Rhode&Schwarz Kapazitätsmessgerät KRH

      Dieses sehr schöne Kapazitätsmessgerät von Rohde&Schwarz ist es durchaus Wert,mal etwas näher betrachtet zu werden,es ist mit Stahlröhren bestückt (2xEF12,eine Gleichrichterröhre AZ11) und passt daher gut zum Thema Röhrenradio.Das Messgerät wurde um 1935 herum oder sogar früher entwickelt und taucht nach dem Krieg,etwa 1947,erneut auf.Es ist anzunehmen,daß die Nachkriegsgeräte aus Restbeständen entstanden sind.Abgelesen wird der Wert hier auf einer Trommelskala.Alles in allem ein technisch aufwändiges und qualitativ sehr hochwertig aufgebautes Gerät,welches noch immer tadellos funktioniert.Ich könnte mir durchaus vorstellen,daß diese Geräte damals in den Entwicklungsabteilungen für Hochfrequenztechnik ihren Verwendungszweck fanden.




      Gruss,
      Peter
      Moin Achim,

      Lautstärkeregler ist gut (-: ! mit diesem Regler bedient man die
      Trommelskala.Leider habe ich keine Bedienungsanleitung für
      das Gerät.Ganz grob,man setzt einen Kondensator vorne in die Klemmen,
      dann kann man den Wert voreinstellen und dreht dann an besagtem
      Regler bis oben die Resonanzanzeige den maximalen Ausschlag erreicht,
      nun kann man den Wert auf der Skala ablesen.Bei der Demontage
      lässt sich nur der obere Teil der Abdeckung entfernen,diese ist zweigeteilt.
      Bei der unteren ist eine der Schrauben durch ein aufgenietetes Typenschild verdeckt,das müsste man demnach erst enfernen,
      wahrscheinlich eine Absicherung gegen unbefugtes öffnen.





      Peter
      Hallo Peter, ich hab die modernere Variante aus den 50ern und kann Deine Aussage bestätigen! Die Dinger sind für die Ewigkeit gebaut. Mein Meßgerät hat immer noch eine spielfreie Mechanik und braucht sich vor den digitalen Meßgeräten nicht zu verstecken!

      Bestückt ist das Karu mit einer 6H6 und einer 6SN7.



      Besonders praktisch finde ich die Stapelgehäuse die R&S ab den 50ern verwendet hat.

      Deinen Bilden nach dürfte die Bedienung des KRH ähnlich dem Karu sein.

      Gruß Frank
      Es toent so schoen wenn des Sabas Roehren gluehen!
      Hallo Frank,

      die "moderne" Variante macht in der Tat den gleichen soliden Eindruck ! Sieht so aus,als ob man die Gehäuse aus nun aus Blech gefertigt hat und diese anschliessend mit Hammerschlag lackiert wurden.
      Das ältere Modell hat ein grau lackiertes Alugehäuse.

      Hallo Hans,

      herzlichen Dank für die "PDF" ! das hat gefehlt,nun ist der Sachverhalt klar.

      Beste Grüsse,
      Peter
      Hallo Hans,

      danke für die Aufklärungsschrift!
      Es handelt sich also nicht um eine Kapazitätsmessbrücke, wie ich ursprünglich angenommen hatte.

      Im Netzteil fällt mir auf: Zweigeggleichrichtung mit Röhre, die + Spannung wird aus der Mittelanzapfung der Heizwicklung entnommen, ein Verfahren, das man eigentlich bei der Verwendung von zwei Einzelröhren anwendet, um eine gleichmäßige Belastung beider Systeme zu gewährleisten.
      Hier aber ist eine Doppeldiode mit gemeinsamer Kathode im Einsatz.
      Warum dennoch der Aufwand mit dem Mittelanzapf?
      Achim
      Hallo Achim.

      Du wirst es mir glauben. Solange ich in Foren unterwegs bin, frage ich mich:
      „wieso merkt das keiner?“
      Es gibt doch einen Spruch: „Wissen ist Macht“ Ich hoffe der Beitrag hilft Dir etwas,
      dass Du das von Dir sagen kannst.

      Wird die gleichgerichtete Spannung (100Hz) an einer Seite der Heizwicklung unsymmetrisch abgenommen, subtrahiert sich in der ersten Hälfte des 50Hz Heizungs –Sinus, die 4 Volt von den 250 Volt. Weil die Röhre 250V – 4Volt, als Ua-k sieht.
      In der zweiten Hälfte des 50Hz Heizungs- Sinus addieren sich die 4 Volt zu den 250Volt.
      Ua – k ist nun 250V + 4 Volt. Das Ausgangssignal = 100Hz ist mit 50 Hz überlagert.
      Einmal sind doch 4 Volt in Reihe zum Ausgangssignal, einmal nicht.
      Den Einen stört es, den Andern nicht.
      Im Idealfall sind immer 2 Volt in Reihe zum Ausgangssignal, es herrscht Symmetrie auf den
      100Hz am Ladelko. Immer 250V – 2 Volt als Ua-k.
      Gruss hans


      Hallo Hans,

      Dann war die günstigere Brummsituation wohl vielen Entwicklern nicht den zusätzlichen Aufwand einer Anzapfung in der 4V Wicklung wert oder man hat per Siebdrossel und Siebkapazitäten die 50 Hz sowieso ausreichend herausgefiltert bzw. fiel der 50 Hz Brumm mit seinen 4 V relativ zum 100 Hz Brumm gar nicht ins Gewicht.

      In meinem "Diefenbach - Standardschaltungen der Rundfunktechnik" von 1943 sind unzählige Schaltungen mit Zweiweggleichrichtung mit AZ1, AZ11, AZ12 und RGQZ 1,4 enthalten. Bei gerade einmal einer einzigen Schaltung wird die - überlegene - Variante mit Mittelanzapfung eingesetzt.


      Hier ist zusätzlich noch die 6,3V Heizung symmetriert.

      Man sollte vielleicht noch erwähnen, dass dieses Problem bei den Gleichrichterröhren mit indirekter Heizung wie EZ11 / 12 infolge der galvanischen Trennung Heizfaden - Kathode nicht besteht.
      Dennoch gibt es Schaltungen, wo die Heizung auch in diesem Fall wieder einseitig mit der Kathode verbunden ist.
      Achim