Supersound: Mikrofoniearme Röhren in der NF-Vorstufe

      Moin moin,

      die Datenblätter zu den Röhren finden sich hier:
      http://www.jj-electronic.com/index.php?option=com_content&task=view&id=15&Itemid=13
      (jeweils unter "more").
      Da könntest Du vergleichen.
      Im Freiburg 14 sitzt die ECC83 nur 10 bis 20 cm von zwei Lautsprechern entfernt. Er ist bassstark und liefert bei Bedarf beachtliche (und dabei sehr wohlklingende) Lautstärken (wenn die Durolit-Kondensatoren ebenfalls getauscht sind).
      Da ist es schon gut, dass eine Spanngitterröhre, die in der NF-Vorstufe arbeitet, unter 20.000 Hz praktisch "taub" ist.
      Tja, und die EF86 ist für ihre Mikrofonie-Anfälligkeit bekannt. Leider gibt es bessere Ausführungen nur mit konventionellem Gitter, aber immerhin Mikrofonie-reduziert; auch das macht sich im Freiburg 14 deutlich bemerkbar.

      Zu den ClarityCaps vom Typ "ESA" in 630 Volt habe ich im Thread "Hochwertige Kondensatoren als Hochtöner-Frequenzweiche" (in diesem Unterforum) einige nähere Informationen gegeben.
      Im Lautsprecherselbstbau werden u.a. sie bei hochwertigen Passiv-Lautsprechern an Stellen eingesetzt, wo es klanglich besonders drauf ankommt (also v.a. in Reihe zum Hochtöner, aber auch zum Mitteltöner).
      Über Google findest Du weitere Infos.

      Ich rate bezüglich obiger Punkte aber ganz einfach zu "Versuch macht kluch". :)
      Kaputt macht man damit nichts, und sehr viel Geld hat es auch nicht gekostet, falls es doch nichts bringen sollte. Nicht nur ich habe mittlerweile jedoch festgestellt, dass es nahezu immer etwas bringt, und zwar erfreulich viel, besonders bei Jazz und Klassik. :radio:

      Viele Grüße von

      Markus
      There's none so deaf as those who will not hear.
      Hi Markus,

      das Problem mit Deinen Behauptungen ist dasselbe wie vorher: Es gibt keine Form des
      Beleges, ausser "man hoert das". Es kann ja sein, dass verschiedene Roehren zu einem
      unterschiedlichen Ergebnis fuehren (obwohl ich das hier nach wie vor bezweifle, wenn
      die Roehren gleiche Daten haben -- eine Entkopplung ist effektiver gegen Mikrofonie).
      Aber was heisst das dann ? Was ist "besser" ? Und was soll das ueberhaupt heissen,
      "besser" ? Normalerweise muesste man das mit Messungen belegen. Das ist nicht
      immer einfach, oder geht vielleicht auch nicht immer (jedenfalls nicht daheim). Also
      braucht man klare Standards fuer Versuche.

      Solche Standards sind eingefuehrt worden, damit Versuche
      reproduzierbar und aussagekraeftig sind. Du darfst davon ausgehen, dass viele Leute
      hier im Forum schon viele Versuche gemacht haben (ich gehoere dazu), unter normalen
      und unter sauberen Bedingungen. Niemals waren die dann gleich ... leider. Das ist ein
      Faktum mit dem man leben muss. Wenn man Spass hat, fein -- aber die "subjektiven
      Tests" sind eben nur das -- subjektiv. Ich empfehle auch die Lektuere des Buches von
      D. Self zu diesem Themenkomplex (z.B. im Power Amplifier Design Manual).

      Er ist immerhin der Entwickler der weithin hochgelobten Verstaerker der Fa. Cambridge
      Audio, vor allem der hochwertigen. Sicher gibt es noch hochwertigere Geraete, aber man
      muss der Firma lassen, dass sie die Serienkonstanz der Geraete mit "good value for
      money" sehr gut im Griff hat. Und das geht nur mit sorgfaeltiger Ingenieursarbeit und
      reproduzierbaren Fakten. Ich habe einfach schon zu viele von solchen Geraeten selber
      auf dem Tisch gehabt, die nach dem Tausch von einigen Bauteilen angeblich "deutlich
      hoerbar" besser waren ... hmm, was soll ich sagen: So einfach war's halt nie. Einige
      klangen wirklich anders, aber dann konnte man messen, dass der Frequenzgang anders
      war. Wenn's dem Besitzer gefiel -- prima, mir egal. Aber "richtiger" ist es dann ganz
      bestimmt nicht.

      Wenn Du also wirklich deutliche Unterschiede bei einem Roehrenradio hoerst, und welche
      da sind, dann hat das sehr wahrscheinlich alle moeglichen Ursachen ... und ob nun
      Mikrofonie dabei besonders ausschlaggebend sein soll ist nicht klar. Wenn Du das
      herausfinden willst, probier' mal den Tipp mit der Entkopplung. Ich bleibe dabei:
      Die moeglichen Vibrationen ueber den Sockel sind mit einiger Sicherheit wichtiger
      als der Einfluss der Schallwellen, die die Roehre direkt treffen. Das hat irgendwie
      auch etwas mit Physik zu tun ... ;) und egal was Du glaubst: Die laesst sich nicht
      austricksen.

      Besten Gruss,

      Michael
      Nun auch mal ein kleiner Kommentar von mir...

      Wenn Schallwellen auf den Röhrenkolben treffen, und stark genug sind, können sie das dünne Glas zum Schwingen bringen. Soweit so gut. In der Röhre befindet sich ein (annährendes) Vakuum - und was tut ein Vakuum? Richtig, keinen Schall leiten.
      Die einzige Stelle wo eine Koppelung möglich ist, ist an den Pins und dem Kontakt vom Kolbenboden zu den Anschlüssen der Konstruktion. Die Glimmerscheiben, mit denen das Innenleben in der Röhre fixiert ist, dämpfen auch etwas, so ist auch hier eine gewisse Entkopplung gegeben. Es muß also schon richtig "rumsen", damit sich ein Schallereignis in der Röhre bis in die Gitterbereiche fortsetzt.
      Ich sehe es vom Einsatzbereich der Spanngitterröhren ähnlich wie Dieter, mit vergleichbaren Erfahrungen. In meiner Wehrdienstzeit war ich in der Waffensystemsteuerung der Atlantic. Und in diesem Torpedobomber waren in den Nav-Rechnern und Funkanlagen auch ausschließlich Spezialröhren mit besonderer mechanischer Robustheit zugelassen. Da geht es aber auch z.t. um heftige Vibrationen.
      Gruß, Gunnar
      Heino, bist Du innen denn auch vakuoes ?

      Gunnar: Genau ... jegliche Kopplung muss letztlich ueber die Mechanik der Aufhaengung
      gehen. Das ist m.E. auch genau der Grund, warum Chassisvibrationen relevanter sind
      als Luftschall (im Uebrigen habe ich das vor langer Zeit mal systematisch probiert ...).

      Das Chassis hat auch viel mehr Angriffsflaeche fuer die Schallwellen, um Vibrationen
      einzusammeln, und wird zudem noch vom Geraetegehaeuse angeregt. Halt weniger,
      wenn mit Gummipuffern entkoppelt. Aber das vibriert bei den Lautstaerken, ueber die
      Markus da spricht, recht deutlich. Wenn man also Mikrophonie reduzieren will, so ist eine
      Entkopplung der Sockel vom Chassis mit kleinen Silikonringen u.U. sinnvoll (nicht in einem
      Jet, da treten ja noch echte Querkraefte auf ...). Aber ob man das wirklich hoert ???

      Ist vermutlich muessig ...

      Michael