SABA HiFi Studio Freiburg als neues Projekt

      Hallo Dieter und Forumsfreunde,

      ganz interessant, in dieser "HiFi Studio Serie" um Ende 1967/ bis 1968 wurden die Geräte HiFi-Studio I, HiFi-Studio II, HiFi-Studio III und HiFi-Studio Freiburg parallel angeboten. Das HiFi-Studio-I ist schon im 1965 Saba Prospekt.




      Das HiFi-Studio I arbeitet mit Röhren, Si- und Ge-Transistoren. Dort sind die Endtransistoren 2N2148 und Saba hat als Ersatztyp im Schaltplan AL103 genannt. Also wird im HiFi-Studio Freiburg als Ersatz für 2N2147 AL102 passen.

      Das HiFi-Studio III basiert schon ganz auf Si-Transistoren (war lieferbar ab Oktober 1967), Studio II ebenfalls volltransistorisiert, aber noch Si- / Ge- gemischt? Also wird das HiFi-Studio Freiburg in der Entwicklung nach dem Studio I und in etwa parallel zum Studio II gewesen sein.

      Im Geräteprospekt 1966/67 werden der HiFi-Studio Freiburg und der Studio-II gemeinsam angeboten, dort noch zusammen mit den Telewatt-Geräten. Nicht nur technisch, auch optisch eine andere Klasse:

      http://www.saba.pytalhost.com/1966/0004.jpg


      Gruss
      Reinhard
      Hallo Reinhard,

      sehr schön zu sehen, wie die Saba Receiver und Klein + Hummel Telewatt Komponenten gemeinsam vertrieben wurden - zu "Festpreisen" versteht sich, denn da gab es noch die Preisbindung.

      Im Vergleich der 4 Modelle zeigt sich das HiFi Studio Freiburg als aufwändigstes Gerät (es war ja auch das teuerste), während die Modelle, deren Entwicklung und Einführung mehr in Richtung des Übernahmejahres durch GTE (1968) liegen, doch deutlich abgespeckter und billiger aussehen.
      Achim
      Hallo Achim,

      und man sieht auch schön den Stilübergang. Das Studio Freiburg noch ein "Möbelstück" (was mir optisch heute wieder persönlich ausgesprochen gut gefällt), die Telewatt Geräte schon mit kompromisslosem technisch-funktionalem Design (für die jüngere, technisch-orientierte aber zahlungskräftige Klientel) und die Saba HiFi-Studio Serie I, II und III, die irgendwie den Spagat dazwischen versucht, der Abnabelungsversuch von Telewatt offenbar.

      Wenn man die Preise von Tuner und Vollverstärker von Telewatt zusammennimmt (898,- + 1698,- = 2596,- DM), sieht man, dass die noch mal ganz erheblich teurer als das Studio Freiburg (1998) waren. Aber Du meinst ja den Preisvergleich innerhalb der eigentlichen Saba.

      War das so, dass man bei Saba nicht schnell genug mit Transistortechnik war und deshalb K+H Telewatt ins Programm genommen hatte?

      Gruss,
      Reinhard
      Hallo allerseits,

      ob die AL-Typen für den Freiburg ST wirklich geeignet sind, hängt davon ab, ob sie auch die ungewöhnlich hohe Stromverstärkung von min 100 erbringen. Dazu das folgende Datenblatt aus einem original Transistormanual von RCA eingescannt...



      Um jetzt nicht den Zusammenhang zu verlieren, editiere ich hier noch etwas dazu. Denn in eben dem selben Buch fand ich auch die Quelle der von Saba eingesetzten Schaltung. Daran sieht man, dass nicht alles Eigenentwicklungen der Radiohersteller sind, sondern dass einiges aus den Applikationslabors der Halbleiter- (bzw. Röhren-) Hersteller übernommen wurde.



      Hier hat RCA auch gleich die passenden Dioden zur Temperaturstabilisierung des Arbeitspunktes eingebaut - und diese hat man dann gleich in Verbindung mit den Endtransistoren bei RCA bezogen und auch der Treibertransistor für den Phasenumkehrtrafo wurde bei dieser Gelegenheit gleich mitgeordert. Die beiden "Kleintransitoren" jedoch konnten bei anderen Herstellern wahrscheinlich preisgünstiger bezogen werden.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      nightbear postete
      Hallo Dieter,

      die Messung der B-E und B-C Strecken in Durchlassrichtung mit dem Ohmmeter zeigte die für Silizium typischen deutlich höheren Widerstände.

      Wenn der von Hans genannte AL102 geeignet ist, hast Du Glück, es gibt ihn von ATES für € 4,95 reichlich in der Bucht.


      Hallo Achim,

      hast du auch mal geguckt, woher die kommen ? Eine leichte Gänsehaut überkommt mich...

      Gruß, Dieter
      Hallo Dieter, Peter,

      hier gibt es schon einen Beitrag zum Studio Freiburg und AL102. Fazit: Ja AL102 geht, auch wenn hFE nur 40 ist. Wichtig: Wärmeleitpaste!

      http://old-fidelity.de/thread-5305-page-4.html



      AL102 . Höchstzulässige Werte. Charakteristische Werte. Datenblatt.

      Typenbezeichnung: AL102
      Werkstoff: Ge
      Polarity: PNP
      Gesamt-Verlustleistung (Pc): 30
      Kollektor-Basis-Sperrspannung (Ucb): 130
      Kollektor-Emitter-Sperrspannung (Uce): 60
      Emitter-Basis-Sperrspannung (Ueb): 2
      Kollektorstrom (Ic): 6
      Höchste Sperrschichttemperatur (Tj), °C: 100
      Transitfrequenz (ft): 2
      Kollektor-Kapazität (Cc), pF:
      Kurzschluss-Stromverstärkung (hfe): 40
      Transistorgehäuse: TO3

      AL102-5 hat hFE 60
      AL102-6 hat hFE 120 (auch: AD 167)



      aber bekommt man die noch?

      Gruss,
      Reinhard
      Das mit den GE-Transen ist ja interessant! Bei zwei Transistortypen aus der Zeit zeigt mein Prüfgerät ebenfalls Silizium als Material an. Ich vermute eher ein Fehler des Meßgerätes. Es handelt sich um das bekannte Pärchen AD161 und AD162; gekauft zwischen den 70er Jahren bis in die 90er in verschiedenen Fabrikaten (z.B. auch von Siemens) und verschiedenen Bezugsquellen. Ich glaub nicht das die alle ausnahmslos gefälscht sind. Da muß ich mal mit dem Ohmmeter messen. Was wäre da der Richtwert in Ohm?

      Gruß Frank
      Es toent so schoen wenn des Sabas Roehren gluehen!
      Hallo Frank,

      Richtwerte in Ohm halte ich nicht für zielführend. Vielmehr sagt die Spannung der "Diodenstrecken" in Flussrichtung aus. Da gilt bei GE eine Spannung in der Größenordnung von 0,2V bei Silizium sind da Werte um 0,6V zu erwarten. Die meisten Multimeter haben eine Stellung "Diodentest"; da wird normalerweise die Flußspannung angezeigt.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Dieter,

      ISC war in seiner Anfangszeit ggf. mal etwas fragwürdig, jedenfalls sagen das einige Berichte. Aber heute liefern die keinen Schrott mehr. Ich habe durchweg gute Erfahrung damit. Die wollen sich ja eine Reputation aufbauen, drucken ihren eigenen Firmennamen drauf. Ich mache - gerade bei Endstufen-Neubestückung - immer ausgiebige Leistungstests (bei Nennleistung an Nennimpedanz), messe Klirrfaktor IM-Verzerrungen und Frequenzgang. ISC hat sich immer bestens geschlagen! ich habe keinen einzigen Rücklauf bisher (seit wenigstens 5 Jahren) wegen Ausfall.

      Probleme hatte ich bisher dagegen mit einem indischen Halbleiterhersteller, dessen Transistoren nicht den für den Typ charakteristischen Arbeitsbereich einhielten und vorher ausfielen.

      Wenn die ebay ATES Transistoren so ausfallen, wie in meinem Link oben angegeben, (dort wurde einer sogar aufgesägt und das Innenleben gezeigt), sollte es klappen. Ein Risiko besteht bei Hong-Kong Lieferungen aber immer. Es könnten (müssen aber nicht) Fälschungen sein....dieses Risiko eingehen oder nicht?

      4-5 EURO sind in HK eine Menge Zaster, an dem Preis kann man nicht festmachen, dass das Fälschungen sein müssten. Kann auch Abverkauf von Restbeständen sein.


      Gruss,
      Reinhard
      Hallo Peter,

      nach meiner Erfahrung ist die Messung im Ohmbereich aussagefähig, w e n n man immer mit demselben Messgerät im selben Messbereich misst.

      Ich benutze dazu seit rund vierzig Jahren zwei FET-Voltmeter im 100R Messbereich (Kyoritsu und Grundig) und es gab keinen einzigen Ausreißer von den für GE oder SI charakteristischen Standardwerten. Der absolut erste Fall mit SI Messwerten bei angeblichen Germaniumtransistoren waren die oben gezeigten AD149.

      Verallgemeinern kann man das sicher nicht, jedes Messgerät arbeitet anders, die Messbereiche und Prüfspannungen sind verschieden.


      Hallo Dieter,

      die Hong Kong Chinesen sind mir inzwischen auch nicht mehr geheuer. Nach einer Unmenge katastrophaler Erfahrungen beim Bezug von Notebookakkus suche ich meist nach Alternativen im Inland.
      Achim
      Hallo Achim,

      eine Notebookakku musste ich neulich auch retour schicken. Liess sich nicht aufladen. Die XP Software erkannte ihn als "NiMH", aber als Li-Ionenakku gekauft und mit Li-Ionenakku Aufkleber. Also plumpe Fälschung.

      Aber bei Halbleitern habe ich mittlerweile ein differenzierteres Bild. Bei angeblichen Originalteilen muss man skeptisch bleiben, viele Fälschungen! Bei Original chinesisch gestempelten (siehe isc, mein Beitrag oben) sieht das aber besser aus.

      Gruss,
      Reinhard
      Hallo Reinhard,

      bei Halbleitern hatte selten Beanstandungen, ein gewisses Risiko wird immer bleiben, wenn man nicht gerade Neuware in großen Stückzahlen direkt über namhafte Distributoren kauft. Selbst in Apotheken tauchen Fälschungen auf, die über die reguläre Distribution bezogen wurden.

      Bei Akkus ist wohl das große Geschäft in Asien, Billigzellen (überlagert oder miese Qualität) in täuschend echte Gehäuse einzubauen, wobei die Elektronik oft auch noch gefaked ist. Meist ist der Akku nach weniger als 5 - 10 Ladezyklen tot, eine Retoure lohnt sich meist wegen der Portokosten nicht, wenn nicht ohnehin ein Umtausch ausgeschlossen ist.
      Meine Kunden lasse ich Ersatzakkus für ihre Notebooks schon seit Jahren selbst beschaffen (ausgenommen Gewährleistungsersatz). Da können sie sich bei Amazon und Ebay austoben und wenn Schrott geliefert wird, zucke ich mit den Schultern :)
      Achim