Tonfunk Violetta W204, Abgleich nötig

      Hallo an euch,

      ich habe von einem Freund ein kleines Röhrengerät bekommen, mit der Bitte es wieder lauffähig zu machen. Lt. seiner Aussage haben er und sein Bruder im Jugendalter am UKW-Tuner herumgedreht, um Polizeifunk zu empfangen. So sehen die Trimmer auch aus... :(

      An dem Gerät hängen Kindheitserinnerungen, deshalb soll es wieder hergerichtet werden.

      MW und LW empfangen topp, einzig UKW erzeugt nur Rauschen über die gesamte Skala, der Fächer EM80 ohne Ausschlag.

      Leider finde ich auch keine Abgleichanleitung im WWW.

      Hat jemand eine Idee wie man sinnvoll vorgehen kann und einen "out of bounds" Tuner wieder zum empfangen bekommt ??

      Bilder gerne bei Bedarf.

      Gruß, Dieter
      Hallo Dieter,

      leider finde ich nirgends ein SB zu diesem Gerät - ich gehe einmal davon aus, dass die UKW-Box mit einer ECC85 ausgestattet ist. Die Tonfunks dieser Ära verfügten nur über wenige Einstellorgane am UKW-Teil. Abgleich Oszillator: Spule - Nähe untere Bandgrenze und Trimmer - Nähe obere Bandgrenze. Die gleichen Organe für den Zwischenkreis, unter den erwähnten Bedingungen, auf max. Ratio Spannung abgleichen.

      In deinem Falle würde ich zunächst einmal testen ob der Oszillator schwingt - und das im Bereich seiner Sollfrequenz. Das kannst du in der bekannten Weise mit einem zweiten Empfänger testen...
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Achim,

      eigentlich sehen alle Gewinde so aus, manche sind nur noch durch leichtes seitliches Andrücken an den spulenseitigen Filtergewindegang zu bewegen, damit die Gewinde wieder greifen.
      Wie der Kern der Antenneneingangsspule mal stand, kann ich nicht sagen, so wie auf dem Bild habe ich das Gerät bekommen.

      Falls ich den Tuner wieder hinkriege, werden sowieso alle fixiert.

      Gruß, Dieter
      Hallo Dieter,

      so schlimm sieht das UKW-Teil gar nicht aus und ich glaube fast nicht, dass es nur wegen verstelltem Abgleich garnichts mehr "sagt". So wie es aussieht sollte auch der Oszillator schwingen. Voraussetzung die Betriebsspannung ist vorhanden - das kannst du feststellen wenn du an den Punkten +1 (Oszillator) und +2 (Vorstufe) misst - dort sollten >150V anliegen.

      Die im Tuner befindlichen Abgleichpunkte habe ich nach bestem Wissen und Gewissen definiert. (Achim): Es kann sein, dass der Antennenkreis über keinen Kern verfügt und mit dem Trimmer auf Bandmitte abgestimmt wurde; es wäre wenig sinnvoll dafür zwei Abstimmorgane vorzusehen. Aber: der Trimmer muss nicht parallel zum Antennekreis liegen; er kann auch zur Neutralisationseinstellung der Vorstufe dienen - dann könnte es schon am Kern mangeln. Dazu müsste man jetzt die wirkliche Schaltung kennen. Man kann in der Enge der Vorkreisverdrahtung leider nicht verfolgen, wo wer zu wem gehört...

      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Dieter,

      offensichtlich habe ich zu lange "herumeditiert" und nicht mitbekommen, dass sich in dem thread etwas regte. So scheint es nun, da ein Kern in der Antennespule sitzt, so zu sein, dass der Trimmer Ct1 wahrscheinlich in Verbindung mit N? für die Neutralisation zuständig sind. --- Dann sollte der Kern AK auf Bandmitte, ca. 94MHz eingestellt werden...

      Hallo Heino,

      wenn es sich bei den "Einschlägen" in Dieters Postfach um das SB handelt, würde ich dich bitten diese netterweise auch bei mir zu platzieren... Danke.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Dieter,
      mal unbesehen was die Anderen sehr fachkundigen Helfer hier noch schreiben.
      Diese zwei Trimmc´s auf der Oberseite sind bei mir ob ihrer Bauform für komplette
      Ausfälle des UKW-Empfangs bekannt=sie haben oft massiv Kontaktprobleme.
      Makiere Dir dochmal die genaue Stellung mit nem Marker und drehe etwas hin und her, gut möglich das dann ein wie auch immer gearteter Empfang wieder möglich ist, von dem Du dann vielleicht die anderen Kreise auch wieder hinbiegen kannst.
      In jedem Fall viel Erfolg.
      Viele Grüße, Tobias.
      Hallo allerseits,

      Heino ist blitzschnell! Und das nun vorhandene Schaltbild bestätigt meine Vermutungen. So ist N? in der Tat die Spule welche zur Neutralisation und deren Einstellung der Neutralisation vorgesehen ist.

      Nur, wie das jetzt mit dem Antennenkreis aussieht ist mir nicht ganz klar, da es sich hier prinzipiell um einen fest gekoppelten HF-Übertrager handelt, welcher die Antenne an die Zwischenbasis-Eingangsstufe anpasst - wie wirken sich da die beiden Abgleichelemente aus? Bei der festen Kopplung wird dieses ohne gegenseitige Beeinflussung nicht möglich sein...

      (Möglicherweise ist aber auch alles ganz aders, das könnte vielleicht nur Hans, mit seinem speziellen UKW-Wissen, zuverlässig aufklären - denn die Wege der HF sind nicht immer eindeutig zu verstehen und oft hängt die einwandfreie Funktion- Nichtfunktion von der Lage eines Massepunktes oder der Verlegung einer oft nur cm-langen Leitung ab.)

      Diese Probleme werden uns aber speziell an diesem Tuner weniger beschäftigen, da sich noch alles im original Zustand befindet. - Vielleicht ist der Tuner auch garnicht der Übeltäter.

      Deshalb zurück zu der Frage: "Schwingt denn nun wenigstens der Oszillator?"

      Nachsatz: Machmal übersieht man das Einfachste! Der Tip von Tobias ist sehr hilfreich und praxisbezogen denn dieser Fehler tritt auch häufig bei Saba auf, welche gleichfalls Rohr-Tauchtrimmer dieser Bauform verwenden. Ausser den angesprochenen Kontaktproblemen sind sie nahezu "unkaputtbar" es sei denn der Keramikkörper ist durch unsachgemässe Gewalteinwirkung gebrochen...
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Folgendes kann ich zunächst beitragen:

      Alles was in der Folge beschrieben ist, kommt sehr leise und verrauscht aus dem Lautsprecher:

      1. HF-Generator mit mod. 1 kHz Signal kommt durch, wenngleich die Frequenz nicht mit der Skala übereinstimmt.

      2. Drehe ich das mod. Signal zurück wird leise ein UKW-Sender hörbar.

      3. Beide Versorgungsspannungen sind mit 190 V vorhanden, abgangsseitig 170 V bzw. 90 V am 20k Widerstand. Plausibel ??

      4. Tausch der ECC85 ohne Effekt.

      5. Behandlung der beiden Rohrtrimmer ohne Effekt.

      Gruß, Dieter
      Hallo Dieter,

      die Spannungen sind unverdächtig, wobei die 90V im Vergleich zu einem ähnlichen Tuner etwas niedrig sind. Möglicherweise schwingt der Oszillator mit zu kleiner Amplitude, dass sich eine zu geringe Mischsteilheit ergibt. Dazu bitte den 1Meg nachmessen und ebenso die Spannung, welche an diesem abfällt. Sie sollte in der Größenordnung -2 bis -3 Volt liegen - dazu Messinstrument zur Entkopplung über ca. 100k Tastwiderstand kontaktieren.

      Ist denn in der Antennenspule ein Kern vorhanden? Stimmen die Spannungen im ZF-Verstärker - sollten sie eigentlich aber, da AM-Betrieb ok ist. --- Zur groben Orientierung die Spannungswerte aus einem nahezu identischen Modell:



      Hallo Heino, dieses Problem war mir bei dir bisher nicht so wirklich bewusst, deswegen hier mein Beifall und vor allem ist unter diesen Umständen die sehr kurze Bearbeitungsphase noch einmal besonders erwähnenswert. Manchmal tun die Rechner tatsächlich das, was der User beabsichtigt hatte.

      Hallo Dieter, wie heftig ist denn die Abweichung auf der Skala? Falls diese untolerierbar ist solltest du versuchen den Oszillator nachzustellen bei 88MHz mit der Spule, bei 98MHz mit dem Trimmer auf Sollfrequenz bringen - für den Feinabgleich das Ganze ein bis zwei mal wiederholen, da sich die Einstellungen gegenseitig etwas beeinflussen.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo die Runde.

      Das geht hier aber sehr zäh vorwärts.
      im Post 001 , 012 und 016 fragt sagnix schwingt den der Oszillator?
      Ich sehe keine Anwort.
      Das ist wie wenn das Auto nicht will und keiner sieht nach ob Sprit im Tank ist.

      Die 90 Volt am 20kohm im Post sagen schon sagnix und mir, der Oszillator schwingt nicht. Es fehltam G1 die negative Spannung die dort aus der HF gleichgerichtet wird, von -2 bis 3 Volt "sagnix" nennt das auch schon.
      Hier zwei Dateien was zu tun ist.
      Den Fehler suchen wird was Grösseres.
      Leider! Optisch tippe ich auf den 1Meg. Wenn der unendlich zeigt, stopft sich die Röhre zu und der Oszillator steht!

      http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/Messen%20des%20Oszillators_V6a.pdf

      Nach der Methode (siehe Anlagen) am 1 Megohm messen.



      hans