Dual Plattenspieler 1228

      Heino, ich widerspreche Dir nur ungern, aber Talg ist definitiv ein Fett, per Definition.
      Talg ist immer ein Fettsäureester, z.B. ein Ölsäure-Triglycerid. Aber im Vergleich zu mineralischen Fetten (also "Vaseline" - nur langkettige Kohlenwasserstoffe) sind die organischen Fette eben Fettsäureester.
      Das macht aber auch einige interessante Eigenschaften aus. Diese Fette verhalten sich anders als die reinen Kohlenwasserstoffe. Zu den unangenehmen Eigenschaften zählt, daß sie ranzig werden und leichter verharzen können. Auch werden sie basisch wieder gespalten. Dagegen sind sie erheblich umweltfreundlicher, da biologisch komplett abbaubar.

      Aber zum Reibrad nochmal: Da diese Räder schon seit Jahrzehnten fast immer aus einem Perbunan-Abkömmling bestehen, eignet sich banales Waschbenzin sehr gut, um die Oberflächen wieder griffig zu machen. Etwas Vorsicht ist vonnöten, die Oberfläche wird dabei tatsächlich geringfügig angelöst. Dabei gehen aber auch alle Fremdstoffe wie Fett, Abrieb usw. mit raus. Habe da beste Erfahrungen mit gemacht.
      Gruß, Gunnar
      Hirschtalg habe ich noch nie probiert.
      Vielleicht gehen Triglycerine wie in Hirschtag und Glycerin allgemein zur Pflege der Rolle.

      Glycerinstifte (Türgummi-Dichtungs-Pflege-Stift aus dem Autozubehör-Handel) gehen nach meinen Tests schon wenn man es danach trocken reibt.
      Talkum geht auch und kann bei Antriebspesen das Backen und Zerfließen (ohne die äußerlich sichtliche Kontamination) in gewissen Grenzen behindern (aber nicht ganz aufhalten). Alte Pesen für DUAL-Plattenspieler mit Riemenantrieb und Grundig-Tonbandgeräte kamen hier bei mir immer talkumiert an aus den Original-Lieferungen und zerflossen und härteten so auch nach Jahrzehnten bei korrekter Lagerung nicht.

      Aber das kenne ich alles als Pflegemittel, nicht als Entschichter.

      Zuvor muß also der eingebackene Speck runter, mit anlösenden Stoffen wie Isopropanol und Testbenzin (getestet) oder (nicht getestet) Ethanol, Toluol.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Gunnar - natürlich ist ein Talg im chemischen Sinne ein Fett! Ich wollte damit in erster Linie zum Ausdruck bringen, dass der Talg nicht die üblichen bekannten Eigenschaften eines Fettes wie Öl, Butter oder Speck hat. Ebenso wie die unzähligen Salze eben unterschiedliche Eigenschaften haben, hat auch dieser Hirschtalg völlig andere Eigenschaften als Schweinespeck!:dance:
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo,

      ein Mittelchen muss ich noch erwähnen, auf das ich nichts kommen lasse. Meine Techniker in meiner ehemaligen Firma haben mir mal eine Flasche mitbestellt:

      "Lixton - Walzenreiniger" von der Fa. Dreusicke in Berlin.

      Das Zeug weckt tote Reibräder wieder auf, gedacht ist es zum Reinigen und Wiedergriffigmachen von Druckerwalzen.

      Gruß, Dieter
      Zumindest bei Druckern bewährt sich dieses Zeug.
      Davon haben wir dereinst wohl Millionen Liter in Industriedrucker - Hammerbank-Lineprinter 24/365-Betrieb - gepustet.
      Bei filigranerer Feinmechanik als sie ein Standard-Heimdrucker bietet, ist es aber nicht getestet worden.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
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