Telefunken STC 1 Cassettendeck 19" STC1

      A propos Optimierung bzw. um nochmals auf High Com und seine Schwächen zurückzukommen, die Jogi in 009 auch schon angedeutet hat und die mir dieses System damals verleidet haben.

      Vorauszuschicken ist, dass meine Geräte der ersten Generation entstammten, High Com erfuhr dann später noch einige Weiterentwicklungen bzw. Anpassungen.
      Das "Pumpen", das mich zur Weißglut getrieben hat und das typischerweise beim schlagartigen Abfall des Audiosignals bzw. dem sofortigen Wiederanstieg auftritt, führte zu einer Modifikation des Bausteins, die auch in der Funkschau vorgestellt wurde und die sich als Zusatzplatine ergänzen lässt. Das Layout des U401 Chips sollte lt. Artikel dann diese Änderung integrieren.
      Die technischen Details stehen hier:

      http://www.suess-online.de/technik/TelefunkenRC300/HighCom/highcom_modifikationen.htm

      auch interessant:

      http://www.ernstschroeder.de/highcom_d.htm

      Nun würde ich ja liebend gerne der Modifikation eine Chance geben, aber bei mir ist der U401B verbaut, die Modifikation bezieht sich auf den U401BR / G.
      Leider habe ich vor zwei Jahren eine ganze Kiste mit High Com Bausteinen entsorgt ("braucht man doch nieee wieder"), da waren auch andere Varianten dabei.
      Aber wenn sich passende Bausteine finden, ist es einen Versuch wert. Vielleicht überzeugt mich das System dann doch noch ;)

      Der Baustein für die Bedienungslogik, die Regelung bzw. Steuerung der Motoren und Hubmagnete ist inzwischen auch wieder einbaubereit.



      Die auf der Platine steckende kleine Leiterplatte beherbergt die Elektronik für die Regelung des Wickeltellermotors




      Der neue Netzschalter ist eingebaut



      WICHTIG: Beim Einbau muss man darauf achten, dass man - entsprechend dem Originalzustand - die Drähte der Netzleitungen nach dem Durchstecken durch die Ösen und vor dem Verlöten zurückbiegt, damit nicht ein Draht, der sich als Folge einer alternden Lötstelle lockert, unvermittelt Kontakt mit dem Chassis bekommt. Aus diesem Grund verbieten sich als Ersatz auch Schalter, die für Printeinbau gedacht sind.


      Für die Hauptplatine fehlen noch Bauteile und beim Laufwerk des STC 1 selbst habe ich noch gar nichts unternommen.
      Das ist das große ?...
      Achim
      Hallo Tonbanlder und Interessierte,

      diese Woche soll der Teil der Überarbeitung des STC1, der sich auf den elektrischen Teil bezieht, abgeschlossen werden.
      Zunächst stellten die Print Cinchbuchsen noch eine Altlast dar. Das original verbaute Modell hat zwei Probleme: Die Buchsen sind versilbert und korrodieren mit der Zeit (auch durch den Schwefelgehalt der Luft) stark. Die entstehende schwarze Schicht ist für einen einwandfreien Kontakt schädlich. Ein Putzen der Oberfläche bringt wenig Erfolg, man reibt die Silberschicht ab.
      Dann sind diese Buchsen, und das kenne ich schon von meinem TC750, eine Spur zu dick. Das Aufstecken und Abziehen von Steckern ist nur mit großer Gewalt möglich - gerade bei den nicht so stabil verankerten Print-Cinchbuchsen ein Problem.



      Die Buchsen habe ich nun durch neue vernickelte Exemplare von Lumberg ersetzt, die sich leicht und kontaktsicher stecken lassen. Sie sind etwas länger und passen dadurch besser. Die kurzen Originalbuchsen liegen zu tief hinter der Blende, so dass ein Teil des Steckergriffbereichs verschwindet.



      Die 4 Bohrungen in der Platine für jede Buchse müssen auf 1,5mm - 1,6mm aufgebohrt werden, sonst passen die Lumberg Buchsen nicht.

      Jetzt fehlen nur noch die 2200µF Elkos fürs Netzteil.
      Achim
      Fortsetzung:

      Das Netzteil ist jetzt komplett.
      Man sieht auf dem Foto das klassische Design-Dilemma: Die Ladeelkos befinden sich in unmittelbarer räumlicher Nähe zu den Kühlkörpern der Spannungsregler und werden so aufgeheizt, was ihre Lebensdauer mindert.
      Den Regler mit der höchsten Verlustleistung, der eigentlich hinter das leere Befestigungsloch am linken Kühlkörper gehört, hat man werkseitig wohlweislich schon verlegt und an das Metallgehäuse geschraubt (3-adrige Leitung). Die neuen Elkos (Rubycon ZLH) sind etwas schlanker, was das Problem entschärft und sie sind, was hohe Betriebstemperaturen angeht, hart im Nehmen.

      Beim TC750 gab es die Option, Spannungsregler am Chassis zu kühlen nicht, da aus Kunststoff. Ich habe daher schon kurz nach dem Kaufeinen großen Rippenkühlkörper im Gerät unter den Lüftungsschlitzen montiert und alle Spannungsregler dorthin verlegt. Dann war Ruhe.
      Bei unmodifizierten GEräten zeigte sich nach einigen Jahren bereits eine Schwarzfärbung des Basismaterials.




      Die Signalgrundplatine ist wieder eingebaut, die Verdrahtung wieder hergestellt




      Von der elektrischen Seite sind die Arbeiten jetzt abgeschlossen (später noch auftretende Fehler vorbehalten) und alles sieht wieder ordentlich und sauber aus.

      So konnte das Gerät wieder eingeschaltet werden.
      Die Betriebsspannungen sind vorhanden, der kurz nach dem Einschalten typische kurze Vollausschlag der Aussteuerungsanzeige erfolgt. Die Tonwelle dreht sich.

      Aber zu meinem Leidwesen zeigen sich nun Probleme im mechanischen Teil:

      1. Der A/W Hubmagnet schaltet meist nur halb, er ist wohl zu schwergängig geworden, muss wahrscheinlich gereinigt werden und die angebaute Mechanik muss geschmiert werden.



      2. Der Zählwerkriemen (ein Vierkantprofil) hat keine Elastizität mehr.



      3. Der Capstanriemen hat nur noch wenig Spannkraft.



      4. Beim Schalten auf Wiedergabe wird die GA-Rolle nicht an die Tonwelle geführt

      5. Die GA-Rolle ist verhärtet und sieht verformt aus



      6. Die Mechanik des Laufwerks muss gereinigt und geschmiert werden


      Jetzt gilt es, einen Lieferanten für Gummiriemen in hochwertiger Ausführung zu finden.
      ________________________________________

      Problem Nummer 1. konnte ich bereits lösen. Nach dem Ausbau der Einheit mit dem Hubmagnet zeigte sich, dass die Schmierungen verharzt waren und der Eisenkern durch Oxidation(?) der Cadmierung außen ganz rauh geworden war. Zudem war die Rückholfeder mit zäh gewordenem Schmierfett gefüllt, was ein schnelles und kraftvolles Anziehen der Feder verhinderte.
      Den Kern habe ich mit dem Glasradierer geglättet, die alten Schmierungen entfernt und alle beweglichen Teile (bis auf die Kunststoffzahnräder) geölt.



      Die Umschaltung erfolgt jetzt wieder sauber schnell und präzise, begleitet von einem satten "Klack".
      Achim
      Hallo Achim,

      auch wenn ich wegen einiger Probleme mit der Gesundheit, speziell den Händen, sehr langfristig keinerlei Arbeiten mehr ausführen kann, schaue ich immer mal hier im Forum vorbei.

      Unter den vielen hochinteressanten und tiefschürfenden (!) ist dieser Faden einer, der mich besonders freut; habe ich doch vor einigen Jahren auch eines dieser HiCom-Geräte gebraucht erworben. Gemäß Foto könnte es das TC-750 gewesen sein (das Gerät steht wohlverpackt in einem Regal, daher kann ich nicht mal eben nachschauen). Leider hatte sich der Bandtransport kurz nach Wiederinbetriebnahme ständig abgeschaltet, so daß es dann doch nicht zu einem weiteren Einsatz kam.

      Wenn ich mir o.g. Fotos anschaue, habe ich den Eindruck eines doch in vielen Details ordentlich aufgebauten Geräts, welches eine Überarbeitung verdient.

      Bin gespannt, was ich mitlesend noch lernen kann, um vielleicht doch dereinst selbst Hand anlegen zu können.

      Beste Hobbygrüße
      Eberhard
      Viele Grüße
      Eberhard
      Hallo Eberhard,

      schön mal wieder von Dir zu hören!

      Ich habe mir das TC 750 damals bei seinem Erscheinen gekauft. Es hat hier von 1979 bis 2012, also immerhin über 30 Jahre ununterbrochen seinen Dienst getan und ich aber gerade in den 80ern und 90er sehr viele Cassetten aufgenommen, kopiert und gehört.
      Das TC 750 ist ja noch etwas aufwändiger als das STC1. Es hat den Direktantriebsmotor für die Tonwelle, eine eigene Regelplatine dafür, hat Zeigerinstrumente und noch ein paar Details zusätzlich.

      Diese Geräte sind wirklich sehr solide gebaut, vom elektrischen Teil her pflegeleicht (abgesehen von Hitzeproblemen im Netzteil und dem Selengleichrichter sowie Schäden an den Laufwerktiptasten).

      Aber das Laufwerk ist eine Zicke.
      - Die Dämpfungsgummis in den Hubmagneten zerfallen und kleben dann
      - Die Lagerung der beiden Zwischenräder für den Wickeltellerantrieb können schwergängig werden
      - Der Capstanmotor kann Laufgeräusche machen, da sich ein Stahlplättchen, das die Welle hinten Lagert, verformt
      - das Übliche: GA Rollen Verschleiß
      - die Lämpchen sind ausfallfreudig
      usw. usf.

      Aber man kann mit etwas Zeitaufwand und handelsüblichen Materialien praktisch all diese Fehler reparieren.

      Die Aufnahme bzw. Wiedergabequalität dieser Geräte - TC750 STC1 - ist, gerade auch ohne HighCom hervorragend.

      Die Geräte tragen vom kleinsten Unterlegscheibchen bis zum Tonkopf eindeutig die Telefunken-Handschrift. Laufwerk, Mechanik, Elektronik - alles Eigenbau in sehr guter Qualität und für ein Cassetten Deck sehr servicefreundllich!
      Ich habe daher nie ernsthaft daran gedacht, mich von der 750er Serie zu trennen, sie ist einfach zu eigenwillig und zu hochwertig.

      Leider ist mein TC750 auch eingelagert. Es steht an meinem Zweitwohnsitz im Keller und wartet auf eine Überholung und Inbetriebnahme.
      Achim
      Hallo Achim,

      Deine Anmerkungen zum TC750 geben ja doch Hoffnung, das Projekt irgendwann erfolgreich zu schaffen.

      Nach einer kurzen Suche im Netz habe ich aufgrund der Fotos aber feststellen müssen, daß meine Erinnerung wohl allzu vage war - mein Gerät dürfte eher das kleinere Modell TC650 sein.
      Dabei hatte ich zwischenzeitlich bereits die Service-Unterlagen/Schaltpläne für das 750 von Hifi Engine heruntergeladen, um zu schauen, wieweit das Laufwerk dort behandelt wird...

      Falls Du diese gebrauchen kannst, sende ich gerne die PDF-Datei (ca. 16MB).

      Viele Grüße
      Eberhard
      Viele Grüße
      Eberhard
      Hallo Eberhard,

      die Serviceunterlagen zum TC750 habe ich, kann Dir aber bei Bedarf jederzeit die Serviceanleitung zum TC650 einscannen.

      Das TC650 hatte ich auch schon mit silberner Front, es ist dem TC750 vom NF-Teil her sehr ähnlich, hat aber keinen Direktantrieb und kein magnet- bzw. tipptastengesteuertes Laufwerk, so dass die Möglichkeit der Fernbedienung entfällt.
      Andererseits hat das TC650 den Vorteil, dass die Betätigung der Laufwerkfunktionen schön leise vonstatten geht, da keine Hubmagneten im Spiel sind.

      Man muss meist - und das steht mir hier beim STC1 auch ins Haus - das ganze Laufwerk ausbauen, um an alle relevanten mechanischen Teile heranzukommen. Dabei kann auch gleich der Ersatz der Verschleißteile, speziell GA-Rolle(!) und eine gründliche Reinigung und Schmierung erfolgen.
      Achim
      Hallo allerseits,

      hier ein kleiner Nachtrag zum Thema HighCom.

      Weiter oben haben wir diskutiert, inwieweit es plausibel oder sicher ist, dass Telefunken bei der Produktion der HighCom Bausteine durch die spezielle Auswahl oder das Ausmessen von Elektrolytkondensatoren den Baustein abgeglichen hat.
      Im folgenden Link findet man die Dokumentation von Telefunken zum U401BR aus dem Jahr 1980:

      http://www.ernstschroeder.de/u401br.pdf

      Es finden sich die Referenzschaltungen, Abgleichanleitungen und Stücklisten für die auf dem HighCom Baustein zu bestückenden Bauteile.

      Bei WIderständen und Folienkondensatoren sind konkrete - teils auch sehr enge - Toleranzen für ausgewählte Positionen vorgegeben.
      Bei den Elkos finden sich außer den Angaben zu Kapazität und Nennspannung keine Angaben.
      Mich bestärkt dies in meiner Annahme, dass es sich vornehmlich um Koppelkondensatoren, Abblock- bzw. Siebelkos handelt, deren genaue Kapazität und übrige Daten eher unkritisch sind.
      Auch die Hinweise zum Abgleich der Pegel und zum Aufbau der Schaltung geben m.E. keine Hinweise in eine andere Richtung.
      Achim
      Moin,
      es ist auch sinnlos, Elkos da zu verwenden, wo es auf kleine Toleranzen ankommt. Dafuer sind die Dinger nicht stabil genug. Auf der sicheren Seite ist man daher, wenn man Elkos in der Kapazitaet (leicht) ueberdimensioniert. Auf deutsch: die Dinger sind in gewissen Grenzen unkritisch.

      73
      Peter

      guck nicht zu ausfuehrlich in den zugehoerigen Steuer- und Endverstaerker. Sehen beide wie eine "schnell mal eben Konstruktion" aus, wahrscheinlich fuenf Minuten, bevor an Thomson verkauft wurde und die Geraeteentwicklung/fertigung nach Fernost ging.
      Leider mußte ich nur einige Jahre lang an HighCom arbeiten (Engineering, Entwicklung Kompander-Geräte), daher kann es durchaus sein das mir die wirklich wichtigen Feinheiten der Sache total entgangen sind.

      Eines habe ich jedenfalls mitbekommen, der gesamte Regelverstärker ist sensibel genug das TFK sogar die Maxima und Minima des Widerstandes der verwendeten Schalter in ihren eigenen Geräten vorschrieb. Elkos der Ära sind als real existierende Bauelemente als Reihenschaltung der Kapazität mit einem Widerstand aufzufassen und zu behandeln. Elkos mit heute im Stile von Monstranzen herumgetragenen Eigenschaften wie "Low-ESR" hatte man nicht, die kamen erst in ca. den 1980er Jahren auf. Es ist auch vollkommen in Ordnung so, eine Erwärmung bis zur Zerstörung durch niederenergetische Audio-Signale ist nicht zu befürchten.

      Nehme ich nun genau dort im Regelteil einen Elko mit einem ESR x (relativ hoch verglichen mit einem Schaltnetzteil-Elko) heraus und setze dafür eine Folie ein, dann ändere ich in der Regelstufe die einkalkulierten und beim Abgleich des fertig bestückten Moduls mit wegabgeglichenen Gleichspannungsverältnisse und Widerstandsverhältnisse (Reststrom und Serienwiderstand) und verschiebe so den Arbeitspunkt des Regelverstärkers minimal. Wer also nach einem Umbau auf andere Kondensatortypen in dem Bereich ein Pumpen im System oder einen zu hohen Klirrfaktor feststellt, bevorzugt einen nicht mehr spiegelbildlich arbeitenden Expander oder ein dumpfelndes DNR, der hat dem Bären Zucker gegeben und der tanzt.

      Der Triangel-Test ist immer noch geeignet, genau wie der Jean-Michel-Jarre-Test, wenn die Lauscher es nicht so schon feststellen wollen. Soweit mir bekannt wurde das auch vom Systementwickler so gehalten.

      Noch eine Erfahrung ist die, daß die verwendeten Elkos die ich gemessen habe durchaus nicht die immer gerne an die Wände gemalten möglichen Extremabweichungen bei Elkos von +100/-50% zeigten. 5% Abweichung und nur nach oben waren üblich. Unterkapazität habe ich nie gemessen und auch keine gigantischen Ausreißer nach oben. Ansonsten und darüber hinaus habe ich weiter oben im Thread doch auch überhaupt nichts zu Kapazitätstoleranzen, geschweige denn das das Problem "zu gute Toleranz" wäre, gesagt, wenn doch dann wo? *schulterzuck

      Ich bin der Überzeugung und würde es auch selber immer so machen, daß moderne gute Marken-Elkos als Ersatz für defekte oder durch Alterserscheinungen nachweislich schon zu sehr abweichende Elkos an den Stellen die richtige Wahl sind. Ein Kompander ist kein Video-Rekorder-Schaltnetzteil. Wenn ich Spaß dran finde messe ich mal irgendwann meine allerersten originalen TFK-Module kondensatormäßig durch, ich denke aber die Arbeit ist vergebens, mein Gehör auf Kompander-Regelfehler ist auch nach so langer Zeit die das alles her ist immer noch gespitzt und das sagt mir zum Verhalten im Einsatz nichts negatives. Direktgeschnittene Triangel-Platten/ADD-CDs sind immer noch gut um sowas ohne kubikmetergroßen Meßgerätepark mal selber eben durchzupingeln.

      Etwas anderes, natürlich völlig OT kam mir übrigens neulich unter. Bei einem meiner gut eingelaufenen Kopfhörerverstärkern, Baujahr 1971...72 herum, hat sich ein noch relativ gut aussehender japanesischer Ausgangselko (Mitsubishi) unnett verhalten und nicht nur die Endtransistoren, unwiederbringliche Blechköppe der Typen BCY59 VIII und BCY79 VIII in die ewigen Rauchgründe befördert, sondern auch noch gleich die Tauchspulen der niederohmigen guten AEG-Kopfhörer zu Rostbraten verarbeitet. Daneben verwendete Philips und Piher Elkos aus noch älteren Semestern hingegen - ich nutzte die Gelegenheit um alle man durchzuklingeln - sind allesamt noch perfekt in Schuß und maßhaltig.
      Trau-schau-wem!
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo allerseits,

      bevor es mit der Reparatur des STC1 weiter geht, hier noch ein Einschub zum Modell TC750.
      Letzte Woche hatte ich Zeit, Fotos zu machen und den Status des Gerätes zu überprüfen.

      Zunächst eine Totalansicht als Übersicht:




      Man erkennt, dass sich die Motorsteuerplatine, der A/W Hubmagnet und die Grundplatine kaum unterscheiden.
      Der Kopfverstärkerbaustein trägt hier eine Zusatzplatine mit zwei Transistoren huckepack - wahrscheinlich eine zusätzliche Stufe zur Verstärkung oder zur Impedanzwandlung pro Kanal.



      Kurz nach dem Kauf des Gerätes fielen die Selenbrücken aus. Zudem zeigten sich Verfärbungen im Platinenmaterial rund um die Spannungsregler, die bei diesem Gerät sehr heiß werden. Also ersetzte ich die Selenbrücken durch selbst gebaute Si-Brücken und packte alle Regler auf einen gemeinsamen, großzügig bemessenen Kühlkörper. Danach war Schluss mit Hitzeschäden.



      Wie bereits erwähnt, hat das TC750 als einziges Modell einen Direktantrieb für die Tonwelle. Ein ziemlich großer und robuster Motor, der geräuschlos und konstant läuft und nie Anlass zu ernsten Problemen gibt.



      Er hat eine separate Platine für die Drehzahlregelung, die hinter dem Motor schräg stehend montiert ist.



      Der Wickelmotor (kleiner, oben liegend) ist dasselbe Modell wie beim STC1.

      Ferner hat das TC750 einen anderen Netztrafo und zwei analoge große Zeigerinstrumente für die Aussteuerungsanzeige mit einer eigenen Platine mit der Ansteuerschaltung.



      Bemerkenswert auch hier wieder die High Com Bausteine. Es sind die Originalbausteine mit identischem Garantiecode:





      Auf der Rückseite ist einmal ein Tantalelko und einmal ein normaler AL-Elko nachbestückt (wie´s grad kommt).
      Die Folienkondensatoren sind bunt gemischt, alle Elkos stammen vom Hersteller "ECCOM".
      Bei den High Com ICs handelt es sich um die Version U401 BR mit gelbem Punkt, also eine späte Revision. Zusätzlich klebt auf jedem Baustein ein kleiner weißer runder Aufkleber, auf dem von Hand "10/1" mit Bleistift geschrieben ist.


      Am Wickelmotor erkennt man auch das Hauptproblem, das dieses Gerät im Moment hat: Es wickelt nicht.
      Der Grund besteht in den beiden Zahnrädern am Wickelmotor. Der Motor selbst hat ein kleines Zahnrad aus Stahl auf seiner Achse. Oben und unten davon sind auf einer länglichen Zunge, die beweglich auf der Motorachse gelagert ist, zwei etwas größere Zahnräder aus einem hartgummiartigen transparenten Kunststoff montiert, die in das Motorzahnrad eingreifen.
      Je nach Drehrichtung des Motors zum Wickeln links oder rechts, wird über die gegensinnige Reibung der beiden äußeren Zahnräder auf der Lagerzunge ein Schwenk in die richtige Richtung ausgelöst, der dazu führt, dass das untere Kunststoffrad mit leichtem Druck zwischen Motorzahnrad und die Zahnung am richtigen Wickelteller geführt wird.
      Das funktioniert hervorragend und durch den Kunststoff als Werkstoff leise und verschleißarm.
      Aber - wie das bei Kunststoffen häufig so ist - das Material altert.
      Die Räder sind heute weich und viskos geworden, was möglicherweise durch Schmiermittel verstärkt wurde. Die Räder sitzen fest, wie aufgeschrumpft und beim Berühren brechen die Zähne ab.



      Wie beschafft man solche Zahnräder und aus welchem Material sollten sie sein?
      Achim
      Und noch eine Ergänzung zu Jogis Post 029:

      Völlig klar ist, ein Cassetten Deck benötigt im Signalteil keine Low ESR Elkos. Die Innenwiderstände der Schaltungen vor und nach dem Kondensator sind im Zweifel viel höher und ein Unterschied von ESR=5 zu ESR=12 ist nicht kritisch.
      Wenn ich die ESR der vorhandenen Bestückung messe, ist der alleinige Grund, Aussagen über den Alterungsgrad der (rund 40 Jahre) alten Elkos zu treffen. Wir wissen, dass der Verlust von Kapazität und die chemische Alterung von Elkos mit einem proportionalen Anstieg des ESR einher gehen. Ungewöhnlich hohe ESR, die auch noch stark unterschiedlich bei verschiedenen Exemplaren ausfallen, deuten dann auf ein Bauteil hin, das am Ende seiner Lebensdauer angekommen ist.
      Ob der Ersatz dann durch "normale" general purpose Elkos, durch Low ESR Typen oder Folienkondensatoren erfolgt, wird die Schaltung in den meisten Fällen nicht aus dem Tritt bringen - weder stören noch gigantisch verbessern (ggf. bei der Kanalgleichheit) . Aber wir haben dann wieder stabile Verhältnisse und stabile technische Daten für die nächsten Jahrzehnte.

      Bei den High Com Bausteinen in 030 sieht man, bei welchen Positionen auf engste Toleranzen geachtet wurde: Die kleinen roten WIMA in der Mitte, einige Widerstände im Umfeld und die orangeroten vergossenen Japanfolien.
      Bei den Elkos ist in jedem Baustein eine andere Bestückung. Ich bin daher überzeugt, dass es hier nicht kritisch zuging.

      Das Pumpen (oft unerträglich!) hatten die Geräte ab Tag eins, wenn man sie neu gekauft hat, nicht etwa nach dem Ersatz von Bauteilen.

      Da hier eine späte Revision der U401 vorliegt, bietet es sich an, die Zusatzschaltung zur Anpassung der Regelkonstanten zu realisieren, die seinerzeit in der Funkschau vorgestellt wurde. Mich würde interessieren, ob das die Probleme löst.
      Achim
      Wie gesagt, Achim.
      Die Elkos dürfen dann Ratz und Rübe sein, wenn sie es schon vor dem Abgleich auf der Meßstraße des Modulbauers sind.

      Werden sie nach dem Abgleich gegen massiv andere getauscht - ausschlaggebend ist nicht die evt. Kapazitätsabweichung oder -toleranz, diese könnte maximal eine Veränderung der fu bewirken, sondern der immanente Serienwiderstand, dieser bewirkt eine Änderung der Reaktanz im Regelkreis - dann pumpt und atmet das System ab einem gewissen Grad der Serienwiderstands-Abweichung, genauso wie bei vielen anderen Fehlern in Bezug auf die exakte Spiegelbildlichkeit des Gesamtprozesses.

      Mit Rauschfahnen, Atmen der Regelung und Pumperscheinungen habe ich niemals Probleme gehabt. Auch nicht bei der Erstrevision der Prozessoren.
      Man sollte eines dabei nicht vergessen:
      Es gibt bei allen Breitbandkompandern (Dolby C/S, High-Com, ADRESS, usw.) und bei allen One-Pass-Linearfiltern (DNL, DNR, DLPF, Phase-Linear usw.) das Phänomen das manche Leute sich mit dem subjektiven empfundenen Klangbild nicht anfreunden können und andere nichts dergleichen hören. Bei Sliding-Band-Kompandern gestaltet es sich nochmal anders, viele die bei Dolby-C oder noch eklatanter bei Dolby-S den Klang als unangenehm empfinden können mit Dolby-B gut leben.

      Versuche den Umbau, aber wenn du zu den Kompander-Sensiblen gehörst, wird er meiner Vermutung nach nicht viel weiterhelfen, du wirst auch die damit veränderten Werte der Zeitkonstanten-Umschaltung vermutlich als mehr oder weniger genauso störend empfinden wie in der Erstrevisions-Stufe.

      Ob der Kompander korrekt und das System exakt spiegelbildlich arbeitet zeigen nur die Speicheroszillogramme oder ohne viel Meßballast der Triangel-Test. Das Ohr ist da zu subjektiv und im System berücksichtigte hörphysiologische Verdeckungseffekte funktionieren leider nicht bei jedem gleich.

      In der Praxis ist es sehr wichtig das Subfrequenzen und Pilottöne mit absoluter Sicherheit vor dem System steilflankig und mit hohem Abstand zum Nutzsignal ausgefiltert werden. Tschebyscheff bei 30...40Hz ist da kein Luxus und LC-Resonanzkreise bei 18kHz sind auch ein Muß. Selbst die kassettentypischen magnetischen Randeinstrahlungen, besonders auf der Außenspur, werfen Breitband-Kmpander aus dem Tritt, genau wie Gegenspur-Signale beim 6.25mm Tonband, obwohl der Effekt in gewissen Grenzen im System mit einkalkuliert ist (bei High-Com reagiert die Zeitkonstanten-Umschaltung darauf) gelten hier physikalische Grenzen der Machbarkeit. Es ist nicht zu 100% möglich Nutz- und Störsignal zu unterscheiden, dazu würde es einer Intelligenz bedürfen die ein technisches System nicht besitzt.

      Die Zahnräder kann man aus dem Modellbau ersetzen, man muß sich nur um pasende bemühen. Dazu muß das Modul bemessen werden. Ich meine das es solche genormten Modul-Räder sogar beim blauen Klaus gibt. POM hat sich bewährt, ist aber geräuschvoller als diese Spezialmischung und die Zähne sind auch nicht vorne zugekrümmt, reiben also mehr am Reibungspartner - erhöhter Verschleiß. Evt. hält auch Hewicker (bekannt durch Antriebspesen) welche parat, darüber bin ich aber nicht informiert, nur das er wohl Zahnräder für Grundig anbietet.

      Meistens haben diese laufruhigen Zahnräder ihren Zahnausfall bei mieserabler Lagerung unter Feuchte, Schmiermittel-Einwirkung und chemischen Kontaminationen. Gut gelagerte und unkontaminierte Sammlerstücke bei mir in der Sammlung sind in dem Punkt auch nach 35 Jahren noch tiptop.

      Sobald mein Bilderdienst wieder läuft, kann ich mal ein Grundig-Zahnrad-Laufwerk zeigen als Anschauungsobjekt für das Gesagte und ein Gegenstück das offensichtlich im nassen Schmodder gelegen hat, mit Fett und Öl beschmiert und restlos vollgeperzt wurde mit Zigarettenkondensat und -Teer.

      So muß das aussehen:

      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo Jogi,

      Dein Satz oben

      "Es ist nicht zu 100% möglich Nutz- und Störsignal zu unterscheiden, dazu würde es einer Intelligenz bedürfen die ein technisches System nicht besitzt."

      trifft das Problem wohl genau im Kern.
      Jede Lösung zur Rauschunterdrückung bleibt also ein Kompromiss bzw. stellt nur eine Lösung in dem Sinne dar, dass es Nebenwirkungen gibt.

      Der Grund, warum ich die Modifizierung testen will, findet sich im Funkschau Text. Dort werden schnell ansteigende bzw. abfallende Signale angesprochen, die besonders störend für die High Com Schaltung sind. Speziell dagegen soll die Zusatzschaltung helfen.

      Nun habe ich genau bei derartigen Audiosignalen die genannten Probleme. Bestes Beispiel ist ein harter Schlag auf der Snare Drum oder ein extrem funky gespielter (hart gezupfter) E-Bass.
      Bei einem Streichquartett oder Gesang hingegen arbeitet das High Com System bei mir ausgesprochen sauber.
      Achim
      Das Projekt TC 750 wird nun wieder zurückgestellt und ich muss mich dem unangenehmen Teil der Arbeit am STC1 widmen: Der Reparatur des Laufwerks.

      Das Laufwerk wurde inzwischen ausgebaut, was unter anderem bedeutet, den gesamten schön verbündelten Kabelbaum im Gerät wieder auzudröseln, um alle Leitungen, die zum Laufwerk gehen, frei zu bekommen.

      Hier zunächst eine Übersicht:







      Capstan- und Zählwerksriemen sind ausgeleiert, das Laufwerk ist verschmutzt, die GA-Rolle verformt und verhärtet - all das wusste ich schon. Die genauere Inspektion ergab, dass alle Federn, insbesondere für den GA-Rollenandruck, in einwandfreiem Zustand sind und dass keine Reparaturversuche - speziell: Einstellversuche an den Köpfen und der Kopfträgerplatte - unternommen wurden. Das ist ausgesprochen beruhigend.

      Zudem ist leider auch bei diesem Gerät zu beobachten, dass die beiden Kunststoff-Zahnräder für den Wickeltellerantrieb verfärbt und bereits schwergängig sind, obwohl hier garantiert kein Rauch, keine Feuchtigkeit und keine fremden Schmiermittel eingewirkt haben.
      Im Neuzustand waren die Zahnräder nicht braun wie heute, sondern farblos transparent. Das ist schon ein Indiz für chemische Veränderungen.



      Hier scheint es sich um einen Kunststoff zu handeln, der seine Zeitbombe in sich trägt und einfach unabhängig von den Umwelt- und Betriebsbedingungen altert.

      Und hier erkennt man die von hinten angebaute, auf einem trapezförmigen Flansch sitzende Wickeltellerantriebseinheit bestehend aus Motor und der drehbaren Zunge mit den drei Zahnrädern:




      Aber warum keine Wiedergabe und kein Bandtransport?
      Der große Hubmagnet auf der Rückseite bewegt über Hebel und Gelenke die gesamte Tonkopfträgerplatte nach oben, bis die Tonköpfe in Position sind und die GA-Rolle mit ihrer Feder definiert an die Tonwelle drückt. Das passiert hier nicht, da die Lagerung der Tonkopfträgerplatte (sie besteht aus Stahlkugeln, die in Rillen laufen), die Hebel und Gelenke, ja alle beweglichen Teile von verharztem Schmiermittel blockiert werden.

      Hier sieht man die Trägerplatte, die sich nur mit Gewalt auf- und abwärts bewegen lässt:



      Am Drehgelenk eines Umlenkhebels auf der Rückseite erkennt man das Schmiermittel:



      Es sieht leider so aus, als ob mehr oder weniger das gesamte Laufwerk zerlegt, gereinigt und neu geschmiert werden muss, bevor Riemen und GA-Rolle ersetzt werden können.

      Dazu gleich die Frage an die Tonbandspezialisten: Welches hoch qualitative und heute noch neu beschaffbare Schmiermittel verwendet Ihr für derartige Lagerungen?
      Achim
      Ohje, Achim.
      Ich wünsche viel Vergnügen.

      In den Achzigern habe ich das Laufwerk des CC20/STC1 zerlegt, entschichtet und wieder neu gefettet. Das zweifelhafte "Vergnügen" verdankte ich einem Schussel der klebrige Fanta hinein gegossen hatte. Kerle die Fanta trinken verachte ich bis heute!

      Ich hatte damals ein Schmiermittelset von Grundig verwendet, das es fertig zusammengestellt zu beziehen gab.
      Darin unter anderem (hier nicht alles benötigt aber der Vollständigkeit halber erwähnt):
      Voltol-Öl - Sinter-Gleitlager, Kugellager
      Depotfett F1 - Fettdepotschmierung
      Gargoile Fett Sovarex Nr.1 - gleitende Teile hoher Tropfpunkt
      Shell Vaseline Typ 8401 - Schieber, Führungen, Gleiter, offene Kontakte
      Paraffin-Öl - Feinschmierstellen, Zählwerklager

      Allgemein für Kassettenrekorder nimmt man heute wohl:
      Molykote D8077 - langsam gleitende Teile
      WIK 700 - dickflüssig - Lagerstellen, Getriebe, Andruckrollen-Lager
      WIK 500 - dünnflüssig - Sinter-Tonwellen-Lager

      Viel Spaß, Achim. Sisyphus läßt grüssen.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Achim, das könnte dann dem Voltol-Öl entsprechen, WIK500 ist dünnflüssig.
      Für Getriebe usw. ok, für die fieseligen Stellen an Andruckrolle, Zählwerk usw. wohl schon zu zäh.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Alle Anbauten auf der Vorderseite des Laufwerks sind nun entfernt. Die Grundplatte und die Kleinteile, wie auch die Kopfträgerplatte sind gereinigt und von Schmutz und alten Schmierstoffen befreit.



      Nach dem Wiedereinbau der Kopfträgerplatte und einer neuen GA-Rolle ist die Vorderseite (bis auf den Cassettenschacht) wieder fertig montiert, gereinigt und geschmiert. Zur Schmierung der 6 Kugeln für die Lagerung der Tonkopfträgerplatte habe ich nun ein Rollen- und Wälzlagerfett verwendet, für die übrigen Achsen, Hebel und Federn das oben gezeigte Grundig Schmiermittel. Das Sinterbronzelager der Tonwelle ist normalerweise selbstschmierend.





      Der Zählwerkriemen hat nur noch wenig Spannung, aber da wird auch fast keine Kraft übertragen. Der Transport des Zählwerks funktioniert nach einer Reinigung des Riemens tadellos, man kann ihn eigentlich lassen.

      Morgen kommt dann die böse Rückseite des Laufwerks...
      Achim
      ...und auf der Rückseite liegen die eigentlichen Probleme.

      Nach der Demontage der Cassettenschachtbremse, der Capstanmotoreinheit, der Schwungmasse mit Tonwelle, der beiden Hubmagneten für Tonkopfschlitten und Bandtellerbremsen und der Wickeltellerantriebseinheit wollte ich noch schnell die Hebelmechanik, die den Hub des Magneten auf den Tonkopfschlitten überträgt, ausbauen.
      Aber der saß nach Entfernung der 3 Sprengringe bombenfest. Das Gelenk drehte sich beim Schalten nicht auf der Welle (grün), sondern schwergängig im Einpressbereich der Messingführung in das Hebelblech (rot)!



      Gewaltsames Lockern mit Isopropanol und Zange brachte die Ursache ans Licht:



      Das ist ja wohl allerhand. Kein Wunder, dass der Tonkopfschlitten nicht mehr Schlitten fuhr.

      Somit war nun die Rückseite des Laufwerks von allen Einbauten befreit und konnte gereinigt werden.



      Daraufhin ging es an den Zusammenbau.

      Bei der Revision der Bandtellerantriebseinheit zeigte sich, dass die Kunststoffzahnräder zwar verfärbt, aber nicht aufgequollen und auch nicht weich geworden waren. Sie haben sogar etwas Spiel auf der Achse.



      Also konnte die Baugruppe wieder ins Laufwerk eingebaut werden.



      Auch die gereinigte und frisch geschmierte Hebelmechanik sitzt wieder an ihrem Platz.




      Beim Einbau der beiden Hubmagneten zeigte sich der typische Fehler dieser bei TFK häufig eingesetzten Modelle: Die Auflösung des Gummiplättchens, das am Ende des Kernes montiert ist.
      Dieses Plättchen dämpft beim Anzug den Stoß und damit das Geräusch und es sorgt dafür, dass der Abfall des Kerns schnell erfolgen kann, da ohne das Plättchen und den Spalt, den es zwischen Kern und Spulenjoch gewährleistet, der Kern zu lange magnetisiert bleibt und am Joch hängenbleibt.

      Diese Gummiplättchen lösen sich gerne auf und zerbröseln:



      Dann fällt der Magnet zu langsam ab, macht Lärm beim Anzug und irgendwann blockieren die Krümel den Spulenspalt und damit die ganze Funktion.
      Also Krümel und Reste aus der Spule entfernt und als Ersatz ein maßgeschneidertes Lederplättchen eingeklebt. Dann konnten beide Hubmagneten wieder eingebaut werden.

      Achim