Grundig 6099

      Hallo

      Ich benötige mal einen Rat
      Eigentlich versuche ich Fehler grundsätzlich selbst zu finden, nur so lernt man. Das ist bei den meisten Geräten bis jetzt auch immer so gewesen. Nur hier komme ich nicht weiter. Bei einem Grundig 6099 bin ich bei der Reparatur gut voran gekommen. Das Radio funktioniert wieder hervorragend. Es war eine Ruine mit durchgebrannten Netztrafo und ziemlich runter gekommen.
      Nun das, was mir aufgefallen ist:
      Beim überprüfen der Spannungen habe ich bei der ECC 83 abweichungen gefunden. An Pin 1 (A1) sollen 128V sein, gemessen habe ich 240V An Pin 6 (A) sollen 76V sein , gemessen habe ich 89V
      Die Bauteile R58, R57, C90 sind in Ordnung.
      Alle weiteren Spannungen sind nur teilweise mit geringen abweichungen, bis zu 5V lasse ich da als Toleranz gelten.


      Hat jemand einen Tipp?

      Schönes Wochenende
      Detlef :winker:
      Rock hilft gegen Rheuma
      Hallo Detlef,

      eine andere ECC 83 versuchen, wie Otto schrieb, wäre eine Option, ich vermute den Fehler aber woanders.

      Minus 3,95 Volt an G1 sind zu viel, da geht nicht mehr wirklich was und insofern steigt die Spannung an der Anode. Gemäß Kennlinie und angegebener Anodenspannung, wäre eine Spannung zwischen 0 und ca. -1 Volt normal. Prüfe bitte mal den 220 Kiloohm Widerstand im Schaltbild rechts neben R58 (R41? da klemmt es mit der Lesbarkeit meines Schaltplanes). Des weiteren R55 und C39, die findest Du im Schaltplan links neben der Tonbandbuchse.

      Beste Grüße
      Peter
      Hallo

      drei ECC83 habe ich, davon die mit den besten Werten ist nun gesteckt. Da war noch keine nenneswerte Änderung an den Spannungen zu messen. Die Widerstände R55 150Kohm ist innerhalb der Toleranz mit 149 Kohm. Der R47 hat 221 Kohm (220 Kohm) C39 ist im Zuge der Kondensatorerneuerung ohnehin Neu und auch nach nochmaliger Kontrolle in Ordnung. Der R 41 hat 476 Kohm, statt 470 Kohm. R58 330 Kohm habe ich auch geprüft, auch dieser ist mit 332Kohm in Ordnung.
      Ich habe dann die Kondensatoren C76 330 pf und C96 1000pF geprüft und vorsichtshalber ausgetauscht. Zwar waren diese noch in Ordnung, aber scheinbar hat die Löterei an den Pins etwas bewirkt.

      Die folgenden Werte sind nun : A1= Pin1 232V A = Pin6 75,2 V G1 = Pin2 -1,0 -0,975 V hier schwankt die Anzeige etwas.

      Nun bin ich zwar mit einem Wert wieder im Soll, aber die hohe Anodenspannung ist immer noch vorhanden.

      Detlef :winker:
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      Hallo Heino
      Da schau ich doch sofort nochmal nach. Bei Grundig sind im Chassis Laschen hochgebogen und mit der Röhrenfassung verlötet. Dort müßte dann ja die Masseverbindung der Kathode sein .... Moment ich mach das sofort und ergänze dann in wenigen Minuten

      Kathode liegt an Masse!

      Ich frag mich nur, warum das Radio einwandfrei arbeitet, trotz dieses Fehler!
      Detlef
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      Hallo allerseits,

      [wurde bei den Messungen in Erwägung gezogen, dass die Spannungen damals wahrscheinlich mit einem (niederohmigen) Multizet gemessen wurden und mit dem modernen erheblich hochohmigeren Multimeter wesentlich höhere Spannungen angezeigt werden - welche auch mehr den wirklich vorhandenen entsprechen...]

      Achtung: Beitrag hinfällig, weil ich eben gelesen habe, dass die Spannungen mit dem Grundig Röhrenvoltmeter gemessen wurden. Wollte ihn aber nicht löschen, weil er in anderen Fällen zutreffend sein könnte.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo

      Zwischenbericht:
      @ Heino - die ECC 82 hat den 150k Widerstand (R56) Die ECC 83 hat keine Widerstände an den Kathoden, dort liegen beide Kathoden an Masse. Die gemessenen Spannungen sind an der ECC82 alle im toleranten Bereich Pin1 - A1 137V Pin3 - K1 79V Pin6 - A 111V Pin8 - K 4,9V diese Werte sind in Ordnung.

      @ Peter der R59 ist mit 3,7Mohm etwas darüber gewesen, ich habe ihn ausgetauscht und einen 3,32Mohm eingebaut. Da hat sich aber nichts verändert.

      @ Peter R. ich messe mit einem Philips Röhrenvoltmeter.

      Wie ich ja schon geschrieben habe, sind alle ermittelten Spannungen in einem Bereich, die man so als akzeptabel hinnehmen kann. Nur der Wert an der ECC83 Pin1 A1 ist mit 232V zu hoch.

      Detlef :winker:
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      Hallo Detlef,

      nach sinniger Betrachtung des SB dient der Triodenteil (pin1 bis pin3) der ECC83 zur (dynamischen) Rauschminderung bei UKW sowohl bei der Abstimmung als auch bei schwachen Sendern. Daher ist die Spannung an der Anode keine Konstante, sondern sie ist von der Feldstärke des einfallenden Senders abhängig - bei einem stark einfallenden Sender zieht diese Röhre so gut wie keinen Strom, das heißt die Anodenspannung ist in diesem Fall sehr hoch.

      Bei den Messbedingungen steht im Schaltbild, dass die Spannungen ohne Signal gemessen wurden - und ich denke wenn du die Antenne abziehst sollte auch die Anodespannung (pin1) deutlich absinken. Diese Spannung ist also von der Signalstärke abhängig und somit auch mit dem Ausschlag am MA verknüpft!!

      Unter den geschilderten Gesichtspunkten sollte kein Grund zur Besorgnis mehr bestehen - das Gerät arbeitet demnach so wie es der Konstrukteur vorgesehen hat.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter R.

      Alle Spannungen habe ich ohne Antenne gemessen, wie es dort angegeben ist. Auffällig ist jedoch, das der Grundig auch ohne eingesteckte Antenne noch etwas Empfang hat. Mit Antenne messe ich dort 239V ohne Antenne 232V Selbst wenn ich auf UKW z.B. in einen Bereich gehe, wo kein Sender ist, verändert sich dort nichts.
      Übrigens stimmen die gemessenen Werte bei MW mit denen im Schaltplan fast überein, da habe ich 114V dort schwankt es, wenn man in die Nähe eines starken Senders kommt, der bei ausgeschalteter Feritantenne auch noch schwach zu empfangen ist.
      Es tritt also nur bei UKW auf

      Zu dem Empfang möchte ich noch hinzufügen, ich wohne ländlich, keine störenden Gebäude um mein Haus. Ausgezeichneter Ukw Mw und auch Kw Empfang. Um irgendwelche Spezialantennen habe ich mich noch nie gekümmert. Obwohl ich eine leistungsstarke Dachantenne geplant habe. Vielleicht sollte ich den Grundig mal im Parterre ausprobieren, wo die Chancen auf Empfang ohne Antenne eingeschränkt sind.

      Ich sehe das auch so, das Radio funktioniert hervorragend, es gibt eigentlich keine Störung durch diesen fehlerhaften Wert. Ich lasse es morgen mal im Dauerbetrieb laufen.

      Detlef :winker:
      Rock hilft gegen Rheuma
      Hallo Detlef,

      wenn dem so ist könntest du einmal die anstehende Ratio-Spannung ohne Signal messen - sie sollte dann fast auf -0- zurückgehen. Bei den vielen ZF-Stufen ruft möglicherweise das Rauschen bereits eine zu hohe Ratio-Spannung hervor. Geht denn der Ausschlag des MA auf "null" zurück?

      Um die Funktion der ECC zu testen könntest du dann das entsprechende Gitter pin2 einmal an GND legen - dann müsste die Anodenspannung deutlich absinken und der Klang müsste etwas dumpfer werden.

      Das Ganze auf Stellung UKW...
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo


      Heute habe ich nochmals einige Lötstellen nachgearbeitet. Alles verbindungen, die zu der ECC 83 führen. Das hat wieder etwas gebracht. Die Anodenspannung ist nun bei 225V. Lege ich dann das Gitter (Pin2) kurz an GND sinkt die Anodenspannung auf 41,5V und der Klang wirkt sehr dumpf. Gemessen ohne Antenne, bei einem starken Sender (WDR2) Der Ausschlag des Mag.Auges geht auf Null zurück, ohne Antennensignal, schwankt allerdings, wenn man einen starken Sender anwählt.

      Nachtrag zu dem Thema: Da das Grundig 6099 nun mehrere Stunden ohne Probleme spielt, schließe ich das Thema hiermit ab. Ich danke allen, die mir mit Ratschlägen und Tipp´s bei der Fehlersuche geholfen haben.

      Radiogrüße
      Detlef :winker:
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