Mein erster Saba 9241 D und ein Phono-Problem

      Hi Dieter,

      den 3300 / 40 V kannst Du auch durch einen 4700 / 35 V ersetzen.
      Hier schadet die etwas hoehere Kapazitaet m.E. nicht, eher im
      Gegenteil. Diverse von mir gemessene Elkos an der Stelle, die noch
      intakt waren, hatten alle eher (deutlich) mehr als 3300 uF, ich habe
      Werte bis 4200 uF gemessen.

      Achim: Rubycon ist sicher auch prima, aber ich weiss nicht, ob man die
      so einfach bekommt. Die Panasonic FC bekommt man sowohl bei R als auch
      bei C (da aber vielleicht nicht im Laden).

      Beim Elkotausch folge ich der Gepflogenheit (bei der mir sicher nicht jeder
      folgen wird), die Kapazitaet eher ein wenig zu erhoehen, mit Betonung auf
      "eher" und "ein wenig". Die Ueberlegung dahinter: Frueher war das eben
      + 100 %, - 50 %, oder auch mal + 50 %, - 20 % --- mit dem Resultat, dass
      die Mehrzahl doch eine (z.T. deutlich) hoehere Kapazitaet hatten. Bei den
      roten Roederstein besonders deutlich.

      Die modernen Elkos sind alle auf kleine Bauformen getrimmt, und die Prozesse
      fuer die Herstellung kommen mit kleineren Toleranzen aus. Nun sind 20 %
      oder 10 % durchaus normal, wobei meine Erfahrung zeigt, dass sie ganz gerne
      die Toleranz nach unten ausschoepfen ... vielleicht wieder wegen der Bauform /
      Groesse (?). Also nehme ich bei weniger gebraeuchlichen Werten (wie 3300 uF)
      im Netzteil dann 4700 uF, und habe dann auch einen etwas geringeren Brumm.

      Natuerlich macht man keinen Fehler, wenn man einfach bei den Sollwerten bleibt,
      aber so bekommt man etwas mehr Spielraum, auch was Bauformen betrifft.


      Besten Gruss,

      Michael

      C 643: Die Analyse zur Spannung dort stimmt, ist im Forum an mehreren anderen
      Stellen auch schon so festgehalten worden. Ich wuerde daher definitiv zu einem
      Typ mit 80 V oder 100 V raten.
      Ok :)

      super, dann mach ich mich nach Mannheim zum C, mal sehen ob alles da ist.

      Ich weiß, elko`s sind empfindlich, daher meine Frage noch:
      Einlöten, kurz mit 400 Grad oder doch lieber 300?
      Ich schätze das alte Lötzinn ist noch bleihaltig und ich wollte beim auslöten nicht die Leiterbahnen lösen ;)

      Gruß und Danke
      Dieter
      Hallo Michael,

      ich sehe das so: Früher, wenn der Entwickler der Schaltung bei einem Lade- oder Siebelko mit +100 - 50 rechnen musste, hatte er die Schaltung so zu dimensionieren, dass auch ein 470µ mit Ist = 235µ keine signifikante Einschränkung der Funktion bedeutete.

      Heute bei +20 - 10 hat ein 470µ minimal 423µ. Er liegt also viel sicherer im grünen Bereich, als früher, allerdings seltener oberhalb des Nennwertes.

      Ich gehe nicht davon aus, dass ein Entwickler früher gesagt hat: "Ich brauche rechnerisch 680µ Kapazität, aber weil unsere Elkos eh alle weit über Sollwert liegen, baue ich einen 470µ ein."

      Nochmal zum 3300µ: Ich bin mir nicht sicher, glaube mich aber zu erinnern, dass es es manchmal, wenn man man 3 x 4700 eingebaut hat, zu Problemen bei der Hochlaufcharakteristik der Spannungen kam, so dass im Kanalmodus gestartet wurde.
      Achim
      Hi Achim,

      das ist sicher richtig -- ich habe mich halt ein wenig an den gemessenen Werten
      orientiert. Bisher hatte ich nie Probleme mit dem Hochlaufen -- da gab es aber
      diesen kleinen Elko von 10 uF, den man besser in 100 uF aenderte, der lag aber
      hinter dem Regler (C 608 ist das wohl).

      Vermutlich haetten viele Entwickler frueher schon gerne hier und da etwas
      groessere Elkos verbaut, aber das war dann damals doch auch eine Kostenfrage.
      Wie ich ja oben schrieb: Ich gehe davon aus, dass mir in dem Punkt nicht alle
      folgen werden (oder wollen). Meine eigenen Erfahrungen mit der Vorgehensweise
      ist aber positiv (oder sagen wir mal: nicht negativ).

      Dieter: Jianghei kann man auch nehmen, auch wenn die ganz sicher nicht so
      gut wie Panasonic oder Rubycon sind. Als Loetzinn ist Sn60Pb40 oder
      Sn60Pb38Cu2 zu empfehlen, Temperatur so um die 350 ... 370 Grad.
      Bleifreies Loetzinn ist hier nicht zu empfehlen, wie auch eigentlich generell
      nicht. Auf keinen Fall sollte man mischen, das gibt eher schlechte Loetstellen.

      So empfindlich sind die Elkos nicht ... solange man da nicht laenger als ein paar
      Sekunden "herumbraet", gehen auch die Leiterbahnen nicht ab (die sind zum Glueck
      eher besser als bei anderen Geraeten aus der Zeit ...). Wenn sich doch mal eine
      geloest haben sollte: Erst mit Sekundenkleber wieder fixieren, gut trocknen lassen
      (am besten mindestens eine Stunde, wegen der sonst entstehenen Daempfe
      beim Loeten) und dann wieder alles anloeten.

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo zusammen,
      hallo Michael,

      bin gerade wieder zurück gekommen.
      Die Ausbeute war eher mäßig.
      Den 3300µF 105° habe ich nur mit 25 Volt bekommen(geht gerade noch).
      4700µF 16V; 47µF 35V; 4700µF 35V; 10µF 63V; 47µF 63V;
      470µF 63V(680µF 100V war nicht da) habe ich.
      Die Gleichrichter auch, sowie die den BC 635.

      Wegen dem Lötzinn meinte ich den alten Lötzinn. Ich benutze nur bleifrei :)

      Löte morgen dann aus.

      Werde mit dem BC80 und den großen Elko`s anfangen und dann erstmal testen.
      Ist das so ok?

      Gruß
      Dieter
      Hi Dieter,

      ja, so ist das mit der Verfuegbarkeit der Bauteile ... man muss da immer
      ein wenig improvisieren ...

      Bzgl. Loetzinn: Ja, das alte enthaelt definitiv Blei, und Du solltest auch
      wieder mit bleihaltigem arbeiten, NICHT mischen. Bleifreies Loetzinn hat
      keine Vorteile, aber viele Nachteile. Bei Reparaturen kann (und darf) man
      bleihaltiges Zinn verwenden, und es ist auch nicht gesundheitsschaedlicher
      als das bleifreie ... das ist wieder so ein Mythos.

      Wenn man mal die eine oder andere Loetstelle macht, und die Daempfe
      nicht einatmet und gut lueftet, ist das sowieso nicht kritisch. Aber man
      muss einfach mal klar festhalten, dass die Flussmittel in den (meisten)
      neuen Loten viel aggressiver sind als die in den alten ... daher ist es
      fuer den Endverbraucher eher besser, MIT Blei als ohne zu loeten ...
      einmal ganz abgeshen davon, dass die Loetstellen mit z.B. Fluitin einfach
      eine Klasse besser werden als mit JEDEM (mir bekannten) bleifreien Lot.

      Auch die Langzeithaltbarkeit der bleifreien Lote ist noch nicht erwiesen --
      daher sind auch Geraete z.B. der Medizintechnik von deren Einsatz befreit
      (soweit ich weiss, ist das jedenfalls immer noch so).

      Ansonsten wuerde ich lieber gleich alle Elkos tauschen, das dauernde
      Ein- und Ausstecken der Platine macht die Steckerleisten nicht besser ...


      Viel Erfolg,

      Michael
      Dafür habe ich schon das Foto in Post 030 eingestellt. Man sieht dort, wie jeder einzelne Elko eingebaut werden muss. Die hier gebotene Hilfe darf ruhig auch guten Gewissens angenommen werden, dafür ist sie doch gedacht.
      Nur keine falsche Scheu!

      Also hier nochmals im Detail:



      So sollte man die dazugehörigen Bohrungen auf der Grundplatine gut erahnen können.

      Alle kleinen Elkos haben den Minuspol von der Steckerleiste aus gesehen RECHTS.
      Achim
      Hallo zusammen,

      der C643 macht noch ein Problem. Plus ist klar, aber minus, wie Achim eingezeichnet hat, da ist das Lötloch bei der Platine zu und hat keine Leitbahn.
      Gibt es noch einen andern Minuspol, den ich nehmen kann.





      Ich meine, der unter auf der Lötseite, denn dort geht auch der minus vom Gleichrichter auf die Leitbahn.

      Gruß
      Dieter
      Hi Dieter,

      beim C 643 gibt es ausser den 4 Loechern, die benutzt waren (und jetzt
      frei sind) noch ein 5. Loch, in Deinem Bild ist das noch zu und liegt am
      naechsten an der Steckerleiste. Das kannst Du fuer - nehmen, und das
      mittlere der alten drei Loecher fuer +. Das hat meist den Vorteil, dass es
      vom Platz her besser passt. Von den 3 alten aeusseren Loechern ist
      genau eines auf derselben Leiterbahn, das geht auch, kollidiert dann aber
      manchmal mit C 642 auf der Bauteileseite (je nach Groesse des Elkos).

      Die beiden anderen aeusseren Loecher sind nur untereinander verbunden,
      und mit sonst nichts, die gehen daher nicht.

      Hilft das weiter ?

      Besten Gruss,

      Michael
      Hi Michael,

      habe das 5. Loch frei gemacht und dort den MINUS eingelötet.

      Das Netzteil-Modul eingebaut und wollte dann am PLUS des D642 die Volt messen, dabei qualmt der R641 :(

      Beim R641 hatte sich die Leiterbahn gelöst, der Widerstand selbst zeigt noch Leben.



      Habe die Leiterbahn mit Ethanol gesäubert und klebe die das mit Sek-Kleber wieder an. Versuche dann den Widerstand wieder einzulöten.

      Alles richtig?

      Gruß
      Dieter
      Hallo Dieter,

      Gelbe Ringe: Drähte abschneiden, bevor der Baustein ins Gerät gesteckt bzw. eingeschaltet wird. Die beiden Lötstellen müssen auch ordentlich nachgearbeitet werden. Da hast Du zu kurz oder mit zu wenig Hitze gelötet.

      Rosa Ring: DAS IST der Minusanschluss von C643. Das Lötzinn musst Du vor dem Durchstecken der Anschlussdrähte des Elkos freilich entfernen.

      Roter Ring: Diese Lötstelle unbedingt gut nachlöten, sie ist fast zerstört. Am besten auch die 4 daneben und die andere Buchsenleiste ordentlich nachlöten. Notfalls solltest Du zuerst das Löten an einer alten Schrottplatine üben.

      Achim