricht. Aus Neugierde über die Technik und die altersbedingten Schwachpunkte bin ich an dieses Forum geraten.

      Ich habe mir mal die Netzteilsektion meines Chassis vorgenommen und die diversen Spannungen mit einem DMM gemessen, wobei auffiel, dass sämtliche Gleichspannungen zu niedrig sind:

      Anschluss "-": gemessen -6,5V, soll -7,5V
      Anschluss "+2": gemessen 254V, soll 270V
      Anschluss "+3": gemessen 247V, soll 260V (beides in Stellung UKW)

      Über C605 messe ich nur 268V, die Spannung müsste aber über 282V liegen (275V + 7,5V).

      Vor dem Gleichrichter habe ich eine Wechselspannung von 244,6V (soll 235V). Das "Mehr" sollte sich aus der Erhöhung der Netzspannung von 220V auf 230V ergeben, die Heizspannung ist mit ca. 6,6V auch entsprechend höher als sie ursprünglich sein sollte.

      Gehe ich recht in meiner Annahme, dass auch bei meinen Chassis der Gleichrichter am Ende ist?

      Eins noch: bei meinem Chassis sind wohl nur die Widerstände R308, R312, R401 und R501 als Kohlemassewiderstände ausgeführt. Alle anderen scheinen "normale Kohlschichtwiderstände" zu sein. Die Bestückung war wohl variabel. ;)

      Gruß

      Claus
      Hallöle,

      so denn, der Gleichrichter ist raus und durch eine Graetzbrücke mit 4 x 1N4007 mit 2 x 56 Ohm in Reihe als Vorwiderstand ersetzt und schon sind die Spannungen in etwa da, wo sie sein sollen.

      Ich hab mir den alten Gleichrichter angesehen und konnte erkennen, dass die Vergussmasse im Bereich des Pluspols "hochgekommen" und aufgebrochen war. Der tiefere Blick in den Gleichrichter zeigt, dass die Gleichrichterplättchen oben oxidiert sind - wohl der Grund für den Ausfall.

      Danach habe ich das Gleichrichtergehäuse entkernt, so dass nur dessen Alu-Böxchen übrig ist.

      Da hinein möchte ich nun gerne die 1N4007er-Kombination hinein packen. Hat jemand einen guten Tip, mit welcher hinreichend spannungsfesten Vergussmasse ich die neue Gleichrichterbrücke im alten Gehäuse eingießen kann? Ich würde gerne die alte Optik wieder herstellen.

      Zwei neue Becherelkos mit je 50 + 50 müF sind auch schon bestellt, für alle anderen Hochvolt-Elkos habe ich schon Ersatz hier.

      Gruß

      Claus
      Moin,
      ausreichend spannungsfest ist jedes Giessharz. Wenn man es blasenfrei bekommt, kann man damit auch Hochspannungsschaltungen vergiessen. Sind Blasen drin, wird die in ihnen enthaltene Luft ionisiert und es kommt in/durch die Vergussmasse zum Durchschlag.
      Das spielt bei so niedrigen Spannungen wie 300V noch keine Rolle.
      Man koennte den Gleichrichter auch mit schwarzem Schmelzkleber vergiessen, mit ungefaerbten habe ich auch schon einem Zeilentrafo das Spruehen abgewoehnt.

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      Peter
      Hallo Claus,

      wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, hier hat der blaue Klaus ein entsprechendes Produkt, das auch eine Zulassung hat.

      http://www.conrad.de/ce/de/product/393207/Heidemann-30458-Kalthaertendes-Giessharz?ref=searchDetail

      Das Zeug ist extra zum Vergießen von Muffen gedacht, mit über 400Volt Zulassung. Es ist recht leicht anwendbar, nur sollte man es in einem eigenen Gefäß mischen. Nicht in dem Beutel, wie angegeben, der ist mir auch schon mal kaputt gegangen.
      Gruß, Gunnar
      Moin,
      ich muss mal in meinen KN18 gucken, was da fuer ein Gleichrichter drin ist. Wenn das die letzte Generation Selengleichrichter sein sollte, die in einem gepressten Alugehaeuse untergebracht ist, dann ist das Ding fuer seine Technik sehr klein. Man hat schon Probleme, die vier Dioden da sinnvoll drin unterzubringen (sauber verdrahtet etc.) und braucht fuer den Verguss nur ein paar Kubikzentimeter Harz.
      Wenn man die verlinkte Packung "betriebsfertig" gemacht hat, _muss_ der gesamte Inhalt verbraucht werden. Da sind knapp 18,-€ fuer ein paar Tropfen Harz etwas viel.
      Normales Epoxidharz wird es auch tun, das ist in Kleinstmengen schon etwas schwierig aufzutreiben. Polyesterharz fuer die Glasfaserlaminierung geht hier nicht. Es schrumpft beim Aushaerten, und wird sich von den Waenden des Gleichrichtergehaeuses loesen.

      Man kann auch ueberlaegen, ob man den Originalgleichrichter mit Alibianschlussdraehten nicht an Ort und Stelle laesst und einen winzigen DIL-Gleichrichter unter dem Chassis versteckt.

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      Peter
      Hallo zusammen,

      bei mir ist eben dieser in dem Alugehäuse untergebrachte Selengleichrichter drin gewesen. Die Frage, den alten Inhalt im Gehäuse zu lassen habe ich für mich ja schon beantwortet, das Gehäuse ist schon ausgeräumt.

      Vielleicht findet sich ja eine gute Möglichkeit, das Teil zu restaurieren, wobei das natürlich nicht unbedingt 18 Euro verschlingen muss.

      Die neuen Becher-C's sind heute gekommen und schon eingebaut. Die alten hatten tatsächlich statt der ursprünglichen 50µF + 50µF nur noch je 20µF je Kondensator. Leide sind die neuen Becher-Elkos vom antikradio-restored
      etwas dicker als die originalen, wo durch ein abweichender Einbau notwendig wurde. Die Elkos auf der Verstärkerplatine sind auch gegen neu getauscht.

      Gerät läuft soweit gut und klingt an meinen Dreiwege-Keller-Boxen recht anständig.

      Ist es eigentlich normal, dass die Wiedergabe bei UKW in Schalterstellung "stereo" etwas leiser ist als in Stellung "mono"? Das Signal nimmt ja in Stellung "mono" nicht den Weg durch den Stereo-Dekoder.

      Gruß
      Claus