Suche Feldstärkeanzeigeinstrument für 9140

      Hallo Klaus,

      ich würde ein Ersatzinstrument nehmen.

      Eine Reparatur habe ich selbst schon in Betracht gezogen, aber das Gehäuse hat dermaßen Kratzer, die nicht mehr auszupolieren sind. Zudem fliegen im Instrument Einzelteile umher, wo immer die auch hingehören...

      Ich weiß, dass Volker sowas sehr gern und sehr gut macht - ich halte das mal als Sekundäroption offen.

      Gruß, Dieter
      Hallo Freunde,

      Volker hatte mein defektes Instrument zur Begutachtung und Reparatur. Man mag es nicht glauben, aber die Kombination aus Feinmechaniker und Gynäkologe hats geschafft: das Instrument funktioniert wieder !!

      Hier ein paar Bilder von seiner Arbeit:







      Es ist auch ein Video dabei, welches das Gerät mit Sinus-, Rechteck- und Dreiecksimpulsen quält - alles perfekt dokumentiert.

      Volker, an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank. Das Problem mit der Nullstellung hat sich auch nach einigem Schütteln gelöst; ich glaube, das stammte von einem Wurf des Päckchens durch DHL...

      Gruß, Dieter
      Hallo Dieter,

      danke für die Blumen.

      Vieleicht erläutere ich doch ein wenig mehr was gemacht wurde, damit der interessierte Leser es besser nachvollziehen kann.
      Die Anzeige sollte an den Anschlüssen einen Widerstand von ca 1,7kOhm haben. Was ich messen konnte war leider kein Durchgang, irgendwo musste eine Unterbrechung sein.
      So sieht das von oben aus:



      Der Strom fließt vom plus-Anschluss über die obere Spiralfeder zum Blech wo auch der Zeiger befestigt ist um dann beim Punkt A in die Drehspule geleitet zu werden.
      Weiter geht es unten:
      Aus der Drehspule kommend, geht es weiter beim Punkt B über das kleine Blech zur unteren Spiralfeder. An deren Ende kommt die Verbindung zum äußeren Ring, der mit dem minus-Anschluss verbunden ist.



      Eine Unterbrechung kann also irgendwo dort auftreten. Daher habe ich zunächst überprüft, ob beide Spiralfedern richtig angelötet sind. Das kann man einfach mit dem Ohmmeter messen, jeweils vom plus bzw. minus-Anschluss an das Blech auf der Spule. Natürlich war das ok.

      Eine Unterbrechung beim Punkt B, also vom Blech zum Spulendraht, ist auch denkbar. Wäre auch relativ einfach zu lösen, man kratzt einfach ein wenig an der sichtbaren Spule und lötet da was zum Blech rein. Aber das war es auch nicht.

      Der Punkt A machte die Probleme. Der ist nicht so einfach, denn hier liegt der Spulendraht direkt am Spulenkörper, unten, ist also nicht zugänglich.

      Stellt euch das so vor, die Graphik zeigt einen Schnitt durch den oberen Teil der Drehspule.
      Die Kreise seien die einzelnen Wicklungen, die Nummern geben an wie diese Wicklungen auf dem Spulenkörper aufgebracht sind, das ist wichtig zu wissen.
      In der Realität sind das aber sicher mehr als tausend Wicklungen, grob geschätzt :)



      Ist also die Verbindung vom Punkt B zur letzten Wicklung 48 unterbrochen, dann kratz ich ein wenig an der Spule, löte ein Drähtchen an und verbinde so vielleicht die Wicklung 44 mit dem Punkt B. Ich verliere 4 Wicklungen, was aber kaum was ausmacht.
      Aber was tun, und das war der Fall, wenn die Verbindung vom Punkt A zur Wicklung 1 defekt ist?
      Was tun um dort ranzukommen?
      Dazu habe ich im unteren Bereich, nahe der Wicklung 1 den Aluminiumkörper weggefräst. Der Aluminiumkörper hat Verbindung zum plus-Anschluss, wenn ich also dort einen Lötpunkt setzte, dann verbinde ich irgendeine Wicklung "am Anfang", mit dem Aluminiumkörper und damit mit dem plus-Anschluss. Auch hier verliere ich einige Wicklungen, aber das kann verschmerzt werden.
      Bitte so vorstellen:



      Die Fotos dazu findet ihr schon in Beitrag von Dieter.

      Das Ergebnis, die 1k5 Ohm hat Dieter ja auch schon gezeigt.

      Gruß aus Franken
      Hallo zusammen,

      wirklich tolle Arbeit Volker. Sowas ähnliches hatte ich mal bei einem Trafo versucht. Leider waren zu viele Unterbrechungen drin. Da war nix mehr zu retten. Aber der war doch nicht ganz so filigran wie dieses Instrument.
      Hey Dieter, ist das mein altes Instrument? Wäre ja schön wenn dem neues Leben eingehaucht werden konnte.

      Grüße
      Klaus
      Danke Rudi,

      ja, eine ruhige Hand hilft schon sehr. Aber man kann da ja ein wenig helfen indem man die Hand entsprechend abstützt.
      Aber, zu verlieren gibt es bei einem abgefallenen Zeiger nichts, also probiert man.

      Was ich allerdings gelernt habe: Wenn es wieder funktioniert, aufhören, es gut sein lassen, nicht unbedingt 110 prozentig werden. Denn der Grat, wie du schon sagst, ist schmal.
      Daher sind die Lötungen auf dem ersten Foto auch nicht schön.

      Aber sobald es funktioniert hast du wieder alles zu verlieren...


      Gruß aus Franken!
      Hallo Volker,

      einmal habe ich ich mich getraut, ein defektes Instrument (die Spule hatte sich gelöst und durch meine Ungeschicklichkeit hatte ich dazu noch die Spiralfeder an einem Ende abgerissen) zu reparieren. Unter zwei Lupen und mit zittriger Hand. Ich war dabei dem Herzinfarkt nahe. Es hat schliesslich nach Stunden geklappt. Aber nochmals.... nein ungern.

      Deshalb bewundere ich Deine Leistung! Schier fast unglaublich, was Du da zustande bringst!


      Gruss,
      Reinhard
      Hallo Reinhard,

      auch dir danke für die Anerkennung. Aber ich möchte es nicht übertreiben, wie schon gesagt, wenn es funktioniert aufhören.
      Und wenn der Herzinfarkt sich ankündigt, dann so etwa zwei Stunden vorher aufhören,das ist es ja nun doch nicht wert.

      Schönen Restsonntag noch!

      Gruß aus Franken!
      Hallo Volker,

      ausnahmsweise kein Saba, sieh selbst! Aber auch hier: Ersatz für dieses VU (Peak)-Meter gibt es nicht - habe die naheliegenden Quellen schon abgefragt / abgesucht.





      Auch der linken Verstärkerausgang liefert nachweislich 50 W an 8 Ohm (und mehr), aber das Meter bleibt stumm. Ich habe die Instrumente ausgemessen, das linke Instrument hat keinen Durchgang, dagegen hat das gesunde rechte 1 kOhm (wenn die Aussenbeschaltung noch dranhängt, ist der Gesamtwiderstand zwischen den beiden Meteranschlüssen nur 690 Ohm) und schlägt bei einem Strom von 0,8 mA (DVM Bereich Diodenprüfung) bzw anliegender Spannung von 1V auf den Wert "0dB" aus. Das Instrument dürfte also eine Empfindlichkeit von ca. 1 mA (Vollausschlag) haben.

      Ich werde es mal ausbauen und reinsehen. Allerdings bringe ich Deine Mikrochirurgie nie und nimmer zustande. Aber erst mal gucken. Weniger als jetzt geht ja nicht, nur zerbrechen darf ich es nicht, das sähe dann doch nicht gut aus.

      Ich versuche dann mal Fotos zu machen, wenn man überhaupt was sieht.

      Gruss,
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Hallo Forenfreunde,

      das Yamaha VU-Meter ist ausgebaut und zerlegt. Nach dem Ausbauen hat es für wenige Sekunden funktioniert, die getrennten Drahtenden müssen sich also zufällig dabei berührt haben. Dabei habe ich festgestellt, dass anders als mit Aussenbeschaltung gemessen, die Drehspule einen Spulenwiderstand von 1 kOhm hat (die parallel-liegende Aussenbeschaltung addiert einen Parallelwiderstand von 2 kOhm). Wenn sich die Drahtenden zufällig berühren können, müssen die Drahtenden also frei beweglich sein, d.h. die durchgebrannte Stelle liegt ausserhalb der Drehspule. Das hat mich ermutigt, das Innenleben freizulegen, um zu sehen, ob ich es reparieren kann.

      Hier ist das Foto (bitte einmal draufklicken zum Vergrössern!), man sieht tatsächlich ein freistehendes hauchdünnes Drahtende in die Gegend ragen. Die Spiralfeder geht ja an die Achse (oder drehbares Lagerteil) der Drehspule, von dort geht der hauchfeine Draht zur Spule. An dieser Stelle, von der Achse/oder Lager zur Spule muss die Stelle sein, wo der Draht durch ist. Das Problem ist, sogar mit sehr starker Vergrösserung kann ich den Draht kaum sehen. An die Stelle, wo das Drahtende in die Gegend ragt, komme ich nicht, ohne das Instrument zu zerlegen, was mir nicht zutraue. Ausserdem gehöre ich eher zur Spezies "Grobmotoriker". Diese Sache muss ich aufgeben.




      Ich suche jetzt ein Drehspulinstrument (VU- bzw. Pegelanzeige) mit Spulenwiderstand von 1 kOhm (oder ca. 500 Ohm bis 1,5 kOhm), bei Anlegen des Diodentesters Halb- oder Vollausschlag. Die Ansteuerung des Meters kann ich im Verstärker einstellen. Da habe ich etwas Toleranz. Das Drehspulwerk dieses Ersatzinstruments (Hersteller egal, Hauptsache es passt geometrisch und ungefähr elektrisch) möchte ich in das Gehäuse des Yamahainstruments transplantieren.

      So sieht es samt Gehäuse aus:

      Sam_0862.jpg


      In USA bin ich bei der Suche nach einem geeigneten Transpantations-Drehspulmesswerk fündig geworden. Ein VU-Meter aus einem Yamaha Mischpult. Es hat exakt die gleiche Befestigung, die Abmessungen des Drehspulwerks sehen auch gleich aus, es sollte in das Gehäuse des defekten Meters einbaufähig sein. Den schwarzen Zeiger kann ich mit einem Edding 750 für Glass, Metall, Plastik rot machen. Was abweichen könnte, ist die Empfindlichkeit. Da werde ich aber was mit der Einstellung des VU-Verstärkers, notfalls auch mit angepasstem Vorwiderstand was machen können.

      Das hier ist das Spenderinstrument, das unterwegs ist:

      Yamaha Ersatzmeter.jpg


      Gruss,
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 11 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Das neue Drehspulmesswerk ist in das linke Yamaha Volume-Meter nun transplantiert und der ehemals schwarze Zeiger rot umgefärbt. Das eingebaute Messwerk hat eine Empfindlichkeit von 150 µA, das ursprüngliche von 1 mA. Ein Vorwiderstand von 5,8 kOhm sorgt nun für die Anpassung. Die Feineinstellung war mit dem schon vorhandenen Trimmpoti im Verstärker leicht möglich. Die Einstellung erfolgte mit einem Kalibriersignal, am Verstärker wurde der Pegel auf 50 W Ausgangsleistung an 8 Ohm eingestellt und das Instrument eingestellt. Dann nochmal bei 1 W nachjustiert.

      Was ich nicht ändern kann, ist das trägere Verhalten des implantierten Messwerks, das aus einem VU-Meter stammt, während das originale Messwerk ein schnelles Peak-Instrument war. Aber jedenfalls gibt es wieder eine Anzeige. Ein totes Instrument bei einem Kanal sieht nicht gut aus. Bei der Gelegenheit habe ich auch die funzelige Beleuchtung auf LED umgebaut (diffus, warmweiss, ultrahell - der stärkere Grünstich kommt von der Kamera. In Wirklichkeit ist ist der Farbeindruck ein nur schwachgrünliches Weiss, wie mit den originalen Glühlampen).

      Funktion ist wieder gegeben.



      Gruss,
      Reinhard

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