MI212: Massekonzept

      Hallo,

      Das Massekonzept im MI212 weist einige Besonderheiten auf, welche nicht aus dem Schaltbild ersichtlich sind.

      Dies ist zum Beispiel die Verwendung zweier Massepotentiale auf der Buchsenplatte, die eigentlich alle auf Masse liegen sollten. Es scheint, als ob der Phonoeingang masseseitig entkoppelt ist.

      Hat diesbezüglich jemand weitere Erfahrungen gemacht ?
      Grüße Tommy
      Hallo,

      Auf der Buchsenplatte gibt es zwei Masseinseln:
      St1/4: Chassis, Tuner GND mit 2M2, Tape I GND mit 2M2, C603 (10 uF TDA bias)
      St1/2: die restlichen Masseverbindungen (C571, C604, D604, TDA), wobei einige Verbindungen mit Pin 2, andere mit Pin 6 des Phono-Moduls verbunden sind.



      1. Masseführung auf der Buchsenplatte (LP Nr.: ohne Revision):
      Die Masse des Phono Eingangs von Cinch und DIN Buchse, sowie R573 (82K) sind mit Pin 2 des Phono-Moduls verbunden. Auf dem Phono-Modul selbst (LP Revision a) ist Pin 2 mit Pin 6 verbunden, dieser führt auf der Buchsenplatte zu St1/2 der auf der Grundplatte zum Minuspol des Brückengleichrichters D302 für die 45 V Versorgung führt.
      Die Masse der anderen Eingänge sind über den Rahmen der Buchsenplatte mit dem Gehäuse verbunden und führen zu St1/4.

      2. Masseführung auf der Grundplatte (LP Nr.: ?)
      Die Chassisanbindung von der Buchsenplatte gelangt über St1/4 zu einer Masseinsel um das NF-Filter-Modul. Folgende Punkte sind hier angebunden:
      St3/2 Tastenplatte Mono: dort nur eine Leiterbahn zur Abschirmung zwischen dem rechten und linken Kanal
      St4/5 Tastenplatte Rauschfilter: nur C453 und C454
      St6/2 Reglerplatte: Masse (Pin 2 befindet sich im Flachbandkabel zwischen den Ausgängen vom NF-Filter-Modul)
      Pin 8 NF-Filter-Modul

      Da das original Schaltbild nicht vollständig ist, ergänze ich gerade die entsprechenden Punkte.

      Vielleicht besitzen andere Leiterplattenrevisionen andere Verbindungen.
      Grüße Tommy
      Hallo,

      hier eine erneute Zusammenfassung meiner Erkenntnisse:

      Die Masse des Endstufennetzteils M_32V wird aus der Mittenanzapfung der beiden Transformatorwicklungen und den beiden 6.800 uF Ladekondensatoren Massepunkt gebildet. Dieser gelangt jeweils über eine schwarze Zuleitung zu den Endstufen, auf denen dieser Punkt mit der Abschirmung des Endstufeneingangs verbunden ist. Dieser ist an der Masse auf der Reglerplatte M_REG angelötet ist.

      Die 45 V Versorgung um den Brückengleichrichter D302 mit C304 besitzt die Masse M_45V, diese ist verbunden mit:
      St1/2 zur Buchsenplatte (M_PH, Masseanschlüsse des Phonoeingangs)
      St7/1 zur Reglerplatte (M_REG)

      Die Masseinsel M_NF rund um das NF-Filter-Modul ist verbunden mit:
      St1/4 von der Buchsenplatte. Hier ist das Chassis angebunden
      St3/2 zur Tastenplatte
      St4/5 zur Tastenplatte
      St6/2 zur Reglerplatte (M_REG)
      Pin 8 zum NF-Filter-Modul

      Die Masseinsel M_LIN des Linear-Verstärkers führt nur über St8/3 zur Reglerplatte (M_REG)

      Die Masse des Phono Eingangs von Cinch und DIN Buchse, sowie R573 (82K) sind mit Pin 2 des Phono-Moduls verbunden. Auf dem Phono-Modul selbst ist Pin 2 mit Pin 6 verbunden, dieser führt auf der Buchsenplatte zu St1/2 der auf der Grundplatte zum Minuspol des Brückengleichrichters D302 für die 45 V Versorgung führt. Die Masse der anderen Eingänge sind über den Rahmen der Buchsenplatte mit dem Gehäusechassis verbunden und führen zu St1/4.

      Auf der Reglerplatte sind folgende Masseverbindungen in den Steckverbindungen der Flachbandkabel zusammengeschaltet:
      St5/3 zur Tastenplatte
      St6/2 zum NF-Filter-Modul (M_NF)
      St7/1 zur Vorstufenversorgung (M_42V)
      St8/3 zur Linear-Modul (M_LIN)
      Schirm zu den Endstufeneingängen (M_32V)

      Da von jeder einzelnen Masseinsel Anschlüsse zur Reglerplatte (M_REG) gehen, ergibt sich hier der zentrale Verbindungspunkt.
      Grüße Tommy
      Hallo Mitleser,

      das sieht so einfach aus und ist doch verzwickt.
      Wie angekündigt habe ich mich mit diesem Massekonstukt beschäftigt und leiste nun auch meinen Beitrag zu Tommys Ausführungen.
      Ergebnis ist eine Graphik, ich denke das liest sich besser. Ich hoffe, es sind keine Fehler drin.

      Kurz die Legende:
      Komponenten haben eckige Ecken.
      Masseinseln haben runde Ecken.
      Stecker haben gestrichelte Linien.

      Ich habe nicht überall auf Kreuzungsfreiheit optimiert, man soll auch erkennen was wo im Gerät zu finden ist.

      Doch schaut selbst:





      Gruß aus Franken!

      Edit 20141117: Die von Tommy in Post 004 vorgeschlagenen Verbindungen wurden nachgetragen.
      Danke Vorex,

      klasse, sehr übersichtlich.

      Ergänzen könnte ich noch:
      Buchsenplatte: St2/1 (an St1/2) zum Eingangsumschalter
      M+-32V: St15/2 zur Kopfhörerbuchse
      M45V: St16/2 zur frontseitigen LED (Kathode)
      M45V: St14/2 zum Umschalter am Netzschalter, von dort zur Lautsprecherschutzschaltung

      Dann müssten wir alles zusammen haben.
      Grüße Tommy
      Hi Tommy und Volker,

      klasse - das ist ein echter Fortschritt ! Wenn Ihr mal Langeweile haben solltet ... ;) ...
      dann waere so etwas auch fuer die Receiver von grossen Interesse, inkl. der verschlungenen
      Wege der Masseschleifen auf der Hauptplatine.

      Peter hatte ja mal eine Anleitung fuer die Umverlegung der Masseleitungen beim 9260
      gegeben (mit Bildern), die schon weiterhilft -- bei mir aber die Kopfhoererproblematik
      immer noch nicht voellig beseitigt hat (leichte Stoergeraeusche im 100 Hz-Takt).

      Da muesste man also evtl. auch nochmal etwas grundsaetzlicher ran ...
      und dafuer wuerde so eine Analyse wie oben natuerlich helfen !

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo Michael,

      hier lernt man doch immer wieder was neues. Erst jetzt wieder, ein gänzlich neues Wort:

      L - a - n - g - e - w - e - i - l - e

      Muss ich mal im Duden googeln :)

      Gruß aus Franken!

      PS:
      Tommys Anregung wurde umgesetzt, siehe Post 003. Lediglich den Ein/Aus Schalter habe ich nicht mehr reingebracht, ist schon eng genug.
      Absolut top, das steht ausser Frage. Es stimuliert halt den Ruf nach "mehr davon ..."

      Dieses neue Wort -- hmm -- das ist ein Beispiel fuer etwas, das in Vergessenheit
      geraten ist. Fruher kannte man das besser. Es hat etwas mit diesem Lebensgefuehl
      zu tun, dass man merkt, wie die Gedanken nur so spriessen, und man vor lauter
      Tatendrang ploetzlich kreativ wird ...

      Soll angeblich weitgehend verschwunden sein, der Duden hat's aus dem Wortschatz
      gestrichen nehme ich mal an. Braucht man heute nicht mehr, es gibt ja Ablenkung
      in Form von Medienueberflutung in allen nur erdenklichen Formen ...

      Schoenen Abend noch,

      Michael