SABA 9241 ärgerliche Zwischenfälle in der Treiber- und Endstufe

      Ich hatte mir 2006 einen 9240 und darauf folgend einen 9250 überarbeitet und jeweils komplett nachgelötet. Die Geräte sind bis heute im Wohnzimmer in Funktion und noch nicht ausgefallen, ausser dass beim 9250 mittlerweile zwei, oder drei der Skalenlämpchen aus sind, was mich wohl demnächst dazu veranlassen könnte, evtl. auf LED- Beleuchtung umzurüsten, was Energie und Wärmeemission einsparen dürfte. --Hans--
      Meine Zeit war die Zeit, als man noch Zeit hatte, sich Zeit zu nehmen...
      Kopf hoch,au wenn de Hals dreckig isch ;( .....
      Hier mal eine Fundstelle zu Lötstellen in der Autoradio-Fabrikation.
      (paßt bedingt zum Thema hat aber noch nichts zu tun mit mechanischer Zusatzsicherung durch Umknicken der Bauelemente-Bedrahtung)

      http://grundig.pytalhost.com/1978-6/03.jpg

      Das Problem das sich Lötstellen lösen, haben natürlich nicht nur SABA-Geräte und nicht nur Geräte einer bestimmten Serie. Die Frage wäre also lediglich gewesen, ob es Besonderheiten gab, die aber nur ein Insider der Prod-Galvanik beantworten könnte und den haben wir hier anscheinend nicht.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Eine Frage in diesem Zusammenhang: Kann so etwas wie die Zinnpest eigentlich auch bei Legierungen
      auftreten ? Ich haette gedacht, dass dies eher nicht der Fall ist, finde dazu aber auf die
      Schnelle nichts -- und meine Kenntnisse in Festkoerperphysik decken diese eher
      materialwissenschaftliche Frage leider nicht ab ...

      Ich komme darauf, weil ich schon recht deutliche Unterschiede gesehen habe, und besonders
      schlechte Loetstellen (stark matt etc.) bei Geraeten, die m.W. lange unter dubiosen Bedingungen
      (Dachboden etc. -- im Winter laenger u.U. deutlich unter 0 Grad) gelagert waren.

      Besten Gruss,

      Michael

      p.s.: Der Begriff Zinnpest bezeichnet ja eigentlich ein Phaenomen, das auf einer
      Phasenumwandlung beruht (also keine Korrosion), die bei reinem Zinn unter ca. 13
      Grad Celsius (langsam) eintritt. Angeblich hatten die Uniformen von Napoleon's
      Armee im Russlandfeldzug arge Last damit ... die Knoepfe waren aus Zinn.

      Bei Legierungen aendert sich das in der Regel aber deutlich, und es kann auch ganz
      verschwinden. Im Netz finden sich diverse Behauptungen, dass es auch bei Loetzinn
      noch existiert, aber bei niedrigeren Temperaturen, und langsamer -- aber Fakten habe
      ich noch nicht gefunden. Moeglicherweise gibt es dann Unterschiede, die von der
      Legierungsqualitaet abhaengen (??).
      Hallo Jogi,

      die Technik mit den umgebogenen Anschlussdrähten hat Philips konsequent eingesetzt, mit wenig Erfolg. Flächendeckendes Nachlöten gerade bei TV Geräten war an der Tagesordnung.
      Besserungen gab es dann später, als das thermische Design besser wurde bzw. durch fortschreitende Schaltungstechnik weniger Verlustwärme entstand.
      Achim
      Tommy postete
      Sollten die Spulen nach Möglichkeit besser Luftspulen, wie beim MI215 sein ?
      Oder sind SMD Spulen oder Stabkernspulen gleichermaßen geeignet ?


      Hi Tommy,

      theoretisch gehen die Ferritspulen in Saettigung, die von Achim eingebauten Typen
      aber wohl erst deutlich jenseits der 10 Ampere. Das ist also nicht kritisch hier.
      Ich habe sie auch schon viele Male eingesetzt bei diesen Geraeten.

      Natuerlich sind Luftspulen linearer und verzerrungsaermer, und daher im Prinzip
      vorzuziehen -- es koennte am Ende aber eine Frage der Groesse werden. Bekommst
      Du denn zwei mit 2,2 uH auf die kleine Zusatzplatine so mit drauf, dass sie auch einen
      ordentlichen Abstand voneinander haben ?

      Besten Gruss,

      Michael

      p.s.: Man moechte auch einen niedrigen Innenwiderstand haben, also sollten die
      Luftspulen keinen zu duennen Draht besitzen.
      nightbear postete
      die Technik mit den umgebogenen Anschlussdrähten hat Philips konsequent eingesetzt, mit wenig Erfolg. Flächendeckendes Nachlöten gerade bei TV Geräten war an der Tagesordnung.


      Das erinnert mich an viele abendfuellende Sitzungen mit Philips-Geraeten (CD-Spieler etc.),
      die schon nach 1-2 Jahren Aussetzer hatten. Mechanisch fixieren ist sicher nur ein Aspekt,
      wenn das Zinnbad nix taugt, reicht das auch nicht aus.

      Bei den Saba-Modulen sind ja auch viele Bauteile mechanisch fixiert (weil unten mit
      umgebogenen Beinchen, die stramm in den Loechern sitzen), aber das reicht offenbar nicht.
      Gut, sie sind nicht umgebogen, aber dennoch fester sitzend als "geschossene" ... also
      irgendwie zwitterhaft ...

      Besten Gruss,

      Michael
      Hier ein Beispiel von Philips. Ein Fernseher, der nur wenige Jahre gelaufen war. Man sieht bereits, wie das Unheil seinen Lauf nimmt. Die Verbindung UNTER dem umgeklappten Draht blieb meist noch relativ lange bestehen, dann war auch da Sense.



      Ähnliche Verläufe gab es bei den Thomson Chassis, die in Nordmende, Telefunken und Saba Fernsehern ab den 80ern eingebaut wurden.

      Telefunken (vor der Übernahme), Sony und Grundig hingegen hatten nur vereinzelt Probleme an Stellen mit hoher Wärme- und / oder Strombelastung.
      Bei diesen Herstellern hat man allerdings optisch und beim Löten den Eindruck, dass das Lot von einer anderen Qualität ist.

      Auch bei den Vorläufermodellen von Saba im HiFi Bereich wie VS80, 8080, 8120 KEINE Probleme mit Lötstellen.
      Achim
      Ah ja, danke, genau so habe ich das auch in Erinnerung ...
      wobei ich mich jetzt auch frage, wie das in ein paar Jahren wohl mit den
      neuen Loten aussehen mag ... denen traue ich ja neu oft schon kaum ...

      Immerhin sind viele Geraete (von unterschiedlichen Herstellern), die ich
      manuell nachgeloetet habe, immer noch im Einsatz, manche schon seit
      20 Jahren. Und derlei Probleme sind bislang dabei nicht wieder aufgetreten.
      Ich schliesse daraus mal vorsichtig, dass eine gute manuelle Nachloetung
      (ohne Zinn-Sparwahn ...) doch recht langzeitstabil ist. Jedenfalls wenn man
      auch gutes Lot nimmt.

      Besten Gruss,

      Michael
      So auch meine Erfahrung. Das beste Ergebnis bei einer Nacharbeitung von Lötstellen von Hand ergibt sich, wenn hochwertiges Lot verwendet wird UND wenn alle alten Zinnreste zuvor entfernt wurden.
      Das ist natürlich bei einer großflächigen Nachlötung ganzer Platinen nicht praktikabel, bei einzelnen mechanisch oder elektrisch kritischen Lötstellen verfahre ich aber so.
      Achim
      Ja, danke, bei kritischen Stellen mache ich mir die Muehe auch, aber nicht
      bei allen. Bei den Saba-Modulen ist es oft bei den Steckerleisten noetig, um
      gute Ergebnisse zu bekommen. Wirklich klar, warum das da so ist, ist mir nicht.
      Es muss mit dem Material zusammenhaengen, aus dem die Kontakte gemacht
      sind. Vermutlich gibt es dafuer auch noch bessere Lote als Fluitin und Co --
      vielleicht sogar mal mit Cadmium-Anteil ? Gibt es da Erfahrungen ?

      Besten Gruss,

      Michael
      Moin,
      als mein 9260 eines Tages zart anfing, auf einem Kanal zu brummen, habe ich Kontaktschwierigkeiten mit der Steckleiste der Treibermodule ausgemacht. Dauerhafte Abhilfe schuf das Ersetzen der Stifte in der Hauptplatine durch die versilberten Stifte gleicher Machart (1,3mm), die man im Elektronikhandel bekommt. Man muss allerdings dann darauf verzichten, dass man die Treibermodule auf die Loetseite stecken kann.

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      Peter
      Hallo die Runde,

      prinzipiell sind, was die Langzeitstabilität angeht, in einer durchgehend galvanisch gekoppelten Treiber- und Endstufe Steckerleisten plus suboptimale Lötstellen eine üble Kombination.

      Die Lötstellen sind einfach nachzuarbeiten.
      Die Stifte waren beim hier betrachteten Gerät spiegelblank und hatten keine Kontaktprobleme. Wenn hier allerdings Korrosion / Oxidation auftritt oder gar die Kontaktfedergabeln in den Buchsenleisten auf den Steckkarten ermüden, haben wir ein Problem.
      Bislang ist mir da noch nichts aufgefallen, dieselben Buchseneisten wurden auch in den Saba Fernsehgeräten verwendet, wo sie höher belastet sind, auch dort habe ich keine Fehler in Erinnerung.

      Ob es noch Leisten in diesem Rastermaß gibt?
      Achim
      Jaja, Philips-Fernseher in Leiterplatten-Technologie konnte man immer schon mit Pantoffelwurf fernbedienen :D

      Ich würde, wenn sich die Probleme anders nicht lösen ließen, die Steckplatinen einfach fest verlöten, auch das war bei manchen Philips-Geräten schon manchmal eine Lösung. Ich denke hier an HIFI-Kassettenrekorder mit gesteckten Modulen und ständigen Wackelkontakten.
      Grundig hat das bei der gleichen Gerätegattung eh gleich so gehandhabt, da liegt noch irgendwo schön verpackt ein fast neuwertig anmutender CN 830 herum der mir als Beispiel dient.

      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo Jogi,

      klar -- als letzte Massnahme ist anloeten sicher auch eine Option, aber
      ich muss sagen, dass ich steckbar schon praktisch finde. Nach Murphi
      muesste ja geloetet auch bedeuten, dass das Modul dann gleich wieder
      als erstes kaputt geht ;)

      In dem Zusammenhang: Mir ist ueber die Jahre aufgefallen, dass die
      Kontakte von Geraeten, die von (starken) Rauchern stammen, immer
      VIEL schlechter sind als die in Nichtrauchergeraeten. Auch oft regelrecht
      korrodiert, wo andere noch "clean" sind.

      Wodurch kommt das eigentlich -- sind das die Teerrueckstaende, die da
      ueber Jahre ihr Unwesen treiben ?


      Besten Gruss,

      Michael
      Michael, auch Murphy muß einsehen, daß ich über eine last chance Lösung sprach um einen Mißstand der sich hartnäckig hält vom Bein zu kriegen.
      Klar das dann genau dieses Modul sich wieder anders lausig machen wird ;)

      Meiner Feststellung nach gibt es ab Werk in vielen Geräten, gerne auch bei meinen heiß geliebten Telefunken High-Com Schätzchen, ausgesprochen kontaktunfreudige Lötnägel, Steckverbinder-Wannen, Kontaktleisten. Diese oxydieren auch munter hin wenn man nicht raucht.

      Abhilfe ist einfach und schnell die Lötnägel in welche aus dem Zubehörhandel (versilbert, nicht oxydierend) zu ersetzen. Diese liegen hier bei mir testweise neben welche original aus Telefunken herum und was soll ich sagen, unter gleichen Bedingungen sind die einen bis zur Unkenntlichkeit oxydiert und die anderen optisch völlig neuwertig. Den Preisunterschied bemerkt man garnicht oder es ist garkeiner.

      Als Zigarren- und Pfeiferaucher ist dennoch bei mir kein einziges Gerät außen oder innen versifft, verklebt, verdreckt. Was mache ich anders als die Anderen?
      Auch die Gardinen muß die Gnädigste nicht jede Woche dreimal abnehmen.
      Es kan nsein das Zigaretten-Süchtige mehr scheußlichere Abgase produzieren oder aber das bei manchen Leuten zwei Süchte aufeinandertreffen, die Zigarettensucht und die Verdreckungssucht.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hmm, interessant -- ich weiss es nicht. Vielleicht lueftest Du mehr ? ;)

      Es ist mir nur aufgefallen. Z.B. bei Schaltern -- Knacken, Knistern
      etc. -- das ganze Programm bei nikotinhaltigen Geraeten, deutlich
      besser sonst.

      Besonders krass bei Geraeten von Harman-Kardon. Da sitzt ein
      neuralgischer Schalter fuer die LS-Ausgaenge drin, der geschlossen
      aussieht, aber offen ist. Ein wenig ein Problem ist der immer, aber
      bei nikotinisierten Geraeten ist da immer ein fast schwarzer Belag
      auf den messingartigen Kontakten, den ich kaum mehr abbekomme ...

      Irgendwann hat es mich mal nicht mehr so gewundert, nachdem ein
      Kollege aus seinem Buero auszog, der da 10 Jahre echt "gequalmt"
      hatte (eine Packung selbstgedrehte pro Tag Minimum ... dieses echte
      heftige Zeug von Samson etc.). War ein Buero mit lackierten
      Metallwaenden (so eine "praktische" Innenausstattung). Lueften
      reichte nicht, neu streichen ging nicht (es schlug immer braun durch ...),
      am Ende haben sie die Metallpanele muehsam abgewaschen ...
      habe die Bruehe gesehen, die dabei runterkam, eindrucksvoll ...

      Besten Gruss,

      Michael
      Die Fernseher von Hardcore-Rauchern sahen früher immer aus, als wäre das gesamte Innenleben hundertfach mit brauner Schuhcreme eingerieben worden.
      Ein Bekannter hatte unlängst eine Eigentumswohnung gekauft, die zuvor jahrzehntelang von einem Berufsraucher bewohnt war, der das Haus kaum verließ und nur mit Kippendrehen und Rauchen beschäftigt war. Entfernen der Tapeten und Anstriche genügte nicht, das Rauchkondensat war in den Putz eingedrungen und stank noch nach X Sperranstrichen.
      Die Wohnung musste behandelt werden wie eine dioxinverseuchte Wohnung nach einem Brand (Entkernung, Putzentfernung, Trockenbauwände neu stellen, Außenwände neu verputzen. Dann stank es immer noch, die Heizkörper mussten auch ersetzt werden.

      Dann gibt es aber Fälle, wo auch geraucht wird und es ist nicht versifft. Wahrscheinlich liegt es an der Intensität des Rauchens, am Lüften und daran, WAS geraucht wird. Nach meiner Beobachtung sind Pfeife und Zigarren gar nicht das Problem, da ist wohl ausschließlich Tabak drin. In den "guten" billigen Schmuggelkippen aus Moldavien wird vielleicht doch Kunststoffrecyclinggranulat zur Streckung verwendet....
      Achim
      Hi Achim,

      ach ja, das ist krass ... ich erinnere mich noch, dass ein Kollege immer
      Tropengold rauchte (eine Schachtel pro Tag), das waren so Billigzigarren,
      die aber wohl nur zum Teil aus Tabak bestanden. Sie wurden mit in
      Tabaksud getraenktem (unbedrucktem) Zeitungspaper gestreckt. Wollte
      ich erst gar nicht glauben, schien aber zu stimmen ...

      Wie dem auch sei -- da ich das ja nur hobbymaessig mache, habe ich
      vor ein paar Jahren einfach mal beschlossen, in der Regel nur noch
      nikotinfreie Geraete zu revidieren. Es soll ja auch Spass machen ...
      und da habe ich dann auch ein besseres Gefuehl fuer eine laengere
      Lebensdauer.

      Michael
      Raucher sind zähe Leute, man sieht es an ihrer versicherungsschädlichen Langelebigkeit. Deshalb versuche ja die Versicherungen auch den Leuten das Rauchen mit Horrormeldungen auszureden.
      :smoke:
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.