Saba 1300 restaurieren oder optimieren?

      Hallo,
      soeben habe ich ein Paar voll funktionstüchtiger Boxen Professional 1300 erstanden. Die Gehäuse sind aber nicht schön, das Kunststoffurnier lässt sich in Bahnen abziehen. Die Technik wirkt auf mich als alten Lautsprecherselbstbauer pragmatisch, aber solide. Der Klang ist in meinen Ohren warm und ruhig, aber mit etwas zu starkem Oberbass aufkosten des wirklichen Tiefbass. Meine Frage: Was würdet Ihr tun: Nur die Gehäuse wieder hübsch machen oder die Frequenzweichenbauteile gegen hochwertigere austauschen oder gar neue Gehäuse bauen (Ich vermute, dass der Bass in ca. 90 l statt 50 l besser wäre, habe aber noch nicht gemessen). Mein Ziel ist, die Lautsprecher mittelfristig wieder zu verkaufen.

      Gruß

      P.
      Hi P.,

      frag' mal z.B. bei Tommy oder einem der anderen Experten hier, was die so raten.

      Wenn Du aber mittelfristig wieder verkaufen willst, klingt das fuer mich ein wenig
      verkehrt ... so eine Restauration ist eine Menge Arbeit, die lohnt eigentlich nur,
      wenn man die Boxen fuer sich selber behalten will oder im Freundeskreis an einen
      Liebhaber weitergeben moechte.

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo P.,

      über eine Verpflanzung in ein größeres Gehäuse würde ich nicht nachdenken, das ist m.E. den Aufwand nicht wert. Da kommst Du ganz schnell vom Aufwand in Richtung Neudesign, und da würde ich gleich an neue Chassis denken.
      Sicherlich kann man einem aufgeblähten Oberbass mit etwas mehr Volumen beikommen, eventuell kann man das auch mit einer Serien-Kapazität auch erreichen, wurde in einigen Konstruktionen in K+T oder HH auch gemacht. Das Problem ist, daß man die TSP des Chassis nicht kennt. Das ergibt meist nur ein Stochern im Dunkeln. Der Tieftöner ist ein gut gefertigtes Stück Lautsprecher, wobei ich nicht unbedingt von High End sprechen möchte, ein ehrliches sehr gutes HiFi Chassis. Von der Abstimmung in das für einen Zwölfzöller recht kleine Gehäuse her ist er aber sicherlich nur in geschlossenen Gehäusen und nicht in anderen Gehäuse gut aufgehoben.
      Die Frage, was tun??? Wenn Du sie weiter verkaufen willst, und kaum damit hörst, denke über eine optische Aufarbeitung nach, aber probier auf jeden Fall Heinos Tipp aus. Ein Ersatz der Elkos (besonders im Signalweg) durch Folie hat enormen Effekt. Eventuell kennst Du die Boxen dann nicht mehr wieder, da sie sicherlich deutlich spritziger aufspielen. Und vielleicht willst Du dann doch nicht mehr verkaufen???
      Gruß, Gunnar
      Das dichte Stopfen einer Box hat die gleiche Wirkung wie eine gravierende Verkleinerung. Die LOCKERE Füllung soll ausschließlich dem Entstehen von stehenden Wellen im Mittel-Grundtonbereich dienen und nicht einer besseren Baßwiedergabe. Strammes Stopfen bremst den Baß aus und fördert den Bereich um etwa 200Hz.
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo Frank,

      nein, spielt keine Rolle. Wichtig ist, nicht unter die originale Spannungsfestigkeit zu gehen, da hat sich der Entwickler schon was bei gedacht. Ab den 63 Volt bist Du auf der absolut sicheren Seite. Wahnsinnig viel höhere Spannungsfestigkeit bringt nicht mehr, schadet aber auch überhaupt nicht.
      Der Elko Glatt ist einfach durch einen Folienkondensator ersetzbar.
      Gruß, Gunnar
      Klar kannst Du den einbauen. Technisch in jedem Fall die bessere Lösung.

      Ob Du es hörst? Gute Frage... bei über 98% der Hörer wage, ich das zu bezweifeln. Der 47µF liegt im Tiefton-Zweig parallel zum Tieftöner. Damit ist er nicht direkt im Signalweg.
      Wenn der alte Elko nicht defekt ist, wirst Du wahrscheinlich keinen Unterschied hören können, geschweige denn messen können. Anders sieht es mir Kondensatoren aus, die direkt in Serie zu einem Lautsprecher (v.a. dem Mitteltöner, hier der 33µF) aus. Hier kann man den Austausch eines alten, meist schon geschädigten Elkos gegen einen Folienkondensator schon heraushören.
      Aber auch hier gilt wiederum, wenn man keine Fledermausohren hat, wird es verdammt schwer bis unmöglich, z.B. einen Wima MKT gegen einen Mundorf oder Jensen herauszuhören. Unbestritten ist, daß die MCaps sehr gut gefertigte Kondensatoren sind. Ich nehme die auch gern für Frequenzweichen.
      Gruß, Gunnar
      Stör Dich doch nicht an der Bezeichnung Rauh (oder "Glatt") und bipolar. Das sind einfach Bezeichnungen, die nur auf einen Elko zutreffen und seine Bauart bezeichnen. Das Rauh bedeutet, daß die Aluoberfläche bei einem Elko quasi aufgerauht ist, um die Oberfläche zu vergrößern.
      Schau Dir mal zur ersten Übersicht hier den Artikel aus Wiki zum Thema Elekrolytkondensator an:

      http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrolytkondensator

      Ein Folienkondensator (wie die MCaps von Mundorf oder Wima MKT) ist ja prinzipiell anders aufgebaut, da gibt es einfach kein "rauh", und bipolar, also in beide Richtungen gleich zu betreiben sind sie sowieso. Damit eignen sich Folienkondensatoren natürlich besser für Wechselstrom.

      Und was ist ein Tonfrequenzsignal???

      Auch noch zum Untermauern der Grundkenntnisse:

      http://de.wikipedia.org/wiki/Kunststoff-Folienkondensator
      Gruß, Gunnar
      Hallo Frank,

      wenn Du die bisherigen Beiträge gelesen hättest, sollte inzwischen klar sein, daß eine höhere Voltzahl hier unbedeutend ist!

      Dann zu den "eckigen" Elkos... ich tippe da eher auf Folienkondensatoren, eckige Bauformen bei Elkos sind sehr selten. Und jetzt mach doch mal ein Bild von der Weiche, ich kann mir unter der Vielzahl der Angaben nichts mehr vorstellen.
      Steht auf dem gelben Kondensator jetzt 3,3µF drauf? Oder nur 10/100???
      Dann könnte es auch ein 10µF mit 100 Volt Spannungsfestigkeit sein.

      Im Blindflug kommen wir jetzt nicht mehr weiter.
      Gruß, Gunnar
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