Plattenspieler zum Digitalisieren in guter Qualität
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Ich würde einen alten Plattenspieler von Dual nehmen.
Das deswegen, weil es viele davon gibt, sie meist einfach reparierbar sind und es dafür bei diversen Anbietern Nadeln oder ganze Systeme gibt. Grobes Qualitätskriterium bei Plattenspielern ist das Gewicht, normalerweise gilt, je schwerer um so besser.
AndreasWas bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com -
Andreas sagt es, ich mache sowas seit je her mit mehren verschiedenen DUAL und einem PE Plattenspieler, der mittlerweile bei einem Sammler steht.
Der PE hat ein Pesengetriebe plus Reibrad-Antrieb des Tellers für alle Geschwindigkeiten, Plattengrößenfühler, dynamische Aufsetzpunktsuche umschaltbaren Abtastkopf für Diamant/Diamant oder Diamant/Saphir, bestückt mit einem kommerziellen Ronette/Elac Mono System-Wechseltonkopf sind praktisch alle Verrundungsgrade aller Vor-/Nachkriegsplatten mit elektrischem Schnitt praktizierbar. Systementzerrer und Nadelrausch-Filter sind hier eingebaut. Man kann also Platten mit Ein-Zeitkonstanten-Schnitte wie 500 und 250 sowie aller unbekannter oder abweichender Ein-Zeitkonstantenschnitte (es gab ja auch noch 350 in Italien und 450 in England und vieles andere mehr) direkt im Gerät entzerren und den Hochtonfrequenzgang nachhaltig beeinflussen.
Wenn man keine audiophilen Schätzchen hat, ist dieser Plattenspieler ersetzbar, aber ich digitalisierte viele Jazz- und Swing-Platten oder deutsche U- und E- Schallplatten sehr alter Semester.
Dann dienen noch verschiedene DUAL-Reibrad-/Riemen-/Direktantriebler mit unterschiedlich bestckten System-Tonköpfen für die verschiedenen Zeitalter der Nachkriegs-Pressungen. Um das gröbste zu erwähhnen, ein DUAL DMS 241 als Universalwaffe, ein Leichtgewicht DMS 65 (Hersteller Ortofon) mit hoher Compliance auf feinjustierbarem Direktantriebler für "moderne" Platten ab etwa 1980, ein Shure M75-6S für fundamentale 60er Jahre Vinylplatten aus dickem Material, ein Shure M95 mit verschiedenen Nadeln für diffizielere E-Platten leiser Lautstärke und mit Schellacknadel die mit M75 und mit M95 kombinierbar ist (gleiche Geometrie der Nadelaufnahme).
Die restlichen Plattenspieler hoher Compliance werden nicht umgerüstet, sie laufen mit Leichtgewichtssystemen von Ortofon.
Andere Marken von Plattenspielern mögen zwar hier und da andere Spitzenleistungen abgeben können, aber für ein so großes Spektrum kommen im Heimbereich nur DUAL/PE in Frage, es sei denn man will sich einen tonnenschweren AEG-Studiodreher mit einem Bremsweg von 3km dahin schleppen auf das die Bodendielen durchbrechen.
Ein Kapitel für sich ist die Entzerrung.
Ich benutze spezielle, selber bemessene Entzerrer-Vorverstärker mit umschaltbaren Schneidkennlinien-Zeitkonstanten, derer drei bis vier (frei/RIAA/IEC), um die optimalen Frequenzgänge zu rekonstruieren. Dahinter automatsch-dynamisch arbeitende Filter um das scheußliche Rauschen mancher Platten vor der Digitalisierung erträglich zu machen.
Wer es sich leicht machen will, kann diese Aufgabe auch einem einfachen aber guten Fertiggerät überlassen. Das klappt aber nur bei genau normgerecht vorverzerrten Platten aus einer Zeit nach Beendigung des Zeitkonstanten-Haussalates zufriedenstellend (RIAA/IEC-Norm).Gruß Jogi,
der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf. -
Moin, moin,
Jogi hat da einen wichtigen Punkt -- was sind das denn fuer "Schaetze" ?
Wenn verschiedene Schneidkennlinien benoetigt werden, ist das sicher ein
wichtiger Punkt !! Generell ist die Qualitaet der RIAA-Stufe enorm wichtig
fuer ein gutes Ergebnis. Wobei natuerlich am Ende auch der ADC von guter
Qualitaet sein sollte ...
Viel Erfolg !
Michael -
Michael da hast du gleich noch ein Faß aufgemacht.
Wer nur den Onboard-Soundchip hat braucht sich die Mühe garnicht erst machen.
Eine gute Soundkarte, besser extern als intern, ist Pflicht. Auch das ganze Spielemüllzeug mit 5.1 und 7.1 ist nicht gut genug, der Schwerpunkt liegt nicht auf Qualität sondern auf Quantität.
Ich benutzte, da ich in den Neunzigern schon anfing und selbst schmerzhaft teure Soundkarten noch nicht optimal waren, einen Digitalrekorder als ADC zum Digitalisieren und Durchleiten des Signals über die S/Pdif Schnittstelle einer handelsüblichen guten Soundkarte.
Aufwand der sich lohnte. Meine Swing-Platten aus den 30ern/40ern klingen frisch und luftig wie einst als sie noch verboten waren. Selbst die schon fast durchgestochenen englischen Originalpressungen aus den Sechzigern von Beatles bis BeeGees quieken so so richtig schön wie dereinst.Gruß Jogi,
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Na Jogi,
wie hast Du dem Wandler denn beigebracht, das Flair des "Verbotenes hoeren
macht mehr Spass" beizubringen ? Mit der Schaltung koennte man Millionen
verdienen ...
Wo wir gerade beim Thema Plattenspieler waren ... ich nehme auch recht gerne
einen Thorens, und zwar einen von denen mit der DC-Platine. Wird normal von
einem mickerigen Steckernetzteil versorgt. Wenn man nun auf der internen
Platine einen Regler vom Typ 7818 einbaut, und dann von einem guten externen
24 V DC Netzteil versorgt (statt diesem kleinen Steckerle), dann spielt so ein
Thorens richtig gut auf ... Geht beim TD 320, TD 2001 etc. Wer also ein wenig
basteln mag, dem sei das mal zum Probieren empfohlen ...
Besten Gruss,
Michael -
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Hi Achim,
mache ich auch so -- aber es gibt ja durchaus mal Anwendungen, bei denen eine
digitale Kopie nuetzlich sein kann. Und manch einer moechte eine gute Kopie fuer
ein transportables Medium haben.
Dieter: Stimmt auch meistens -- aber nicht immer. Habe schon einige Male
_wirklich_ gute Digitalisierungen gehoert. Waren dann von Profis aus dem
Tonstudiobereich gemacht, aber mit Mitteln, die man auch als Privatier
haben kann.
Es spricht ja auch nichts gegen eine gewisse Vielfalt, oder ?
Schoenen Abend,
Michael -
Oh Gott, wer will hier meine schönen Platten wegwerfen.
Ich benutze die digitalisierten Versionen nur um damit Mobilgeräte zu versorgen, ein Notebook als Jukebox zu gebrauchen, Alltags-Belastung der wertvollen Originale zu vermeiden.
Ich sehe keinerlei Grund dafür Schallplatten, Tonbänder, Kassetten wegzuwerfen.
Andere Baustelle aber gleicher Effekt.
Ich digitalisiere auch meine Dias, Negative, Fotos zum Alltagsgebrauch und käme nie auf die Idee die Originalmedien zu entsorgen. Hier zeigt sich der Fortschritt auch noch deutlicher wie bei den Audiomedien. Hätte ich meine Dias nach der ersten Digitalisierung entsorgt dann säße ich heute auf flauen, streifigen, schlecht auflösenden, rauschigen, nur einen Bruchteil des Farbspektrums vollumfänglich abbildenden, den Kontrastumfang auf ein Minimum komprimierenden Mist.
Selbst professionelle Scanner der 50000Eur Klasse lassen noch Wünsche offen und erreichen bis heute nicht die volle Qualität eines stinkgewöhnlichen Mittelformat-Zelluloids und nicht mal mehr als unter guten Bedingungen auf gutem Material hergestellte Kleinbild-Dias aus einer klassischen Kleinbild-Spiegelreflex-Kamera der unteren Mittelklasse.
Will ich auch nur halbwegs annähernd auf dem Bildschirm die Anmutung einer Diaprojektor-Vorführung erzeugen, so sind schon Klimmzüge nötig. Es muß bspw. von Hand penibelst jedes Körnchen und jeder Kratzer auf dem Film entfernt werden, eine Belichtungsreihe mit mindestens 5 exakten deckungsgleichen Aufnahmen in der Repro mit Neutrallicht vollen Spektrums angefertigt werden, diese zu einem High-Definition-Bild zusammen hochgerechnet werden, daraus noch einmal zuvor verborgen gebliebene Störpartikel elektrisch (BBS) entfernt werden, das unvermeidlich hinzugekommene Farbrauschen/Pixelrauschen des Aufnahmechips kaschiert werden (und ich spreche hier von mindestens APS-Größe oder Vollformat erreichenden CMOS/CCD-Chips) nicht von den mieserablen Pieselchiplein in handelsüblichen Digicams.
Jedes Bild kann so ein paar Tage brauchen bis es mir einigermaßen paßt, hinzu kommt eines Stimmungsanpassung, die Korrktur muß die Original-Stimmung am Aufnahmeort ja nicht bloß elektrisch korrekt sondern ambient stimmungsrichtig wiedergeben - Bsp. ein Sonnenuntergang ist elektrisch korrekt gerechnet zu wenig feuerrot und muß ambient korrigiert werden.Gruß Jogi,
der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf. -
Hallo Jogi, mit meinem Diabestand tue ich mich schwer. Den Projektor aufzubauen, die richtigen Lichtverhältnisse zu schaffen und die konkret gewünschten Dias herauszusuchen, ist mir meist zu umständlich. Also bleiben die Dias jahrelang in ihren Kisten, was schade ist.
Digitalisierung steht irgendwann an, aber auch da scheue ich den Zeitaufwand, der anfällt, wenn man es ordentlich machen will. Das ist eher eine Sache für Zeiten, wo man beruflich kürzer tritt.
Im Audiobereich habe ich vor einigen Jahren ca. 200 C90 Cassetten digitalisiert, ohne Kompression als .WAV
Allerdings sind die resultierenden Dateien relativ groß (etwa 4 GB pro Band), für den mobilen Einsatz eher ungeeignet, aber im Netzwerk kann ich sie von meinem Server überall abrufen und anhören.Achim -
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Hier etwas ganz krudes und doppelt verbotenes (dreht euch nicht um, die SA geht um)
http://youtu.be/_LPPs7CGrBw
Achim das ging mir schon früh so, daß ich zwar jede Menge Dias aufgenommen habe, diese Vorführprozedur aber für außerordentlich unzufriedenstellend hielt.
Vor mehr als 20 Jahren hatte ich dann beruflich Zugang zu sehr guten, damals am allgemeinen Markt praktisch nicht vorhandenen Flächen-CCD-Sensoren, so einen setzte ich in einen Diaprojektor ein.
Toll war das noch nicht, konnten diese Sensoren damals doch nicht mehr als eine amerikanische Fernsehauflösung umgerechnet auf PAL hervorbringen. Immerhin konnte man nun die Hochzeits-Dias von Käthe und Kurt auch mal bei der kurzsichtigen und vom grünen Star beflogenen Oma vorführen, über ihren vertrauten Fernsehapparat. Und niemand, auch nicht der baselige Cousin Alfred, konnte den Projektor umrennen oder in die Leinwand laufen.
Da es gerade aktuell ist, man kann per Software-Plugin ja sogar High-Com-Aufnahmen ent-High-Com-isieren. Auch dazu muß man zuvor unkomprimiertes PCM digitalisiert haben. Meine Versuche dazu - bestimmt 15 Jahre her - klappten passabel, die Resultate pumpten nicht und hörten sich natürlich an.Gruß Jogi,
der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf. -
Ich habe mittlerweile einige Platten digitalisiert und bin mit dem Dual ganz zufrieden. Allerdings kommt die Qualität nicht an das Original dran.
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Hi,
was meinst Du mit "kommt die Qualitaet nicht an das Original dran" ?
An den Klang, den Du mit dem Dual beim Abhoeren erzielst ? Wenn das so
ist, liegt's an der Digitalisierung (ich denke nicht, dass eine normale
Soundkarte das gut genug kann -- oben gab's dazu auch Hinweise).
Oder was ist gemeint ?
Ich kann Dir versichern, dass mit dem richtigen Aufbau und einem guten DAC
eine Klangqualitaet zu erreichen ist, die nur sehr, sehr schwer vom "Original"
unterscheidbar ist. Ich habe zwar selber keinen ADC, aber ein Freund von mir
hat mir das mal "live" vorgefuehrt (ich kann ihn frage, was er fuer einen ADC
nimmt), und das Ergebnis war wirklich ueberzeugend.
Ansonsten ist natuerlich schon festzuhalten, dass es deutlich besser als mit einem
Dual geht ... das gilt auch fuer die Variante auf der Basis eines Thorens, die ich
oben mal angedeutet hatte.
Besten Gruss,
Michael -
Ponno postete
Ich habe mittlerweile einige Platten digitalisiert und bin mit dem Dual ganz zufrieden. Allerdings kommt die Qualität nicht an das Original dran.
Du digitalisierst also mit dem verlinkten Dual-USB-Plattenspieler? Ich denke, die Forumskollegen verstanden unter einem Dual ein etwas anderes Gerät. Diese recht einfachen Digitalisierungs-Dinger sind nicht mal richtige Dual Geräte, die gibt es unter vielen Marken.
Richtige Plattenspieler sehen da anders aus, ich denke bei Dual da z.B. an einen schönen alten 1219 oder sowas zum Einstieg oder wenn man's besser machen will, einen CS 721.
Schön sind auch die alten Lenco L78 mit stufenlosem Reibrad Antrieb.
Wichtig ist das vernünftige Abtast-System. Und da ist ein Shure M95 oder ein AT 13 diesen Kristallsystemen in den heutigen Dingern haushoch überlegen.
Ich selber digitalisiere gern mit dem 491er Dual in meiner Saba-Kompakt-Anlage, der ist gar nicht so schlecht. Und praktisch ist, daß der Vorverstärker gleich in der Anlage mit drin ist.
Also würde ich Dir, wenn Du es qualitativ hochwertig haben möchtest, dringend zu einen richtigen Plattenspieler mit einem guten, auf den Tonarm abgestimmten Magnetsystem und Vorverstärker raten.Gruß, Gunnar -
Huch, was ist mir der Schreck jetzt in die Glieder gefahren.
Auf diesem (Mach)Werk steht nur noch DUAL drauf, das ist bloß noch ein reines Warenzeichen, gehalten von irgendwelchen Leuten, hat aber nichts mehr mit der Firma DUAL, Gebrüder Steidinger aus dem Schwarzwald zu tun.
Ich meinte dann doch eher was Handfestes das ich unter anderen benutze, wie das hier:
SABA Schallplattenspieler-Konsole mit Laufwerk DUAL 1229
Gruß Jogi,
der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf. -
Moin,
Dank' an Gunnar fuer die Aufloesung des Misverstaendnisses -- ich hatte gar nicht
wahrgenommen, dass da ein Link stand ... und das Bild von Jogi ist offenbar auch
noetig, auf jeden Fall sinnvoll.
Ich weiss nicht, wie der andere "Dual" aufgebaut ist, aber bestenfalls ist da ein
primitiver RIAA Pre drin, von zweifelhafter Qualitaet. Also, da muss man mehr tun,
sonst wird das nichts. Alle wichtigen Hinweise sind weiter oben aber schon notiert
worden ...
Also waere mein Rat: Nochmal von vorne ...
Besten Gruss,
Michael -
Ich hatte mir schon irgendwie gedacht, dass das so nicht ganz richtig sein kann. Im Computer ist eine hochwertige Soundkarte verbaut. Deswegen kann es nur noch der Schallplattenspieler sein.
Bei Ebay habe ich einen richtigen Dual CS 721 gefunden. Den werde ich hoffentlich heute Abend ersteigert bekommen.