Saba 630 WL

      Was lange währt...

      wird endlich (fast) gut.

      Heute habe ich das gute Stück aus der Werkstatt zurückbekommen.
      Auf Kurzwelle empfängt es ordentlich.
      Auf Mittelwelle und Langwelle ist nichts zu empfangen.
      Der Techniker hat insoweit die Fehlersuche erfolglos aufgegeben.

      Vielleicht hat hier im Forum noch jemand eine Idee, an welchem Bauteil das liegen könnte?

      Jedenfalls allen bisher Mitwirkenden herzlichen Dank für die freundliche und konstruktive Unterstützung.

      Frohe Ostern allerseits!

      stahli
      Von einigen Werkstätten darf man bei Röhrentechnik nicht mehr viel erwarten.

      Ist es eine alteingesessene Radiowerkstatt, sollte noch was gehen, wenn der Meister älteres Semester ist.
      Bei heutigen "Servicestützpunkten" kann man fast nichts mehr an Fachwissen erwarten, wenn es um ältere Technik geht.
      Bei guten Betrieben gibt es eventuell Technikerschulung auf aktuelle Geräte, ansonsten ist eher Modultausch angesagt.
      Den Lehrberuf Radio/Fernsehtechniker scheint es seit Jahren nicht mehr zu geben.
      Inzwischen wird man ja schon als Kunde belächelt, wenn man einen Fernseher mit Bildröhre reparieren lassen will.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Mit meiner Werkstatt bin ich sehr zufrieden.
      Dringende Reparaturen werden da immer fachgerecht und zügig durchgeführt.

      Für das alte Saba-Radio hatten wir eine andere Absprache.
      Das war ein "Bastelobjekt" für den schon im Ruhestand befindlichen Seniorchef,
      der an solchen Geräten noch seine Ausbildung absoviert hat.
      Er hat sich der Sache mit großem Engagement angenommen.
      Zuletzt hat er dann lange und intensiv an den "fehlenden Wellenbereichen" geforscht.
      Mir kam es da auch auf ein paar Monate mehr oder weniger nicht an.

      Viele Grüße

      stahli
      Hallo Andreas,

      Inzwischen wird man ja schon als Kunde belächelt, wenn man einen Fernseher mit Bildröhre reparieren lassen will.
      Ja selbstverständilch ist das so. Was denn sonst? a) Sind Bildröhren-Geräte inzwischen altersmäßig über ihre vorgesehene Nutzungsdauer hinweg, b) haben auch die jüngsten und teuersten Bildrörhengeräte einen Zeitwert von Null Euro und c), und das ist das Wichtigste, LASSEN sich die Geräte überwiegend nicht mehr reparieren: Es gibt keine Spezialteile mehr. Schon lange sind Diodensplittrafos, also Ausfall-Teil Nummer Eins, von keinem Hersteller mehr lieferbar. Der wichtigste Hersteller, Orega, ist schon vor Jahren pleite gegangen, logisch, mangels Nachfrage. Auch Kaskaden gibt es nur noch als Restposten. Von spezifischen Teilen wie Tuner und andere Bausteine ganz abgesehen, da gibt es von den Herstellern nichts mehr (oder noch besser, es gibt auch den Hersteller nicht mehr, z.B. Grundig).
      PS: Ich selbst schaue noch mit meinem Metz-Bildröhrenfernseher, solange es geht. Ein Ersatzchassis habe ich eingekellert.

      Hallo Stahli,

      dann wird's aber schwierig. Wenn der alte Meister KW hinbekommen hat, hat er ja Ahnung. Wenn er sich dann an LW/MW die Zähne ausgebissen hat, könnte es für Reparatur mit Forumshilfe schwierig werden. Du kannst es natürlich trotzdem probieren.

      Gruß
      Stefan
      Stahli hat da offensichtlich Glück gehabt, einen Meister, der wieder seine alten Kenntnisse hervorkramt.

      Stefan, Fernseher mit Bildröhre kann man häufig noch reparieren!
      Ist die Bildröhre Matsche, sollte man einen Regenerierversuch wagen, mehr als ganz kaputt geht nicht.
      Es gab/gibt nicht nur Orega, z.B. Diemen aus Spanien hat sich damals einen guten Namen gemacht.
      Nicht selten passen auch andere Diodensplits oder Kaskaden, wenn man Zugeständnisse bei Bauform und Pinbelegung macht.
      Tuner kann man fast immer reparieren, Frequenzen bei TV sind merklich unter 1 GHz.
      Ärgerlich kann es bei Fernsehern 100 Hz werden, manche ICs Digitalteil sind da doch etwas speziell.
      Geräte 100 Hz finde ich recht uninteressant, gab es auch nie echt von SABA.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Andreas,

      was du beschreibst, das kannst du, das kann ich. Aber das kann kein gewerblicher Reparaturbetrieb leisten. Das fällt alles unter improvisieren und damit Liebhaberei. Ich möchte das Gesicht des Meisters sehen, wenn der Geselle anfängt, einen Tuner auszulöten, die Anschlussdrähte mit einem Dutzend Drähten verlängert und in dessen SMD-Innenleben misst und lötet. Wie groß sind die Erfolgsaussichten und wer soll das bezahlen? Diemen gibt es übrigens noch, liefern aber nur noch wenige DSTs aus Lagerbeständen. Neenee, die Zeiten sind vorbei.
      Ich habe "vorgesorgt" und besitze viele alte Fernseher in meiner Sammlung, alleine 17 Röhren-Farbfernseher (also wohlgemerkt Röhren-FFS vor Bj 73. Dazu kommen etliche Bildröhren-FFS. Und s/w-Geräte sowieso). Nur damit du nicht meinst, ich hätte was gegen Bildröhren ;)

      Frohe Ostern und Gruß!
      Stefan

      stahli schrieb:



      Heute habe ich das gute Stück aus der Werkstatt zurückbekommen.
      Auf Kurzwelle empfängt es ordentlich.
      Auf Mittelwelle und Langwelle ist nichts zu empfangen.
      Der Techniker hat insoweit die Fehlersuche erfolglos aufgegeben.

      Vielleicht hat hier im Forum noch jemand eine Idee, an welchem Bauteil das liegen könnte?

      Jedenfalls allen bisher Mitwirkenden herzlichen Dank für die freundliche und konstruktive Unterstützung.

      Frohe Ostern allerseits!

      stahli

      stahli schrieb:



      Hallo Ich habe auch einen Saba 630 Wl. In Mühevoller Arbeit habe ich das Chassis entrostet, beim aufgequollenen Drehkondensator die Lamellen zerschnitten und im richtigen Abstand wieder zusammengefügt. Die Wicklung vom Lautsprecher ca 100 Wicklungen abgewickelt und die Unterbrechung gefunden. Die Kondensatoren ersetzt und das Radio neu abgeglichen. Der Empfang auf der KW ist sehr gut, MW und die LW kein empfang. Habe den Eingangskreis neu aufgebaut was mein Fehler war. Die Schalter S1 ist mit S3 vertauscht und Schalter S2 mit S4 vertauscht. Die original Saba-Zeichnung Schaltschema für S630 WL ist falsch. Schön wenn vor der der Reparatur ein Foto gemacht wurde. Nach Änderung der Verdrahtung guter Empfang auf MW und LW über Heimsender. Der Netztrafo ist mal neu gewickelt worden Fa Glaser und Co aus Dresden A20. Leider sind die vorderen Außenknöpfe nicht original. Die Röhren waren alle noch gut. Die Glimmlampe IN-13 mit einer aus der Ukraine ersetzt wobei ich noch 3 Reserve habe. Viele Grüße von der Ostsee Horst


      stahli schrieb:


      Hallo Achim,

      tjaja, so hat jeder sein Bündel zu tragen...

      Vom Saba T2000 und Phil Goya K6 (1967) bis Saba G 110Grad und Graetz Fähnrich (1972) ist einiges dabei.
      Einen - meinen weißen Grundig Triumph Color 2650 (Bj. 70, 90 Grad, liegendes Chassis mit getrennten Endstufen für Horiz und Hochspannung) habe ich von 1993 bis 2008 im Alltag als Zweitfernseher betrieben, schätze mal 1000-2000 Betriebsstunden in dieser Zeit. Kein Ausfall. Und weitgehend unrestauriert. Er bekam nur zu Beginn einen neuen Satz Leistungsröhren und drei, vier Kondensatoren.

      Gruß Stefan
      Interessant zu lesen, was die Leute so alles in petto haben.

      Einen Grundig Triumph in S/W, Bj. 1973/74 hatte ich über lange Jahre als Mobil- und Kinderstuben-Modell.
      Der hatte die damals so angesagte Würfelform, Bedienteil obendrauf, mechanisch ziemlich gut geschützt, Sensortasten (fliegensicher). Er war sehr robust, das Kunststoffgehäuse gut schlagfest, hatte eine Schutz- und Kontrastscheibe sodaß selbst Fußtritte die Treppen herunter ihn kaum zerstören konnten. Man konnte ihn am Netz, an einer Auto-Anlage, einem "MOPPEL", einer nackten Blei-Batterie/-Akku, oder an beliebiger 12V-Spannungsquelle betreiben. Er funktionierte draußen im Garten bei leichtem Regen so gut wie im nassen Waschkeller, defekt wurde er bei mir nie, er wurde funktionierend nach über 20 Jahren in die nächsten Hände weitergegeben (zu schade wegzuwerfen). Damals hatte er schon drei Grundig Farbportable als Nachfolger miterlebt, die natürlich aufgrund der Maske in der BR prinzipbedingt nicht so robust sein konnten. Deren Qualität war dann ab Ende der Achziger auch nicht mehr so herausragend, der Letzte, in Monitor-Design war mehr ein Blümchen-Rühr-mich-nicht-an, chick anzusehen, viel Digitalkrempel drin, aber schon keine Outdoor-Wildsau mehr und bei der vorgesehenen rabiaten Benutzung dauernd irgendwie nicht in Ordnung und nachzubessern, Batteriebetrieb auch Fehlanzeige.
      Aber was solls, da war der Max schon tiefergelegt, die Firma verkauft und offenbar tat man nur noch alles um im Katzenkonzert des vielen Japseschrott noch auf einer kleinen Ukulele ein bisschen mitklimpern zu dürfen, das konnte man dann auch noch locker, trotz den schon angesprochenen fehlenden Ur-Tugenden, sonst hätte ich das Ding auch nie gekauft.
      Die großen Grundig-Fernseher waren da noch untadelig, da ging nichts in die Binsen, und draußen rumgewürfelt wurden die eh nicht.
      Aber Grundig-Portable waren da für mich passé, ein nächster Versuch um die Mitte der Neunziger führte dann zu der Erkenntnis das ein chick designtes Grundig-Portable mit symmetrisch angeordneten Lautsprechern das für mein Ferienhaus gedacht war, schon überhaupt nicht mehr konkurrenzfähig war, es konnte an keiner anderen Versorgung als am Netz arbeiten, war nicht robust, und .... kostete ein Mehrfaches aller Konkurrenzprodukte. 12...1400 DM waren einfach etwas daneben für ein einfaches Fernseh-Portable im Jahr 1995. JVC, SEG, Vestel boten das Gleiche für 100 bis 400 DM und Orion für knapp unter 100 DM. Noch später gab es das JVC-Portable als Medion-gelabelte Version sogar mit Twin-Tuner (A/DVB) für um die 80 Euro. Um die Frage aufzulösen kam dann ein Grundig-Monolith mit sehr guten eingebauten Lautsprechern (guter Klang ist mir beim Fernsehen immer wichtig gewesen), dazu mußte allerdings auch der Einbruchsschutz am Haus verbessert werden, eine 100 DM Möhre ist dann doch einfacher zu verknusen als ein 2000 DM Gerät der oberen Mittelklasse.

      Bei uns standen übrigens auch einige Geräte sehr langandauernd in der Werrkstatt und das war nicht vorgestern sondern vor Jahrzehnten.

      Es waren immer die gleichen Gründe.
      Ungeklärter Status, ungeklärte Besitzverhältnisse, fehlende herstellerspezifische Bauteile, Kundenüberlassung nach erfolgter Reparatur (Inpfandnahme), in diesen Fällen also Geräte die noch oder schon mehr oder weniger liefen. Dann gab es aber auch noch damalige Exoten wie Japse, Japse machten wir eigentlich garnicht, die Leute wollten den Schrott nach etwas Bendenkzeit auch oft garnicht mehr wiedersehen und holten es nicht mehr ab. Dann gab es noch die Engländer, wir betrieben damals einen Schwerpunkt-Service-Stützpunkt für Ferguson und Thorn-EMI, gut solange sie liefen, aber fehlten Spezialteile dann gab es Verzögerungen und die Leute wollten es nicht mehr wiederhaben. Später traf das auch auf Geräte von Kuba zu, da bald nach Einstellung der Produktion keine Teile mehr lieferbar waren und jemand "basteln" mußte, das wartete kaum ein Kunde ab und kaufte etwas Neues und gab das eigentum am Altgerät auf.

      Überhaupt ist in Reparatur-Fachbetrieben Bastelei nicht kostendeckend machbar. Es wurde also wo es sich lohnte außerhalb jedes wirtschaftlich sinnvollen Rahmens aus verschiedenen Gründen heraus manchmal monatelang minutenweise "so zwischendurch" mal rangenommen und auch schnell wieder hintan geschoben.
      Heute noch alte Meister zu finden die praktisch auf eigene Kosten "basteln" ist selten geworden, gut wenn man so jemanden noch findet. Am besten sind die Chancen noch beim alteingesessenen "Fernsehmechaniker" Fachbetrieb der schon in dritter Generation am Ort residiert, da ist nicht selten der Senior an solchen Aufgaben interessiert, er muß auch oft nicht mehr kostendeckend arbeiten hat schon seine Rente, den Betrieb führt schon der Enkel usw. Oder es gibt noch einen ehemaligen angestellten Meister dem zuhause das Gekeife der Ehehälfte den Tag vermiest und der lieber für ein Trinkgeld bei seinem ehemaligen Brotgeber unter den Aktiven seine Zeit umbringt, so bleibt es auch in der Birne noch etwas hell bevor alle Lichter dauerhaft ausgehen.
      Gründe gibt es also viele das noch gebastelt wird. Man muß nur die Augen aufsperren. Hier gibt es vor Ort noch einen Allesbesorger bezüglich Bauteilen, gelernter RF/TV-Technikermeister und sogar noch einen Senior in einem Fachbetrieb (Radiospezialist) der für Appel und Ei defekte alte Radios macht und für ein Trinkgeld weitergibt, richtig restaurieren muß man dann evt. selber wenn man es überhaupt will, spielendes Gerät mit viel Patina - was ich eigentlich ganz gerne mag weil noch kein inkompetenter Pfuscher seine Fottfinger darin hatte - ist das immer drin. Aber schonmal einem abgefressenen Knopf oder ähnliche Banalitäten ausmerzen muß man manchmal noch selber, den Putzlappen schwingen sowieso.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.

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