9241 alle LEDs ausgefallen

      Hallo Saba Gemeinde,

      Bin Baujahr 1981, mein Vater hatte einen 9241er SABA (einer seiner Freunde arbeitete im SABA Werk in Friedrichshafen) und als Kind war dieses Teil für mich tabu...
      Nun ist er in meinen Besitz übergegangen.
      Vor ca. 4 Jahren hat mein Vater den SABA mal für 200€! reparieren lassen und als er stillgelegt wurde funktionierte wohl alles einwandfrei.

      Gestern:
      Bei meinem Vater eingesteckt --> Augenscheinlich alles i.O. aber Digitalanzeige tot.
      Zuhause eingesteckt, mit ein paar leichten Klopfern auf das Blechgehäuse habe ich die Digitalanzeige "zum laufen" gebracht. AAber alle Segmente waren an, also stand da so ca. -I88.8 oder so Ähnlich
      Als nächstes (dummerweise ohne Lautsprecher) habe ich die Hausantenne angeschlossen und mal versucht die grüne "stereo LED" zum leuchten zu bringen.
      An einigen stellen auf der Mhz Skala "wollte" die grüne LED angehen aber es sah so aus als würde "der Saft ausgehen" außerdem hat davor immer ein Relais geschaltet... "Klick,dunkler,dunkler,dunkler,Klick"
      Als ich das Ding ein bisschen länger auf einer "Stereoposition" gelassen habe wurden die LEDs immer dunkler und blieben dann ganz aus (Vorgang ca 4 sec). Auch die anderen LEDs sind jetzt tot...
      Keine Anzeige, ob AUX, FM etc. ausgewählt ist wird nicht angezeigt, gar nix mehr...
      Kann man mit dieser Beschreibung auf die Fehlerursache(n) schließen?
      Habe schon im Forum einiges angeschaut aber mir fehlt das elektrotechnische Verständniss für die meisten Threads und die schiere Masse an SABA-knowhow erschlägt mich :-).
      Für einen Rat wäre ich sehr dankbar. (kleinere Geschichten wie Relais oder Elkos tauschen bekomme ich hin)

      Grüße
      Florian Ray
      Hallo Florian Ray

      deine Beschreibungen deuten auf einen Ausfall im Netzteil hin. Für diese Unzulänglichkeit sind diese Receiver bekannt.

      Wenn du Spannungen messen kannst, wäre das gut, dann könnte man auf Fehlersuche gehen.

      Die Digitalanzeige kann eine andere Baustelle sein - hier ist häufig Nachlöten angesagt, da viele Lötstellen in diesem Bereich unzureichend ausgeführt sind.

      Gruß, Dieter
      Hallo Dieter,

      danke für die schnelle Antwort, das Problem beim Messen ist dass man wissen muss was man tut ;-).
      Habe mir die Service-Instruction ausgedruckt und einige Dinge gemessen.
      Alle Wechselspannungen die an dem Stecker oben in die Netzteilplatte rein gehen passen.
      44,4V (Gleichsp.) habe ich zwischen P653 und F2 anliegen, das passt also auch.
      Wie messe ich weiter? F1 F3 - F7? Wo ist jeweils die Masse?
      Hier komme ich momentan nicht weiter...
      Gibt es eine detailierte Abgleichanleitung?

      Grüße
      Florian
      Hi Florian,

      korrekt -- das hat meist einen Grund, wenn die durchgeht ... da kaeme C 633
      infrage (4700 uF), oder auch der Gleichrichter D 632, oder beides.

      Der Elko ist haefiger mal defekt, weil er von unten unnoetig beheizt wird durch
      einen Widerstand auf der Hauptplatine, den man gar nicht braucht. Das ist an mehreren
      Stellen hier im Forum schon ausfuehrlich beschrieben worden.

      Miss' also zuerst mal nach, ob der Elko einen Schluss hat, oder ob der Gleichrichter
      defekte Diodenstrecken hat. Dann kann man weitersehen ... Vermutlich waere aber
      eine Revision mindestens der Netzteilplatine dringend anzuraten.

      Besten Gruss,

      Michael
      Hi Florian,

      also, es gibt 2 von diesen Widerstaenden auf der Hauptplatine, pro Kanal einer.
      Hat jeweils 6,8 kOhm (ca. 3 W, ist meist so ein laenglicher in grau). Man kann die
      beide auch ganz entfernen, aber besser ist es, sie durch z.B. 47 kOhm mit 1 W zu
      ersetzen. Ihre Funktion ist, die Elkos der Endstufen nach dem Ausschalten zu entladen,
      auch wenn Treiber etc. nicht gesteckt sind (ist in erster Linie fuer den Servicefall gut).

      Schau' am besten mal in den juengeren Eintraegen zur Modifikation der Module nach, oder
      auch in Achim's 9241 Rework -- da findet sich noch mehr zu diesem Thema.

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo Leute,

      finde es total klasse dass mir hier so geholfen wird!
      So macht das Spaß!
      Auf der Netzteilplatine scheint einiges im argen zu sein... (mehrere Kondensatoren sind sehr niederohmig :-))
      Muss mir jetzt erst mal ne Pumpe und die Ersatzbauteile besorgen.
      Werde ein wenig hier im Forum stöbern, das war ja wahrscheinlich alles schon mal da...
      Meld mich wieder.

      Gruß ausm Allgäu
      Hallo,

      nachdem das Ding nun einen Monat herum lag habe ich die Elkos rausgelötet.

      - C923, C933 jew. 4700 uF, 16v bzw 25V --> diese Kollegen sind definitiv hinüber.
      Werde die Dosen leer räumen und die neuen Elkos da rein bauen... bekomme ich da Hitzeprobleme?

      Die eigentliche Frage ist nun: Wie teste ich die Gleichrichter? Geht das überhaupt mit nem Standard(billig)multimeter?
      Zur Sicherheit einfach mittauschen?
      Spezifikation?

      Danke im Voraus und schöne Feiertage!

      Florian
      Hallo Florian,

      was heißt "hinüber" konkret? Kurzschluss?

      Beim Ersatz bitte nicht die alten Elkos neu füllen. Handelsübliche radiale Elkos (105° Typen empfohlen) lassen sich problemlos einbauen. Beim Einstecken des Minuspols ist darauf zu achten, dass nicht ein frei stehendes Lötauge erwischt wird, sondern das, was Verbindung zur Schaltung hat.

      Hier siehst Du, wie´s passt:



      Die Gleichrichter sind häufig defekt. Wenn Du sie mit dem Ohmmeter misst, darf zwischen keinen 2 Anschlüssen ein Kurzschluss (nahe 0 Ohm) sein.
      Als Ersatz: 80V 1500mA, auf richtige Reihenfolge der Anschlüsse achten! Es gibt zwei Varianten.
      Achim
      Ich mag dieses Forum!
      18 Minuten bis zur Antwort!

      hinüber heißt Kurzschluss, ja.
      Einen Kurzschluss bei den Gleichrichtern kann ich ausschließen aber wenn sonst was nicht passt kann ich das nicht nachvollziehen.

      Tauschen kann ich alle gegen 80V 1500mA?

      Ist das deine Netzteilplatte? Ich glaub ich tausche großzügig (nicht nur die offensichtlich defekten Teile) und hoffe das Beste ;)

      LG

      Florian
      Hi Florian,

      also, wenn Du ein DVM hast, dann besitzt das sehr wahrscheinlich auch eine Position fuer
      Diodentests. In Durchlassrichtung sollte das dann ca. 0.5 ... 0.6 V anzeigen, in Sperrichtung
      den Maximalwert (oder "offen"). So ein Brueckengleichrichter hat 4 Dioden drin, da lohnt
      es sich, die Schaltung einmal zu durchdenken und entsprechend zu messen. Wenn die 4
      Diodenstrecken in etwa die gleiche Durchlassspannung haben (10 % Abweichung sind
      noch kein Problem), ist der Gleichrichter sehr wahrscheinlich in Ordnung.

      Sollten gruene verbaut sein (von Hermann), dann lieber tauschen, die neigen mehr zum
      Ausfall als die grauen von Siemens (die m.E. nach so einem Test besser drin bleiben, weil
      sie eher besser sind als die aktuell produzierten).

      Im Falle eines Austausches gehen fuer alle Gleichrichter auf der NT-Platine solche mit
      80 V und 1500 mA -- aber, wie Achim schrieb: Pinbelegung beachten !! Es gibt zwei
      verschiedene Abfolgen, nur eine passt -- die korrekte Reihenfolge steht auf den verbauten
      Gleichrichtern drauf !

      Besten Gruss, und viel Erfolg,

      Michael
      Man man man, ihr macht mich fertig! Wie soll ich das wieder gut machen! Die Diodentestfunktion kenn ich jetzt auch :-).
      Bei den Gleichrichtern habe ich mich zuerst von den Kondensatoren verwirren lassen (in Sperrrichtung)
      Sind aber alle in Ordnung. (3x siemens 1x herrmann)

      Jetzt wird getauscht!

      Vielen Dank erstmal, meld mich wieder

      LG Florian
      Hallo Community,

      die einzigen 40V 3300µF die ich finden kann sind SnapIn Kondensatoren. Das könnte man zwar "hinpfuschen" aber ich hätte lieber ne saubere Lösung. Hat mir jemand nen Tipp?


      http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/20141228_211249.jpg

      Zweites Problemchen ist:

      http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/20141228_211610.jpg

      die "Spannrolle" war gebrochen (wie ich mittlerweile weiß ein "Standardproblem") und da dachte ich mir dass ich "einfach" alles so lasse und dann unverändert wieder einbaue...
      Leider hat mein Sohn an dem "Faden" gezogen und jetzt ist es nichts mit genau gleich einbauen.
      Was muss ich denn beachten? Wer hatte schon das Vergnügen?

      Ziemlich winterliche Grüße ausm Allgäu
      Florian


      Edit: Bilder auf sinnvolle Größe gebracht, DL2JAS
      Als Ersatz kannst Du 4700µF 40V nehmen, die sind im Handel leichter verfügbar.

      Am C643 ist wohl schon Elektrolyt ausgetreten und ins Pertinax eingezogen. Gut dass er jetzt ersetzt wird...

      Die 3 grauen Siemens Brückengleichrichter würde ich lassen, wen sie keine Kurzschlüsse haben, den D642 ggf. ersetzen, die grünen Brücken von Hermann sind anfällig.

      Der Seillaufplan findet sich im Service Manual.
      Achim
      Hi Florian,

      auf der linken unteren Ecke im Bild sitzt noch ein gruener Folienkondensator mit 1 uF.
      Den sollte man besser entfernen. Wurde in einem Saba-Hinweis spaeter so empfohlen,
      und fuehrt zu einer reduzierten HF-Belastung auf der Spannung fuer den Zaehler.

      Ich wuerde uebrigens eher zu Achim's Tipp neigen, und statt 3300 uF lieber einen
      4700 uF einbauen. Wenn Du statt "smap-in" einen normalen mit RM 7,5 oder 10 mm
      nimmst, bekommst Du die ohne Probleme eingebaut -- nur darauf achten, die richtige
      Oese fuer Masse zu nehmen (also eine, die dann auch verbunden ist).

      Statt 470 uF nehme ich meist 680 uF (100 V) von Panasonic (Typ FC), der hat sich bei
      mir sehr bewaehrt. Ich habe bei mehreren Netzteilplatten die Kapazitaeten vermessen,
      und (sofern intakt) eigentlich immer hoehere Werte geessen -- also eher 500 ... 600 uF
      statt 470. Das passt zu den alten Elkos insofern, als die damals meist staerker nach oben
      abwichen als nach unten, moderne aber eher immer knapp sind. So ein 680 uF hat also
      selten mehr als 650 uF, das passt also dann gut.

      Natuerlich ist das nicht wichtig -- sollte nur unterstreichen, dass man da durchaus etwas
      Flexibilitaet hat. Statt 3300 uF geht also alles mit 3300 bis 4700 etc. -- und dann sollte
      sich die Beschaffung leichter gestalten. Wenn Du bestellen musst, so ist Segor auch nach
      meiner Erfahrung eine gute und serioese Firma, da dann ich Andreas nur zustimmen.

      Besten Gruss,

      Michael