Feldberg 18 und Feldberg E

      Guten Abend allerseits,

      Ich mach hier mal einen neuen Thread auf, da ich mit meinem Feldberg-Thema ungern die Konstanz-Threads kapern möchte.

      Nachdem ich nun viel Zeit mit meinem Feldberg 18 Chassis zugebracht habe um
      - den Gleichrichter zu tauschen (inkl. 100Ohm/5W-Serienwiderstand,
      - die beiden Netzteil-Elkos mit je 50µF+50µF durch neue von www.antikradio-restored.de ersetzt habe,
      - nahezu alle anderen Elkos (außer Ratio-Elko und diejenigen im Stereodekoder) durch neue ersetzt habe
      - die beiden Kondensatoren vor den G1 der Endpentoden ersetzt habe,
      - einige der noch vorhandenen Presskohlewiderstände durch neue ersetzt habe, (zwei 47kOhm sind noch drin, aber die liegen an der Plattenspielerbuchse und sind zumindest messtechnisch im grünen Bereich),
      - eine müde ECC85 (kam nur noch bis 101MHz) gegen eine andere getauscht
      habe,
      - eine seltsame ECH81 (zog im AM-Betrieb ca. 6µA Gitterstrom und brachte damit die gesamte AM-Schwundregelung durcheinander) durch eine andere ersetzt habe,
      lief mein Feldberg-Chassis auf allen Frequenzbereichen (bei KW muss man den Tastensatz z.T. noch händisch zur Mitarbeit bewegen) recht ordentlich.

      Bei dem Versuch, die beiden vorhandenen ECL 86 (eine von Telefunken, eine von Valvo) in der Endstufe gegen etwas gleichere Exemplare zu tauschen (diesmal zwei von Valvo, aber nicht die ursprünglich drin gewesene) fand meine Endstufe, es sei an der Zeit, auf beiden Kanälen mit ca. 12-13kHz zu schwingen, sobald der Lautstärkeregler ca. zur Hälfte oder darüber hinaus aufgedreht wurde. Ich hatte schon in diversen anderen Posts gelesen, dass die ECL86 wohl was schwierig sei und zum Schwingen neige. Nun war meine Endstufe wohl auch betroffen, zumindest mit den beiden neu eingesetzten Valvo-ECL86.
      Ich habe dann erst einmal die beiden ursprünglichen Röhren wieder reingesteckt und schon war wieder Ruhe und das Feldberg macht zu meiner großen Freude klaglos seinen Job und ist dabei sehr nett anzuschauen.

      Inzwischen hat das vorher nackte Chassis noch ein Gehäuse bekommen, seine ursprüngliche Truhe hatte der Vorbesitzer leider schon vorher dem Sperrmüll zugeführt. Im neuen Gehäuse ist das Feldberg nun zu einem Steuergerät mutiert. Freundlicher Weise hat der Vorbesitzer die 4 Lautsprecher nicht entsorgt sondern mir mitgegeben. Das Skalenglas von hinten (auf der Schriftseite) zu reinigen, traue ich mich nicht, obwohl es das nötig hätte.

      Irgendwie lässt mir die ECL86-Schwingungsgeschichte aber noch keine Ruhe und in mir wächst das Verlangen, dass Schwingproblem irgendwie in den Griff zu bekommen. Beim Messen in der Endstufe fiel mir noch auf, dass irgend jemand noch einen zusätzlichen Vorwiderstand vor jedes Triodengitter der ECL86 (Stift 1) mit 27kOhm unter dem Chassis eingebaut hatte. Vielleicht gab es da ja früher schon mal eine Schwingproblem?
      Eigentlich irrtümlich ersteigerte ich in der Bucht für 1 EURO ein komplettes Service-Manual vom Feldberg E / Konstanz E, ursprünglich wollte ich eins für den Feldberg 18 haben.
      Beim genaueren Betrachten der Schaltbilder zeigte sich doch der ein oder andere gut versteckte Unterschied zwischen den Schaltungen vom Feldberg 18 und Feldberg E, wobei auch im Feldberg E 2 ECL86 in der Endstufe zum Einsatz kommen.

      Mich interessieren vor allem zwei beim Feldberg E neu hinzu gekommenen RC-Glieder R518/C513 sowie R418/C413. Das Feldberg 18 hat diese RC-Glieder nicht.

      Hat jemand eine Ahnung, was es mit diesen beiden RC-Gliedern auf sich hat? Dienen sie- wie ich leise hoffe – als Schwingschutz, oder sollen sie die Änderungen im Bereich des Lautstärke-Potis kompensieren?

      Macht es wohl Sinn, mit den Feldberg-Lautsprechern (zwei Tiefmitteltöner a' 22cm x 15cm und zwei runde Hochtöner mit ca. 8,5cm Durchmesser) Lautsprecherboxen oder Schallwände zu bauen? Vielleicht hat ja schon jemand Erfahrungen, wie die Lautsprecher 5998 250 003 und 5998 410 003 klanglich sind? Ich habe sie leider nicht in der Feldberg-Truhe hören können.

      Einen hätte ich noch: An verschiedenen Stellen wurde hier schon erwähnt, dass das Ausgangssignal hinter dem Stereodekoder E16 spürbar leiser gegenüber dem Monobetrieb (Taste Stereo nicht gedrückt) sei. Dies scheint wohl so gewollt zu sein: Betrachtet man das Schaltbild, kann man sehen, dass vor dem Stereodekoder eine Signalamplitude von ca. 1,4V anliegt, dass Signal hinter dem Stereodekoder aber lediglich eine Signalamplitude von ca. 0,67 V hat, was faktisch einem Verlust von gut 6dB bedeutet und und damit schon deutlich spürbar ist. Vielleicht war das nötig, damit sich das Rauschen der Ausgangsstufen des Stereodekoders in Grenzen hält.
      Das ist aber nur eine Vermutung. Bitte korrigiert mich, wenn ich da falsch liege.

      Vielleicht kann mir der ein oder andere bei meinen Fragen auf die Sprünge helfen.

      Wenn ich nun noch heraus bekomme, wie ich Schalbildauszüge einbauen kann, würde ich dies für die beiden Endstufenvarianten noch tun.

      Gruß in die Nacht

      Claus
      Hallöle,

      eine Frequenzgangkorrektur in Richtung stärker Höhenwiedergabe war auch mein erster Gedanke beim Betrachten der Schaltung. Stellt sich die Frage wofür, die Lautsprecherbestückung ist ja schließlich gleich geblieben und das Gehäuse scheint mir auch nicht so arg verändert zu sein.

      Die beiden zusätzlichen RC-Glieder hat man "frei verdrahtet" auf der Lötseite der Platine angebracht, was nach meiner Meinung eher nach einer "Feldabhilfe" zur Korrektur eines Fehlers als nach einer gezielten klanglichen Weiterentwicklung ausschaut. Vielleicht hat man das zusätzliche RC-Glied eingefügt, um die Phasendrehungen durch die Ausgangsübertrager und das doch recht komplexe Kangentzerrer-Netzwerk wieder einzufangen.

      In der Endstufe wird ja je AÜ ein Wicklungsteil zur Brummkompensation benutzt. Bei meiner ELKO-Tauschaktion habe ich den ursprünglich 2µF großen C416 durch einen mit 4,7µF ersetzt. Ist das wohl problematisch? Meiner Meinung dürfte das nicht sein, schließlich ist dieser Kondensator über einen Widerstand von 47kOhm an die vorwiegend auf die Schirmgitter der Endröhren wirkenden Entbrummeranschlüsse gelegt.

      Gruß

      Claus