MI 212 mit seltsamem Fehler

      Hallo Alex,

      Sinn der vorgeschlagenen Messungen in Post029 war es, langsam Schritt für Schritt den Gleichrichter und den C304 freizuschalten.
      Aber dann musst du auch da messen wo es angegeben ist.

      Das mit dem 0V am C304 sehe ich wie Ulrich, das passt alles nicht mit deinen anderen Meldungen zusammen.
      Daher, nicht falsch verstehen, messe bitte mal die Spannung einer vollen 1,5V Batterie.

      Ich habe mal einige Bedienungschritte des HAMEG 203-4zu diesem Zwecke beschrieben. Einen Tastkopf mit Massekabel hast du ja inzwischen?







      Die letzte Graphik kam von Ulrich noch detailreicher (seine erste).

      Wir schaffen das!

      Gruß aus Franken!
      Hallo Ulrich, Axel und Mitleser,

      gerne komme ich der kaum versteckten Aufforderung in Post039 nach und liefere die Realität des Spannungsverlaufes am C304 beim Einschalten.





      Auffälligster Unterschied zu Ulrichs erstem Diagramm ist die Zeit, die zum Erreichen des Endwertes benötigt wird, sie ist länger. Ulrich ermittelt ca. 70ms, ich messe 130ms. Warum ist das unterschiedlich?

      Ich vermute, es liegt daran, dass der Innenwiderstand der Trafowicklung (und auch Gleichrichter) nicht berücksichtigt wurde, weil eher wenig wichtig. Das zeigt sich im schnelleren (steileren) Aufladen in Ulrichs Diagramm. Um das zu zeigen habe ich beide Diagramme gleich skaliert und untereinandergestellt:




      Ich überlasse es euch selbst, diese Vermutung durch Vergleich mit Ulrichs zweiter Rechnung bei 63 Ohm zu prüfen. Er schreibt ja selbst

      Nochmals mit hochohmigem R302 (63 anstelle von 10 Ohm), bei hochohmigem Trafo wäre es identisch


      Gruß aus Franken!
      Vorex postete

      Ich vermute, es liegt daran, dass der Innenwiderstand der Trafowicklung


      [/quote]

      Das wird so sein, den Innenwiderstand des Trafos kann man ja schlecht aus der Schaltung ablesen. (Der Gleichrichter sollte allerdings berücksichtigt sein).
      Es war mir auch klar das hier eine Differenz entsteht.
      So blöd es klingt, da sind 70ms gegen 130ms gar nicht mal so viel.

      Mir ging es auch eher ums Prinzip, was passiert wenn die Spannungsversorgung auf der Wechselstromseite hochohmiger wird.

      Gruß Ulrich
      Hallo Ulrich,

      klingt gar nicht blöd, das passt doch wunderbar zusammen!
      Den ohmschen Widerstand dieser Sekundärwicklung habe ich mit ca. 8Ohm gemessen.
      Leerlaufspannung waren 52Vac, bei Belastung mit 113mA ergaben sich 51,1Vac.
      Der daraus errechnete Innenwiderstand bestätigt diese 8Ohm.

      Gruß aus Franken!
      Hallo zusammen.
      Ich habe die Messungen, wie von Vorex beschrieben durchgeführt.
      Da ich gerade eine 4,5V Batterie neben mir stehen hatte, habe ich an dieser gemessen. Der Ausschlag am Oszilloskop war dem entsprechend größer.

      Als ich daraufhin mit den beschrieben Einstellungen (10V/Div, 5ms/Div) an C304 gemessen habe ergab sich überhaupt kein Ausschlag. Es liegt keine Spannung an.

      Was denkt ihr hat das nun zu bedeuten?
      Sollte ich die einige Posts vorher beschriebenen Bauteile einseitig auslöten um zu sehen, ob sich etwas ändert?
      Sicherungswiderstand R302 mal wieder überprüfen, wenn defekt Überprüfung auf Kurzschluss an C304 (oder mit der Messspitze abgerutscht?).

      Überprüfung der Trafowicklung bzw. Messung der Spannung direkt an der Trafowicklung.

      Leiterbahnen und Lötstellen zwischen Trafowicklung und Elko C304 kontrollieren.

      Gruß Ulrich
      Hallo Alex,

      du hast also 0 Volt am C304. Ich bin jetzt nicht ganz sicher, hast du auch noch am Messpunkt B3 die 40V und brummt der Verstärker auf beiden Kanälen noch?
      Falls ja, dann ist ein Kurzschluss des C304 als alleinige Ursache eher unwahrscheinlich, denn dann könnten auch keine 40V nach der Regelung anliegen.

      Eine Erklärung wäre eine fehlende Masseverbindung zwischen Gleichrichter und C304. Den gleichen Effekt hätte eine fehlende Verbindung vom Plus des Gleichrichters zum Plus des C304.

      Beides würde dein Brummen erklären, denn der C304 kann nicht glätten, das wäre auch Ursache für die zu niedrige Spannung von 40V nach der Regelung.

      Ich möchte daher sicher sein, dass diese Verbindungen in Ordnung sind.
      Also, bitte miss bei ausgeschaltetem Gerät die Verbindung zwischen Minus des Gleichrichters und Minus des C304 mit dem Ohmmeter nach. Das muss 0 Ohm sein.
      Und bitte miss bei ausgeschaltetem Gerät die Verbindung zwischen Plus des Gleichrichters und Plus des C304 mit dem Ohmmeter nach. Das muss auch 0 Ohm sein.

      Desweiteren: Mach bitte ein Foto dieses Bereiches der Leiterbahnseite in deinem Verstärker und zeige uns wo du genau die Masse des Tastkopfes anschließt und wo die Tastspitze anliegt wenn du uns Spannungswerte lieferst, dann sehen wir weiter. Für mich ist auch interessant zu sehen wie die Platine aussieht, oft kann man schlechtgewordene Lötstellen erkennen.

      Das ist zwar eine längere Suche, aber wir geben nicht auf.

      Gruß aus Franken!
      Fehler mit fehlender oder falscher Masse (Bezugspunkt) sind oft schwer zu entdecken/nachzuvollziehen .
      Da macht die Übung, die Erfahrung den Meister.

      Nicht Aufgeben, wenn man Stur einen Schritt nach dem Anderem vorgeht klappt das schon.

      Gruß Ulrich
      Hallo zusammen,

      gleich vorneweg: Es funktioniert wieder. Der Fehler ist mehr als nur peinlich.

      Ich hatte die Messungen noch nicht durchgeführt, dafür habe ich den Verstärker einem alten Bekannten von mir, der Radiotechniker gelernt hat, gezeigt.
      Er hatte sich den Verstärker angesehen und ein paar Messungen durchgeführt. Als er gerade an C304 gemessen hat, hat es mich getroffen wie der Blitz: Ich habe den Fehler gesehen. Aber das mir soetwas passiert, nachdem ich dank eurer Hilfe bereits einige Geräte wieder gangbar gemacht habe, das ist so dermaßen peinlich.

      Ich hatte bei C304, an dessen Stelle wohl zuvor ein Becherelko war, den Minuspol in ein blindes Loch eingelötet.
      Nachdem ich ihn umgedreht habe lauft der Verstärker 1A.

      Wenn Dummheit wehtun würde...

      EDIT: Kennt ihr das, wenn man zigmal über etwas drübersieht aber den eigenen Fehler einfach nicht erkennt? :(

      Es tut mir unglaublich Leid, dass ihr eure Zeit für Überlegungen geopfert habt, wegen meines Fehlers.
      Hi Alex,

      das kann passieren. An mehreren Stellen hier im Forum ist schon darauf hingewiesen
      worden, dass beim Ersatz von diesen Elkos mit dem Massering und 3 Beinen genau diese
      Gefahr besteht -- und nicht an jeder Stelle sieht man das gleich gut. Die Briten sagen
      dazu: " Experience is what you get if you didn't get what you wanted".

      Was den C 422 betrifft, sollte jemand antworten, der mit dem MI 212 mehr Erfahrung hat.
      Mir scheint er nicht noetig zu sein.

      Besten Gruss,

      Michael
      Kein Grund zur Panik!

      Ich plaudere mal aus dem Nähkästchen.
      Vor Jahren hatte ich mal eine Netzteilplatine mit mehreren der Becherelkos, die drei Massebeinchen haben. Als Ersatz habe ich die heute üblichen Elkos mit zwei Beinchen genommen. Beim Bestücken habe ich schon darauf geachtet, daß ich ein Lötauge mit Masseanschluss erwische, das mit taubem Anschluss ist mir auch schon passiert.
      Trotzdem wollte die Schaltung nicht, irgendein seltsamer Fehler, der vorher nicht war.
      Lange habe ich herumgerätselt, was es ist, Messungen ergaben seltsame Ergebnisse. Irgendwann merkte ich, Masse unterbrochen, obwohl jeweils der Minusanschluss mit einer Masse verlötet war.
      Des Rätsels Lösung, in einem Fall wurde auf der Platine über die drei Anschlüsse die Masse geleitet, um eine Leiterbahn zu sparen. Als ich dort eine Drahtbrücke setzte, funktionierte das Netzteil!

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com