Grundig 1042W

      Ich habe hier im Moment ein Grundig 1041W auf dem Tisch stehen, das mir einiges Kopfzerbrechen bereitet.
      Ein Nachbar hat mir besagtes Radio gegeben mit der Bitte es zu reparieren (hatte nach seinen Angaben auch schon mal einen Wasserschaden).
      Nach dem Austauschen der "Problemkondensatoren" incl. Kathoden- und Ratioelko funktioniert es auf allen Wellenbereichen wieder. Nur auf UKW zeigt es den Fehler das der Ton genau dann verzerrt wenn der Sender scharfgestellt ist. Kurz davor und dahinter eingestellt ist der Ton dann nicht mehr verzerrt. Außerdem macht er beim Sender einstellen an bestimmten Stellen ein Geräusch (Pfeifen), so als wenn ich im Kurzwellenbereich bin. Da kann doch irgendwas noch nicht stimmen oder?
      Sind in den beiden Filtergehäusen vielleicht auch noch Kondensatoren von ERO verbaut? Hoffentlich nicht, denn dann müsste ich die kompletten Filtergehäuse rauslöten. Die Röhren habe ich bis auf die EF93 mal gegen andere getauscht, leider ohne Veränderung. Die Spannungen an den Röhren sind bis auf minimale Abweichungen auch in Ordnung.
      Oder kann es auch an den Widerständen liegen, da sehen einige nicht mehr so ganz gesund aus. Habe die mal einseitig abgelötet und gemessen und wenn mein Multimeter kein Mist misst, sind die eigentlich in Ordnung. Ich bin mit meinem Latein so ziemlich am Ende. Vielleicht hat ja jemand noch eine Idee wo der Hund begraben liegt.
      Schaltplan ist vorhanden, allerdings vom 1042W. So wie es aussieht ist der identisch mit dem 1041W nur mit dem Unterschied das in dem 1042W zusätzlich eine drehbare Ferritantenne eingebaut ist.

      Gruß Manni
      Da schon mal der Schaltplan:


      http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/Grundig_1042W%20(3).pdf

      http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/Grundig_1042W.pdf
      ja wo ist er denn?

      Also dann der 1041W:
      http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/Grundig_1041W_afr1[1].gif.
      http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/Grundig_1041W_sch1[1].gif.
      http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/Grundig_1041W_cord[1].gif.

      Edit Admin: Bilder ladbar gemacht
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo Heino
      Vielen Dank für die Bemühungen aber das mit dem Schaltplan ist so eine Sache.
      Anscheinend gibt es das Grundig 1041W in zwei verschiedenen Ausführungen.
      Auf deinem Schaltplan sind die beiden Röhren EF89/I und EF89/II eingezeichnet. Bei diesem Radio gibt es die beiden Röhren nicht, dafür aber eine EF93. Und das ist identisch mit dem Schaltplan vom 1042W, nur das diese Kiste keine drehbare Ferritantenne hat.
      Ich werde meinen Schaltplan mal in den Downloadbereich hochladen.
      --
      Gruß Manni
      Hallo die Runde
      Ich habe jetzt auch mal die EF93 gegen eine andere getauscht, leider keine Veränderung.
      Nach wie vor ist auf UKW der Ton bei abgestimmtem Sender verzerrt, verstelle ich den Sender etwas davor oder dahinter dann ist der Ton nicht mehr verzerrt.
      Ich habe gestern irgendwo hier gelesen das dann vielleicht ein Abgleich helfen kann, ich kann den Beitrag aber nicht wiederfinden. Aber damit wäre ich dann ohnehin überfordert, auch fehlt mir die technische Ausrüstung für sowas.
      Ich habe nochmal zwei Bilder gemacht, einmal von den optisch schon ewas mitgenommenen Widerständen (besonders der blau eingekreiste hat schon Risse), und einmal vom Drehkondensator.
      Ist das normal, das da einige Platten etwas verbogen sind?



      --
      Gruß Manni
      Das mit den Drehko-Platten kommt häufig vor, ist aber nicht dramatisch. Wichtig ist zunächst einmal, dass die drehbaren Platten nicht am Stator (die feststehenden Platten) schaben.Also dort, wo die Platten verbogen sind, ein Stückchen Pappe, so dick wie der Plattenabstand, dazwischen stecken und die verbogenen Teile mit einem Hölzchen herandrücken. Mit etwas Gefühl ist das in ein paar Minuten erledigt.
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Moin,
      Peter hat recht, die Endplatten sind zwecks Feinabgleichsmoeglichkeit "gefiedert". Manchmal sieht so ein Drehko lustig aus, bei vielen anderen hat man auf die Justage verzichtet. Mich taete mal interessieren, wie man bei der Fertigung diese Justage bewerkstelligt hat. Stelle ich mir zeitaufwendig vor.

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      Peter
      ich will mich nicht weiter einmischen, aber auf die verkohlten Reste, vermutlich eines Widerstandes der direkt oberhalb der Röhrenfassung montiert ist, hinweisen. Da sieht der blau eingekreiste R rechts daneben noch taufrisch dagegen aus....

      Und am Drehko nichts verbiegen, das gehört so.

      Grüße

      Albrecht
      Geht nicht - gibt's doch!
      Hallo
      Das ist in der Tat ein Drahtwiderstand, und den hatte ich auch schon einseitig abgelötet und gemessen. Der hat noch seinen Sollwert 170 Ohm wie im Schaltplan angegeben.
      Ich werde mal den blau eingekreisten gegen einen neuen tauschen, vielleicht ist es ja wirklich so das der erst unter Belastung rumzickt. Aber nach fast 60 Jahren im Einsatz kann man es den Bauteilen nicht verdenken.
      Der Schrott der da heutzutage manchmal verkauft wird übersteht nicht mal die Garantiezeit :shock:
      Werde dann berichten.
      --
      Gruß Manni
      Hall Manni,

      die weinroten Widerstände von Beyschlag sind von ausgesprochen hoher Qualität und haben eine enorme Haltbarkeit.
      Die muss man nur ersetzen, wenn sie vollkommen verbrannt sind oder ein Defekt eindeutig nachweisbar ist. Der auf dem Bild eingekreiste sieht völlig einwandfrei aus.

      Die grauen Rosenthal, wir finden sie auch in Saba Radios häufig, sind schon eher mal defekt, speziell hohe MegOhm Werte an hohen Spannungen.

      Die schwarzen Drahtwiderstände schließlich haben ihre Lackschicht primär als mechanischen Schutz des dünnen Drahtes.
      Mit den Jahrzehnten unter hohen Temperaturen zerfällt der Lack, was der Funktion des Widerstandes nicht schadet. Der Drahtwendel ist nun nicht mehr geschützt, wenn Du z.B. mit dem Schraubendreher versehentlich darüber kratzt. Aber da kann man ja aufpassen.
      In vielen alten Geräten finden sich auch Drahtwiderstände ohne Tauchlackierung.
      Der Kontakt der Widerstandsdrahtes zur Anschlusskappe wird durch Quetschen / Pressen oder Hartlöten hergestellt.

      Was das Fehlerbild in Post 011 angeht: Verzerrter UKW Empfang, der links und rechts der Mitte besser klingt - da würde ich mir mal den Demodulator (Ratiodetektor) ansehen!
      EABC80 testweise ersetzen, Ratio Elko richtig gepolt?, Abgleich?, auch der markierte 25K Widerstand liegt parallel zum Ratioelko, also auch ihn messen.)
      Achim