GRUNDIG T7500a T7500 T6500 Tuner

      Hallo Michael,

      auch die Steuerung der Nacht/Tagtarife bei den Zählern oder der Straßenbeleuchtung laufen ja übers Netz - auch vor Jahrzehnten schon, leider, denn so mancher Verstärker macht sie hörbar.

      Auch hat Grundig viel exportiert, auch nach Südeuropa, wo früher schon viel Zirkus im Netz war. Daher bin ich sicher, man hat sich bei Grundig darauf eingestellt, wie wir wissen, war man dort sehr penibel in solchen Fragen!

      Heute kommt nun noch der digitalgepulste Datensalat hinzu und strahlt überall hinein.

      Die Messtechnik der 80er unterschied sich sicher von der heutigen und manches hat man damals vielleicht gar nicht messen können.
      Die Frage ist dann, hört man es?
      Das rundherum geschlossene Metallgehäuse des Grundig T7500 ist sicher eine gute Voraussetzung für eine hohe Robustheit gegen Einstrahlungen.

      Beim UKW Empfang erwarte ich keine Beeinträchtigungen durch Störungen aus dem Stromnetz, bei LMK ist hier bei mir Diaspora.
      Wenn ich hier (Frankfurter Innenstadt) all meine Server und Rechner herunterfahre, alles vom Netz trenne (ganz übel übrigens USVs), alle übrigen Verbraucher vom Netz trenne und abschalte, ist immer noch alles auf LMK zugeknattert und kaum ein Sender sauber empfangbar, auch im Batteriebetrieb nicht.

      Neulich war ich wieder einmal im Osten der Republik in einer Kleinstadt. Mit einem Freiburg WIII. der dort steht, war eine FLUT von AM Sendern störungsfrei empfangbar.
      Achim
      Danke -- ich weiss natuerlich viel zu wenig ueber die Grundig Interna, und will da
      auf keinen Fall etwas Falsches behaupten. Mein Kollege hat vor ca. 10 Jahren
      systematisch mit diesen Messungen begonnen, speziell mit dem Ziel, die Erkenntnisse
      in den Bau von Audiogeraeten einfliessen zu lassen. Heraus kam, was ich zu
      beschreiben versuchte. Ob man das hoert ? Hmm, ich wuerde sagen, ja.
      Ich selber kann mir das ja einbilden, aber andere Leute wissen ja nix von den
      Details, und merken doch einen Unterschied. Und, wie schon geschrieben, gebe
      ich manche Versuche an befreundete Toningenieure fuer einen unabhaengigen
      Quercheck -- die kann ich nicht betuppen ... sie verdienen mit dem "Klang" ihr
      Geld ;-).

      Wenn ich meinen Kollegen (mit der professionellen Messtechnik) richtig verstehe,
      kann er nachweisen, dass auch haeufig (und kraeftig) "demoduliert"
      wird (es gibt sicher genug Nichtlinearitaeten dazu, ueberall im Geraet), und dass man
      da ansetzen kann, auch um den Klang zu verbessern. Uebrigens koennte das auch
      ein Grund sein, warum "schnelle" Verstaerker oft besser klingen als "langsame",
      obwohl man dies fuer HiFi gar nicht braucht: Schnelle (und gut gemachte) sind
      offenbar weniger anfaellig auf den Einfluss von Stoerungen auf hoeheren
      Frequenzen.

      AM: Ich empfange mit meinen Sabas eine Reihe von Sendern ziemlich gut, habe
      aber auch einige (zum Glueck kleine) Frequenzbereiche, wo ich nur Mist und
      Brummen reinbekomme (Ort: Bielefelder "Outskirts"). Als Referenz fuer UKW laeuft
      ein Restek Metrik bei mir, damit geht die Post ab ... (es muss ein sehr gut justiertes Exemplar sein). In Frankfurt bin ich auch gelegentlich ...

      Aber dies ist ja eigentlich ein Seitenthema, das vom Hauptteil ablenkt (was nicht
      meine Absicht war) -- und das ist die Revision des Grundig. Es ist genau wie Du
      sagst: Wirklich schade, dass damals die Show (Gehaeuse) die Oberhand ueber
      die Inhalte (Technik) gewann ...


      Schoenen Tag noch,

      Michael
      Einfache Messung von Elkos und ESR mit dem Oszilloskop.



      Das sind keine richtigen Messungen, jedoch ein schöner Indikator, ab wann ein Elko unbrauchbar ist und funktioniert häufig auch, ohne den Prüfling vorher auszulöten. Immer dann, wenn eine Diagonale entsteht, ist der Kondensator verdächtig. Hier haben wir damals etwas mehr zum Oszilloskop zusammengetragen:
      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=635
      Jogi schrieb ja was vom Formieren. Den Effekt hat und sieht man teilweise auf dem Schirm, die Diagonale dreht sich so etwa im unteren Sekundenbereich und kurz danach hat man eine stabile Ellipse.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Moin,
      irgendwelche Stoerungen durch "Schaltoberwellen" der Si-Gleichrichter habe ich noch nie sicher feststellen koennen.
      Dafuer oefter etwas Anderes: Abstimmbarer Brumm. Der tritt auf AM auf und ist umso staerker, je staerker der empfangene Sender ist.
      Ich habe auch einige Geraete, bei denen das gerne auftrat, und aie sind fast alle von Grundig =8-0.
      Der Abstimmbare Brumm entsteht dadurch, dass HF in den Gleichrichter eindringt, mit Netzfrequenz moduliert und wieder abgestrahlt wird. Bekannt auch aus Zeiten mit Roehrengleichrichtern. Abhilfe kann schwierig werden, Parallelkondensatoren zu den Dioden koennen helfen, indem sie HF ueber ihnen kurzschliessen. Das half als Nachruest nicht immer, oder es waren die falschen Kondensatoren (Bauart).
      Bei der Kombination NF2/HF10 half nur ein Netzfilter im NF2 (Gleichrichter ist durch 10A Si-Bruecke mit 10nF Parallelkondensatoren ersetzt, 10A nur wegen Bauform und grosser Sperrschichtkapazitaet). Ein Netzfilter in der Netzzuleitung vor dem Netzstecker war wirkungslos.
      Das HF500 brummte auch trotz serienmaessig schon vorhandener Massnahmen, auch hier half kein Abblocken der Sekundaerwicklungen, sondern eine stromkompensierte Doppeldrossel direkt beim Netzschalter. Fuer ein Netzfilter ist in dem Geraet kein Platz.
      Meine Erfahrung daraus: Die Netzzuleitung als Empfangsantenne muss durch Verdrosseln vom Trafo HF-maessig getrennt werden. Das Filter oder die Drosseln muessen in das Geraet moeglichst direkt vor den Netztrafo.
      Fuer das CNF350 kann Grundig nichts, das Geraet wurde aus Kapazitaetsmangel zugekauft, Hersteller moeglicherweise Hitachi, ich konnte es nicht feststellen. Dessen Netzteile (es hat zwei Trafos, einen fuer das Geraet, einen fuer Uhr/Zaehler) erzeugten bei mir auch abstimmbaren Brumm und Rauschen bei etwa 27-29 MHz. Trotz zweigliedrigem Netzfilter ist der Brumm nicht vollstaendig verschwunden, was da rauscht, habe ich auch noch nicht festgestellt. Allerdings habe ich da schon lange keine Muehe mehr investiert, zuerst muessen die seit Jahren schlappen Riemen ersetzt werden.

      @Michalel,
      Wirklich schade, dass damals die Show (Gehaeuse) die Oberhand ueber
      die Inhalte (Technik) gewann ...


      Nein, die Show gewann nicht, sondern die Kalkulationsabteilung, der natuerliche Feind der Ingenieure. Aus der Technik haben sie bei dem Preisrahmen das Optimum herausgeholt, dagegen musste das Gehaeuse bis zum Aeussersten kalkuliert werden, dabei aber noch den Preisanspruch optisch rechtfertigen. Heraus kam ein Gehaeuse aus relativ wenigen, einfach herzustellenden Teilen.

      73
      Peter
      Hallo Michael

      nein, so etwas lenkt nicht ab, man sollte solche Überlegungen ruhig ergänzen, wo es sich vom Thema anbietet, sonst gehen diese Aspekt leicht unter, es sei denn, man behandelt sie als eigenes Thema.

      Mit der Show sehe ich es so: Budgets gab es und gibt es immer, in Japan und in Deutschland. Die Frage ist, welche Zielvorstellung und welche Nebenbedingungen für das konkrete Produkt vorgegeben werden.
      Bei vielen Japanern war die Vorgabe ab den späten 70ern, Geräte zu bauen, die dem Kunden beim Anfassen und Anschauen gefielen, fette Knöpfe aus gedrehtem Metall, schön glänzend, dicke Frontpatten und ein betörendes Farbenspiel vieler bunter Glühlämpchen gehörten dazu. So weckte man Kaufgelüste und vermittelte den Eindruck eines wertigen Geräts hoher Qualität. Die technischen Daten mussten sich gemäß der Geräteklasse sehen lassen können, für das Innenleben, den Aufbau, die Verarbeitung, die Servicefreundlichkeit und Bauteile mussten nur Mindeststandards - oder gar keine - erfüllt werden. Typisches Beispiel: Marantz(!), Kenwood...

      In Deutschland wollten die Entwickler und Konstrukteure technisch tiptop sein, einen sauberen durchkonstruierten und servicefreundlichen Aufbau und natürlich hochwertige Komponenten haben. Das Design durfte auch gerne gut sein, wurde aber zuerst geopfert, wenn das Budget ausgeschöpft war. So kommt die etwas hausbackene Erscheinung von Grundig oder Saba Geräten zustande, die die wahren Werte im Inneren oft verschleiert.
      Schlecht für den Absatz, denn viele Käufer sind keine Techniker und gehen auch nicht nach technischen Daten und Testergebnissen, sondern danach, was auf Bildern, auf Messen oder bei Freunden toll aussieht .

      Wie nun Hans im Parallelthread beschreibt, gingen dann die Budgetrestriktionen noch weiter, so dass man gezwungen war, Teile des servicefreundlichen Aufbaus zu opfern - aber die hochwertige Technik konnte erhalten werden, wie wir heute immer wieder feststellen.
      Nun kamen die deutschen Marken bei der Servicefreundlichkeit von einem sehr hohen Niveau, so dass sich selbst nach Abstrichen immer noch sehr sauber und leicht zu demontierende Geräte bauen ließen, wie die Bilder zeigen. Die Signalplatine eines Grundig T7500 ist in einer Minute ausgebaut, die UKW Box hat 3 Masselötstellen, der Rest ist gesteckt - das gab es bei Japanern nicht. Die zusätzlich vorgesehene Messleiste für den Service sieht man hier noch genauer im Bild:



      Grundig kann man, vielleicht von einigen mechanischen Laufwerkskonstruktionen abgesehen, durchweg ein hervorragendes Niveau bei der Servicefreundlichkeit bescheinigen, ganz besonders auch im TV-Bereich und dort bis zum bitteren Ende.
      Achim
      Danke fuer die Hinweise -- Oscar setze ich auch gelegentlich ein, aber der
      ist nicht immer "online", daher wollte ich mir schon mal so ein Messgeraet
      zulegen. Von Peaktech gibt's jetzt wohl auch eines, hat das schon jemand
      probiert ? Es ist guenstiger zu bekommen, aber ich habe keine Ahnung, ob
      es dem BK in etwa gleichwertig ist.

      Was den Aufbau der Geraete betrifft, deckt sich das mit meinen Erfahrungen
      der letzten ca. 30 Jahre (natuerlich mit einer im Vergleich sehr reduzierten
      "Frequenz", bei mir ist das ja doch ein Hobby ... (???)). Es gab aber auch
      Ausnahmen: So finde ich den Innenaufbau
      eines Yamaha T2 durchaus in Ordnung, und mit guten Teilen bestueckt --
      der laeuft bei mir auch seit 20 Jahren ohne Probleme.

      Jaja, und die Haptik -- da gibt es auch deutsche Edelprodukte, die den Zugang
      perfektionieren. Ich denke da an einige Geraete von MBL. Da wiegen die
      Knoepfe und die Frontplatte mehr als der gesamte Rest ... und innen drin ist
      doch nur eine (zugegebenermassen gut gemachte) Schaltung mit 5534 en masse ...
      (Beispiel Vorstufe 4005).

      Tja, und eigentlich finde ich das Design der Saba-Receiver ganz OK, nur den Knopf
      fuer die Lautstaerke haetten sie bei den 92xx groesser machen sollen, vielleicht
      so wie beim 9140. Aber wichtig ist das nicht, und hier ist das allen piep egal ...

      Schoenen Abend,

      Michael
      Ja richtig, bei den 92xx er Receivern von Saba hat man dann bei Front und Bedienungselementen wieder richtig geklotzt, die Servicefreundlichkeit war auch perfekt. Das war das letzte Aufbäumen vor dem Untergang, davor jahrelang Plastikästhetik.

      Oder Grundig bei der Fine Arts Linie, alles auf internationalem Niveau, auch das Design, viel Metall, zeitlose Gestaltung, Spitzentechnik.

      Aber zu dieser Zeit war der Konsumentenmarkt für HiFi schon fest in asiatischer Hand.

      All die schönen Tugenden sind dann in den Nischenmarkt High End ausgewichen und dort gibt es bis heute vorbildliche Qualität, für relativ hohe Preise und eine zahlenmäßig begrenzte Kundschaft.

      Schade schade, ich glaube man hätte mit einer andern Strategie auch im breiten Konsumbereich international mitspielen können - zumindest noch einige Jahrzehnte länger. Aber da war SABA schon bei Thomson und bei GRUNDIG regierten die Philips Sparbrötchen, mit wenig ausgeprägtem Interesse an dem, was Grundig eigentlich darstellte.und bedeutete.
      Achim
      Stimmt -- wobei es hinterher natuerlich immer "leichter" zu sehen ist ...
      Was die teuren Geraete im HighEnd-Sektor betrifft: die gibt es ja nun
      schon recht lange, und daher inzwischen auch eine Reihe sehr schoener
      Geraete, die noch gut daherkommen, und nach einer Revision wieder
      fuer 20 Jahr fit sind. Das ist auch durchaus reizvoll, auch wenn man da
      oft keine Schaltplaene bekommen kann.

      Auf dem Wege kann man dann schon zu einem realistischen Preis an
      wirklich feine (und fein klingende) Geraete kommen.


      Besten Gruss,

      Michael
      Ja Heino, wenn man kein technischer Laie ist, der auf eine 2-jährige Garantie angewiesen ist oder der immer das neueste Modell haben muss, um seinem Ego Gutes zu tun, kann heute noch - und in Zukunft - mit HiFi Komponenten von SABA, GRUNDIG, Revox, Dual und Klein & Hummel / Telewatt viel Spaß haben.


      Bei meinem T7500 komme ich im Moment allerdings nicht weiter. Die Sender lassen sich problemlos auf den Speicherplätzen speichern, aber wenn ich alphanumerische Senderbezeichnungen eingeben will, gelingt mir das nicht. Nach Bedienungsanleitung soll man Taste 19 (A-Z/0-9) gedrückt halten und dann mit den Up und Down Tasten die Zeichen auswählen. Tue ich das, wird stattdessen die Frequenzabstimmung auf- bzw. abwärts in Gang gesetzt.
      Taste 19 scheint keinen Einfluss zu haben, die anderen Tasten in dieser Leiste (Freq/Name, Muting und Mono) funktionieren einwandfrei.
      Achim
      Zu jener Zeit die Achim so trefflich beschreibt, Ende der Achziger, war selbst ich als eingefleischter und bekennender Grundig-U-Geräte-Anhänger nicht mehr bereit mir flachgedengelte Plasteplatten in meinen Abhörraum zu stellen, mit dem V8300, der trotz allem gut klang und gut funktionierte, aber schon teilgestopft war mit Fernost-Jubelelektronik endete meine Toleranz demgegenüber.

      Die, wenn man den breiten Massenmarkt als Maß nimmt, Nischenprodukte Grundig-FineArts fanden in meinem persönlichen weiten Umfeld keinerlei Beachtung mehr, die meisten Normalbenutzer kannten diese weder, noch brachten sie sie mit Grundig in Verbindung. Mir persönlich fehlte daran das früher bei Grundig ausgewogene Preis-Leistungsverhältnis unter dem noch in den Siebzigern propagierten Motto: HIFI ist für alle da.
      Und mir fehlten die früher an beinahe jedem Gerät zu findenden kleinen aber feinen pfiffigen Besonderheiten die die anderen nicht hatten.
      Sowas wie es früher, jeweils im Lichte der Zeit zu betrachten,
      die Tricktaste die den Löschkopf ausschaltet und die Vormagnetisierung zurücknimmt,
      die bei Druck der Aufnahmetaste schon einpegelnde ALC zur Vermeidung von Schreckmomenten,
      der jaulfreie Start durch frühzeitig startenden Tonwellenantrieb,
      das "Tunoscope" oder die Mehrwege-Anzeige am Tuner,
      die ohne Digitalschmotter auskommende optisch-mechanische Programmübernahme von der Hauptskale auf die Stations-Preomaten,
      der Mittelton-Steller am Receiver... usw.

      Nur gut das die breite Masse und auch so mancher Freak zu dieser Zeit bereits begann beste, noch aus dem vollen geplante und gefertigte HIFI-Technik wegzuwerfen oder für Appel und Ei zu verhökern nur weil sie in ihren Augen unmodern oder altbacken und nicht genügend "hipp" erschienen.

      Heute sind ja selbst bei solchen Uralt-Geräten unbekannten Zustands und zweifelhafter Restlebensdauer schon die Wucherer unterwegs, seit dem Internetboom gar gleich in potentierter Geldgier-Geierei.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Taste 19: Ich nehme an, Du hast laengst ueberprueft, ob die ueberhaupt
      einen Kontakt schliesst beim Druecken ? Und wenn ja, ob der korrekt
      weitergegeben wird ? Ich hatte mal bei einem Geraet (war wohl ein Recorder,
      weiss es nicht mehr so genau) so einen Effekt, und es war der Mikroschalter
      von ALPS, der zwar noch einen sauberen Druckpunkt hatte, aber innen einen
      defekten Kontakt, und sich folglich nicht schliessen liess ... musste dann
      gewechselt werden (und gab's noch bei ALBS -- kein Tippfehler).

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo,

      die Schaltkontakte an der Front sind in der Überzahl als gedruckte (und veredelte) Mäander auf der Platine ausgeführt, bei denen ein mit Graphit beschichteter Gummistempel den Kontakt auslöst.

      Diese auch in vielen Fernbedienungen verwendete Kontaktform ist nicht gerade als langzeitstabil bzw. zuverlässig bekannt.
      Obwohl in der GRUNDIG Gerätebeschreibung in Hans´ Thread gerade die besonders hochwertige und alterungsbeständige Ausführung hervorgehoben wird, stößt die Haltbarkeit nach 30 Jahren an ihre Grenzen.

      Die Taste "A-Z/0-9" gehört, wie auch die "FAST" Taste, nicht zur Tastermatrix, sondern ist einzeln ausgeführt, legt beim Drücken den Pin 25 des Prozessors von 5V auf Masse (die FAST Taste den Pin 26).

      Am Pin 26 sinkt die Spannung auch brav auf 0V ab - das ist aber auch ein Tasterkontakt mit Druckpunkt, wohl mit Metallfederkontakt.
      Bei Pin 25 sinkt die Spannung auf ca. 1V ab, was möglicherweise nicht ausreicht. Während der Fehlersuche mit häufigem Drücken der Taste, schaltet sie jetzt doch sporadisch in den "Buchstabenbetrieb", wenn man FESTE drückt.
      Der gemessene Widerstand des Tastkontaktes beim festen Drücken liegt bei etwa 1,1 KOhm.
      Der Widerstand der Tasten "Muting" und "Name/Freq" liegen allerdings sogar bei etwa 1,5 KOhm, schalten aber perfekt. Diese Tasten sind aber in der Matrix und dort wird nicht auf Masse gezogen, sondern die 5V werden über Taster und Diode an den Prozessor gegeben. Da reicht es wohl, wenn etwas weniger ankommt (gemessen ca. 3,1V)...
      Alle Kontakte werden über ein Widerstandsarray auf 5V gehoben, das funktioniert jedenfalls.

      Laut Schaltbild besteht vom heißen Ende des 0-9/A-Z Schalters noch eine Verbindung zur D451 (im Schaltbild eine AA143, im Gerät eine 1N4151) und damit zur Schaltung der Handabstimmungsfrüherkennung. Diese Verbindung besteht hier nicht. Ich weiß nicht ob das Schaltbild abweicht, oder die Verbindung auf der Leiterplattenunterseite unterbrochen ist.

      -> Das hat sich geklärt, im Schaltbild sind die Bezeichnungen D423 = 1N4151 und D451 = AA143 vertauscht, auch die Dioden oberhalb der Tastenmatrix sind falsch: Im Schaltbild (von links nach rechts) D425 -> D427 -> D429 -> D432, im Gerät: genau die umgekehrte Reihenfolge (432, 429, 427, 425).
      Achim
      Hallo Achim,

      ich hatte vor einiger Zeit mal so ein Reparaturset für Gummitasten vom blauen Klaus. Das war zwar schweineteuer, habe das aber für die Reparatur von einigen Fernbedienungen und Tasten an einer Videokamera gut brauchen können. Auch die Tastatur von meinem Amiga hatte es nötig.
      Es war ein kleines Fläschchen, und mittels Pinsel konnte man eine neue Beschichtung aufbringen. Nach gutem Durchtrocknen hatte man eine neue Leit-Kunststoffschicht da drauf, die Funktion sofoer wieder da. Eine der FB's habe ich heute noch immer im eigenen Betrieb, auch der Amiga funktioniert immer noch damit.
      Das Fläschen habe ich glaube ich aber nicht mehr, ich kann aber mal suchen.

      Ansonsten könnte auch das Graphit-Spray von Kontakt dafür gehen. Denke aber das ist auf Dauer schlechter, es wird sicher zu hart und bröckelt vom Gummi ab.
      Gruß, Gunnar
      Diese Gummimatten sind leider ein Quell ewiger Freude, besonders gern verbaut und besonders schnell defekt sind sie in Grundig-Autoradios. Wenn nicht der Graphitkontakt gelitten ist, dann ist der Gummiknackfrosch tot. Folglich mußte ich schon unzählige dieser Teile replizieren.

      Bei mir wird das etwas rabiat gemacht.

      Bei Graphitproblemen:
      Graphit gibt es zum Aufpinseln oder aus der Flasche für Autotür-Schlösser, manchmal reicht sogar schon das man mit einem Bleistift der Härte B auf dem Kontaktstempel herum reibt. Die älteste Grundig-Fernbedienung läuft mit diesem eigentlich als Provisorium gedachtem Bleistift-Besatz seit 25 Jahren ohne das man nochmal den Bleistift anwenden mußte.

      Bei gebrochener oder schlapper Gummifeder:
      Da nehme ich einen sogenannten Rundschneider, oder auch Zigarrenlocher genannt, stanze das defekte Pad aus der Matte aus und nehme eine x-beliebige Schrott-Fernbedienung oder Frontbedienteil eines Schlacht-Autoradios, stanze auch dort aus und klebe das so gewonnene Ersatzteil in die erhaltenswerte Gummikontakt-Matte ein, fertig.

      Bild eines Zigarrenlochers, gibt auch billigere als den:
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Moin,
      Graphit in der Tastaturmatte? Nach meiner Erfahrung ist das eher ein Kontaktpunkt aus leitfaehigem Gummi. Wenn es die Technik ist, die Grundig bei der FB TP160E angewendet hat, ist es das Langzeitstabilste, das ich bei dieser Methode kenne. Kie Kontaktmaeander auf der Platine sind vergoldet, die Gummimatte ist aus Silikon. Letzteres ist sehr wichtig, denn spaeter wurde allgemein ein sich aehnlich gebender weichmacherhaltiger Weichkunststoff verwendet, der irgendwann fuerchterlich seinen oeligen Weichmacher ausblutete.

      Meine Methode: Feststellen, ob der Kontaktstempel "massiv leitfaehig" oder wie bei billigen FB nur leitfaehig beschichtet ist. Im ersteren Fall den Stempel mit Wattestaebchen und Kontakt WL reinigen, im zweiten Fall _kann_ das ins Auge gehen. Dann nur machen, wenn man ohnehin nichts zu verlieren hat.

      Aerger mit "A-Z/0-9" hatte ich bei meinem ST6000. Alles funktionierte normal, aber sobald man den Abstimmknopf drehte, ging er in den Eingabemodus. Nachmessen ergab: Die Umschalttaste ist auch hier nicht Bestandteil der Matrix, sondern hat einen eigenen Eingang. Dieser war intern defekt, so dass der Prozessor an eine gedrueckte Taste gleubte. Abhilfe schuf erst ein aeusserlich heruntergekommener, aber technisch brauchbarer Tuner vom Flohmarkt, der sein Prozessormodul spendierte. Bei diesen Geraeten scheinen die Knackfroschtasten gernde defekt zu sein. Ich muss noch sehen, ob ich aus zwei Geraeten einen Satz Tasten zusammenbekomme. Die Taster scheinen einer ausgestorbenen Bauart anzugehoeren.

      73
      Peter
      Hallo Peter, bei Grundig hat man offenbar viele unterschiedliche Kontaktmaterialien verwendet.

      Auf Anhieb fallen mir ein und hatte ich schon zum replizieren:
      1. Metallkontaktfeder auf versilberter Leiterfläche - Reparatur durch Federblech oder Alufolie auf Kunststoffnase.

      2. Metall-Knackfrosch auf Ringisolator mit eigenem Knackpunkt auf Leiterfläche oder Metallring.

      3. Graphitbestäubter Gummistempel auf versilbertem Leiter-Mäander oder Leiterfläche mittig getrennt.

      4. Selbstleitender Gummistempel auf Leiter-Mäander oder geteilter Leiterfläche oder auf Graphitfläche geteilt oder als Mäander.

      Die Leitgummimatte ohne Graphitschicht ist nach wenigen Jahren eigentlich immer verklebt mit Ausdünstungen und eingedrungenem Dreck. Diese reinige ich wie folgt, was wieder einigen sehr rabiat vorkommen wird:
      Am Beispiel einer Fernbedienung - zerlegen in Oberschale, Unterschale, Leitgummimatte, Leiterplatte. Batterien entfernen.

      Alle Teile in sanfte Seifenlauge legen und mit Handbürste sauber reiben.

      Auch die Leiterplatte, es sei denn diese enthält Elemente wo Wasser reinfließen könnte und nicht soll, Trimmkondensator o.ä.

      Nach der Prozedur ist der Schmotter von der Matte runter, das Leitgummi noch intakt und gibt wieder gut Kontakt. Eine Leiterplatte die man nicht tauchen kann, siehe oben, wird von mir mit der Handbürste kontaktseitig mit dem Seifenwasser abgerieben, so das die Lauge nicht in Bauteile eindringt.

      Anschließend alles gut und lange trocknen, der Föhn ist schneller aber die Zentralheizungs-Körper sind sicherer.
      Die Kontaktfläche auf der Leiterplatte wird leicht eingefettet mit Wählerfett, aber eben leicht und nicht zu einer Schmalzstulle gemacht. Alternativ ist auch Kontakt WL und Balistol dazu geeignet.

      Bei Frontbedienteilen entfällt natürlich das Vollbad, aber die Leitgummimatte, also die Matte die selber leitet und nicht graphitbestäubt ist, verträgt das Baden auch hierbei. Macht man das "Badewasser" kochend, wird die Matte auch wieder geschmeidig, wenn sie verformungsunwillig geworden war. Gleiches Rezept geht bei steif gewordenen aber noch nicht rissigen Antriebspesen, es sei denn es sind Philips-Teerpestriemen.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Cooler Trick, der mit dem Zigarrenlocher, den kannte ich noch nicht ...
      (benutze aber auch fast nie Fernbedienungen ... daher habe ich da selten
      Probleme).

      Aber wo wir gerade ueber Grundig schwadronieren: Mir ist heute ein
      kleiner T 1000 zugeflogen. Optisch gut erhalten, innen sauber, aber
      leider nicht ganz in Ordnung. MW und LW gehen problemlos, FM geht
      gar nicht (mit Mess-Sender getestet, etwas auf die Schnelle).

      Ich denke, da kommt einfach kein Signal bei FM an (das muss ich noch
      genauer verfolgen, komme aber erst in einer Woche dazu). Vorab aber
      die Frage in die Runde: Gibt's beim T 1000 bekannte Schwachpunkte
      oder typische Fehler im FM Empfangsteil ?

      Schoenen Abend,

      Michael
      Hallo die Runde,

      ich bin mir noch nicht ganz schlüssig.

      Alternative 1 ist, das Frontpanel zu zerlegen und zu versuchen, ob durch Reinigung oder Aufbau einer neuen Beschichtung der Kontakt repariert werden kann. Die Haltbarkeit der Lösung ist nicht sicher, dann handelt es sich auch nur um einen einzigen Kontakt.

      Alternative 2: Unauffälliger Einbau eines kleinen SMD Dual Schmitt Triggers für 5V Vcc. Wenn der einen negativen Schwellenwert von etwa 2,5V hat, kann der Taster noch viel weiter altern und es wird immer noch zuverlässig geschaltet.

      Alternative 3: Die Programmierung der Sendernamen mit festem Drücken der Taste vornehmen und die Lösung des Problems auf später verschieben.

      Je nach Aufwand für die Demontage der Frontbaugruppe kann man auch Alternative 1 probieren (ohne Veränderungen oder Schnipselei an der Gummimatte) und bei Bedarf später noch einen Schmitt Trigger nachrüsten.

      Edit: Hallo Michael, eben lese ich in Deinem Post "...ein Grundig T1000 zugeflogen...". Da ist es mir eiskalt den Rücken runter gelaufen, massiver Adrenalinanstieg begann einzusetzen. Ich dachte an meinen alten Liebling - den GRUNDIG Farbfernseher T1000 - der Fernseher, mit dem die Fernseher fernsehen!
      Wenn mir da mal einer zufliegen oder zulaufen würde...

      Den hatte ich einst als Standgerät / Vitrine mit Holzschiebejalousie (gefühltes Gewicht 200 KG) und habe ihn um das Jahr 1880 herum verschrottet - das verzeihe ich mir nie´;)
      Achim