Schaub Lorenz Duett Stereo 20 Truhe --> Netztrafo

      Hallo Achim,

      Zunächst zu deiner Frage: Ja, die braune Leitung hat Netzspannung, sie führt zum Ein-Aus-Schalter und zurück, die Verlegung ist original. Die Röhre ist eine ECC81, den Schaltplan findest du im Downloadbereich.

      Zweite Frage nach dem grün-gelben Anschluss am Trafo. Beim ohmschen Durchmessen habe ich keine Verbindung feststellen können, nicht zu den anderen Wicklungen und auch nicht zum Trafokern. Das passt sicher zu deiner Aussage. Dass es sich um eine Schutzwicklung handelt war mit bis dato unbekannt, ich hatte mir auch keine Gedanken darüber gemacht. Schon wieder was gelernt.

      Ich vermute, diese Schutzwicklung befindet sich zwischen Primär- und Sekundärwicklung. Gäbe es nun bei einem fehlerhaftem Trafo, einen Stromfluss von der Phase zu dieser Schutzwicklung so kann ein Fehlerstromschutzschalter reagieren und Abschalten, denn der Fehlerstrom würde zum Schutzleiter abgeführt werden. Ist es das? Das wäre mir verständlich. Dazu muss aber das Chassis mit dem Schutzleiter verbunden sein. Dies ist beim Schaub Lorenz jedoch nicht der Fall. Das Gerät selbst ist schutzisoliert, es hat eine zweipolige Verbindung zum Netz, keinen Schutzleiteranschluss.

      Wenn ich nun diese Schutzwicklung mit dem Chassis verbinde, wird kein Fehlerstrom an den Schutzleiter fließen, sondern das Chassis liegt schlimmstenfalls an Phase. Da aber das Chassis auch von außen berührbar ist, über Erdanschluss, Abschirmung des TA Eingang und so weiter, wäre das kritisch.
      Du schreibst in post 003:
      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=6749&highlight=schutzisolierung

      Allgemein ist man gut beraten, wenn man den Netzeingang von Geräten der Unerhaltungselektronik n i c h t modifiziert.

      Bitte sag mit ob ich da irre.

      @Dieter:
      Was die Temperatur des Widerstandes angeht, das hast du mit deiner Einschätzung völlig recht.
      An einem vergleichbaren Widerstand habe ich folgende Temperaturen gemessen:



      Spasseshalber wurde dies bei senkrechter (grün) und waagerechter Montage (blau) gemessen, der Unterschied ist da, aber doch eher gering.
      Wer misst misst Mist, aber die angegebenen 200°C habe ich auf dem Infrarot Thermometer abgelesen. Dazu schau bitte auf die gelbe Tabelle. Das ist immer derselbe Widerstand, nur der Messabstand wurde verändert! Es zeigt sich, wenn man das nicht sehr sauber definiert was den Abstand und auch die Beschaffenheit der Oberfläche (rauh, glatt) sowie die Farbe angeht, dann lässt man es besser weg! Werde ich mir merken!

      Trotzdem, als Erklärung bleibt mir derzeit nur, dass der unten sichtbare, grüne Widerstand mit 100 Ohm die Kühlluft für den weißen 120 Ohm schon mal vorheizt. Der grüne verbrät eine Leistung von etwa 2,25 W. Das bedeutet seine Abluft kommt auf geschätzte 60°C. Diese wird durch die 4W dann um weitere 100° erhitzt, kommen wir auf 160°C. Sind es jedoch nur 3W, das hängt ja auch von der Netzspannung ab, wären es etwa 137°C. Andererseits ist ja nicht die komplette Kühlluft bei 60°C, das wird sich mischen.
      Gleichwohl, danke für den Hinweis, ich werde das beobachten und mach mir schon mal Gedanken über einen besseren Platz.

      Danke für eure Hinweise!
      Gruß aus Franken!

      Volker

      PS: Ach ja, Plastik Wäscheklammen, zum Festhalten der Temperaturfühler verwendet, verformen sich bei etwa 150°C :bang:
      Hallo Volker,

      die Funktion der Schutzwicklung bezieht sich hier nicht auf den Fall von Fehlerströmen (wie bei einer Schutzmaßnahme), sondern es geht um die Dämpfung von Störungen, das Übertragen von unerwünschten Signalen und Spannungen zwischen den Wicklungen (in beiden Richtungen) zu verhindern.

      Wenn Du die Schutzwicklung auf Masse legst, kommt das wohl am ehesten dem AM-Empfang zu gute.

      Der Netzeingang bleibt natürlich unverändert, er endet mit der Primärwicklung des Netztrafos.
      Achim
      Es artet in eine völlig irrelevante Diskussion aus, deswegen diese kurze Erklärung der Pinbelegung auf der Lötleiste.



      Die 3 nichtbelegten Lötfahnen sind vorgesehen für den Ausgang A, Z u. E, die beim Freiburg 8 zur Erzeugung der div. Negativspannungen erforderlich sind.
      Die Farbe der Kabel dient lediglich zur Unterscheidung der Anschlüsse.
      Ende der Diskussion?

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Hallo die Runde.
      Um zur Beschreibung von Achim, eine Schirmwicklung zu zeigen, die hier beim Modell und bei SABA nicht vorkommt, stelle ich einen Ausschnitt eines TELFUNKEN
      Spitzensuper 586 WLK ein. Dort wird die besagte Schirmwicklung gezeigt.

      SABA benuetzt stattdessen, mit gleicher Zielrichtung, die bekannten 2x 4,7nF im Netzeingang.
      hans


      Hallo die Runde,

      vielleicht ist die Betrachtung doch lehrreich für Leser, die die Begriffe gar nicht kannten.
      Ich war mir zuerst nicht sicher, kam aber durch den frei liegenden gelb/grünen Draht auf die Idee. So war meine erste Aussage "dürfte"...
      Als Volker dann schrieb, dass von diesem Kontakt keine elektrische Verbindung zu anderen Anschlüssen besteht, habe ich nicht mehr gezweifelt, aber das könnte ja ein Versehen beim Messen gewesen sein.
      Manchmal sieht man Trafos mit einem einzelnen Schirmwicklungsanschluss, der dann direkt an eine Lötöse an einer Kernblechschraube geht - da kann man wohl dann sicher sein.
      Achim
      Hallo,

      also ich habe auf jeden Fall wieder was gelernt.
      Und wenn ich den Widerstand woanders platziere, dann messe ich nochmal nach. Kann durchaus sein, das mir da ein Fehler unterlaufen ist, den Ottos Erklärung ist ja schlüssig.

      Noch was ist mir aufgefallen, die Leistungsaufnahme ist immer gleich, egal ob der Ton laut oder leise ist. Das ist eine Eigenschaft der Röhrenverstärker?
      Fließt über die Anode durch den Augangsübertrager primärseitig immer ein Gleichstom, der durch das Tonsignal moduliert wird? Und nur dieses wechselnde Signal kommt auf der Ausgangsseite des Übertragers an, ist ja letztlich auch nur ein Trafo. Oder sehe ich das zu einfach?

      Gruß aus Franken!
      Volker
      Moin,
      erzaehl mal das den Roehrenverstaerkern, die in Klasse B arbeiten ;) Die fressen naehmlich mehr Strom, wenn man aufdreht.
      Ansonsten hast du recht, bei den Radioverstaerkern (Gegentakt) ist der Unterschied vernachlaessigbar, die laufen meist in A- oder mildem AB-Betrieb-
      Mehr oder weniger vollkommen unabhaengig von der Aussteuerung ist die Leistungsaufnahme einer Klasse A Eintaktendstufe, z.B mit einer EL84.

      Das Graetzradio im Nachbarthred hat eine Transistor-Eintaktendstufe in Klasse A, das hat ebenfalls eine weitgehend konstante Leistungsaufnahme. Immerhin werden in dem armen Endtransistor ohne Ausseuerung um die 8W verheizt. Mit Aussteuerung geht davon ein zunehmender Teil in den Lautprecher, aber mehr als 4W Ausgangsleistung geht nicht. So ein Verstaerker hat einen Wirkungsgrad von max. 50%.

      73
      Peter
      Hallo Mitleser,

      heute Morgen habe ich das Gerät nochmal geholt um den Einbau des Vorwiderstandes zu verbessern.

      Doch zunächst möchte ich an Post 027 anschließen mich für die Verwirrung, ausgelöst im Post 021 entschuldigen. Die grün-gelbe Leitung wurde nochmal nachgemessen, es besteht Durchgang zu den beiden unteren Anschlüssen, ganz so wie Otto im Post 023 sagt. Vielleich habe ich die Messspitzen nicht fest genug angedrückt, sorry..

      Was die Temperatur des Widerstandes angeht, heute wurde wieder über 160° gemessen, bei einer Verlustleistung von 3 W. Ich wollte es nur wissen.

      Chassismontage, als Lösung von Dieter vorgeschlagen, wurde so umgesetzt:



      Die Löcher mit M3 Gewinde im Chassis waren schon da, als Befestigung wurde ein L-Winkel aus dem Baumarkt genommen. Vorteil ist, man kann den Widerstand leicht aus- und einbauen. Messing statt Alu wurde aus rein optischen Gründen gewählt :)
      Die Temperatur am Chassis direkt unter dem Widerstand nach etwa 2 Stunden liegt bei knapp 60°C und nimmt mit größer werdendem Abstand ab. Sie entspricht der Temperatur in der Näher der beiden EL84, und auch des Trafos, Fühler zwischen Wicklung und Kern.

      Nochmals Danke für die konkrete Hilfe.

      Gruß aus Franken!

      Volker