SABA VS 100

      Einen schönen guten Abend,

      möchte mich kurz vorstellen in Eurem Forum.
      Bin 57 Jahre alt und sammle alte audio Geräte.
      Meine Schwerpunkte sind Tonbandgeräte und Geräte
      mit besonderem oder für eine bestimmte Epoche charakteristischem
      Design.
      So kam ich auch zum SABA VS u. TS 100 mit weissem Gehäuse.
      Mein Problemkind ist der Verstärker.
      Der rechte Kanal funktioniert einwandfrei der linke nur verzerrt.
      Habe festgestellt, dass der Treibertransistor BC 301(T413) defekt ist und ihn
      gemeinsam mit dem BC303(T414) erneuert.
      Wenn ich jetzt den Verstärker einschalte funktioniert der rechte Kanal
      verzerrungsfrei aber der BC 301 wird sehr schnell heiß.
      Habe dafür leider keine Erklärung bzw. Lösung.
      Wäre Euch sehr dankbar wenn mir jemand helfen könnte.

      Mit freundlichem Gruß

      Konstntin
      Hallo Konstantin,

      ein schönes Hobby hast du dir da ausgesucht.
      Was ich nicht ganz verstehe, der rechte Kanal war ok, der linke verzerrt.
      Nach Tausch des T413 und T414 (beide für linken Kanal) funktioniert nun der rechte immer noch verzerrungsfrei (das war schon vorher so) aber der BC301 wird heiß. Welcher der BC301, der T413 oder der T713?

      Bevor du weiter suchst, hast du die Endstufen abgeglichen, das ist nach Transitorentausch anzuraten. Zu finden ist die Anleitung auf der Seite 10 der „SABA_Service_Instr._TS80_VS80.pdf“, diese findest du im Downloadbereich unter Home / Geraete / S / SABA / Verstaerker.
      Der VS100 ist bis auf drei Bauteile baugleich mit dem VS80, das passt also.

      Kontrolliere das erst mal und dann sehen wir weiter.

      Gruß aus Franken!
      Hallo Vorex,

      vielen Dank für Deine schnelle Antwort.

      1.der rechte Kanal funktioniert noch immer verzerrungsfrei, der linke
      auch aber es würde nicht lange dauern.(einen BC 301 habe ich schon
      abgeschossen beim Versuch des 0 Abgleichs.
      2.Es ist der T 413
      3.Nachdem T413 heiß wurde habe ich T416 und T418 getauscht
      (RCA RZ421 gegen 2N3055) T415 (BC170 B gegen BC 548 B)
      413 wird noch immer heiß.

      Gruß von der Ostalb
      Hallo Konstantin,


      "....beim Versuch des 0-Abgleichs" ???

      Haben sich denn der Ruhestrom und Gleichspannungs-Null nach Service-Manual korrekt einregeln lassen oder nicht?

      Nach alter Weisheit "häufig ist das defekt, was häufig defekt ist":
      Hast Du geprüft ob am Emitter von T412 die vorgesehenen 1,6V sind? Ggf. T412 sowie C448 und C454 ersetzen!

      T413 ist mglw. auch schon wieder leck, wenn T 412 durchlegiert war. Dann sollte sich aber der Ruhestrom nicht einstellen lassen, sondern zu hoch sein und dann reisst es T413 und T416 auch ins Nirwana.

      Siehe hier Beitrag von Achim: http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=5099 - Post 023.

      T417 (Ruhestromtransistor) geprüft, stimmen dort die drei angegebenen Spannungen?



      Gruss,
      Reinhard
      Hallo Reinhard,

      Vielen Dank für Deine Antwort,
      Solange T413 hält lässt sich der Ruhestrom korrekt einstellen 0,01V
      Spannung an Emitter T412 1,91 (vergleichsweise bei funktionierendem
      rechten Kanal T712 1,93V)
      C 448 u C454 habe ich schon erneuert. ( Nach lesen von Achims Beitrag)
      T412 BC 172 B durch BC 548 B ersetzt.
      Gemessene Spannungen an:
      T417 T717
      E -0,7V -0,64V
      B 0,01V 0,03V
      C 1,45V 1,45V
      T413 ist nach ca. 30 Sek spürbar wärmer als T713

      Abendgruss

      Konstantin
      Hallo Konstantin,

      es kann nicht sein, was Du geschrieben hast: "...lässt sich der Ruhestrom korrekt einstellen 0,01V."

      Ich vermute, Du meinst nicht den Ruhestrom, sondern den DC-Offset (Gleichspannungs-Null), der wird aber mit P406 auf 0V eingestellt.

      Danach muss mit P 407 der Ruhestrom eingestellt werden und dass ganze nochmal einen zweiten Zyklus.

      Also hast Du den Ruhestrom gar nicht geprüft und nicht mit P407 auf 35 mA (Si 401 entfernt, stattdessen dort Gleichspannungsmilliamperemeter) eingestellt?


      Gruss,
      Reinhard
      Hallo in die Runde!

      Beim letzten Post fällt mir etwas ein. Auf jeden Fall die Sicherungshalter der beiden Sicherungen in den Versorgungsspannungen prüfen. Also hier die Si 401 und 402. Bei den Geräten aus den 70ern machen die Halter gern mal Probleme, sie ermüden und bringen keinen ordentlichen Kontakt mehr und hohe Übergangswiderstände.

      Dann hat man ganz schnell an der Endstufe eine mächtige Asymmetrie. Die kann man dann auch nicht mehr kompensieren. Im Zweifel die Halter tauschen.
      Gruß, Gunnar
      Guten Abend miteinander,

      Reinhard Du hast natürlich Recht.
      Es war der Eifer des Gefechts und natürlich meine
      fehlende Professionalität.
      Diesmal habe ich alles, wie von Dir beschrieben durchgeführt
      und es klappte auch alles. Ich habe alles gleich auf beiden Kanälen
      eingestellt.
      T413 erwärmt sich jetzt langsamer aber er tut es immer noch. Halte
      immer wieder die Finger auf 413 und 713.
      Die Sicherungshalter sind alle neu.
      Finde es wirklich toll wie Ihr Euch um mein Problem kümmert.

      Viele Grüsse

      Konstantin
      Moin,
      die Emitterwiderstaende tauschen wird nicht viel bringen. Die sind mit das Robustete an der Endstufe.
      Das Augenmerk ist auf die Bauteile zu richten, die den Ruhestrom kontrollieren. Ich habe das Schaltbild nicht auf diesem Rechner, aber typischerweise ist ein Transistor/Diode oder NTC/PTC so mit dem Kuehlkoerper verbunden, dass die Temperatur erfasst wird. Sind die Endtransistoren thermisch zuverlaessig mit dem Kuehlkoerper verbunden? Wir beobachten hier ein thermisches Hochlaufen des Ruhestromes, das bei jedem Transistorverstaerker verhindert werden muss, denn sie neigen alle dazu. Je waermer ein Transistor ist, desto besser leitet er, ein Effekt, der bei genuegender Energiezufuhr selbstverstaerkend ist.

      73
      Peter
      Einen schönen guten Abend,

      es stimmt, die Widerstände waren es nicht, aber ich wußte nicht was ich noch machen soll. Alle aktiven Teile, die ich nochmals auslötete und durchmaß waren es auch nicht.
      Am Ende begann ich die Leiterplatte auf Durchgang durchzumessen und siehe da, zwischen Si 401 und T 416 hatte ich keinen Durchgang. Der Grund war ein
      feiner Ruß in der Leiterplatte.( oben an der linken Ecke)
      Vielen Dank an Euch alle, dass Ihr mir weitergeholfen habt. Ohne die Verbindung
      zu Euch hätte ich schon resigniert. Die Freude über das wieder laufende Gerät ist riesengroß.

      Glücklich Grüße

      Konstantin
      Hallo Konstantin,

      GLÜCKWUNSCH!

      Wenn man Geräte instandsetzt kommt man hin und wieder in die Situation, wo man mal nicht weiterkommt. :mauer: :undnun:

      Dann hat sich bewährt, erst mal eine Auszeit zu nehmen, was anderes zu machen :hoerer:, die Sache zu überschlafen und am nächsten Tag das ausgeruht nochmal zu durchdenken. Dann kommt man zu einem neuen und meist erfolgreichen Ansatz, wie man dem Fehler auf die Spur kommen kann.

      Aufgeben gilt nicht!

      Gruss,
      Reinhard
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