Revision von Modulen

      Reinhard,

      das ist interessant, und klar. Die Aluplatte hat rundum einen guten, niederohmigen Kontakt zum Rahmen. Kupfer angelötet ist vielleicht besser. Aber Du musst Dir das so vorstellen, dass rundum auf der vollen Dicke von 2 mm die Platte stramm im Rahmen sitzt. Der gesägte Rand ist ja blank, und nicht eloxiert.

      Der relevante Unterschied ist m.E. wirklich in erster Linie die niederohmige Verbindung zum Rahmen. Wenn man nicht genau sägen kann, ist also Kupfer inkl. anlöten besser. Aber genau das wollte ich vermeiden, damit man die Platte ohne Aufwand nochmal abnehmen kann. Das geht hier, weil man von der anderen Seite mit einem kleinen Schraubenzieher die Platte herausdrücken kann.

      Ich werde mal versuchen, den Übergangswiderstand zu messen. Bin mir aber recht sicher, dass der extrem niedrig ist. Ob das langfristig so bleibt, oder ob da Korrosion / Oxidation ein Problem wird, weiss ich nicht. Bei gutem mechanischem Kontakt sollte das eigentlich nicht passieren. Darauf beruht ja der wieder vermehrte Einsatz von Alu als Kupferersatz.

      Michael

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      Ihr werdet ja langsam zu HF-Spezialisten!

      Bei 10,7 MHz ist das mit der Abschirmung noch nicht so wild.
      Immer die Wellenlänge im Auge behalten, beträgt bei 10 MHz 30 Meter.
      Nehmen wir 1,8 GHz Mobiltelefon, beträgt die Wellenlänge nur noch 17 cm.
      Das Video habe ich mir nicht angesehen, der Aufbau sieht nach GHz aus.
      Einfache grobe Faustformel, Schweinereien unter 1/100 Lambda sind eher folgenlos.

      Klemmt beim Michael das Alublech stramm, ist halbwegs Kontakt gegeben, auch Monate später.
      Es bildet sich Oxid, auch innerhalb von Sekunden an der frisch bearbeiteten Alufläche.
      Es wird einen ohmschen Übergangswiderstand geben und natürlich den Kondensatoreffekt.
      Bei sehr dünner Schicht wird der so entstandene Kondensator eher hohe Kapazität haben.
      Elektrische Verbindungen mit Alu, auch Alu zu Alu, sind immer problematisch.
      Deshalb schrieb ich bei der Anleitung Yagi, Alu blank machen, Kontaktspray drauf, einschlagen.
      Macht man das kurz hintereinander, nicht Tage liegen lassen, wird man über viele Jahre Kontakt haben.
      Bildet sich doch eine sehr geringe Oxidschicht, ist das nicht so wild, lange guter Kondensator für HF.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      @ Michael:
      Impedanz, nicht DC-Widerstand.
      Bei Kontakt einer eingeklemmten Aluplatte zu einem anderen Leiter kämpft man immer mit dem Übergangswiderstand der Oxidschicht, die ja (Al2O3, identisch Eloxal) ein Isolator ist. Ein frisch gesägter Rand einer Alu-Platte ist vielleicht bis 2 Sekunden noch frei von der aufgewachsenen Alu-Oxidschicht, danach nicht mehr. So schnell geht bei Alu die Oxidation (noch schneller geht es bei Magnesium und Calcium) und stoppt von selbst bei etwa 2-5 nm Dicke, wird aber ganz langsam in Jahren dicker - bis ca. 20 nm. Wenn man es noch dicker haben will oder schneller dick, um die mechanische Beständigkeit der Schicht zu verbessern, muss man danach noch elektrochemisch anodisieren. Eine dickere Eloxalschicht kann auch nicht mehr leicht von der Prüfspitze eines Ohmmeters durchbohrt werden und man misst bei DC dann Isolatoreigenschaften. Die Alu-Oxidschicht sieht wie blankes Alu aus, da sie transparent ist. Mann kann sie also nicht sehen.

      Deshalb kann man einen Alu-Draht oder eine Aluplatte nicht löten, nachdem mann die Oxidschicht weggeschmirgelt hat, wie das mit Kupfer problemlos geht. Bis man mit dem Lot und Lötkolben nach einigen Sekunden dran ist, ist die blankgeschmirgelte Stelle schon wieder oxidiert und das Oxid nimmt Lot nicht an. Man muss vielmehr unter einer Sauerstoff-undurchlässigen Flüssigkeit, z.B. unter einem Öltropfen oder Ölfilm, der das Alu permanent bedecken muss, die Alu-Oxidschicht z.B. mechanisch entfernen und kann dann unter dem Öl löten. Solche und ähnliche Techniken gibt es. Und so wurden auch Alubleche, die gelegentlich in den Leiterbahnen und Lötösen von Platinen als Kühlkörper oder zur Abschirmung eingelötet sind, an den Lötstellen vorbehandelt. Sonst hätten sie nicht eingelötet sein können. Ist einmal das Alu mit einem Überzug aus Lot überzogen - ist der Keks gegessen, dann geht es.

      Wenn Du eine Prüfspitze auf Alu drückst, durchbrichst Du die wenige nm dicke Oxidschicht und kannst einen niedrigen ohmschen widerstand in dem Moment messen. Die Impedanz bei HF ist nochmal eine andere Nummer.
      Die aufgekratzte / durchbrochene Alu-Oxidschicht wächst in Sekunden nach dem Durchbrechen wieder zu, wenn der Kontaktdruck nachlässt und Luft hinzutreten kann, ist also nicht zuverlässig.

      Ich gehe da konform mit Ingenieuren (ContactEngineering), die in dem Gebiet elektrischer Leiter beratend tätig sind:
      "Herausfordernd bei elektrischen Verbindungen mit Aluminium ist die Bildung von Aluminiumoxid (Beschichtung bzw. Abdichtung gegen Luftsauerstoff). Aluminiumoxid ist ein relativ schlechter elektrischer Leiter, führt zu erhöhtem Übergangswiderstand".

      Ich vermeide deshalb auch Lautsprecherkabel aus Aluminium, deren Drähte nur mit einer dünnen Kupferschicht überzogen sind. Dort ist zwar nur NF zu transportieren, was weniger anspruchsvoll ist als HF, aber auch da nachteilig.


      @ Andreas:
      Das Video anzusehen, lohnt sich. Nicht GHz, sondern auch schon bei 10 MHz Unterschiede in der Abschirmung - je nach Qualität des Massekontakts und Grösse des Abschirmblechs bis 12 dB. Der Messbereich im verlinkten Video war 100 kHz bis 400 MHz. Ab 1 MHz begann die Abschirmung deutlich Einfluss zu nehmen und bei 10 MHz war dessen Einfluss schon voll ausgeprägt.

      Die Abschirmung ist ja nicht unbedingt nur dazu da, 10,7 MHz Abstrahlung abzuschirmen, sondern auch die Einstrahlung kleinerer und grösserer Frequenzen, u.U. eben auch von Drahtlos-Telefon anderem Funkkram und Störungen, was eben um uns rumschwirrt, usw. und das geht ja sehr weit - auch in den GHz-Bereich. Das möchte man nicht im Demodulator haben.

      Und ja, bei eingeklemmtem Alu ist u.U. nach Monaten noch halbwegs Kontakt gegeben. Eben nur halbwegs und "nur halbwegs" reicht selten für gute HF-Abschirmung, wem sag' ich das?

      Gruß
      Reinhard



      Dieser Beitrag wurde bereits 14 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Reinhard, ich habe mir soeben das Video angesehen.

      So ganz fit scheint der Jung nicht zu sein, zumindest nicht direkt HF.
      Seine Versuche sind jedoch erhellend, zeigen, was man schnell falsch oder richtig machen kann.
      Für übliche Elektronikentwicklung gut geeignet, wie man einfach einige dB verhindern kann.

      Von mir ist wohl was falsch angekommen!
      Es geht nicht darum, die ZF von der Außenwelt abzuschirmen, sondern umgekehrt.
      Nicht ohne Grund schrieb ich das mit 1/100 Lambda, ist nur Pi mal Daumen.
      Will ich gegen "Handystrahlen" abschirmen, muss ich sehr dicht arbeiten, Zentimeter.
      Damals war nur Einstrahlung UKW oder TV interessant, Wellenlänge etwa 0,5 bis 3 Meter.
      Da reichen die drei bis vier von mir angegebenen Lötpunkte zum Gehäuserahmen locker.

      Damals an der Uni ärgerten wir uns über das Tackern vom Flugradar, haute >> UKW rein.
      Da versuchten wir einige Sachen, wirklich weg bekamen wir es nicht.
      Für Abschirmzwecke, Gehäusedeckel, gibt es spezielle Federkontaktreihen.
      Irgendwo müsste ich noch Reste von dem Zeugs haben.
      Finde ich die, mache ich ein Photo, sieht aus wie J-Ärmchen dicht an dicht in Reihe.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Moin, moin, ich hätte auch lieber eine kleine Weissblechplatte oder eine Kupferplatte genommen, aber da war gerade kein Material da. Diese Abschirmplatte beim ZF-Modul ist ziemlich sicher nicht kritisch, aber in 2 cm Abstand kommt der FM Tuner. Daher denke ich, dass es genau so ist, wie Andreas schrieb: Es soll das ZF-Modul noch etwas gegen das Tuner-Modul abgeschirmt werden.

      Rein ohmsch habe ich mal so gemessen: Eine Spitze an den Rahmen angeklemmt, an verschiedenen Stellen. Die andere Spitze an eine Nadel, und mit der an unterschiedlichen Stellen der Platte durch die Eloxalschicht gepiekst --- was problemlos geht. Das war immer schön gleichmäßig niederohmig. Ich überlege mir mal, ob ich noch einfach ein paar Klemmen anschrauben kann, aber momentan wartet das erst einmal auf den Einsatz im nächsten Gerät.

      Im Elektrobereich nimmt man ein spezielles Fett, um bei Alu-Verschraubungen die schleichende Oxidierung zu vermeiden. Das geht immerhin so gut, dass es bei vielen Solaranlagen und Stromtransportleitungen inzwischen (wieder) zum Einsatz von Alu kommt, weil einfach nicht genug Kupfer (zu bezahlbaren Preisen) da ist. In den neuen Bundesländern kennt man das auch, da sind noch in vielen Wohnungen und Häusern Aluleitungen verlegt. Das ist natürlich alles extrem NF ... aber muss mit genau der Oxid-Problematik klarkommen.

      Besten Gruss,

      Michael
      Alu, 2,5 mm2, kenne ich noch gut von unserer Hausinstallation. Bei Schraubklemmen gab es immer eine latente Zuverlässigkeitsproblematik. Unsere Waschmaschine, der größte über längere Zeit laufende Verbraucher, hat es mehrmals geschafft, dass in der zugehörigen Abzweigdose die Isolation verkokelte, zum Glück ohne weitergehende Folgen. Neben der Korrosion lag das auch daran, dass der Aludraht zum Kriechen neigte, was die Schraubkräfte allmählich reduzierte.

      Die Profielektriker arbeiteten bei Alu mit Preßhülsen, die fettgefüllt waren, damit konnte man sogar gefahrlos und dauerhaft Kupfer und Alu zusammenfügen.

      Zum konkreten Problem hätte ich auch noch eine Idee, wenn man keinen gesteigerten Wert auf die Optik legt. Manche Konservendosen bestehen noch aus Weißblech, das man zuschneiden, über einen passend zurechtgeschnittenen Holzklotz bördeln und an drei, vier Stellen verlöten kann. Das dürfte sowohl magnetische als auch elektrische Felder ganz gut abschirmen.
      Geeignete Dosen kann man ganz einfach mit einem Magneten identifizieren. Haftet der nicht, hat man Alu erwischt.

      Viele Grüße,
      Christian
      **************************************************
      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „chriss_69“ ()

      chriss_69 schrieb:

      Manche Konservendosen bestehen noch aus Weißblech, das man zuschneiden, über einen passend zurechtgeschnittenen Holzklotz bördeln und an drei, vier Stellen verlöten kann.
      Christian


      Gute Idee!
      Auch Keksdosen, die sind - wenn es grössere sind - in ausreichend grossen Flächen (Boden, Deckel) bereits plan. Die ich hier habe, fliegen alle wie wild auf den Magnet.

      Gruß
      Reinhard
      Christian, da fällt mir Pop Art ein!

      So kann man das Innenleben eines SABA künstlerisch wertvoll machen.
      Man schaue nach Getränkedosen wie Cola oder Bier mit hübschem Aufdruck.
      Ich denke da z.B. an Tuborg mit dem durstigen Mann oder Cola Weihnachtsedition.
      Das Forum wird recht häufig gelesen, auch weltweit.
      Bin mal gespannt, ob demnächst entsprechend was in der Bucht auftaucht...

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Der Vorschlag mit einem Holzklotz ist gut, denn Weissblech ist definitiv besser als Alu oder Kupfer. Würde sich vielleicht lohnen, einen auszusägen, denn diese Deckel fehlen doch recht oft. Die Optik ist hier ja nebensächlich, weil später nur im Inneren der Receiver verbaut.

      Aluleitungen: Ja, genau, diese Fett-aufgefüllten Presshülsen kenne ich auch, und die haben nie Probleme gemacht. Im Prinzip diese Sorte Technik kommt auch industriell zum Einsatz, soweit ich weiss.

      Michael

      chriss_69 schrieb:

      Alu, 2,5 mm2, kenne ich noch gut von unserer Hausinstallation. Bei Schraubklemmen gab es immer eine latente Zuverlässigkeitsproblematik. Unsere Waschmaschine, der größte über längere Zeit laufende Verbraucher, hat es mehrmals geschafft, dass in der zugehörigen Abzweigdose die Isolation verkokelte, zum Glück ohne weitergehende Folgen. Neben der Korrosion lag das auch daran, dass der Aludraht zum Kriechen neigte, was die Schraubkräfte allmählich reduzierte.

      Die Profielektriker arbeiteten bei Alu mit Preßhülsen, die fettgefüllt waren, damit konnte man sogar gefahrlos und dauerhaft Kupfer und Alu zusammenfügen.

      Zum konkreten Problem hätte ich auch noch eine Idee, wenn man keinen gesteigerten Wert auf die Optik legt. Manche Konservendosen bestehen noch aus Weißblech, das man zuschneiden, über einen passend zurechtgeschnittenen Holzklotz bördeln und an drei, vier Stellen verlöten kann. Das dürfte sowohl magnetische als auch elektrische Felder ganz gut abschirmen.
      Geeignete Dosen kann man ganz einfach mit einem Magneten identifizieren. Haftet der nicht, hat man Alu erwischt.

      Viele Grüße,
      Christian


      Gott sollte sich überlegen, ob er seinen Wortschatz um den Begriff der Revision erweitert.

      Renzie, Thom
      Der Tag braucht die Nacht so sehr, wie der Strand das Meer, da beides ohneeinander konturlos wär. Thunert, Mario =O
      Sehr geschickter Bot!

      Da bis jetzt keine Rückmeldung kam, ergriff ich Maßnahmen, entfernte die Werbung.
      So einen wie den hatte ich bis jetzt noch nicht, vermutlich kennt der sogar die Board-Software.
      Üblicherweise kann ein Moderator Spam-Werbung entfernen, ging hier nicht.
      Da musste ich als Admin aktiv werden, bis tief in die Administrationsebene gehen.
      Was der genau gemacht hat, verrate ich nicht, könnte sonst Fressen für Nachahmer sein.
      Nur so viel, ich musste im Admin-Board was an seiner Registrierung ändern, erste Stufe.
      Zweite Stufe ist ernsthafte Verwarnung, bald danach kommt Rausschmiss.

      Andreas, Admin
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Michael, so schnell schieße ich nicht!

      Manchmal sind Leute was ungeschickt, keine Erfahrung mit Foren.
      Auch gibt es schon mal Probleme, wenn Ausländer auf Übersetzungsprogramme angewiesen sind.
      Da warte ich ab, war schon mehrfach, daß sich eine Panne recht schnell aufklärte.
      Kann ich das ausschließen, Spam offensichtlich, Kandidat uneinsichtig, kommt irgendwann die "Exmatrikulation".
      Der hier wurde nicht mehr aktiv, es blieb bei seinem einzigen Beitrag.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Die Werbezeile war schon absichtlich!

      Prinzipiell habe ich nichts dagegen, wenn es z.B. zur privaten Homepage geht.
      Gutes Beispiel bei mir, meine gesammelten Werke Amateurfunk.
      Möchte ein Mitglied auf seine Radiosammlung hinweisen, ist das im grünen Bereich.

      Anders sieht es bei kommerzieller Werbung aus, Firmenauftritte, da will ich schon gefragt werden.
      Das Forum ist nicht dazu gedacht, Mitglied zu werden, um es als kostenlose Werbeplattform zu nutzen.
      Hat das fiktive Mitglied Rolf einen kleinen Shop namens Rolfs Röhrenbude, werde ich kaum dagegen sein.
      Solche Links, im Interesse des Forums, trage ich immer wieder mal hier ein:
      Ersatzteile
      Absolut unerwünscht ist politische Werbung, egal ob Initiative, NGO, Partei, etc.
      Das gilt auch für Mitglied Alfred von den Alternativ-Blauen oder Robert von der Roten Zukunft.

      Andreas, Admin
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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