Revision von Modulen

      Ein berechtigter Einwand, Achim.
      Aber Störungen beseitigt man besser quellnah als quellfern.
      Würde in dem Fall bedeuten um die erste Verstärkerstufe herum, wo das Signal noch nicht auf Line-Niveau verstärkt ist die "4. Zeitkonstante" einzufügen.

      Die Vorteile liegen auf der Hand, quellnah, Übersteuerungs- und Begrenzungserscheinungen durch starke Subfrequenzen würden weder durchschlagen auf das Line-Niveau noch würden sie die Chance haben durch Übersteuern der Vorstufen ein unzulässiges Verzerrungsnievau zu verursachen.

      Bei richtig gerechneten statt überdeimensioniertem C402(´) sind schon viele Fliegen unter einer Klatsche :)
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hi Jogi (und Achim),

      danke -- das ist interessant. Ich hatte mich ehrlich gesagt ueber die
      mehrfache Kondensatorentkopplung gewundert. Vielleicht erklaert die sich
      aus der Verwendung des Moduls in einer Vielzahl von Geraeten ?

      Anti-RIAA habe ich, und nutze ich auch, aber sie simuliert nur in etwa, was
      mit einem echten System passiert. Ich stimme zu, dass eine externe RIAA
      (moeglichst nahe am System) die bessere Loesung ist -- aber hier ist das
      Modul nun mal drin ... und das wollte ich nun nicht aendern ;)

      BC 413 C ist OK, der Typ B meist auch, aber manchmal halt knapp. Und das
      kann man hoeren (sicher auch messen, ich aber mit meinen Geraeten nicht).
      Dass BC 109 C eine Rolle rueckwaerts ist, kann ich nicht nachvollziehen. Da
      kann ich nur sagen: Mal probieren ... kann nur sein, dass er etwas mehr rauscht.

      Den Hinweis auf originale Transistoren hingegen kann ich voll und ganz nachvollziehen,
      das habe ich probiert. Moderne Varianten sind ganz offenbar oft wirklich schlechter.
      Bei BC 109 C meine ich natuerlich auch alte ... Ansonsten, wenn neuere BC, dann
      vielleicht lieber BC 549 C (?) -- die hoehere Spannungsfestigkeit des BC 550 C ist
      hier ja nicht noetig.

      Welchen Vorteil koennte ein Tausch von z.B. R 404 bringen ? Da aendert sich doch
      am Rauschverhalten praktisch nichts -- oder verstehe ich da etwas falsch ?


      Die Kondensatoren in der Rueckkopplung sind nur zum Teil Styroflex, und meist
      auch nur 5 %, nicht 2 %. Wenn ich mich recht erinnere, wurde die Abweichung
      der Kanaele voneinander damals im Test auch bemaengelt. Diese Dinge sind leider
      sehr wohl hoerbar ... die Frage ist, ob es einen stoert. Mich ja, andere vielleicht
      nicht.

      Rumpeln: Hmm, das geht ja locker in den Hoerbereich rein. Die Frage ist, wo man
      die untere Grenzfrequenz haben moechte. Hier gibt es ja auch verschiedene
      Vorgaben / Empfehlungen. Ich "bekaempfe" Rumpeln lieber erst einmal
      im Plattenspieler ...

      Ansonsten: Man kann natuerlich alles original lassen. Hier ist nichts kritisch, wie
      im Treiber-Modul oder auf der Netzteilkarte. Dafuer sind Aenderungen hier wegen
      der kleinen Signalspannungen klanglich von groesserer Konsequenz -- Phono halt.


      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo die Runde,

      eine Schallplatte mit Höhenschlag, die also etwas verzogen ist, kann schnell tieffrequente und nicht hörbare Signale im Bereich weniger Hertz abgeben.

      Wenn dann die folgende Verstärkerschaltung breitbandig genug ist und das höher ansetzende Rumpelfilter nicht geschaltet ist, können Tiefstfrequenzen zur Gefahr für Endstufen und Lautsprecher werden.
      Da der Benutzer die Töne nicht hört, dreht er möglicherweise viel zu weit auf, solange die Nadel in einer Leerrille läuft.

      Irgendwo in der Schaltung sollte also die untere Grenzfrequenz festgezurrt sein. Ob das letztlich vom Hochpass C413 R 414 erledigt wird, oder ob anderweitig Vorsorge getroffen wurde, wäre zu überprüfen.

      Mir ging es darum, dass man sich vor der Entfernung solcher Bauteile absichern muss, damit nichts "verschlimmbessert" wird.
      Achim
      Hi Achim,

      klar -- ich habe nichts von "ausbauen" geschrieben, und Jogi hat das m.E.
      nicht so gemeint ... wenn ich das richtig sehe, ist die untere Grenzfrequenz
      _nach_ dem Phono-Modul festgelegt (so um die 15 Hz). Insgesamt haben
      wir da aber eine recht lange geschachtelte RC-Kette.

      Man sollte mal den gesamten Teiler durchrechnen, habe ich noch nicht getan.
      Ich fand es nur seltsam, dass in den allermeisten Unterlagen hier 2,2 uF steht,
      aber in der Mehrzahl der Module 0,33 uF drin ist. Das war schon einmal Thema
      in einem Thread, meine ich.

      Besten Gruss,

      Michael

      p.s.: Ich setze eine Plattenklemme ein, und verwellte Platten werden entsorgt
      (wenn's zu schlimm ist) oder begradigt, was geht ... erstaunlicherweise. Mit einer
      ebenen Platte ohne Kruemel, Platte drauf, darauf eine saubere Glasplatte mit
      ordentlicher Dicke, und in die (nicht zu pralle) Sonne legen. Das hilft oft recht gut.
      Man muss aber sehr sauber arbeiten, sonst presst man sich Kruemel in die Rille ...
      Nicht Du Michael, sondern Jogi hatte in Post 038 zu diesen Bauteilen geschrieben:

      "...hätte man samt dem Abschlußwiderstand ganz wegfallen lassen können,..."

      Das geht ja ggf. auch in Ordnung, wenn etwa die untere Grenzfequenz der Schaltung sowieso bei 15 Hz liegt, aber mir ging es darum, dass kein späterer Leser denkt "zwei Elkos hintereinander, da kann man einen weglassen, auch wenn Widerstände (nach Masse) dazwischenliegen". Das mag im Einzelfall möglich sein, aber nicht generell. Man muss es vorher absichern, denn ihr wisst ja:

      "Wenn du weißt, was Du tust, kannst Du machen, was Du willst"
      Achim
      Kann man noch mehr Warnzeichen setzen als:

      Jogi postete
      An so einer Schaltung kann man sich auch sehr gut austoben, wenn man auf Originalität keinen Wert legt.

      ...

      Bitte das Folgende als Entwicklungsideen-Notiz auffassen und nicht als Aufforderung den Rest an Originalität zu zerstören.

      ...

      Soviel zum "Optimieren". Ich würde das allerdings alles so lassen wie der Fabrikant das gemacht hat.

      ...

      Lieber würde ich...



      Ich wähnte mich eigentlich nur in einem öffentlichen und Mitmach-Gespräch mit Michael um die nicht von mir sondern von ihm angestrebte theoretische Machbarkeit und das Für und Wider verschiedener Maßnahmen an einer Schaltung wie dieser.

      Wer als Laie an solchen Dingen herumfummelt und dann solche Hinweise ignoriert und sich dann schädigt, dem geschieht es recht.

      Dennoch danke, Achim das du umsichtig für solche unsichere Kantonisten mitdenkst
      :)
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Liebe Freunde,

      wann weiss man schon GENAU was man tut ... ;)
      Einen Koenigsweg gibt's auch nicht, denn dann muessten
      sich ja die Entwickler alle einig sein.

      Jetzt sagt Jogi sicher "Ich bin mit mir einig" ...

      Ich sehe das in der Tat mehr als eine Diskussionsrunde mit
      realem Hintergrund (Reparaturen, Revisionen, und hier und
      da vielleicht auch doch kleine Verbesserungen).

      Letztlich ist es dann doch so, dass viel wichtiger als die Details
      bei den Bauteilen doch die Sorgfalt bei der Ausfuehrung ist. Und
      da mangelt es halt oft. Bei Saba im Werk kamen zuweilen Geraete
      raus, die wie Kraut und Rueben aussahen, teilweise mit miserablen
      Loetstellen und diversen Problemchen. Dann gab's aber auch mal
      gute Serien -- ich sehe da keine Systematik (nehme aber auch
      keine Statistik in den Seriennummern auf).

      Kurzum: Wenn ich eine Kiste restauriere, wird die meiste Zeit ohnehin
      in die "Berichtigung" der Bestueckung und Ausfuehrung gehen ... und
      nur ein kleiner Teil in Aenderungen. Aber mal diskutieren, durchdenken,
      Erfahrungen austauschen und probieren finde ich schon gut -- auch wenn's
      mal vom Original ausweicht.

      Schoenen Abend noch,

      Michael
      Da stimme ich zu. Mein Ziel ist es meist, bei den hier vorgestellten Arbeiten im Zusammenhang mit einer Diskussion eine Best Practice herauszuarbeiten, die für Mitleser als Leitschnur dienen kann.

      Jeder, der diese Informationen nutzt, weicht natürlich dann davon ab, indem er weniger oder mehr tut oder manches ganz anders angeht.
      Viele Details werden aber auch mit Erfolg übernommen, haben sich inzwischen bewährt.
      Und wenn wir hier bei der Arbeit diskutieren, wird auch für alle deutlich, dass es verschiedene Ansichten gibt, die, sofern sie begründet werden können und schlüssig sind, gut nebeneinander existieren.
      Jogis Philosophie vom Erhalt des originalen Charakters der Geräte kann ich ebenso akzeptieren, wie jemanden, der sagt, "ich habe mir gerade eine pinkompatible Steckkarte mit einem PhonoPreamp hergestellt, der viel besser ist, als das Original.
      Wir müssen transparent machen, worauf zu achten ist und welche Fehler vermieden werden müssen.

      "Die Masse könnt ihr nur durch Masse zwingen,
      ein jeder sucht sich schließlich selbst was aus,
      wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen
      und jeder geht zufrieden aus dem Haus"
      (Goethe)
      Achim
      Steckbare Module sind eben, wie Goethe, genial und universell.

      Man könnte sich, wenn einem die Originalität völlig Leberwurst ist, so richtig damit austoben.
      Entzerrerversärker für verschiedene Zwecke wären denkbar, ein Tonband-Entzerrer bspw. an den man nackte Bandlaufwerke zum Abspielen anschließen könnte (gab es dereinst in Übersee-Verstärkern der Konsumerklasse).
      Denkbar wären sinnreich auf das eigene Schallplatten-Abspielgerät hin konstruierte Rumpelfilter, Abschlußimpedanzen und Kurvenanpassungen.
      Denkbar wären Entzerrer für viele wählbare Haus-Schneidkennlinien wie sie bei audiophilen Sammlungen alter Jahrgänge auftreten.
      Denkbar wären variabel entzerrende Verstärker wie in der Lauflernzeit der magnetischen Tonabnehmer.
      Denkbar wäre es umschaltbare Entzerrer zeitweise als Mikrofon-Durchsage-Verstärker einzusetzen.

      Wie man sieht wären viele Exzesse denkbar, gut das mich mein Hang zur Originalität jetzt bremst mir noch mehr auszudenken ;)

      Auf Michaels weitere Testberichte zum Phonomodul bin ich gespannt, er macht das sehr akribisch. Aus klanglicher Sicht kann auch ein "Rückbau" auf BC109 interessieren, oder weiter gedacht der Umbau auf andere "Blechnäpfchen", wie bspw. den professionell eingesetzten dreibuchstabigen Siemens-Typen, die diese in gewerbliche Geräte einsetzten, BCY (war das 59? man müßte mal im Siemens-Almanach nachschlagen). Ich hatte damit mal eine Kopfhörer-Endstufe ausgerüstet die für BC107/109 vorgesehen war und meinte - man meint ja oft wenn man meint was schönes getan zu haben - das das besser klang und der Verzerrungseinsatz k3 bei deutlich höheren Ausgangsspannungen erst kam, k2 dürfte in etwa gleich geblieben sein und die Übernahmeverzerrungen - bestimmt durch die Basis-Vorspannung und die Stromgegenkopplung - auch. Ich meinte meine guten alten hochohmigen Hörer hätten daran profitiert.

      Man sieht ich bin auch nicht ganz experimentier-unwillig. :D
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hi Jogi und Achim,

      fein -- das ist doch prima. Vielfalt ist gut, Ideologie (meist) eher nicht ...
      wichtig ist in der Tat, dass man am Ende die Informationen zusammengetragen
      hat, die individuelle Entscheidungen ermoeglichen.

      Ich mag (moderate) Experimente, habe aber absolut kein Problem damit, zum
      Original zurueckzukehren, wenn der Versuch nix war ... aus Fehlern lernt man
      doch auch eine Menge.

      Augenmass ist wichtig. Beispiel: Der Tausch von den wirklich vielen kleinen Elkos
      im Signal (ca. 20) durch Wima MKS 2 lohnt, das kann man klanglich wirklich klar
      nachvollziehen -- ich denke, das haben inzwischen auch genug andere, unabhaengige
      Personen probiert.

      Andererseits gibt es prinzipbedingt einige "Bremsen" in den Saba-Geraeten, wie z.B.
      die Vielzahl der TDA 1028 und TDA 1029. In der Vielzahl sind sie zwar fuer die
      Bedienung komfortabel (und ersparen einem Kontaktprobleme bei Schaltern), aber
      aus rein klanglicher Sicht sind sie sicher nicht optimal. Das ist m.E. uebrigens auch
      ein Grund, warum ein MI 212, wenn man mit der Leistung auskommt, eher besser
      klingt als ein MI 215, denn er hat deutlich weniger davon im Signal.
      Es gibt m.E. noch einen anderen Grund, aber das muss ich erst in Ruhe
      probieren, wenn ich mal einen wirklich gut erhaltenen MI 215 habe.


      Nochmal BC 109: Ich hatte das eigentlich erst genauso gesehen wie Jogi -- warum
      sollte man zu so einem Transistor zurueckkehren, wenn es gute BC 413 und BC 549 gibt ?
      Dann zeigte mir ein Bekannter, der alte Analog-Bandgeraete fuer Toningenieure
      fit macht (und dabei auch ein wenig modifiziert) einen Umbau einer Maschine auf
      BC 109 C (war eine Stellavox), und fuehrte mir die im Vergleich zu einer originalen
      vor. Hmm, was soll ich sagen -- der Unterschied war sehr deutlich. Gehoert mit
      Masterbaendern, die er selber aufgenommen hatte, also kein Abmischeffekt oder
      so etwas dazwischen.

      Klar, das Rauschen ist nicht ganz so niedrig, aber es gibt gute alte Serien der
      BC 109 C, die ein hohes beta haben, und offenbar als Transistor einfach sehr gut
      "laufen", jedenfalls in diesen Schaltungen mit wenigen Stufen. Mit solchen
      Transistoren habe ich mir dann danach einige Phono-Pre's aufgebaut, in
      aehnlicher Schaltung wie der im Saba 92xx, und habe dabei trotz der einfachen
      Schaltung mit ihren Haken und Oesen (die Jogi ja sehr gut auf den Punkt gebracht
      hat) erstaunlich gute Ergebnisse hinbekommen. Die Dinger laufen seither (schon
      seit Jahren) bei diversen Freunden problemlos, dort dann natuerlich in der Naehe
      der Spieler aufgestellt.

      Daher wollte ich das hier auch mal probieren. Kann sein, dass es nix bringt, oder
      auch nicht so gut ist -- aber den BC 109 C gleich ausschliessen wollte ich nicht,
      wegen der obigen Erfahrung.


      Ansonsten bitte immer beachten: Fuer mich ist das ein Hobby, und meine "Erfahrung"
      ist die eines Amateurs. Aus der langjaehrigen Praxis der Entwicklung und Reparatur
      gibt es halt immer weitere, und oft wichtige, Gesichtspunkte -- aber die koennen ja
      nur in der Diskussion ans Tageslicht kommen.


      Einen sonnigen Tag,

      Michael
      Nochmal eine Frage zum Thema Bauteilequalitaet.
      Dass Elkos von Elna und Rubycon eher gut sind, und meist
      bleiben koennen, hatten wir ja schon. Wie sieht es mit den
      anderen aus ? Bisher recht gut stehen auch die Elkos von
      TCK bei mir da -- kann das aus der Praxis bestaetigt werden ?

      Bei den Folienkondensatoren gibt's ja sowieso weniger Probleme.
      Bei mir waren aber letzthin ausgerechnet die sonst oft gelobten
      MKH Schichtkondensatoren problematisch. Sie sind ja nicht
      vergossen, und ich hatte jetzt mehrfach das Problem, dass sie
      offenbar Fluessigkeit gezogen hatten -- konnte die mit der Pinzette
      regelrecht "auspressen". Das waren dann stets Geraete, in denen
      schon mal irgendwie mit Kontaktspray gewirkt wurde -- das Zeug
      kriecht natuerlich auch recht heftig.

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo Michael,

      Schadhafte MKHs hatte ich auch schon bei Geräten, die Feuchtigkeit ausgesetzt waren. Diese Kondensatoren sind an den Schnittstellen praktisch ungeschützt und die Kapillarwirkung kann sich entfalten - bei einem Kriechweltmeister wie K60 natürlich ganz besonders.

      Rubycon und Elna sind kaum zu toppen, was Qualität und Lebensdauer angeht. Die haben auch einen Ruf zu verlieren.

      TCK kenne ich nicht. Hast Du eine nähere Beschreibung oder ein Bild?

      Heute habe ich gerade beim Zerlegen eines alten Systems ein frühes Beispiel für Low ESR Elkos entdeckt. Auf einem Mainboard von Tyan aus dem 1997 sind sie verbaut, kommen von "Gemcon" und haben sogar ausdrücklich den Aufdruck Low E.S.R..

      Zu dieser Zeit kamen gerade die Schaltregler (step down) auf und Low ESR wurde plötzlich ein Thema.
      Damals hatte man sogar auch noch Geld für Tantalelkos :)

      Wenn man sich die unübertroffene Fertigungsqualität von IT Hardware dieser Jahre - alles noch "Made In Taiwan"(!) ansieht und mit den Saba Platinen der 92xxer vergleicht - nun ja...



      Sieht fast so aus, als ob dich die Oberseite der rechten 1000µ bereits ganz leicht aufwölbt :(
      Achim
      Hi Achim,

      hier ein Bild von einigen Elkos mit Aufschrift "TCK" -- kannst Du
      zu denen etwas sagen ? Ich kenne die sonst nicht ...

      Besten Gruss,

      Michael



      Nachtrag: Ich habe jetzt einige davon noch einmal genauer vermessen.
      Auffaellig ist auch hier, dass der ESR bei kleinen Werten (2,2 uF und 4,7 uF)
      eher etwas erhoeht ist, bei den groesseren Werten aber nicht. Spricht
      erneut dafuer, die kleinen Werte besser durch Wima MKS 2 zu ersetzen.
      Nachtrag zum Phono-Modul:

      Habe jetzt nochmal eines bekommen, und komplett zerlegt. Fazit hier:
      (1) Die Widerstaende waren alle noch recht genau. Einige Werte sogar
      sehr genau (Abweichung weniger als 1 % !!).
      (2) Die Folienkondensatoren im RIAA Netzwerk waren weniger genau, die
      haben ihre 5 % locker ausgeschoepft -- daher habe ich sie ersetzt.
      Ich denke, dass die Toleranzen bei der RIAA Entzerrung, die damals im
      Test bemaengelt wurden, ziemlich sicher auf Kosten der Kondensatoren,
      und nicht der Widerstaende gingen.
      (3) Die beiden 47 uF (Rubycon) waren noch topfit, kein Grund fuer einen Tausch.
      Die Tantals im Eingang waren so mittel, und sollten an der Stelle definitiv
      besser gegen Folien getauscht werden.
      (4) Die BC 413 B waren hier von TFK, und noch fit -- trotz Typ B mit beta
      deutlich ueber 300, eher so um 400. Das reicht, und ist mehr als ich da
      sonst bisher gemessen habe.

      Darueberhinaus habe ich diesmal die meisten Widerstaende (weil ich sie eh zum
      genauen Messen ausgeloetet hatte) durch Metallfilm ersetzt. Habe die BC 413 B
      mal probeweise durch BC 413 C (von Fairchild) ersetzt -- Test verlief positiv,
      insgesamt war das Rauschen minimal geringer (wobei ich aber sagen muss, dass
      der Unterschied an einem normalen MM-System kaum relevant ist -- das Rauschen
      von der Platte ist deutlich lauter). Test mit BC 109 steht noch aus ...

      Besten Gruss,

      Michael
      Michael, alles so wie erwartet.

      Der BC413 war damals vor 35..40 Jahren einer meiner Lieblings-Rauscharmen. Er löst bei mir den BC109 ab, den ich bis Mitte der Siebziger noch gerne in Eigenkonstruktionen verbaute, lieber als die kleinen "Plaste-Fliegenschisse" ;)

      Die Phase war dann aber in Jahren nur kurz, schon stand der BC550 zur Verfügung, den BC549 übersprang ich dabei weitgehend großzügig. Es gab keinen Bedarf, bei Projekten die nicht als Großserie aufgelegt sind, habe ich nie den Pfennig gespart, den eine niedrigere Spannungsfestigkeit eingefahren hätte, sondern immer großzügig agiert. BC550 an 3V ist eben auch kein technisches Problem, sondern maximal eine Pfennigbruchteilfrage. Ansonsten, wenn das bessere Rauschverhalten sinnlos und die Spannungsfestigkeit egal war, war der BC548 der Standard schlechthin. Fernöstliche Ziegenköttel kommen auch heute noch nicht als Ersatz für ihn in meine Schaltungen.

      Die Entzerrer-Verstärker früherer Zeiten waren meßtechnisch oft ein Graus, da kam man man mitunter noch nichtmal auf 5dB genau an die Revers-Schneidkennlinie heran. Ich wurde auch oft den Verdacht nicht los, das nicht der Entwickler einen an der Birne hatte, nicht der Einkäufer der Teile blind gewesen ist, sondern daß man bewußt und absichtlich den Klang über Abweichnung von der Norm-Kennlinie effekt-hascherisch getrimmt hat. Bspw. gab es immer wieder Kombinationen wie dunkel gefärbte abgeschliffene Höhen plus "Bullerbässe" oder spitzige zischende Höhen und kaum Bässe. Ein Zufall ist es jedenfalls imho nicht wenn gleichzeitig beide Zeitkonstanten voll und weit daneben liegen.

      Wenn es drauf ankam habe ich im Netzwerk die Widerstände und Kondensatoren ausgemessen, und zwar alle in allen Kanälen in Relation und exakt auf die Kennlinie über alles, also über den gesamten Vorverstärker, man darf die Einflüsse der Gesamtschaltung nicht vernachlässigen und man muß normgerecht abschließen, sonst braucht man erst garnicht anfangen. Abweichende Systeme kann man später über die Abschluß-Reaktanzen/Impedanzen anpassen, aber zuerstmal muß das Gesamte stimmig sein und das heißt Erfüllung der Norm an einem normgerechten Tonabnehmer.
      Das dabei kein Anti-RIAA hilft erklärt sich von selber, eine Meßplatte muß ran um die gesamte Kette bis vor den Steuerverstärker einzuschließen.

      Btw. Selbstverständlichkeiten für so ein kritisches Netzwerk explizid anzusprechen wie rauscharme Siemens Norm-Metallfilm-Widerstände und engtolerierte Siemens-Styroflex®-Kondensatoren habe ich mir gespart, steht nun aber hier zu lesen.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hi Jogi,

      fein -- das ist dann ja wohl alles unproblematisch. Ich bin positiv
      ueberrascht vom BC 413, der in Stufe C wirklich enorme betas haben
      kann. Hatte jetzt noch in einem Phono-Modul welche von TFK drin,
      die ich mit um die 600 ... 700 gemessen habe. Das Modul (sonst
      messtechnisch gleich zu dem mit dem Typ B drin) gefiel mit klanglich
      etwas besser -- etwas "entspannter", aber nur am Anti-RIAA gehoert.

      Mir ist uebrigens klar, dass die echten Kenner damals mit derlei
      Schaltungen richtig "getrickst" haben, und erstaunlich gute Ergebnisse
      erzielen konnten -- auch wenn in den Seriengeraeten dann oft Murks
      war. Wenn man einen Transistor gut kennt, kann man unglaubliche
      Dinge herausholen. Das wird heutzutage aber nicht mehr gemacht, und
      vermutlich auch gar nicht mehr unterrichtet ...

      Schoenen Abend, und vielen Dank,

      Michael
      Liebe Freunde,

      heute habe ich eine Frage: Ich bin gerade wieder an einen 9241 gegangen,
      bei dem ich die meisten Module ueberarbeitet habe. Danach tat auch (fast)
      alles wie erwartet -- nur der Empfang war "schlapp", insbesondere nur Mono.

      Dekoder und ZF-Modul sind aber nicht der Grund (konnte gegen andere tauschen),
      sondern offenbar der FM-Tuner selber. Wenn ich einen aus einem anderen Geraet
      einstecke, geht alles (momentan noch ohne Zaehler, den mache ich immer zuletzt).
      Habe den Tuner inspiziert, und auch mal nachgeloetet -- aber keine Aenderung.
      Offenbar kommt einfach nicht genug Spannung am Ausgang fuer das ZF-Modul an.

      Abstimmen geht, Empfang in mono auch, aber insgesamt halt zuwenig Signal. Mit
      dem Verbleichstuner-Modul alles im gruenen Bereich, so dass ich einen Fehler auf
      der HF-Platte und den anderen Modulen ausschliessen moechte.

      Da ich mich mit der HF-Technik fuer den Tuner nicht genug auskenne, hier erst
      einmal die Frage: Gibt es eine "bekannte" Fehlerquelle fuer dieses Phaenomen ?

      Besten Gruss, und Dank im Voraus,

      Michael

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