Grundig RTV1040

      Hallo Freunde,

      das handikap wird langsam besser, ich beschränke mich mom. immer noch auf den Einkauf... :)

      Ein Ex-Sammler aus dem Nachbarort verkauft viele Grundig Geräte, alles Transistor. Hier einer der gekauften: der RTV1040, ein 15 kg Bolide in der 9260 Klasse.

      Endlich mal wieder Altbekanntes in der Endstufe mit 8 Stück 2N3055 von Motorola.

      Funktion ist erst mal in Ordnung, leider - 1 Potiknopf ist abgebrochen, Ersatz wird gerne von euch entgegen genommen, natürlich nicht umsonst.

      Ich habe ihn schon mal "teilentkleidet", das Gehäuse ist in weiß.





      Gruß, Dieter
      Schönes Teil, Hans wird sich freuen. Ich hab es bisher nur zu RTV340 und RTV500 gebracht. Das gravierndste Problem bei allen drei Geräten (es sind 2 RTV500) waren die zahlreichen kontaktarmen Lötpunkte auf der Platine, mit Schwerpunkt der Lötstellen an den Schaltleisten. Ich würde heute zuallererst die lästige Arbeit, alle Lötpunkte nachzulöten, auf mich nehmen, sonst droht möglicherweise eine endlose Restauration.
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo allerseits,

      über die Grundig Receiver mit Pultgehäuse (800er, 1000er) hatte ich mich gestern Nachmittag gerade zufällig mit einem Mitforisten am Telefon unterhalten.

      Ich kann mich gut an meine Besuche auf der Berliner IFA erinnern, wo mir diese eigenwilligen Modelle auf dem GRUNDIG Stand immer sofort ins Auge fielen. Sowas hatte sonst kein Hersteller.

      Die Bedienung mit den großen Wippen für die Drucktaster von vorne, die riesige beleuchtete Skala, die große Zahl Zeigerinstrumente und die regiepultartigen Schieberegler - all das auf der angeschrägten Oberseite und üppig bunt beleuchtet und dann noch Quadro!

      Das einmalige Design passte in seiner futuristischen Haltung perfekt in moderne Wohnungen seiner Zeit, entweder auf einem Möbel oder auf einem Trompetenfuß stehend.
      Dazu passten die heute zu Sammlerpreisen gehandelten und als Kultobjekte verehrten GRUNDIG Audiorama Kugelboxen perfekt.

      Nach meiner Überzeugung sind diese Receiver Designklassiker, die derzeit noch unterschätzt werden.
      Achim
      Nicht mehr lange, Achim, nicht mehr lange werden diese Schönheitsköniginnen wohl unterschätzt bleiben. Ich sehe die Preise schon durch die Decke abpfeifen, wie immer wenn etwas so hübsches ausgiebig besprochen und gelobt wird lesen die Schacherer und Kriegsgewinndler es mit, sie haben ja nichts zu tun den ganzen lieben langen Tag als Leute auf eibrei abzuzocken und jeglicher körperlicher Arbeit weiträumig auszuweichen.

      Dieter, danke für die Grüße an meinen Pacemaker, diesen habe ich damals vor rund 20 Jahren verweigert, ich falle im Zweifelsfall lieber mal so um und sage nicht mehr "piep", als mein Leben dauerhaft an eine solche Maschine zu hängen. Außerdem kriegen wir "Elektriker" ja eh oft genug einen elektrischen Denkanstoß aus irgeneinem nicht korrekt entladenen Elko oder einem vergessenen eingeschalteten Netzteil. Das hält frisch und regt die Sinusknoten an.
      ;)

      Achim, deine Äußerungen zum Design entsprechen meinem zeitkolloid-geprägten Empfinden ganz exakt. Wir lieferten aus dieser Serie damals eine ganz ansehnliche Menge aus, trotz des horrenden Preises von ca. 1400...1500 DeMark für den größten der Stereo-Receiver (STV 1020).
      Die zum Kundendienst gehörenden Leistungen bei der Auslieferung waren ein Hochamt, eine Art bargeldlose Zusatzgratifikation.
      Gerne wurde so ein Receiver zusammen mit einem Kassettendeck der CN7xxer Serie oder einem TKx45 gekauft, so daß mit Lautsprecherboxen und Kleinkram schonmal knapp 2000...3000 DM in die Kasse fluteten. Man überlege sich dabei das ein Facharbeiter im Bereich Elektro/Radio-Fernseh damals in etwas 1000...1200 DM Brutto-Monatslohn hier im Lande bekam. Er mußte also seine Oma lange stricken lassen, bis er sich sowas Feines selber kaufen konnte.

      Gern gesehene Kunden waren damals für derlei Equipment bei uns Lehrer ab Oberstudienrat aufwärts, die konnten es sich leisten, wollten oft noch einen Grundig-Videorekorder dazu haben und bei der Gelegenheit ging auch manchmal gleich ein neuer Farbfernseher mit auf den Lieferwagen, weil der alte das Videobild nicht unzerzerrt und ohne Bildlaufprobleme abgeben konnte.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Moin,
      ja, der dicke Grundig Viele Zeiger, viel Blink-Blink und kein einziges IC, das Dingen ist komplett diskret und enthaelt eine stattliche Anzahl an Transistoren. Die ZF hat auch keine Keramikfilter. In der Form stammt er technisch vom RTV600/650 und RT100/200 ab. Wie man sehen kann, ist das UKW-Mischteil aussen auf der Chassisrueckseite untergebracht. Dafuer kann es zwei Gruende geben. Im Innerern war kein Platz und da draussen ist es kuehler, was der Temperaturstabilitaet des Oszillators zugute kommt.

      Eine boese Gemeinsamkeit teilen sie mit den zeitgenoessischen (deutschen) Schiebepotigeraeten, sehr oft sind Potis abgebrochen. RTV820-1040, die noch alle beisammen haben, sind selten.

      Die Schule, die ich seinerzeit besuchte, hatte einen, ich meine, 1020, bei einem Einbruch wurde er gestohlen. Zusammen mit einem Dual und einer Inkarnation einer UHER RdL, wahrscheinlich SG560.

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      Peter
      Ja Peter - die fragilen Aufnahmezinken der Schiebegregler! Eine schlimme Sünde der damaligen Zeit. Wenn man schon so etwas aus Kostengründen macht, sollte der Einbau so gestaltet sein, dass ein Auswechseln nicht nur technisch sondern auch wirtschaftlich möglich ist. Vergleichbare Geräte aus dem Profibereich hatten zumindest teilweise Metallzinken. Mehrkosten pro Poti etwa 2-3 Pfennig pro Poti. Bei 200 000 Geräte p.A. macht das 30 000 DM.
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Tja, die abgebrochenen Aufnahmen für die Knöpfe der Schieberegler ziehen sich durch gesamte Unterhaltungselektronik. Selbst SABA und Grundig blieben davor nicht verschont.

      Grund ist natürlich das große Kraftmoment, welches auftritt, wenn die Regler schwerer gehen und mit Gewalt bewegt werden. Hinzu kommt das spröder werden des Kunststoffes.

      Wir können es nicht ändern - bleibt mir nur noch der Ruf nach einem Ersatz, Bild folgt. Es ist ein LS-Poti, Hersteller Preh, Ganzmetallausführung.

      Gruß, Dieter
      Moin,
      wie man es macht, ist es verkehrt. Die japanischen Schiebepotis hatten eine einfache Blechlasche, auf die der Knopf (mit einer klebrigen Papierzwischenlage) aufgesteckt wurde. Etwas primitiv, aber dauerhaft.
      Deutsche Potis hatten eine Rastverriegelung fuer die Knoepfe, dazu den obligatorischen Kohleschleifer und bei einigen Ausfuehrungen eine Schlitzabdeckung. Aufwendig, aber heute empfindlich. Vor einiger Zeit fand ich auf einem Flohmarkt einen Nordmende 7500/ST. Saemtliche Schiebepotis abgebrochen. Na gut, bei dem Gesamtzustand eh ein Teiletraeger, ich habe noch einen anderen, der komplett ist und einer Ueberholung harrt.

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      Peter
      Mir ist die Sache mit den oft gebrochenen Poti-Rastachsen immer ein wenig suspekt.
      Unter welchen Umständen brechen diese bis heute bei mir selber noch niemals gebrochenen Preh-Marken-Potis denn überhaupt?
      1. Äußere Gewalteinwirkung durch massiven Schlag gegen herausstehende Knöpfe.
      2. Brachialer Versuch die Knöpfe auf dilletantische Weise von den Führungen abzuziehen.
      3. Materialermüdung, besondere Brüchigkeit? Nie erlebt, eher versagen die Fettung und die umlaufenden Dichtbänder am Poti selber.

      Von Fachleuten kann man erwarten das sie bei Reparaturen solche Knöpfe abziehen ohne die Führung herauszubrechen.

      Gerade bei Geräten dieser Serien von Grundig stehen die Knöpfe auch überhaupt nicht hervor, sondern laufen in versenkten Mulden in denen man garnicht genügend zerstörerische Kräfte aufbauen kann, es sei denn man prockelt und hebelt darin mit grobem Gezähe gezielt herum.
      Bei Nordmende-Fernsehern standen die Knöpfe oft weit heraus, Kinder rannten und rammten diese manchmal ab, aber versenkte Knöpfe kann man nicht abrammen. Die Verheerung müßte sonst dem gesamten Umfeld der Knöpfe deutlich sichtbar und massiv geschadet haben.

      Vielleicht kamen aber auch Außerirdische.... oder welche aus Hamburg (ein Lieblingsspruch eines meiner Lehrmeister in besseren Zeiten)...

      NOS-Flachbahnsteller von Preh die ich noch habe zeigen übrigens keinerlei Bruchneigung, ich habe gerade an einem herum gezerrt und gewürgt. Da bricht mit normaler Kraftanstrengung garnichts ab, eher poliert man sich die Finger weil man beim Zerren abrutscht oder der Prockel-Schraubendreher abrutscht und ins Fleisch fährt.

      Was ich schon eher kaputt kriege oder so daß es unschön aussieht sind diverse japanesische Metallaschen-Steller, ich habe hier ein Gerät mit 20 von denen parallel, von denen jeder in eine andere Richtung "schaut", das sieht aus wie Sau.
      Und was auch gerne kaputt geht, durch Versprödung und gewalttätige Benutzung zumeist in ungepflegter Unmgebung oder nach jahrelanger Lagerung in ungeeigneter Umgebung, sind die sog. Rechenschieber-Flachbahnregler. Also diese Teile wo nicht das eigentliche Poti bedient wird, sondern an der Frontplatte ein mehrteiliger Plastik-Mitnehmer in Rechenschieberform sitzt der die Potinase oder den Rastknopf bei Betätigung erfaßt und mitnitmmt.
      Ganz "Schlaue" versuchen auch immer wieder bei ihrem Herumgebastel diese Teile aus der Frontplatte zu reißen, anstatt zu erkennen, daß sie dran bleiben können und müssen, wenn man die Platte abnehmen will.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Heino du hast aber auch von allem die "Spätlese" erwischt.
      Ich befasse mich jetzt schon so lange mit Grundig, mit Preh-Schiebestellern, auch in anderen Marken. Bei ITT wurden davon mal die extralangen gekapselten Studio-Fader in einigen Serien verbaut. Der Schieber wirkte da besonders lang und spillerig, weil das Gehäuse so wuchtig ist. Der Hebelweg war riesig, es mußte eine Endraste mit Schalter überwunden werden, wo man schnell mal zu viel Kraft aufbrachte. Aber es brach nichts, bis heute liegen davon noch welche ungebrochen bei mir herum.
      Wir machten Kundendienst für Nordmende und Telefunken, zu Telefunken hatte ich eh einen Draht über die Entwicklungen. So könnte ich noch eine Weile Kunden von Preh-Potis herunterrasseln.
      Aber lassen wir es kurz bleiben, alles haben und hatten alle gemein - es waren nie Schiebepotis abgebrochen oder verdullknaddelt.
      Einzig von den frechen Blagen verrollte Fernseher kamen schonmal mit einem "appen" Schiebeknopf herein, in der Mehrzahl Nordmende mit den sehr weit heraus frei stehenden Achsen. Aber so wie die Kisten aussahen war das kein Wunder.

      Soll ich mal ein Foto machen wie erstklassig mein bescheidenes Reservoir von den Dingern heute nach mindestens 40 Jahren im Kleinteile-Magazin ist? Da wird nix zu Pudding und nichts bricht vom Angucken ab.

      Aus welchem modderigen alten Ziehbrunnen du immer den ganzen baufälligen Kram her hast ;)
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Moin,
      kann das Erweichen der "Achsen" seine Ursache darin haben, dass irgendwann mal zur Reinigung der Potis das falsche Mittel verwendet wurde, welches sich ueber den Kunststoff hergemacht hat?
      Weiches Material ist mit an dieser Stelle noch nicht untergekommen, nur bereits abgebrochene Knoepfe.
      Dass die der RTV820-1040 in ihrer schuetzenden Rinne so oft abbrechen, kam mir auch schon immer seltsam vor.

      Defekte "Japanschieber" hatte ich selten, was auch daran liegt, dass die zugehoerigen Geraete mir kaum untergekommen sind. Abgesehen von Kontaktschwierigkeiten kann in ihnen der Kunststoffschlitten brechen.

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      Peter
      Peter, die Aufnahmen waren nicht weich im Sinne von Gummiartig, sondern bröselig. Die ursprüngliche Festigkeit war bröseliger Kekshaftigkeit gewichen. Bei allen drei Geräten gleichermaßen - nur geringe graduelle Unterschiede. Wären sie zB mit Azeton in Kontakt gekommen, wären sie in der Tat gummiweich geworden. Das war aber nicht der Fall. Ebenso fragil waren die Aufnahmen der Schieberegler in den M126 Modellen von Klein&Hummel und das sind professionelle Geräte mit anderen Ansprüchen als volktümliche Unterhaltungselektronik. Offenbar eine Fehleinschätzung der Materialeigenschaften bei den Potiherstellern.
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Ich habe alle Knöpfe lt. Grundig Anweisung mit 2 Händen (Fingern) abgenommen. Es ist ja darauf zu achten, dass auf beiden Seiten von unten gleicher Kraftaufwand ausgeübt wird.

      Das Ergebnis: ein Knopf war ja schon abgebrochen, von den anderen sind bei 5 ein "Ast" der Aufnahmezange angebrochen, das Material ist schlichtweg spröde und nicht mal dem Abziehen eines Knopfes mehr gewachsen.

      Was tun zur Stabilisierung um nicht noch einen Ast der Gabel zu verlieren?

      Meine Idee wäre elastisches Material wie Silikon oder Kontaktkleber in den Spalt zu verbringen um die Knopfaufnahme zu festigen ohne die Elastizität beim Bestücken und Entfernen der Knöpfe zu beeinträchtigen.

      Was meint ihr ?

      Gruß, Dieter