Kondensatorschaltung

      Hallo, hatte heute mal wieder Zeit um mich an den Röhrengeräten zu betätigen. Bräuchte mal euren Rat.

      Ich hab gerade einen Block- Kondensator ausgebaut in dem mehrere Kondensatoren drin sind. An einem der 0,5µF wurde extern ein 0,2µF in Reihe geschaltet. Dieser in Reihe geschaltete Kondensator taucht im Schaltplan nicht auf. Durch den in Reihe geschalteten Kondensator reduziert sich die Kapazität des internen 0,5µF Kondensators auf 0,150µF.
      Was würdet Ihr tun: Den gleichen Aufbau mit in Reihe geschaltetem Kondensator oder gleich einen 150nF Kondensator einbauen??

      Hier ist das gute Stück:



      Hier im Schaltplan (S230) markiert:



      Ich vermute mal der nicht verzeichnete Kondensator fällt unter "Änderungen vorbehalten"


      Viele Grüße

      Frank
      Es toent so schoen wenn des Sabas Roehren gluehen!
      Hallo
      Ja, manchmal werde ich aus den Angaben eines Schaltplans und dem ausgebauten Istzustand auch nicht klar.
      Ich würde als erstes die Variante wie im Schaltplan ausprobieren.

      Bei einigen meiner letzten Blaupunkt Projekte waren etliche Abweichungen in den Plänen. Da wurden Widerstände zu hoch angegeben und ich wunderte mich, das dort nur noch ein Bruchteil an Spannung ankam. Ebenso fand ich Kondensatorenangaben, die nicht mit den eingebauten Teilen übereinstimmten, obwohl es offensichtlich die Originalen Bosch Kondensatoren ( diese eckeligen, die immer aufplatzen ) waren, die man überall in dem Gerät findet.

      Letztendlich kann man immer noch die Variante der Reihenschaltung wieder herstellen.

      Na , nun bin ich ja mal gespannt, ob hier noch andere Vorschläge kommen

      Schönen Restsonntag
      Detlef:winker:
      Rock hilft gegen Rheuma
      Hallo Heino, auf der Seite wo der Kondensator dran hängt sind alle drei Anschlüsse 0,5µF Kondensatoren. Auf der anderen Seite (hintere Reihe im Bild) sind die beiden rechten schwarzen jeweils 1µF und der rote Anschluß ganz links ist die Masse. An dem ersten 0,5µF Kondensator der unteren Reihe hängt ein 200nF Kondensator in Reihe.

      Der in Reihe geschaltete Kondensator müßte im Schaltplan hier (grünes Kreuz) sitzen.



      Wenn ich gleich den richtigen Wert in den Block einbaue, dann hab ich "draußen" im Chassis mehr Platz. Auf der anderen Seite, wenn doch der höhere Wert benötigt wird müßte ich den Block wieder öffnen. Wäre vielleicht dann doch besser wenn ich es so mache wie es war. Erst ohne den 0,2µF; wenns nicht funzt kann ich den nachträglich dazwischen klemmen.
      Ich meine ohne Grund hat man den nicht da rein gemacht.

      Viele Grüße

      Frank
      Es toent so schoen wenn des Sabas Roehren gluehen!
      Hallo Frank
      Unter den Umständen, das zu wenig Platz im Chassis ist, würde ich dann doch empfehlen, den den 0,2µF gleich mit einzubauen, sofern dort im Block der Platz für einen weiteren Kondensator ist. Selbst wenn er nicht angeschlossen wird, so dürfte das nicht weiterschlimm sein. So teuer sind die Dinger nicht mehr.

      Darf man erfahren, was für ein Radio Du in Arbeit hast?

      Detlef :winker:
      Rock hilft gegen Rheuma
      Hallo Detlef, ich hab momentan immer noch den Saba 230WLP von 1934 auf dem Tisch! Der Block ist das letzte Teil wo ich noch tauschen muß alles andere ist getan. Nach einigen Baustellen und einem Urlaub komme ich erst jetzt dazu den fertig zu machen.

      So, hab die ganzen Kondensatoren vom Block mal in den Schaltplan eingezeichnet. Die roten Nummern entsprechen den eingekreisten Nummern auf der Zeichnung des Blockkondensators.






      An dem 230WL bin ich schon eine Weile dran; am meisten Arbeit hat die defekte Wellenschleuse gemacht.

      Siehe auch hier:

      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=6689
      Es toent so schoen wenn des Sabas Roehren gluehen!
      Hallo Frank,

      es kommt darauf an, ob Du den Eindruck hast, dass der 0µ2 original ist, sprich werkseitig eingebaut wurde.
      Wenn ja, spricht zunächst einmal alles dafür, 0µ15 einzubauen, egal was im Schaltbild steht.
      Ein einzelner Kondensator mit DC 630V genügt dann vollauf.

      Bei Blockkondensatoren ist ja die Kombination der Kapazitäten vorgegeben. Wenn sie dann in verschiedenen Geräten zum Einsatz kamen, kann auch mal ein Wert nicht optimal gepasst haben, so dass eine weitere Kapazität parallel oder in Serie erforderlich wurde. Das war aber einfacher in der Produktion, als einen Block mit genau passenden C-Werten zu bauen bzw. zu beschaffen.

      Der 0µ5 im Block hat nur 220V- Nennspannung. Wenn das zu knapp ist für die anliegende Schirmgitterspannung, wäre es möglich, dass die Zusatzkapazität nur der Erhöhung der Nennspannung diente. Wie hoch ist die G2 Spannung?
      Achim
      Hallo Frank

      Dann bin ich ja vorbereitet, denn ich habe ja auch noch einen 230WLP . Dieser stammte vom Dachboden einer vor Jahrzehnten geschlossenen Schule. Ich schaue dort heut mal nach, wie das in meinem 230er gemacht wurde. Noch befindet er sich im Original.
      hoffe ich zumindest...

      Detlef :winker:
      Rock hilft gegen Rheuma
      Hallo Achim, ich denke schon das der ab Werk eingebaut wurde. Es ist ein uralt- Kondensator im Pertinaxröhrchen wie ich sie auch in meinem Blaupunkt von 1938 gefunden habe. Die Kondensatoren die ich aus den Geräten der 40er und 50er kenne sehen anders (moderner) aus. Wie Du schon sagtest, ich vermute das der Wert nicht ganz gepasst hat. Laut Schaltplan liegen an dem Kondensator +120V DC an. Es ist ja nur der eine 0,5µ der die hohe Spannungsfestigkeit benötigt; die anderen beiden sind mit 15V DC angegeben. Da habe ich welche mit 63V DC/ 40V AC (Wima Folie) Wenn es passt packe ich die beiden 1µ mit 400V DC in das Gehäuse rein; belastet werden die lediglich mit 2V AC, aber die beiden hab ich grad da. Danach werde ich mal alles durchmessen.

      Hallo Detlef, der 230er ist eigentlich problemlos. Arbeit machen nur die beiden Blockkondensatoren und der Becherelko; sofern man sich die Arbeit macht und die neu befüllt. Die anderen Kondensatoren sind gut zugänglich. Heikel ist die Wellenschleuse da aus Zinkdruckguß, hier haste die üblichen Probleme die mit dem Material auftreten. Ich hab mit Hilfe einer Wellenschleuse eines 330WL und einer Nachfertigung eines Teiles sie wieder zum laufen gebracht. Wenn der 330er mal dran ist muß ich mir in punkto Wellenschleuse was einfallen lassen!

      Viele Grüße

      Frank
      Es toent so schoen wenn des Sabas Roehren gluehen!
      Hallo Frank,
      vielleicht hatt da auch einer nur etwas kreativ repariert? Wenn der Becher 0,5 einen satten Schluß Richtung Masse hatt könnte da auch einfach ein Künstler die schnelle Lösung gesucht haben. Hast Du denn mal den (Isolations-)Widerstand des Betreffenden gemeßen?
      Kam mir nur so in den Sinn.
      Viele Grüße, Tobias.
      Tobi postete
      Hallo Frank,
      vielleicht hatt da auch einer nur etwas kreativ repariert? Wenn der Becher 0,5 einen satten Schluß Richtung Masse hatt könnte da auch einfach ein Künstler die schnelle Lösung gesucht haben. Hast Du denn mal den (Isolations-)Widerstand des Betreffenden gemeßen?
      Kam mir nur so in den Sinn.


      Wenigstens Einer der die Schweißerbrille abgommen hat.
      Eben!!!

      decoder
      Doch Heino, der eine Kontakt des 0µ5 liegt mit allen anderen zusammen an Masse. An den freien Anschluss wurde ein 0µ2 angelötet.

      In den Schaltbildern zum 230 steht eigentlich immer 0µ5. Möglich, dass der 0µ2 als Ersatz eingebaut wurde, was natürlich doppelter Pfusch wäre, weil erstens falsche Kapazität und zweitens, weil der alte C als Masseanschluss benutzt wird, obwohl man von seiner sicheren Durchkontaktierung nicht sicher ausgehen kann. Wenn schon, dann hätte der Techniker sich einen externen Massepunkt suchen müssen.

      Auf jeden Fall seiht man hier die Grenzen sicherer Aussagen darüber, WAS WANN gemacht wurde. Auf Bauteilen und Lötstellen liegt der Staub von rund 60 Jahren...
      Achim
      Hallole, was da tatsächlich gemacht wurde läßt sich leider nicht mehr ganz nachvollziehen; wie man sieht gibt's da mehrere Gründe. Falls der externe Kondensator nachträglich eingelötet wurde, dann müßte es spätestens in den 40ern gemacht worden sein. Es sei denn einer hatte uralte NOS-Kondensatoren in den 50ern noch in der Schublade.
      Vor dem "leeren" des Blocks hab ich alle einzeln gemessen (auch den externen) und keiner war mit seiner Kapazität auch nur in der Nähe vom Soll. Die Kapazitäten lagen stets im pF- und nF- Bereich.
      den Block hab ich mittlerweile geleert und wird erst mal streng nach Schaltplan neu bestückt; zunächst ohne den externen. Strom- und Spannungsmessungen kann ich erst machen wenn der AÜ wieder angelötet ist, da sich hier drin auch die Drossel befindet. Eine in Inbetriebnahme ohne diese Drossel könnte die RGN1064 zerstören. Sobald alles zusammengebaut ist messe ich die im Plan angegebenen Spannungen; wenn alles korrekt ist bleibt der externe Kondensator weg.
      Ich warte nur noch auf die kleinen 470nF/63V Kondensatoren. Wenn die angekommen sind wird alles zusammengebaut und langsam hoch gefahren.

      Viele Grüße

      Frank
      Es toent so schoen wenn des Sabas Roehren gluehen!
      Hallo

      Zum Sonntag wollte ich nicht schon wieder in meiner Werkstatt verschwinden. So kommt das versprochene Nachschauen erst heute.
      Ausgebaut hatte noch niemand das Chassis von meinem 230WLP, also dürfte es noch im Original sein...

      vermute ich mal Keck

      Ein in Reihe geschalteter Kondensator fand sich da nicht. Anbei ein Foto der Chassis Unterseite


      Schönen Abend :winker:
      Detlef
      Rock hilft gegen Rheuma
      Aber die Anzahl der Papierkondensatoren in diesem Bereich ist identisch, wenn man mit dem Bild von Frank vergleicht:



      Der schräg liegende braune bei Detlef 230 entspricht dem aus 2 Folienkondensatoren geschalteten in Franks gerät.
      Aber was ist mit dem dicken schwarzen mit der gelben Bauchbinde auf Detlefs Bild, der direkt unterhalb des Blockkondensators nach unten geht??
      Achim
      Hallo Achim
      Der dicke mit der gelben Binde ist ein 40nF, er kommt vom Anodenpin der RES 964 und geht an den Klangregler. Auf dem Foto von Franks Chassis ist das der bereits ersetzte, jetzt schwarze Kondensator, der an den Klangregler geht. ( Klangregler ist links, rechts ist Rückkopplung )

      Detlef :winker:
      Rock hilft gegen Rheuma
      Heino, was hat ein Kondensator in einem Kasten mit einem Regenschirm im Regen gemeinsam?
      Genua - man muß nur ein Ende zu fassen bekommen und zwar das richtige.
      ;)

      Soviel zum scherzhaften Teil, kommen wir zum Vergnügen.
      Szenarien zu entwickeln ist immer interessant.
      Ich lege folgendes dazu:

      Das Gerät wurde 1934 gebaut, jedenfalls trifft das auf den Kondensatorenblock zu.
      Der Schirmgitterkondensator ist der einzige im Block der eine hohe Spannungsfestigkeit von 220V aufweist.
      Vielleicht wurde das Gerät dann einige Jahre an 100V betrieben oder was weiß ich was die da in den Schwarzwald-Kaparten zu der Zeit hatten - in Italien gab es jedenfalls noch 1990 Steckdosen an denen mein Rasierer zum Stoppelrupfer in Zeitlupe wurde und der Fön zum lauen Püsterich.
      Dann kam die große tolle Netzerneuerung und fortan genoß man 220V auch im Försterhaus am Rande des Universums.
      Nur das Radio nicht, denn der plötzlich bis an seine Grenze belastete Kondensator im Block ließ durch, zuviel oder alles, unerheblich.
      Jedenfalls mußte etwas passieren. Also kam der Opa mit der Lötlampe und brut einen beim Schmied von Blasien erstandenen Kondensator in Serie ein, genauso wie der Elektriker vom finstern Walde ihm riet. Werte waren dem Opa völlig egal, er war schon stolz einen Kondensator von einer Kuhglocke unterscheiden zu können.

      Muß das so gewesen sein?
      Nein natürlich nicht, aber vielleicht in etwa so.

      Die Tatsache das der Wickel-Kondensator ein neueres Herstellungsdatum suggeriert lassen wir mal außer acht, es würde ja auch ebenfalls obige Geschichte nähren.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.