Hallo allerseits,
weil das hier nun schon ein Thread für Informationstechnik geworden ist, habe ich aktuell noch ein Beispiel.
Ein altes PC-Mainboard, das seit 1998 bis auf den üblichen Ersatz der Low-ESR Elkos in den Step Down Reglern störungsfrei lief, zeigte seit einigen Monaten einen seltsamen Fehler. Nach dem Einschalten waren alle BIOS Einstellungen vergessen, die Zeit war ebenfalls auf den Default Wert gesetzt. Die Überprüfung der CMOS Batterie zeigte eine Spannung von nur noch ca. 1V statt 3V.
Das ist nichts Ungewöhnliches, man ersetzt die Lithiumzelle und gut ist es.
Hier aber trat derselbe Fehler nach ca. 1 Woche wieder auf. Insgesamt habe ich die Zelle dann 3 x ersetzt (man kann ja mal eine überlagerte oder defekte Zelle erwischen) - immer dasselbe.
Also musste ein Fehler auf dem Mainboard vorliegen. Eine Zelle mit Restspannung 2,5V fiel, sobald eingesetzt, auf unter 1V. Die Entfernung des BIOS Bausteins, der von der Spannung im ausgeschalteten Zustand zwecks Speicherhaltung versorgt wird, machte keinen Unterschied. Dann habe ich die Verbindung zur Southbridge, in der die Uhr läuft, die auch bei abgeschaltetem PC von der Zelle versorgt wird, unterbrochen - kein Unterschied.
Verschmutzungen oder Feuchtigkeit waren nicht vorhanden.
So blieb nur die Schaltung übrig, mit der die Zelle in die normale Boardversorgung eingekoppelt wird: Ein paar Dioden, ein paar Widerstände und Kondensatoren. Die Dioden waren es nicht, wäre auch zu einfach gewesen.
Schließlich zeigte sich, dass ein SMD Keramikkondensator einen ohmschen Widerstand von etwa 3 Kiloohm aufwies. Er geht vom 3V Anschluss des Jumpers, der zum Reset der BIOS Einstellungen dient, nach Masse. War der Jumper in Betriebsposition gesteckt, entlud der Chipkondensator die Zelle über den 1K Widerstand, der mit der Zelle in Serie liegt.
Hier ist er markiert:
Ich ersetzte ihn zunächst nicht, da er nicht wichtig ist. Seine Funktion ist wahrscheinlich, beim Batteriewechsel die Spannung kurz zu puffern, damit die Einstellungen erhalten werden. Die Kapazität kann ich leider infolge Feinschluss auch nicht messen.
Nun ist alles wieder eingelötet, eine neue Zelle bestückt und ich werde die Entwicklung beobachten.
Da die Verbraucher hochohmig sind und nur ein winziger Strom fließt, muss so ein Pufferkondensator keine hohe Kapazität haben um die Spannung ein paar Sekunden zu puffern. Ich schätze etwa 0µ1 - 0µ47.
Hier haben wir wieder einmal ein Beispiel für einen Keramikkondensator mit Feinschluss, obwohl das Bauteil nur mit 3V Gleichspannung belastet ist.
Das Mainboard ist nun fertig und kann wieder eingebaut werden.
weil das hier nun schon ein Thread für Informationstechnik geworden ist, habe ich aktuell noch ein Beispiel.
Ein altes PC-Mainboard, das seit 1998 bis auf den üblichen Ersatz der Low-ESR Elkos in den Step Down Reglern störungsfrei lief, zeigte seit einigen Monaten einen seltsamen Fehler. Nach dem Einschalten waren alle BIOS Einstellungen vergessen, die Zeit war ebenfalls auf den Default Wert gesetzt. Die Überprüfung der CMOS Batterie zeigte eine Spannung von nur noch ca. 1V statt 3V.
Das ist nichts Ungewöhnliches, man ersetzt die Lithiumzelle und gut ist es.
Hier aber trat derselbe Fehler nach ca. 1 Woche wieder auf. Insgesamt habe ich die Zelle dann 3 x ersetzt (man kann ja mal eine überlagerte oder defekte Zelle erwischen) - immer dasselbe.
Also musste ein Fehler auf dem Mainboard vorliegen. Eine Zelle mit Restspannung 2,5V fiel, sobald eingesetzt, auf unter 1V. Die Entfernung des BIOS Bausteins, der von der Spannung im ausgeschalteten Zustand zwecks Speicherhaltung versorgt wird, machte keinen Unterschied. Dann habe ich die Verbindung zur Southbridge, in der die Uhr läuft, die auch bei abgeschaltetem PC von der Zelle versorgt wird, unterbrochen - kein Unterschied.
Verschmutzungen oder Feuchtigkeit waren nicht vorhanden.
So blieb nur die Schaltung übrig, mit der die Zelle in die normale Boardversorgung eingekoppelt wird: Ein paar Dioden, ein paar Widerstände und Kondensatoren. Die Dioden waren es nicht, wäre auch zu einfach gewesen.
Schließlich zeigte sich, dass ein SMD Keramikkondensator einen ohmschen Widerstand von etwa 3 Kiloohm aufwies. Er geht vom 3V Anschluss des Jumpers, der zum Reset der BIOS Einstellungen dient, nach Masse. War der Jumper in Betriebsposition gesteckt, entlud der Chipkondensator die Zelle über den 1K Widerstand, der mit der Zelle in Serie liegt.
Hier ist er markiert:
Ich ersetzte ihn zunächst nicht, da er nicht wichtig ist. Seine Funktion ist wahrscheinlich, beim Batteriewechsel die Spannung kurz zu puffern, damit die Einstellungen erhalten werden. Die Kapazität kann ich leider infolge Feinschluss auch nicht messen.
Nun ist alles wieder eingelötet, eine neue Zelle bestückt und ich werde die Entwicklung beobachten.
Da die Verbraucher hochohmig sind und nur ein winziger Strom fließt, muss so ein Pufferkondensator keine hohe Kapazität haben um die Spannung ein paar Sekunden zu puffern. Ich schätze etwa 0µ1 - 0µ47.
Hier haben wir wieder einmal ein Beispiel für einen Keramikkondensator mit Feinschluss, obwohl das Bauteil nur mit 3V Gleichspannung belastet ist.
Das Mainboard ist nun fertig und kann wieder eingebaut werden.
Achim