Tonbandgerät Philips N4506

      Obwohl wir ja hier nicht im Bandmaschinenforum sind hätte ich da auch noch eine Frage an Jogi:

      Da ich ja auch einige Tonbandgeräte und entsprechend auch einige alte " Senkel" besitze frage ich mich, was für " handelsübliche Reinigungsgeräte" Du ansprichst.

      Auf einer meiner Uher Variocord klebte sei ein rotes Plastikkonstrukt, auf das
      einige ( ich glaube bis zu 4?) Filzröllchen aufgesteckt wurden. Da sollte man das Bend dann beim Spielen durchlaufen lassen. War das sowas ?

      Machte sowas Sinn ? Leider hab ich das Ding entsorgt, nachdem es in den 80ern schon keine Röllchen mehr dafür gab...

      Gruß
      Florian ( schmeisst Shamrock - Bänder, vor allem die aus der blauen Schachtel aus Prinzip weg )
      Gruß Florian
      Hallo Florian

      w123flo postete
      Obwohl wir ja hier nicht im Bandmaschinenforum sind hätte ich da auch noch eine Frage an Jogi:


      Nur zu, ich bin nicht dogmatisch was die Ausgestaltung von Threads angeht und im BMF bin ich auch eh nicht mehr, da habe ich mich soweit die Betriebssoftware das zuließ löschen lassen.

      Da ich ja auch einige Tonbandgeräte und entsprechend auch einige alte " Senkel" besitze frage ich mich, was für " handelsübliche Reinigungsgeräte" Du ansprichst.

      Auf einer meiner Uher Variocord klebte sei ein rotes Plastikkonstrukt, auf das
      einige ( ich glaube bis zu 4?) Filzröllchen aufgesteckt wurden. Da sollte man das Bend dann beim Spielen durchlaufen lassen. War das sowas ?

      Machte sowas Sinn ? Leider hab ich das Ding entsorgt, nachdem es in den 80ern schon keine Röllchen mehr dafür gab...

      Gruß
      Florian ( schmeisst Shamrock - Bänder, vor allem die aus der blauen Schachtel aus Prinzip weg )


      Ja, sowas in der Art war früher weit verbreitet und geeignet, ohne Rücksicht auf die womöglich stark unterschiedliche Ausführung.

      Bei allen Grundig-Geräten war eine Art Spange mit zwei Rollen dran im Lieferumfang, zum Fixieren und gleichzeitig zm locker lassen der linken Bandspule damit die Reibung begrenzt wird hatten die Bandgeräte genau platzierte Löcher vor dem linken Fühlhebel. Das Band wurde also beim Reinigungslauf stärker auf den Fühlhebel auflaufen lassen also ohne.
      Die Rollen konnte man beim Kundendienst nachbestellen.
      Bei so gut wie allen mir bekannten Ostgeräten gab es einen ziemlich genauen Nachbau der Grundig-Lösung dabei.

      Im Handel konnte man ein Gerät mit vier Rollen bekommen, zwei kleinen und zwei großen, das man an genau beschriebener Stelle im richtigen Winkel aufkleben konnte. Aus den USA kam das Gerät dann irgendwann mit Benetzungstank in den Rollen, so konnte man vermeiden das während dem Durchlauf das Isopropanol ausging.

      All diese Versionen sind geeignet nach meiner Erfahrung.
      Bei einigen meiner Maschinen habe ich vorhandene Geräte-Einrichtungen so umfunktioniert das man dort Filzrollen aufbringen kann, es bieten sich an:
      Geräteschrauben wenn sie an richtiger Stelle sitzen durch Bolzen ersetzen, Fühlhebel und Umlenkachsen die nicht zu groß im Durchmesser sind mit Filzrollen zu überziehen, am Bandlaufpfad vorbei oberhalb der Kopfbühne direkt von Spule zu Spule Rollen anbringen. Usw. der Phantasie sind da kaum Grenzen gesetzt.

      Wichtig ist immer das im Bandreinigungslauf von Anfang bis Ende zuerst beide Seiten benetzt werden, dann der manchmal hartnäckige Staub und Abrieb entfernt wird und dann das Band vor dem Aufwickeln wieder getrocknet ist.

      Deshalb sind es im Idealfall mindestens vier Rollen die man benötigt.
      Benetzen vorne/hinten, reinigen vorne/hinten, trocknen tut die selbst erzeugte Zugluft oder wenn das nicht klappt noch ein Duo von Rollen.

      Filzrollen kann man nach wie vor einfach beziehen.
      Wenn nicht im Tonstudiobedarfshandel dann eben beim netten Jagdherrn nebenan, beim Nachbarn der beim Bund ist oder einfach direkt im Waffenbedarfshandel. Dort bekommt man Filzrollen als Laufreiniger in verschiedenen Kalibern. Man muß sehen was am Besten zum Eigenkonstrukt oder zu den vorgegebenen Geräten paßt.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      ok... danke für den Tip mit dem Waffenbedarfshandel !

      Ich hab da noch einige Bänder vom Vater, die eine Reinigung gebrauchen könnten.
      Hauptsächlich BASF DP26 und DP 26 LH, auch ein oder 2 LGS 26.
      Die Shamrock - Bänder hingegen, die mein Vater damals im Pro - Markt kaufte sind sämtliche unbrauchbar, obwohl sie bei gleichmässiger Raumtemperatur einträchtig im Regal mit den BASF - Bänder zusammen standen.
      Eines davon erzeugte regelrecht Pfeiftöne beim Vorbeilauf am Tonkopf... Kernschrott. Vom schwarz - schmierigen Belag an allen bandführenden Teilen zu schweigen. Ich kann mich auch daran erinnern, dass die Bänder schon nach dem ersten Bespielen nicht richtig liefen. Die arme alte Uher Royal bekam die Dinger kaum umgespult, so klebten die Bänder an den Bandführungen.
      Gruß Florian
      Ich hätte jetzt ein Bild hochgeladen zu den Röllchen, irgendwann muß ich die samt Verpackung wohl mal fotografiert haben. Aber der Forengott ist mir mit Bildern immer wenig hold und läßt sie regelmäßig im Nirwana enden :D

      Ich versuche es mal extern, was wieder die Frage aufwirft welcher von den gefühlt hundert Forencodes hier überhaupt funktioniert :D


      Beim Uher Royal de Luxe, so eines benutzte ich lange Zeit noch als universelles Zuspielgerät bei Digitalisierungen, kommt erschwerend hinzu das die Bandfühlhebel einen starken Umlenkwinkel haben und so gerne an eh schon gebeutelten Bändern kleben bleiben. Einfaches Mittel ist das Band einfetten und nach Überspielung das Gelump entsorgen, so kann man es noch einmal abspielen um den Inhalt zu retten.

      Mir sind da schon die dollsten Ideen gekommen, da ich das eine zeitlang mehr oder weniger auch anderen anbot ihre audiophilen Schätze von geschädigten Bändern zu retten. Heute, nur 10 bis 20 Jahre nach der Digitalisierungswelle haben offenbar eh alle Leute ihre wichtigsten Sachen schon auf Nummer sicher. Gelegentlich läuft noch mal ein Babygekrächze vom bald 70 Jährigen auf um ihm am Ehrentag lärmintensiv vorgespielt zu werden und mal der Singsang einer kleinen Schwester von heute annähernd 60 Jahren, aber kunsthistorisch wertvolles das noch nicht gerettet ist sieht man kaum noch.

      Auch die allseits beliebten hartnäckigen "Quietsche-Kassetten" habe ich mit diesem oder jenem Trick schon einmal-abspielbar gemacht, was dank der Filigranheit aller Teile eine Schweinearbeit sein kann.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      ok...ich sag mal Dankeschön... die Anregung hilft.

      Leider hab ich diese rote Plastikhalterung nicht mehr, aber ich erinnere mich noch, dass sie mit doppelseitigem Klebeband auf der linken Seite vor dem Bandzugfühlhebel montiert war. Mal schauen, ob es sowas noch irgendwo zu kaufen gibt, wenn nicht kann ich immer noch einen Nachbau aus Metall wagen...
      Gruß Florian
      Ich finde, es lohnt immer bei noch nicht zu stark versauten Bändern vor einer Naßreinigung erstmal eine Trockenreinigung zu versuchen. Deshalb laufen bei mir oft bei jeder Wiedergabe Filze im Bandlauf mit, die den "normalen" Betriebsstaub abräumen. Bei wichtigen Aufnahmen kommen die Filze natürlich weg.

      Diese abgebildeten kommen mir vor wie jene in jedem Baumarkt verfügbaren Filzplatten mit selbstklebender Rückseite, die man einfach nur in kleinere Einheiten konfektioniert hat. Das muß kein Nachteil sein, es sei denn ein wucherhafter Hochpreis wäre der Nachteil.

      Am Löschkopf kann man sie meistens problemlos ankleben, wenn man sie zeitnah genug damit sie nicht eindiffundieren wieder abpult.
      Am Bandführungsbolzen so wie im Bild würde ich sie nicht lassen, die Höhenführungsfunktion geht sonst verloren und das Band könnte irgendwo anders im Bandlauf hart gegen irgendwelche Kanten anlaufen.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo
      So, ich habe fertig:). Aufnahme und Wiedergabe Top, soweit ich das nach meinem Gehör beurteilen kann. Es hat großen Spaß gemacht das Maschinchen wieder herzurichten. Euch allen ein herzliches Dankeschön für die Tipp's und Ausführungen.
      Hier noch wie versprochen ein paar Bilder:




      Den abgebrochenen Schalthebel habe ich erst mal durch einen selbstgefertigten ersetzt. Vielleicht fliegt mir ja noch mal ein originaler zu.


      Eine letzte Frage habe ich aber noch:
      Ist es möglich nachträglich einen Verstärker einzubauen und diesen dann an die MFB-Buchse anzuschließen? Platz dafür wäre reichlich vorhanden. Ich habe da an PC-Lautsprecher gedacht, da ist ja quasi schon alles drin. Die Innereien da raus und ab damit ins Tonbandgerät. Wobei ich noch nicht weiß was die mit M.P. bezeichneten Anschlüsse 6 und 7 zu bedeuten haben.


      Viele Grüße aus dem Westmünsterland
      Manni
      So toll wie das gelungen ist würde ich sie nun nicht gerade verschlimmbasteln.

      Lieber würde ich mir in dem Fall eine weitgehend baugleiche N4422 zusätzlich besorgen in der Endverstärker und Lautsprecher schon ab Werk drin sind und bei der das Netzteil entsprechend ausgelegt ist.

      PC-Lautsprecher können gegen diese Lösung klanglich eh nicht anstinken.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Verschlimmbasteln habe ich nicht vor. Wenn, dann wird das so gemacht dass das jederzeit unsichtbar wieder rückbaufähig ist ohne irgendwo Löcher zu bohren oder was anzukleben u.s.w..
      Ich werde meine PC-Lautsprecher mal anschließen und dann mal schauen wie sich das anhört. Toll was, ich kann mit meinen Augen hören:D.
      Ist den in so einer N4422 der Verstärker seperat verbaut?

      Gruß
      Manni
      Der Endstufenbaustein ist separat auf der Rückseite vom Chassis verbaut.
      Aber damit nicht genug, es gibt eine Menge damit in Verbindung stehender Unterschiede. Das reicht vom extra angebrachten zusätzlichen Sieb-Elko über abweichende Buchsenanordnung bis zu völlig anders gestalteter Frontplatte, wo es statt dieser runden Ausgangs-Steller im Design von "Absperrhähnen" eine durchgehende Ausstattung mit Flachbahnstellern gibt.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Ich habe vor 3 oder 4 Jahren mal was aus einem alten Forum herauskopiert, weil ich von einem Nachbarn genau auf dieses Thema angesprochen wurde.
      Und da stand zu lesen:

      >MFB steht für Motional FeedBack. Dabei handelt es sich um Philips AKTIV - Boxen, diese hatten einen Verstärker schon eingebaut, ein Bewegungssensor auf der Membran des Basstreibers erkannte etwaiges Überschwingen der Membran, der eingebaute Verstärker steuerte sofort dagegen. Die normale Gegenkopplung des Verstärkers endete hier nicht an den LS-Klemmen sondern bezog die tatsächliche Membranbewegung in den Regelkreis mit ein.
      Da es sich um Aktivboxen handelte, keine LS Klemmen sondern Cinchbuchsen am Verstärker Ausgang.<
      Ich konnte seinerzeit nichts damit anfangen, aber Nachbar meinte, es wäre eine Art "Rückmeldungsleitung für das System".
      Ich schätze daher, dass die Pins 6 und 7 der Steuerfunktion für den PreAmp dienen.
      Greetz Pit
      Der MFB-Ausgang ist ein gewöhnlicher Hochpegelausgang.
      Jede Aktivbox kann man darüber betreiben.
      Die mit M.P. bezeichneten Anschlüsse gehen zum Hörkopf, das findet man oft bei Philips-Geräten und ist beim Service sehr nützlich, da man dort einen externen Entzerrer-Verstärker anschließen kann und so viele Meßkriterien auswerten kann, für die man sonst erst im Gerät herumfummeln müßte.

      Bei Philips-AV-Geräten - mit Pilotkopf - kann da auch der Pilotton abgenommen werden um bspw. Diaprojektoren über ein Zubehörgerät anzusteuern. Feine Sache, habe ich auch ganz früher mal benutzt, damals mit einem N2209AV Kassettenrekorder.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.