Hallo Michael,
Christian hatte Treiber- und Endstufe in LTSpice umgesetzt.
Ich bin damit Deiner Frage nachgegangen.
Ergebnis:
Die Phasenverschiebung von 180° wird bei 2 MHz (etwas weiter gefasst: ca. 1-2 MHz) erreicht. In diesem Bereich ist also Aufmerksamkeit bzgl. Schwingneigung gefragt. Allerdings ist die Schleifenverstärkung dort nicht mehr positiv. Der Verstärker schwingt also nicht. Bei 1 MHz beträgt die Schleifenverstärkung gerade noch 0 dB (keine Verstärkung), bei 2 MHz ist sie -7,5 dB. Die Phasenreserve von 40° ist nicht überragend aber ausreichend. Es gibt keinen Unterschied, ob C1165 (220pF) bestückt ist oder nicht. Also kann man C1165 demnach weglassen. In der Simulation hat er jedenfalls keinen Einfluss auf die Stabilität.
Simulation:
Schleifenverstärkung und Phasengang mit und ohne C1165 (220pF) übereinander geplottet
Schaltung und Bauteilmodelle
Mir ist aufgefallen, dass hinsichtlich Schwingneigung die Treibertransistoren (BD 139/BD140 Modelle) kritisch sind. Jedenfalls schwingt die Endstufe mit den Simulations-Modellen BD139 ST/BD140 ST, aber nicht mit den entsprechenden Fairchild Simulations-Modellen von BD139/BD140. Und zwar schwingt sie dann auch mit bestücktem C 1165 ("HF-Raupe" auf dem Sinus). Das Schwingen lässt sich in der Simulation sehr gut mit nachgerüstetem LR-Glied (2 µH/10 Ohm) in Serie nach dem Endstufenausgang vermeiden.
Offenbar ist die Übergangsfrequenz im ST-Modell zu hoch (unbegrenzt?) und im Fairchild Modell korrekt. Heisst also nicht, dass die Transistoren BD139/140 von ST ungeeignet wären (lediglich das von ST publizierte Simulationsmodell ist unglücklich). Dennoch gibt dieses Ergebnis den Hinweis, dass man mit den Treibertransistoren nicht zu sehr experimentieren sollte und besonders keine einsetzen, die "zu schnell" sind.
Wie schon vorher mehrfach gefunden, ist das (in den Saba Receivern leider fehlende) nachrüstbare LR-Glied sehr empfohlen. Es erhöht die Phasenreserve gegen Schwingen.
Vielleicht schreibt Christian noch etwas?
Gruß
Reinhard
Christian hatte Treiber- und Endstufe in LTSpice umgesetzt.
Ich bin damit Deiner Frage nachgegangen.
Ergebnis:
Die Phasenverschiebung von 180° wird bei 2 MHz (etwas weiter gefasst: ca. 1-2 MHz) erreicht. In diesem Bereich ist also Aufmerksamkeit bzgl. Schwingneigung gefragt. Allerdings ist die Schleifenverstärkung dort nicht mehr positiv. Der Verstärker schwingt also nicht. Bei 1 MHz beträgt die Schleifenverstärkung gerade noch 0 dB (keine Verstärkung), bei 2 MHz ist sie -7,5 dB. Die Phasenreserve von 40° ist nicht überragend aber ausreichend. Es gibt keinen Unterschied, ob C1165 (220pF) bestückt ist oder nicht. Also kann man C1165 demnach weglassen. In der Simulation hat er jedenfalls keinen Einfluss auf die Stabilität.
Simulation:
Schleifenverstärkung und Phasengang mit und ohne C1165 (220pF) übereinander geplottet
Schaltung und Bauteilmodelle
Mir ist aufgefallen, dass hinsichtlich Schwingneigung die Treibertransistoren (BD 139/BD140 Modelle) kritisch sind. Jedenfalls schwingt die Endstufe mit den Simulations-Modellen BD139 ST/BD140 ST, aber nicht mit den entsprechenden Fairchild Simulations-Modellen von BD139/BD140. Und zwar schwingt sie dann auch mit bestücktem C 1165 ("HF-Raupe" auf dem Sinus). Das Schwingen lässt sich in der Simulation sehr gut mit nachgerüstetem LR-Glied (2 µH/10 Ohm) in Serie nach dem Endstufenausgang vermeiden.
Offenbar ist die Übergangsfrequenz im ST-Modell zu hoch (unbegrenzt?) und im Fairchild Modell korrekt. Heisst also nicht, dass die Transistoren BD139/140 von ST ungeeignet wären (lediglich das von ST publizierte Simulationsmodell ist unglücklich). Dennoch gibt dieses Ergebnis den Hinweis, dass man mit den Treibertransistoren nicht zu sehr experimentieren sollte und besonders keine einsetzen, die "zu schnell" sind.
Wie schon vorher mehrfach gefunden, ist das (in den Saba Receivern leider fehlende) nachrüstbare LR-Glied sehr empfohlen. Es erhöht die Phasenreserve gegen Schwingen.
Vielleicht schreibt Christian noch etwas?
Gruß
Reinhard
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