Receiver 8080 zum Wiederherrichten

      Hallo Reinhard!

      Bei den beiden Decodervarianten der 8080er habe ich immer gemischte Gefühle.
      Die diskrete Version, wie sie auch in dem gerade von Dir revidierten Gerät vorliegt, ist zwar durch ihre durchwegs handelsüblichen Bauteile angenehm, da immer reparabel, hat aber Designschwächen wie die fehlende, dann nachträglich von Saba mangelhaft drangefrickelte Pegelkorektur. Auch beim Hören, speziell beim Abstimmen ergibt sich nicht das saubere Klangbild späterer Schaltungen.
      Allerdings hat etwa Grundig beim RT100 und Verwandten bereits viel früher eine völlig makellos arbeitende diskrete Schaltung abgeliefert.

      Die zweite Saba Variante mit IC beseitigte dann zwar die gröbsten Schnitzer, dafür ist der Motorola Decoder IC (MC1305P) heute nicht mehr zu bekommen - dafür aber umso ausfallfreudiger.

      Ich habe damals bei der im Thread dokumentierten 8080 Revision auch den Decoder mit überholt (Ersatz eines defekten Transistors, aller Tantalelkos und Al.-Elkos, Entfernung der DC-Hilfsschaltung zur Pegelanpassung), und habe dann das gesamte Gerät - bis auf den Decoder(!) - neu abgeglichen.
      Den Decoder wollte ich eigentlich noch im Nachgang (zusammen mit dem meines TS80) neu abgleichen und das auch dokumentieren.
      Umzug, Zeitmangel und hohe Arbeitsbelastung haben das dann bis heute verhindert. :(

      Hier zeige ich zum Vergleich einmal Fotos von beiden Varianten im revidierten Zustand:

      Diskret


      Integriert


      Als Fehlerursache für das nicht optimale Klirrverhalten kämen mir gealterte Transistoren in den Sinn.
      Diese Typen fallen schon mal durch höherohmige Widerstände in Sperrichtung oder ähnliche subtile Fehler auf.

      Aber auch ein Test mit abgeklemmten R958, R959 bzw. R961, C947 (sitzt unter der Platine) wäre interessant.
      Achim
      Hallo Achim, Hans,

      was die Revision angeht:
      Der F3 Decoder hat bei mir schon neue Transistoren bekommen (hatte ich oben berichtet) und auch WIMA MKS-2 für die Kleinelkos sowie auch neue 100 µF Elkos, genauso wie bei Achim, daran liegt es nicht. Hat sich dadurch nichts verändert.


      Hans,
      Danke, dass Du Dich einklinkst.

      Ich setze Deinen Rat um und berichte dann. Die Diodenstrecken hatte ich bereits mit dem Diodentester am Multimeter geprüft - alle unauffällig, und auch mit dem Oszilloskop im laufenden Betrieb, auch dort nicht auffällig, sperrten ordentlich, keine Diode mit Leck. Der Klirr-Verursacher muss aber bei den Diodenstrecken oder davor sitzen. Denn wenn ich ein sauber dekodiertes Signal hinter C928 bzw. C932 (diese Cs jeweils einseitig zu den Diodenbrücken abgeklemmt) einspeise, gibt es keinen Klirr mehr. Also ist hinter den Diodenbrücken bei den Verstärkerstufen alles ordentlich.

      Übrigens - vielleicht ist das nützliche Information: Der Mono-Klirr ist so gut wie ausschliesslich k3, mit wenig k5 dazu! Das habe ich sonst nie so.

      Herzliche Ostergrüsse,
      Reinhard
      Hallo Reinhard.
      Wenn das nur Klirr 3ter Ordnung ist, werden es die Diodenbrücken doch nicht sein. Die Last ist dort symmetrisch (oben und unten am Sinus)

      EDIT am 28.04 14
      Diese Einschätzung von mir ist falsch! Im Post 140 # widerspreche ich mir mit den Kurven von mir, selbst. Die Kurvenform ist doch mehr ein symmetrisches Rechteck als ich annahm. Daher nehme ich diese Annahme zurück.


      Da denke ich eher, dass der Emitterfolger (t901) nicht gut arbeitet.
      2.7 Kohm und hoher Strom, der Basisteiler ist auf viel Strom dimensioniert.
      Mit dem M-Signal wird er ja mit doppeltem Pegel beaufschlagt als bei
      L-R. Das sind ja 50 % unter und 50 % über 1 khz als Referenzpegel beim Klirrmessen.
      Wenn die Brücken abgeklemmt sind, wird sich das ja zeigen.

      hans
      Hallo Hans, Achim,

      Wie Du, Hans, Dir das wohl schon gedacht hast: Wenn ich so hinter den Diodenbrücken unterbreche, wie von Dir angegeben, habe ich keinen erhöhten k3-Klirr mehr. Dann sieht es mono gut aus. Also bekomme ich doch bei Mono Mischprodukte über die Diodenbrücken!

      Da erinnere ich mich, dass ich selbst bei Mono einen kleinen Pegel von 38kHz hatte, ich glaube ich hatte das mit dem Oszilloskop an MP II gemessen, obwohl Pilotton abgeschaltet war und auch ohne Spannung vom Schaltverstärker MP 12. Ich messe das jetzt mit der Abtrennung hinter den Diodenbrücken nochmal.

      Gruss,
      Reinhard
      Ja Reinhard, ein verzerrender T901, kann den 19khz anstossen.

      Ich sehe nicht wie oder wo der 30Träger ohne 19Khz Signal blockiert wird.
      Es gibt aber immer wieder Decodertypen die am 38Khz Kreis Mist zeigen.
      Nur sind 1% k3 nichts aufregendes bei Radios.
      Bis zum DECODER 6 war bei uns die Regel: MONO egal ob von Hand oder Pilotgesteuert, muss der Decoder wegen solcher Probleme „umgangen“ werden.
      Irgendwo bei RTV360 oder ? habe ich schon mal gesagt:
      Es galt den Preis eines Stereomeister 10 mit Rö. und Decoder, durch einen Transistortyp mit Decoder preisgleich zu machen .
      Das Relais und Ansteuerung ( Geld) war eine Lücke die ich dem Labor aufzeigte.
      Der Decoder 8 im RTV350 und alle späteren bekamen meine Idee dank Sturheit verpasst.
      Alle Transitoren die den 38 er Traeger führten, wurden „abgeschaltet“ und siehe es ging.

      http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/Grundig_Decoder8.pdf


      Beim 8080 ist das nicht der Fall. EDIT: falsch, der an sich im Emitter gesperrte T906, wird auf und zu gesteuert vom Lampenteil. Also O.K.
      Kommando zurück! Nein, bei mono (ohne Pilotton) oder am Gerät auf Mono geschaltet, finde ich doch keine 38 kHz an MP IV.

      MIT Pilotton (auf Stereo) habe ich jetzt (Diodenbrückenanschluss unterbrochen, wie Zeichnung Hans) an MP II 38 kHz mit 3,2Vss. Ohne Pilotton bleibt davon nichts mehr, am Oszi nicht mehr messbar, jedenfalls (< 2 mVss).

      Aber an MP IV habe ich jetzt, mit der Unterbrechung hinter den Diodenbrücken, auch praktisch kein Signal mehr. Sollte ich dort nicht 38 kHz sehen können, wenn der Pilotton an ist? 38 kHz sehe ich aber selbst dann nur noch mit 3mVss.

      Gruss,
      Reinhard
      "an MP IV habe ich jetzt, mit der Unterbrechung hinter den Diodenbrücken, auch praktisch kein Signal mehr. Sollte ich dort nicht 38 kHz sehen können, wenn der Pilotton an ist? 38 kHz sehe ich aber selbst dann nur noch mit 3mVss."

      Das kann eigentlich nicht sein, die Brücken machen doch dazu nichts es sei, der Plan stimmt nicht!

      EDIT. Die lampensteuerung macht den 38khz TreiberT90 (5) 6 , der im Emitter ohne 19 Khz geperrt wird, auf und zu !
      EDIT: Post 125 ist berichtigt!






      Ist die Lampe vom Traeger mit gesteuert? Ist die an?

      hans
      Hallo Hans,

      der T906 kriegt bei Mono seine Basisspannung abgeschaltet. Wie können dann 38 KHz Reste auf die Diodenbrücken gelangen?

      Ist vielleicht der Basisspannungsteiler nicht mehr im Soll, so dass nicht vollständig abgeschaltet wird oder gelangt über T904 eine Restspannung an die Basis?

      Oder spielt es eine Rolle, ob ein 50mA Lämpchen oder eine LED den Kollektor von T904 nach Masse belastet?
      Achim
      Achim,. bitte Post 126 lesen. es gibt doch keine 38 Khz dort, bei MONO

      EDIT. und wieder das beachten: Aber, die zwei Diodenbrücken am 38Khz Kreis, haben bei MONO keine Sperrspannung angelegt. Trennt diese einmal ab, and let me see.

      Die Brücken liegen ungesperrt vom M-Signal gegen Masse.
      Bei E16 gegen 18v -plus.

      Beide M_Signale ( E16 und 8080) aber C-getrennt gegen Masse können somit gegen die Masse an der die 2 Brücken liegen, sowohl positive als negative Werte gegen Masse annehmen.
      T906 ist ersetzt (CE war unterbrochen), Diodenbrücken wieder verbunden.
      Vorher hatte ich als T906 einen BC107 und damit etwas über 1% mono-Klirr.
      Jetzt habe ich den alten BC108A drin und damit 2% mono-Klirr. Ist das der "böse"?

      Oder macht der stark verzerrte 38 kHz hinter der Frequenzverdopplung ein Problem, obwohl die 38 kHz an MP IV wieder gut aussehen?

      Ist mein Composite Signal am Eingang zu hoch?

      Ich habe definitiv keine 38 kHz am Kollektor von T906, wenn mono geschaltet oder Pilotton aus. Sorry, das war eine falsche Fährte.


      Messwerte:
      Pilotton ein, stereo Taste ein, Stereo LED ist an:

      Eingang Decoder: 1Vss composite
      Kollektor T901: 19 kHz 1,2Vss, einigermassen ordentlicher Sinus
      Basis T902: 19 kHz, 450 mVss
      Kollektor T902: 19 kHz, 400 mVss, einigermassen ordentlicher Sinus
      Kollektor T903: 19 kHz, 13Vss, guter Sinus
      MP I: 550 mVss, composite signal; DVM: 0,1V AC, 3mV DC
      MP II: 38 kHz 2,8Vss, in negativer Halbwelle stark verzerrter Sinus
      MP IV: 38 kHz 18Vss, ordentlich aussehender Sinus

      PIN8 (vom Schaltverstärker): +3,4V DC; wenn Gerät auf mono geschaltet: 1 mV DC
      PIN5 (E): +11V DC


      Zitat Hans:
      Die lampensteuerung macht den 38khz TreiberT90 (5) 6 , der im Emitter ohne 19 Khz geperrt wird, auf und zu !

      Und daher: In der Lampensteuerung wurde T904 heiss und wirkte dann auf T906 zurück, worauf der stereo-Klirr anstieg. Jetzt mit LED statt Lampe nicht mehr. Damit war das stereo-Klirr Problem behoben, aber nicht mono-Klirr, siehe oben: 2% mono-Klirr jetzt nach Transistortausch. Im Oszi sieht man die 2% aber nicht, also Verformung des Sinus nicht augenfällig, man muss schon messen.

      Gruss,
      Reinhard
      Hallo Freunde.
      Der T906 hat doch bei MONO ueberhaupt keine logisch erklaerbare Funktion.
      Wenn an MP IV nichts zu sehen ist, keine 19 und 38Khz, weis sich ausser den Dioden nichts, aber auch dabei ist der T906 aussen vor.
      hans
      EDIT:
      via Plusspannung 1b kann bei der um 6 db hoeheren Aussteuerung eine Verkoppplung quasi aller Stufen und sonstigen Punkte, was passieren.
      testen den 1b
      Hallo Hans und Reinhard,

      wenn an IV nichts zu finden ist, ist T906 tatsächlich aus dem Schneider.

      Und wenn jetzt die höheren Verzerrungen in den beiden Ausgangsstufen T907 und T908 entstehen?
      Schließlich werden sie bei Mono höher ausgesteuert, die Pegelkorrektur erfolgt erst später nach den 19 und 38 KHz Filtern.
      Vielleicht ist diese Stufe nicht optimal dimensioniert, wird bei +6 dB über dem Stereosignal etwas übersteuert?
      Achim
      Hallo Hans, Achim,
      sehen ist besser als reden!

      Ich mache eine Aufnahme des Signals hinter den 18k Widerständen, direkt an der Diodenbrücke mit und ohne Pilotton. Wenn Ihr Euch das mal anseht....

      Sonst kann ich mit dem Oszi an MP IV bei mono nicht mehr als 1mVss 38kHz finden, bei stereo stolze 18Vss. A bissl wenig bei mono ....das sollte die Ge-Dioden doch nicht jucken. DC sehen die bei mono + oder - 34 mV, auch zu wenig, um aufzumachen. Und doch, wenn ich die Brücken abhänge, ist mono gut, die k3 sind dann weg.

      Wartet bitte noch auf die Oszi-Fotos.


      Gruss,
      Reinhard