Hallo Sascha,
ich weiß nicht ob Kohlemassewiderstände billiger waren. Aber ich habe folgende Beschreibung gefunden:
Kohlemassewiderstände sind die übelsten Widerstände, die man sich als bedrahtetes Bauelement vorstellen kann: Maßgebend für den Widerstand sind nämlich die zahlreichen Übergänge von Körnchen zu Körnchen, da sich an den Spitzen und Kanten der Querschnitt stark verringert und damit der Widerstand erhöht. Wenn die Körnchen ihre Lage auch nur ganz minimal zueinander verändern, verändert sich im Moment eines abreißenden oder neu gebildeten Kontakts schlagartig der Widerstandswert ein wenig. Dies macht sich als sehr starkes Rauschen bemerkbar. Hierzu reicht schon eine geringe Wärmeausdehnung (entweder durch äußere Temperatur oder aber durch den Stromfluß innen hervorgerufen), Schwingungsbelastung (z.B. durch Schall) o.ä. aus.
Weiterhin sind Kohlemassewiderstände nicht wirklich linear, d.h. mit steigender Spannung steigt der Strom nicht exakt im gleichen Maße an. Dies wird dadurch verursacht, daß es bei den teilweise extrem geringen Abständen der Körnchen recht schnell zu internen Spannungsüberschlägen kommt, die dafür sorgen, daß Körnchen miteinander Kontakt haben, die bei kleinen Spannungen keinen Kontakt miteinander haben. Dadurch ist der Widerstand bei höheren Spannungen kleiner als bei niedrigen. Resultat ist, daß das Nutzsignal verzerrt wird. Wer jetzt frohlockt und eine der Ursache des Röhrenklangs gefunden zu haben glaubt, sollte berücksichtigen, daß eine ausreichend hohe Spannung am Widerstand anliegen muß, damit sich dieser Effekt in nennenswertem Umfang einstellt. Benötigt wird dazu ein Spannungshub in der Größenordnung von 100 V. Dies paßt jedoch überhaupt nicht dazu, daß Kohlemassewiderstände vorzugsweise als Katodenwiderstände eingesetzt wurden. Der Katodenspannungshub ist im voll gegengekoppelten Fall mit ganz wenigen Volt jedoch viel zu gering. Noch schlimmer sieht's aus, wenn der Katodenwiderstand mit einem Kondensator wechselspannungsmäßig überbrückt ist. Dann ist der Spannungshub am Widerstand nämlich nahezu Null. Selbst bei Einsatz als Anodenwiderstand ist der Spannungshub meistens nicht groß genug, vor allem bei Vorstufen. Die größten Chancen, einen nennenswerten Effekt zu beobachten, hat man wohl bei Treiberröhren, an deren Anoden in einer Röhrenschaltung üblicherweise die größten Spannungshübe auftreten.
Ein weiterer Negativpunkt ist, daß Kohlemassewiderstände durch irreversible Kornverschiebungen sehr stark altern d.h. sie ändern ihren Widerstandswert über die Lebensdauer ohne äußere Einflüsse. In Anbetracht ihrer vielen negativen Eigenschaften kann man nur sagen: Wie gut, daß es sie so gut wie nicht mehr gibt.
ich weiß nicht ob Kohlemassewiderstände billiger waren. Aber ich habe folgende Beschreibung gefunden:
Kohlemassewiderstände sind die übelsten Widerstände, die man sich als bedrahtetes Bauelement vorstellen kann: Maßgebend für den Widerstand sind nämlich die zahlreichen Übergänge von Körnchen zu Körnchen, da sich an den Spitzen und Kanten der Querschnitt stark verringert und damit der Widerstand erhöht. Wenn die Körnchen ihre Lage auch nur ganz minimal zueinander verändern, verändert sich im Moment eines abreißenden oder neu gebildeten Kontakts schlagartig der Widerstandswert ein wenig. Dies macht sich als sehr starkes Rauschen bemerkbar. Hierzu reicht schon eine geringe Wärmeausdehnung (entweder durch äußere Temperatur oder aber durch den Stromfluß innen hervorgerufen), Schwingungsbelastung (z.B. durch Schall) o.ä. aus.
Weiterhin sind Kohlemassewiderstände nicht wirklich linear, d.h. mit steigender Spannung steigt der Strom nicht exakt im gleichen Maße an. Dies wird dadurch verursacht, daß es bei den teilweise extrem geringen Abständen der Körnchen recht schnell zu internen Spannungsüberschlägen kommt, die dafür sorgen, daß Körnchen miteinander Kontakt haben, die bei kleinen Spannungen keinen Kontakt miteinander haben. Dadurch ist der Widerstand bei höheren Spannungen kleiner als bei niedrigen. Resultat ist, daß das Nutzsignal verzerrt wird. Wer jetzt frohlockt und eine der Ursache des Röhrenklangs gefunden zu haben glaubt, sollte berücksichtigen, daß eine ausreichend hohe Spannung am Widerstand anliegen muß, damit sich dieser Effekt in nennenswertem Umfang einstellt. Benötigt wird dazu ein Spannungshub in der Größenordnung von 100 V. Dies paßt jedoch überhaupt nicht dazu, daß Kohlemassewiderstände vorzugsweise als Katodenwiderstände eingesetzt wurden. Der Katodenspannungshub ist im voll gegengekoppelten Fall mit ganz wenigen Volt jedoch viel zu gering. Noch schlimmer sieht's aus, wenn der Katodenwiderstand mit einem Kondensator wechselspannungsmäßig überbrückt ist. Dann ist der Spannungshub am Widerstand nämlich nahezu Null. Selbst bei Einsatz als Anodenwiderstand ist der Spannungshub meistens nicht groß genug, vor allem bei Vorstufen. Die größten Chancen, einen nennenswerten Effekt zu beobachten, hat man wohl bei Treiberröhren, an deren Anoden in einer Röhrenschaltung üblicherweise die größten Spannungshübe auftreten.
Ein weiterer Negativpunkt ist, daß Kohlemassewiderstände durch irreversible Kornverschiebungen sehr stark altern d.h. sie ändern ihren Widerstandswert über die Lebensdauer ohne äußere Einflüsse. In Anbetracht ihrer vielen negativen Eigenschaften kann man nur sagen: Wie gut, daß es sie so gut wie nicht mehr gibt.
Gruß Otto