TG 544 Rutschkupplung rechter Spulenteller

      Ich alter Dickschädel gebe selten auf, auch wenn es so aussieht... optimistisch bin ich allerdings nicht gestimmt. Die Probleme mit der Andruckrolle hatte ich zwischenzeitlich verdrängt und heute für 10 Euro Riemen und O-Ring (9 mm Innendurchmesser, 2 mm stark) gekauft und frohen Muts eingebaut. Bei der Gelegenheit gleich noch die rechte Grundbremse minimal nachjustiert, die wollte partout nicht mehr lösen (SM habe ich inzwischen). Beim ersten Test zog das Band natürlich gleich wieder schief.

      Daraufhin habe ich die Andruckrolle ausgebaut und sehr viel gründlicher als bislang gereinigt, diesmal mit Walzenreiniger. Da kam noch einiges runter, jetzt hat die Rolle wieder eine einheitlich matte Oberfläche. Vorher hatte sie - im eingebauten Zustand nicht sichtbar - noch diverse glänzende Stellen. Aktuell läuft das Gerät ohne Band zum Durchwalken. Immerhin fühlt sich die Rolle weich und griffig an.

      Das Kanalproblem liegt aber nicht unbedingt im Spurwahlschalter fürchte ich. Tatsächlich scheint der rechte Kanal schlicht komplett tot zu sein, unabhängig von der Stellung des Schalters. Ziehe ich den Lautstärkeregler ohne Signal bis zum Anschlag auf, habe ich links ein leichtes 100-Hz-Brummen, rechts absolute Stille. Auch das leichte Rascheln das Lautstärkereglers wird nur links wiedergegeben. Was ich noch teste wenn die Andruckrolle wieder funktionieren sollte: externe Lautsprecher und Anschluss per DIN an einen externen Verstärker.

      Nachtrag: eine sehr gründliche Rollenreinigung war wohl nicht genug, werde bei Gelegenheit noch Auskochen usw. testen - auch über Nacht in warmes Glycerin einlegen soll bei Härtefällen helfen. Was mich irritiert: die Rolle ist nicht zylindrisch, sondern hat eine sicht- und spürbare Kante, ist also bei liegendem Gerät unten dicker als oben. Die Kante ist nicht dort, wo man die Bandkante erwarten würde, sondern weiter oben. Ich wüsste aber beim besten Willen nicht, wie die über die Standzeit des Geräts entstanden sein sollte, vorher lief ja alles.

      Nachtrag 2: Motor und Zwischenrad sind sehr leise (für SABA-Verhältnisse), aber die Hebelage rund um das linke Umspul-Zwischenrad rappelt schauderhaft! Halte ich für einen altersbedingt verschärften Konstruktionsfehler, ein riemengetriebenes Zwischenrad auf so einer wackeligen Hebelage kann fast nur Lärm machen, da ist einfach in den x Gelenken zu viel Spiel.

      Immerhin spult das gute Stück nach ordentlicher Behandlung der Zwischenräder mit Walzenreiniger wieder wie die Hölle! Dachte schon gleich fliegt beim Rücklauf die Abwickelspule davon :D

      Nachtrag 3:
      Auffällig ist, dass die Rolle ohne Band stark nach oben wandert (wieder bei liegendem Gerät), irgendetwas läuft hier also im wahrsten Sinne des Wortes schief. Dieses Verhalten passt auch zu einer nicht zylindrischen Rolle, oder sehe ich das falsch?

      Das Tonproblem habe ich mittlerweile sehr eng eingegrenzt und zwar auf den Bereich der Steckverbindung, wo die Lautsprecher mit dem Chassis verbunden sind. Externe Lautsprecher geben beide Kanäle wieder, ebenso kann ich an den Kontakten der Kupplung den Widerstand der Lautsprecher-Schwingspule messen. Das Problem liegt also entweder zwischen LS-Buchse und Stecker oder an der Steckverbindung selbst. Die Kontakte (versilbert) des Steckers habe ich gründlich gereinigt, in die Buchsen der Kupplung komme ich ohne kreatives Werkzeug nicht rein.

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „Ragnar_AT“ ()

      Hallo,
      eine nicht mehr zylindrische Zylinderrolle ist unbrauchbar, egal wie es dazu kam. Vergleichbares gilt für ballige Rollen.
      Solche Kanten und Stufen in Andruckrollen kenne ich nur von total verstellten Laufwerken bei denen zusätzlich die Andruckrolle so ausgehärtet ist, das sie Verformungen dauerhaft behält.

      Zwischenrad-Aufhängungen von Wickeltrieben wandern oft zwischen zwei Extremen. Zu fest und dadurch langsamer Gang oder zu locker und dadurch Schlackern und Geräusche. Damit wird man zu einem gewissen Anteil leben müssen. Als Besitzer mehrerer solcher Konstrujtionen über viele Jahrzehnte kann ich sagen, daß man mit mechanischer Feinarbeit und unter Berücksichtigung der richtigen Federkräfte und Drehmomente eigentlich immer einen befriedigenden Zustand eingestellt bekommt. Das ist eher etwas für Feinmechanikerhände, über die ich selber nicht mehr verfüge, aber genügend Leute kenne die noch feingliedrig genug sind.

      Alte und wenig benutzte Steckbuchsen neigen immer zum Anlaufen, da versilbert, und damit zu Kontaktproblemen. Sind sie durchgängig über das Geräteleben in wechselnder Benutzung dann tritt das Problem nicht auf. Wenn ich sowas wieder gängig machen möchte habe ich dafür extra einen "Schmudelstecker" der rauh gefeilt ist und den ich mehrfach ein-/ausstecke an der betroffenen Buchse. Das reicht meistens aus. Wenn nicht dann besprühe ich ihn vor dem Rein-raus mit Ballistol, dem hat bisher noch keine Oxydation wiederstanden. Schalterbuchsen nehmen das auch dankbar an, ich erinnere mich nur an einen Fall indem das nicht klappte. Da mußte eine LS-Schalter-Buchse vorsichtig demontiert werden, die Kontaktlasche und die Kontaktklinke des Schalters von Hand entschichtet und neu gefettet werden und dann klappte es wieder wie einst im Mai. Das ist wieder nur was für Feingliedrige, weil die umgebogenen Lötösen oder Lötpins gerne schon bei geringster Überlastung abreißen. Allerdings bekommt man sowas ja auch noch zu nachzukaufen, meine ich.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Vielen Dank für die Rückmeldung!

      Ich muss ehrlich sagen mir fehlt jedes Verständnis für das Andruckrollen-Problem! Alle Schrauben im Tonkopfbereich sind noch original verlackt und das Gerät war während es in meinem Besitz war nie schweren Belastungen ausgesetzt (sonst könnte sich ja theoretisch z.B. bei einem schweren Sturz die Tonwelle verbogen haben, aber da würde ich erheblich mehr Schäden erwarten). Man sieht übrigens regelrecht, wie sich die Rolle beim Andrücken auf dem letzten Millimeter um die Bandlaufachse dreht! Da wundert es mich gar nicht, dass das Band nicht laufen will wie es soll! Aber wie um alles in der Welt kann das passiert sein? Das Gerät lief ja sogar noch zu Beginn meiner Reparaturversuche (hier im Forum dokumentiert)!

      Anbei habe ich Fotos von Bandführung und Andruckrolle, die glänzende Linie markiert die Stufe in der Rolle, diese Stelle wird beim Lauf immer wieder glänzend.

      Die Kontakt-Oxydation wundert mich kaum, diese Steckverbindung ist ja intern im Gerät und wurde möglicherweise vor gestern niemals gelöst, sie wird nur zum Chassis-Ausbau benötigt. Eventuell probiere ich eine Reinigung mit einem Stück Holz, dessen Durchmesser in etwa den Steckerstiften entspricht, ansonsten einfach mehrfaches Stecken und Ziehen unter Beigabe von Kontaktreiniger. Im schlimmsten Fall müsste man sehen ob man die Buchse zerlegen kann und die Kontaktfedern einzeln reinigen. Die Kontakte des Steckers (ungewöhnlicherweise ist der Stecker fest im Gerät verbaut und die Buchse sitzt an den Kabeln zu den Lautsprechern) kann ich auch noch mit einem Glasfaserradierer säubern, optisch hat allerdings ein Wattestäbchen mit Tuner 600 getränkt sehr viel bewirkt (sogar bei den beiden nicht belegten und völlig schwarz angelaufenen Stiften, der Stecker hat 6 Stifte, von denen naturgemäß nur 4 in Verwendung stehen).

      Besonders feinmechanisch begabt und mit ruhigen Händen gesegnet bin ich leider auch nicht. Die Vibrationen scheinen mir vor allem von dem langen Hebel, der nach vorne zum Tastensatz führt, zu kommen. Wenn ich dort leicht mit dem isolierten Schraubendrehergriff draufdrücke, ist sofort Ruhe. Dieser Hebel ist mit einer Art Plastikzapfen mit dem L-förmigen Hebel auf dem das linke Zwischenrad sitzt verbunden, und in diesem Gelenk ist möglicherweise das problematische Spiel. Eventuell verbessert schon Fetten die Lage wenn das Fett Dämpfer spielt.

      Gibt es überhaupt eine Bezugsquelle für neue Andruckrollen? Gersbach klebt für 17,80 neuen Gummi auf, aber da habe ich schon von schlechten Erfahrungen mit der Haltbarkeit gelesen. Ansonsten habe ich nichts gefunden. Sollte hier nichts aufzutreiben sein, würde ich das Gerät hier im Forum gegen Riemenkosten und Versand abgeben.
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      Das alles kommt mir mehr als spanisch vor.

      Die Andruckrolle steht unter einem Druck wie die Radreifen eines ICE, so wie die sich um die Capstanwelle zu wickeln versucht.
      Geht die Stattaste nicht dementsprechend schwer in Endlage zu drücken, bis sie endlich rastet?
      Unter diesem Druck jedenfalls könnte man vermuten das sich eine schon nicht mehr ganz frische Rolle selbst in dieser ungewöhnlichen Form daran abarbeitet das sie da wo der Druck am höchsten scheint förmlich abschmirgelt.

      Ein Hinweis wie man das Grundproblem finden könnte, scheint mir das vibrierende Schaltgestänge. Es könnte ja sein das dort etwas ausgehängt oder verklemmt ist, sich etwas andruckerhöhend am Andruckhebel betätigt usw.
      Da würde ich mal nachsehen, wenn die Andruckhebel-Justage selbst noch so jungfräulich aussieht und verlackt ist. Mit dem Schaltgestänge habe ich da auch schon Sachen erlebt, die Hebel sind teils lang und unschwer zu verbiegen.

      Obwohl ich schon Unmengen an Tonbandgeräten durchgenommen habe, brauchte ich in der Zeit seit ich das nicht mehr hauptberuflich mache, also seit Jahrzehnten, nur einmal eine neue Andruckrolle fremdbeschaffen, und das war eine von Philips die man noch bequem über die zentrale Servicestelle in Hamburg ordern konnte. Ansonsten waren immer ausreichend Schlachtgeräte verfügbar.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.

      Geht die Stattaste nicht dementsprechend schwer in Endlage zu drücken, bis sie endlich rastet?
      Auch nicht schwerer als Vorlauf und Rücklauf und zwar über den gesamten Weg, nicht erst wenn die Andruckrolle schon fast die Endlage erreicht hat. Kurzzeitig hatte ich ein TG 543, das war auch nicht leichtgängiger. Du hast allerdings recht, dass die Rolle auffällig stark angedrückt wird.

      Ein Hinweis wie man das Grundproblem finden könnte, scheint mir das
      vibrierende Schaltgestänge. Es könnte ja sein das dort etwas ausgehängt
      oder verklemmt ist, sich etwas andruckerhöhend am Andruckhebel betätigt
      usw.
      Die rappelnde Hebelage ist eigentlich nur mit den Schnelllauftasten verbunden, da sehe ich keine Verbindung zu Problemen beim Abspielen. Spanisch kommt mir in dem Gerät aber einiges vor... z.B. warum die rechte Grundbremse nie lösen wollte (kann man durch Verbiegen eines Lappens justieren, im SM hat dieser Lappen annähernd einen rechten Winkel, bei meinem Gerät stand er auf deutlich über 90 Grad) oder wie das mit der linken Grundbremse ist - laut SM sollte die im Abspielbetrieb lösen, ich sehe aber keinerlei passendes Gestänge im Tastenaggregat, da gibt es nur den zur Stopptaste führenden Auslöse-Hebel. Ich glaube allmählich ich sollte mir das TG 543 von einem Freund ausborgen und vergleichen was da bei mir nicht stimmt!

      Was mich so wundert: der Fehler trat komplett spontan auf, zu dem Zeitpunkt habe ich immer nur am rechten Bandteller herumgebastelt! Dabei könnte maximal das Gestänge der Grundbremsen verbogen worden sein, aber mehr nicht.
      Ich hatte das Gerät noch einmal auseinander und habe mich sehr gründlich unter Zuhilfenahme des SMs mit der Mechanik beschäftigt. Ich wüsste nicht, was da ausgehängt oder sonstwie falsch sein sollte!

      Da im SM nur die für die Einstellungen relevanten Teile bezeichnet sind, musste ich mir mit Fotos und eigenen Nummern helfen. Drückt man die Starttaste, schiebt das das rechte Ende von Hebel 1 nach unten und das linke obere Ende des selben zieht Hebel 2 nach rechts. Damit dreht sich Steuerkurve (3) und drückt einerseits mit Stift 4 die Andruckrolle an die Capstanwelle und andererseits mittels Blattfeder 5 die Brummklappe und den Andruckfilz in ihre Endlage. Gleichzeitig löst ein langer und recht massiver Hebel die Stopbremsen.

      Die Schrauben 20 und 21 sind wie man sieht gekontert und verlackt, da müsste schon ein sehr professioneller Pfuscher am Werk gewesen sein!

      Was aus dem SM absolut nicht in meinen Kopf will, ist folgendes Zitat: "Schraube (21) wird so justiert, daß zwischen Schraubenkopf und Andruckrollenträger ein Abstandvon etwa 0,2 mm besteht."
      Da ist aber eine Feder auf der Schraube, dank der niemals ein Abstand zwischen Schraubenkopf und Andruckrollenträger entstehen kann, und die ist auch im SM als "Druckfeder" bezeichnet.

      Schon verstanden, die Einstellung muss in Stellung "Start" vorgenommen werden, dann ist die Druckfeder nicht mehr wirksam. Ich muss das nachmessen, aber zweierlei unabhängiges Augenmaß meint das liegt eher bei 0,5 als bei 0,2 mm (Fühlerblattlehren sind vorhanden).

      Das Klappern ist im Bereich der Schnelllaufräder, der vordere Teil von "Hebel II SL. 5870 120 004", der hat mit dem Playbetrieb soweit ich sehe absolut nichts zu tun, sondern bewegt nur die Schnelllaufräder bei Betätigung der jeweiligen Taste. Er ist weiters starr mit dem Hebel für die Grundbremsen gekoppelt, diese können bei Betriebsart Start meines Erachtens nach gar nicht lösen (ich bin mir allerdings auch inzwischen nicht mehr sicher, ob sie das überhaupt müssen). Man sieht den vorderen Teil dieses messingfarbenen Hebels ganz gut auf dem letzten Foto.

      Jedenfalls vermute ich allmählich, dass der Bandandruck immer schon viel zu hoch war, das aber erst mit alternder Rolle langsam aufgefallen ist. Aber wie messe ich den? Er ist mit 900-1100p angegeben.

      Ich bin mit meinem Latein jedenfalls ziemlich am Ende. Maximal könnte ich noch einen Blick in das TG 543 (sollte ja baugleich sein) eines Freundes werfen und vergleichen aber sonst wüsste ich nichts mehr.

      Fast noch vergessener Nachtrag: bei Pause wird die Andruckrolle korrekt abgehoben, das spricht auch gegen eine rein ausgehängte Mechanik, es sei denn die Rolle wäre bei der Ursprungseinstellung extrem weit abgehoben worden, WEIT mehr als die angegebenen 0,5 mm. Sprich: entweder die Grundeinstellung war seltsam oder jemand hat beim Verbasteln auch noch die Pausenfunktion nachgestellt.
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      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Ragnar_AT“ ()

      Hallo Ragnar,

      Ich habe hier eine Rolle aus einer 664, schau Dir mal das Bild an. Die Rolle hat 21,8mm Außendurchmesser und 9,45mm Höhe. Achsurchmesser ist 4mm.
      Derzeit noch auf dem Träger, der so aussieht, als ob er ein "Baukasten-Teil" für jede Bandmaschine ist. Die Rolle ist noch ungereinigt, hatte aber eigentlich gut gelaufen. Ich würde da vielleicht erstmal so experimentieren, ohne vorher zu reinigen. Nur selten reicht der Andruck da nicht aus.
      Wenn Du Interesse hast, meld Dich gern per PN, dann machen wir alles ab.

      Generell zum Andruck der Rolle. Das ist stärker als man erst annimmt. Bei den Saba Maschinen liegt er bei zw. 600 und 900 pond also im Ernstfall ein knappes Kilo! Die Rolle muß sich also eindrücken. Da gibt es leider auch nicht viel zu justieren, die Feder bestimmt den Druck. Die kann ich Dir mitgeben, wenn Du willst. Vielleicht ist es etwas weniger. Messen kannst Du den Andruck nur mit einem Dynamometer oder auch Federwaage, vielen noch aus dem Physikunterricht bekannt.

      Was mir immer noch bei Deinem Problem nicht einleuchten will, ist warum das Band schief zieht. Es wird ja durch die Führungen eigentlich entsprechend geführt. Und wenn die Capstan-Welle und die Welle der Andruckrolle parallel stehen, passiert da auch nichts. Rein physikalisch betrachtet wird das Band kräftig von einem elastischen Zylinderkörper, der auch mit seiner Welle in gewissen Grenzen pendelnd gelagert ist, an die Welle gedrückt. Wenn es keinen unterschiedlichen Grip auf der Capstan-Welle (also der Metallachse) gibt, sehe ich keinen Grund warum das Band dort schief ziehen sollte. Woran siehst Du denn daß das Band Schief läuft? Wellt es sich an der Bandführung hinter der Rolle?

      Und was mir aufgefallen war, bei Deiner Rollenführung ist der linke Lagerpunkt des Trägers mit einer Mutter gekontert und sollte demnach einstellbar sein. Das gibt es bei den 564 / 664 etc, also der Generation danach nicht mehr. Die Rolle Deines Gerätes wird schon kräftig eingedrückt, das ist bei meinen nicht so. Es spricht alo nichts dagegen, die Mutter mal zu lösen, und die Tragachse ein kleines Stück einzudrehen. Dadurch nimmst Du Last von der Rolle.
      Und wenn Du keine Federwaage hast, dann kannst Du Dich behelfen, ganz pragmatisch! Du nimmst einen Beutel und ein Kilo Zucker oder so etwas. Mach ein Band an der Stelle fest, wo der Hebel für die Pause angreift, Maschine Hochkant. An das Band den Beutel, und dann dort Zucker reingießen, bis die Rolle gerade abhebt. Dann den Beutel abmachen und auf einer Küchenwaage wiegen, dann hast Du den Wert in Gramm = Pond (die 2 Prozent Fehler vergessen wir mal hier).
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      Gruß, Gunnar
      Hallo,

      kann es sein, dass der Aufwickelzug des rechten Tellers schlicht und ergreifend einfach viel zu hoch ist und dewegen dss Band nicht gerade durchläuft, sondern eher durchgezogen wird ? Denn über den korrekt eingestellten und demzufolge auch nachgemessenen Aufwickelzug las ich in diesem Thread bislang noch nichts.

      Nicht, dass hier eine Andruckrolle verteufelt wird, die nur durch Verkettung unglücklicher Umstände scheinbar als defekt eingestuft wird.

      Gruß
      Thomas
      Ich habe hier nochmal intensiv nachgelesen, und habe dann auch noch eine Frage zur Rolle.

      Ragnar schreibt, sie wandert ohne Band stark nach oben. Das verwirrt mich etwas, viel kann es ja nicht sein, es sei denn es fehlen die beiden kleinen Distanzscheiben (glaube 6x4x0,4mm) ober- und unterhalb der Rolle. Bei meinen Maschinen sind da überall welche drin, und die Rolle hat ein Höhenspiel von ca. drei bis sechs Zehntel. Und bei meinen Maschinen laufen auch alle Rollen entweder nach oben oder unten an, ohne Band. Das ist überhaupt nicht tragisch.

      Und mit dem Bandzug, das könnte schon theoretisch sein, Thomas, daran hatte ich auch schon gedacht. Aber bei dem doch recht starken Andruck der Rollen in diesen Maschinen an die geriffelte Capstanwelle muß der Zug schon enorm sein, wenn es durchgezogen wird. Da wird aus ein 366m Band schnell mal ein 400er ;) - Thomas, bei den Grundig TB mit den glatten Wellen und dem nicht so großen Anpressdruck der Rolle könnte ich mir das eher vorstellen, die sind schon etwas feiner gebaut als die Saba Maschinen. Gute Idee auf jeden Fall von Dir hier nochmals zu prüfen!

      Allerdings kann dabei schon ein unschönes Wellen im Band entstehen, mehr als 100 pond sind ja auch nicht vorgesehen. Also, Ragnar auch hier ggf. mal nachmessen, ob der Aufwickelzug viel zu hoch ist.
      Gruß, Gunnar
      Zum Begucken hab ich hier nichts, müßte jemand (nach meinem Ableben vermutlich eh) erst in die Katakomben steigen und sich auf die Suche machen.

      Aber ein paar Dinge sind auch ohne Bebilderung klar.
      Eine so stark an die Tonwelle gepreßte Andruckrolle ist nicht regulär, sie könnte bei Verbleiben in der Position evt. sogar die Lager oder die Tonwelle beschädigen.
      Mit 100% Sicherheit ist das bei meiner SABA nicht so. Ist auch garnicht erforderlich weil die Tonwelle nicht so stark wie bei anderen Konstruktionen gehohnt sondern durch Riffelung griffig gemacht ist.
      Das gesamte Andrucksystem der Rolle muß auf der Andruckfeder ruhen, man muß die Rolle gegen die Federkraft abziehen können. Nicht die Tastenmechanik macht den Anpreßdruck, sondern die Andruckfeder. Ist das anders dann ist die Tastensatzmechanik irgendwo unter der Kopfträgerplatte verbogen, verstellt, verklemmt oder durch Fremdgegenstände, falsch montierte Schieber usw. vorstellbaren Dingen blockiert. Das lag auch dem Gedanken mit dem Gestänge zugrunde. Ist bspw. die Verriegelung des Tastensatzes (mechanisches Steuerprogramm) gegen die Stoptaste zu weit auf Anschlag, dann übertragen Tasten und Gestänge zu viel Druck in die einzelnen Positionen. Sowas passiert gerne bei (Kinderstuben-)Kassettenrekordern die täglich dreimal vom Tisch gepfeffert werden.

      Die Rolle wandert aus, wenn sie zu stark unter Druck gerät, das Verhalten ist völlig normal. Ist dann auch noch Band dazwischen dann wandert auch dieses aus. Dazu reicht alleine der Druck, erstrecht reicht eine so unförmig gewordene Rolle wie die von den Bildern. Die Bandführungen werden dabei einfach überrannt, das Band knickt ein, bildet eine Längsfalte und wird vollkommen unbrauchbar. Bevor nicht dieser Punkt befriedigned gelöst ist würde ich also maximal Abfallband da durch laufen lassen, aber nichts was nachher noch brauchbar sein soll.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Puh, das ist viel Input auf einmal, vielen vielen Dank! Ich werde mich mal bemühen, das alles zu beantworten!
      Und wenn die Capstan-Welle und die Welle der Andruckrolle parallel stehen, passiert da auch nichts.
      Genau das ist tun sie eben nicht, die Welle der Andruckrolle verdreht sich beim Anlegen der Rolle. Durch die Konstruktion mit dem Haltebügel und den zwei Justierschrauben ist die Rolle ja um die gedachte Achse in Bandlaufrichtung drehbar. Das ist fast schon eine kardanische Lagerung ;)

      Wie Jogi völlig korrekt feststellt, wird das Band brutal verknüllt und nach unten geschoben, obwohl es an den Bandführungen korrekt läuft. Deswegen kommt da auch nur mein gedehntes Schrott-BASF für unbekannte und zweifelhafte Laufwerke drauf.

      Generell zum Andruck der Rolle. Das ist stärker als man erst annimmt.
      Bei den Saba Maschinen liegt er bei zw. 600 und 900 pond also im
      Ernstfall ein knappes Kilo!
      Beim TG 544 sogar noch mehr, 900 bis 1100 p! Da ist also im Mittel sogar ein rundes Kilo dran! Wenn ich keine Federwaage mit passendem Messbereich finde, hänge ich da mal eine Packung Mehl dran und berichte. Meine Frage war hauptsächlich so gemeint, wo ich die Federwaage ansetzen muss - das wurde beantwortet, vielen Dank!

      Und was mir aufgefallen war, bei Deiner Rollenführung ist der linke
      Lagerpunkt des Trägers mit einer Mutter gekontert und sollte demnach
      einstellbar sein. Das gibt es bei den 564 / 664 etc, also der Generation
      danach nicht mehr.
      Das ist korrekt, über die linke Madenschraube wird der Andruck eingestellt. Die rechte wird ohne Federwaage bei angedrückter Rolle so eingestellt, dass die Feder um 0,2 mm verkürzt wird. Das ist in meinem Fall mehr, deutlich mehr, aber hat auf den Andruck meiner Meinung nach keine Auswirkung, da die Schraube bei angedrückter Rolle unbelastet ist, nur bei abgehobener Rolle drückt die Feder den Träger gegen den Schraubenkopf.

      Ragnar schreibt, sie wandert ohne Band stark nach oben. Das verwirrt
      mich etwas, viel kann es ja nicht sein, es sei denn es fehlen die beiden
      kleinen Distanzscheiben (glaube 6x4x0,4mm) ober- und unterhalb der
      Rolle. Bei meinen Maschinen sind da überall welche drin, und die Rolle
      hat ein Höhenspiel von ca. drei bis sechs Zehntel. Und bei meinen
      Maschinen laufen auch alle Rollen entweder nach oben oder unten an, ohne
      Band. Das ist überhaupt nicht tragisch.
      Jetzt beginnt die Sache interessant zu werden. Distanzscheiben sind hier definitiv nicht vorhanden, die Rolle hat gemessene 1,5 mm Bewegungsfreiheit entlang der Achse. Das ist schon ganz erheblich! Die Rolle läuft damit teilweise oberhalb des aufgerauten Bereichs der Capstanwelle.

      Den Aufwickelzug kann ich nachmessen, allerdings war der bislang immer viel zu niedrig, das war ja das Ursprungsproblem. Da konnte man regelrecht sehen wie das Band auf dem Weg zur Aufwickelspule herumschlackerte. Nachdem ich den Gummiring der Überholkupplung erneuert hatte, kam mir die Rutschkupplung immer noch recht weich vor, aber das Band wird zumindest wieder straff gewickelt, die Spule lässt sich aber noch mit der Hand abbremsen wie im SM gefordert. Wie messe ich den Bandzug eigentlich genau? Federwaage an ein Schrottband hängen und festhalten bis die Spule stehen bleibt?
      Nachdem das Band brachial um fast einen halben Zentimeter nach unten geschoben wird und das nur im Bereich der Andruckrolle hätte ich schon eher die im Verdacht. Spielt man mit der Mechanik, indem man die Starttaste nicht bis zum Rasten niederdrückt, wandert das Band übrigens teilweise auch nach oben.

      Das gesamte Andrucksystem der Rolle muß auf der Andruckfeder ruhen, man muß die Rolle gegen die Federkraft abziehen können.
      Kann man, die Druckfeder hat etwa 5 mm Luft. Auch die Pausenfunktion ist einwandfrei. Kann es wirklich sein, dass dieses Gerät schon seit ich es habe völlig verstellt ist und der Fehler erst allmählich mit alternder Rolle akut geworden ist?

      Ich habe hier eine Rolle aus einer 664, schau Dir mal das Bild an. Die
      Rolle hat 21,8mm Außendurchmesser und 9,45mm Höhe. Achsurchmesser ist
      4mm.

      Derzeit noch auf dem Träger, der so aussieht, als ob er ein
      "Baukasten-Teil" für jede Bandmaschine ist. Die Rolle ist noch
      ungereinigt, hatte aber eigentlich gut gelaufen. Ich würde da vielleicht
      erstmal so experimentieren, ohne vorher zu reinigen. Nur selten reicht
      der Andruck da nicht aus.

      Wenn Du Interesse hast, meld Dich gern per PN, dann machen wir alles ab.
      Ein ganz großes Danke noch einmal! Die Rollenmaße stimmen (der Außendurchmesser ist bei mir minimal kleiner, allerdings kann ich bei eingebauter Rolle auch nicht so gut mit dem Messschieber dran und der Spielraum beim Einstellen ist locker groß genug), ich melde mich! Der Träger ist auch identisch.

      Mein Ansatz wäre jetzt: Bandandruck und Aufwickelzug messen und gegebenenfalls einstellen, dann nochmals mit dem erwähnten Schrottband testen. Da die Rolle verformt bleibt, austauschen. Dann noch den Fehler bei der Lautsprecherbuchse suchen und ein gutes neues Heim für das Gerät finden.
      Ich habe gerade versucht, den Bandandruck zu ermitteln. Federwaage konnte ich keine auftreiben, aber einen Satz Gewichte von einer alten Handwaage. Ergebnis: bei 900 g bewegt sich die Rolle leicht, bei 950 wird sie eindeutig abgezogen (gemessen bei hochkant an der Tischkante stehendem Gerät mittels Faden am Rollenträger, dort wo der Hebel für Pause greift und frei hängendem Gewicht).

      Der Andruck liegt also eindeutig im Bereich der vorgeschriebenen 900-1100 p, Ich glaube das können wir als Fehlerquelle ausschließen, oder?

      Für den Bandzug rechts bräuchte ich allerdings eher eine Federwaage, so fein abgestuft sind die Gewichte nicht. Wobei, ob er extrem zu hoch ist, könnte ich mit einem 100-g-Gewicht trotzdem feststellen.
      Das mit dem Anpreßdruck stimmt also, das Problem liegt also woanders. Versuch doch mal als nächstes, auf die Welle der Andruckrolle oben und unten eine kleine Unterlegscheibe mit einem Fitzelchen Fett aufzulegen und damit das Spiel von 1,5mm eutlich zu begrenzen. Vielleicht liegt es dann daran, daß die Rolle so stark wandern kann.
      Zusätzlich prüfe mal nach Augenmaß, ob der Träger auf dem Dorn gerade hängt und auch kardanisch schwingen kann. Ich hatte das mal bei einer Maschine von einem Freund, daß aus welchem Grund auch immer der Dorn leicht schief war, und der ganze Träger nicht mehr frei beweglich war. Die hatte aber deutlich eins "auf die Nuss" gekriegt. Offensichtlich mal auf eine Kante geknallt.
      Bei so etwas reicht dann mitunter ein Metallgrat, der hochsteht.
      Gruß, Gunnar
      Hallo,
      wenn bei fluchtender Andruckrolle (Lichtspalt zu allen Dimmensionen einwandfrei) und geradestehender Tonwelle, trotz beinahe peinlich genau passender Abziehkraft (Andruck), trotz unverbogenen Bauteilen, die Gummirolle derart ausweicht und obendrein auch noch derart aussieht, ist es ratsam eine neue zu besorgen und danach, nachdem sie eingebaut und alles justiert ist, den Bandlauf zu kontrollieren. So hat es wohl wenig Sinn und etwas fummeln das lediglich das ausweichen bremst, ist auch nicht zielführend.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Ich sehe das auch so wie Jogi, jetzt muss eine Ersatzrolle her.

      Den schlimmsten Hammer habe ich aber gestern gesehen: der Chassisrahmen hat rechts (zwischen Laufwerk und Reglern) erste Anzeichen von Zinkpest! Ich dachte ich spinne! Zwei relativ scharf abgegrenzte ungefähr 5 cm lange über die ganze Breite dieses Rahmenteils gehende Stellen mit den typischen feinen Rissen.

      Entweder ich tausche noch die Rolle und gebe das Gerät "mit Ablaufdatum" ab oder ich gebe es gleich als Teileträger mit intakten Zwischenrädern und neuen Riemen ab. Nachdem dieser Teil des Chassis weder besonders belastet noch seine Form irgendwie relevant ist, könnte das Gerät wohl noch einige Zeit laufen. Einen Zusammenhang zwischen Zinkpest und konkretem Problem schließe ich eigentlich aus, eine verbogene Mechanik müsste sich doch dadurch äußern, dass die Rolle nicht mehr gegen die Feder abgezogen werden kann, sondern starr angepresst wird.

      Was meint ihr, :thumbsup: oder :thumbdown: ? Auf Zeit reparieren oder schlachten?
      Hallo Ragnar,

      wirf jetzt nicht die Flinte ins Korn, bzw. nicht das Gußstück. Ich gehe erstmal nicht davon aus, daß Dein Chassis Zinkpest hat. Nehmen wir einmal an, es ist ab der Mitte der 60er gefertigt worden. Nach meinem Wissen sind annährend alle ab Anfang der 60er Jahre in Deutschland verwendeten Legierungen nicht mehr von der Zinkpest betroffen. Ausnahmen gab es vielleicht nur noch bei sehr minderwertigen Produkten. Wenn das Chassis aus der Kriegs- oder ersten Nachkriegszeit stammen würde, OK, dann könnte man die Annahme gelten lassen. So halte ich es für extrem unwahrscheinlich. Eine ordentliche Zamak Legierung lebt durchaus auch unter nicht optimalen Lagerbedingungen normalerweise etliche Jahre (ich meine hier durchaus hunderte).
      Kannst trotzdem mal ein Foto machen, aber ich glaube, Dein Chassis sollte durchaus noch für einige Jahrzehnte gut sein.

      Darum: Wenn Du weiter an den mechanischen Ursachen forschen willst - mach weiter, und nicht schlachten. Außer Du kannst eine zweite Maschine für wenig Geld bekommen und die aufarbeiten, wenn Du keine Lust hast Sherlock Holmes zu spielen.

      P.S.: Meld Dich, wenn Du die Rolle haben möchtest. ^^
      Gruß, Gunnar
      Das TG 544 ist sogar noch neuer, das war die Umbenennung des TG 543 ab wenn ich mich richtig erinnere 1971 (ein Freund von mir hat ein 1969 gekauftes TG 543). Allerdings hatte Dual durchaus noch weit in die 60er grobe Probleme mit Zinkguss-Lagerbrücken, ich würde das also nicht ausschließen. Die feinen Risse sind schon sehr verdächtig! Ich werde aber dennoch das Gerät reparieren und versuchen, die Risse mit Cyanacrylat luftdicht zu verschließen. Falls es keine Zinkpest ist schadet das nicht, falls doch, verlangsamt es den Prozess jedenfalls.

      Wegen der Rolle schicke ich dir eine PN!
      Sodele, vielen Dank an alle Mitschreiber für den Input! Der mechanische Teil der Sache hat dank der Hilfe von Tapeworm heute ein glückliches Ende gefunden!

      Kurzfassung: es war tatsächlich die Andruckrolle schuld. Mit der neuen Gebrauchtrolle läuft das Band wieder genau wie es sich gehört. Jetzt noch die Leitungsunterbrechung zum rechten Lautsprecher finden *grml*

      Nachtrag: von meiner Seite ist das Thema abgeschlossen, der letzte Fehler ist gefunden und das Gerät tut wieder was es soll! Schuld war der Schaltkontakt der Lautsprecherbuchse, gereinigt und alles spielt wieder!

      Ohne eure Meinungen, Tipps und Hilfe hätte ich das niemals geschafft! Danke!!! :thumbup:

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