SABA 9241 Überholung

      Hallo

      Quasi zu meinem Einstand hier im Forum möchte ich einen "kleinen" Bericht über meine Neuerwerbung schreiben.

      Vor ein paar Wochen erfüllte ich mir einen lange gehegten Wunsch und kaufte mir bei der Radiobörse in Kelsterbach einen 9241. Das Gerät hat UKW bis 108 MHz und ist sehr gepflegt. Vom Erhaltungszustand macht es den Eindruck eines vier oder fünf Jahre alten, gepflegten Radios.
      Mangels Lautsprecher fiel der Funktionstest sehr mager aus. Die Beleuchtung ging (teilweise) an, die Analgoanzeigen reagierten, die Digitalanzeige zeigte nur Mist an, der sich bei Verändern der Frequenz, Umschalten auf Kanalanzeige oder Umschalten auf MW nicht änderte.
      Der Verkäufer machte einen sehr vertrauenswürdigen Eindruck und für 60€ hielt ich den Kauf für ein vertretbares Risiko.



      Leider ist die Beschriftung des Ein/Aus-Schalters und vom Lautstärkeregler abgewaschen. Allgemein kann ich mit dem äußeren Zustand aber gut leben.



      Vor der Kondensator-Kur wollte ich zuerst die Ursache für den Fehler der Frequenzanzeige finden.
      Der Zählerbaustein war schnell ausgbaut, demontiert und die verdächtigen Kondensatoren C3102, C3103, C3107, C3112 und C3044 gleich getauscht.

      Eine Messung am 5V-Regler, der außem am Zählerbaustein angeschraubt ist zeigte, dass die 9V Versorgungsspannung gar nicht erst am Regler ankam.

      Ursache war der Elko C633 (4700µF 16V), der einen Kurzschluss verursachte, wodurch die Sicherung Si631 durchbrannte.
      Mit neuem Elko und Sicherung funktioniert die Anzeige wieder tadellos!


      Forsetzung folgt...
      Hi Daniel,

      Glueckwunsch zu einem so schoen erhaltenen 9241er, noch dazu in der 108er Version.
      Mir sieht das nicht nach Nikotineinfluss aus, das waere dann auch nicht so einfach mit
      Pinsel und Staubsauger abgegangen. Eher hatte das Geraet mal in einer Werkstatt
      gestanden, in der viel (Holz ?)staub anfiel ... und bei der ausserlichen Reinigung ist
      dann auch ein wenig am Schriftzug abgegangen. Da hat dann jemand mit Aceton noch
      etwas nachgeholfen, damit es wieder "clean" aussieht ... aber wie Du schon schriebst,
      das stoert nicht.

      Ich kann zunaechst einmal empfehlen, Achim's rework genau zu studieren. Bei einem
      so gut erhaltenen Geraet hielte ich eine Generalrevision fuer sinnvoll, aber dabei kommt
      es m.E. auf einige Dinge an, nicht nicht auf die Elkos. Und bei den Elkos ist auch ein
      genereller Tausch nicht unbedingt sinnvoll -- Du findest aber in den diversen Treads hier
      im Forum recht detailreiche Diskussionen dazu.

      Viel Spass also, und bei Fragen melden !

      Michael
      Hallo Michael.

      Beim Zerlegen konnte ich schon einen leichten Nikotingeruch feststellen. Aber das war sehr gering.
      Die Elkos nehme ich mir vor, da ich das Gerät ja sowieso wegen der Reinigung komplett zerlegt habe.
      Die Trimmer im Endstufenbereich möchte ich auch tauschen um Unfällen mit auseinanderfallenden Potis vorzubeugen.
      Alles was sonst nicht gefährlich ist und ggf. leicht zu tauschen geht lasse ich erst einmal wie es ist.
      Die Frontblende habe ich komplett demontiert und sogar die Drucktasten aus dem Alublech rausgedrückt - das ging ganz leicht.
      Die bestellten Elkos kommen hoffentlich nächste Woche, denn spätestens mitte Dezember will ich die Kiste wieder fertig haben.

      Mir fehlen leider noch die Angaben, welche Glühlampen da drin stecken.
      Ich möchte die originalen Typen wieder einbauen, aber vielleicht den Strom leicht begrenzen um die Lebensdauer zu erhöhen. 5% Unterspannung sollen das Leben von Glühlampen ja angeblich verdoppeln.

      Den Rework-Bericht habe ich schon mehrfach gelesen :D das war eine tolle Arbeit und ein ebenso interessanter Bericht.

      Ich habe nicht vor so weit zu gehen, die Platinen zu "waschen", da mein Ultraschallbad eh zu klein dazu ist.
      Ich möchte die Module mit Pressluft auspusten.

      Gruß,
      Daniel
      Hi Daniel,

      das sieht prima aus. Ultraschall ist hier auch sicher nicht noetig, das war bei Achim's Geraet
      anders ... die Trimmer auf der Endstufenplatine sind m.E. unkritisch, wenn es sich nicht um
      die Version mit dem Plastik-Innenteil handelt. Viel wichtiger ist das Nachruesten des 10 k
      Widerstandes, um im Falle einer Schleiferunterbrechung das Hochlaufen des Ruhestroms zu
      vermeiden. Ich habe dazu auch mal Bilder einer revidierten Endstufe eingestellt, auf denen
      man das sehen kann (ggf. bei Revision von Modulen und bei Revision 9141 TC nachsehen).

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo Daniel,

      ich gehe mal davon aus der Hinweis ist für dich überflüssig, aber es lesen ja noch andere mit.
      Rüste eine Platine um, dann erst ausprobieren, wenn ok, kommt die nächste dran.
      Je weniger du zwischen den Tests geändert hat, desto besser ist die Trefferquote im Falle eines Fehlers.


      Gruß aus Franken!
      Hallo Vorex.

      Um das zu machen, darf man das Gerät natürlich nicht vollständig zerlegen und muss mit den Moduln anfangen.

      Leider habe ich den Reviever komplett zerlegt.
      Da ich aber die Elkos vorher prüfe (auf C und ESR) und die Elko-Einbauposition vorher mit der Beschriftung vergleiche und, da ich nachher alle Elkos nochmal kontrolliere, dürfte die Fehlerwahrscheinlichkeit nicht allzu groß sein.

      Aber grundsätzlich gebe ich Dir mit Deinem Vorschlag recht! Dies ist vor allem für Kollegen wichtig, die in diesem Umfang sowas vorher noch nicht gemacht haben.
      Mir ist gerade aufgefallen, dass auf dem Klang-Modul mindestens zwei Elkos nicht wie aufgedruckt gepolt sind. Dies sind C814 und C834.

      Vorausgesetzt der Schaltplan stimmt, dann stimmt auch die Bedruckung der Platine.
      Dann wären die Elkos verpolt gewesen.


      Ich werde die Elkos dem Schaltplan entsprechend einbauen.

      Oder ist etwa bei Elkos als Auskoppel-Kondensatoren, was C814 und C844 vermutlich sind egal? Ich kann's mir nicht denken.
      Nun, wer lesen kann und die Foren-Suche nur ordentlich prügelt, der findet auch etwas, dass hier bereits geschrieben wurde (war aber nicht leicht zu finden).

      Der Minuspol ist lt. Schaltbild der Ausgang der Stufe (Nr 3 und 5). Somit sind sie beiden falsch eingebaut und die Printbeschriftung stimmt.

      Am Pluspol liegen 7V, jetzt ist die Frage, welches Potential am Minuspol liegt...

      Es geht dann auf Pin 5 und 7 Präsenz Modul, da sind auch 7V am CD4016.
      Das erklärt, warum die Elkos keinen Schaden genommen haben und die Sache so funktioniert.
      Andererseits sollen Elkos, wenn sie mit Wechselspannung betrieben werden, ja gleichzeitig an einer richtig gepolten DC-Potentialdifferenz liegen. Das ist hier bei 7V - 7V nicht der Fall...

      Man sollte aber sowieso MKS nehmen.
      --
      Achim


      (zu finden im "Saba 9241 Rework"-Beitrag)
      Hi Daniel,

      ja, der Punkt ist damit geklaert -- bei mir waren nie welche falschrum drin. Muss eine
      Montagsserie gewesen sein ... aber wie Achim auch schrieb: An diesen Stellen sollte man
      besser Wima MKS 2 mit 4,7 uF einsetzen (die haben Raster 5 mm, gibt's auch bei Reichelt,
      sogar in der Version mit 5 % Toleranz).

      Dasselbe gilt fuer alle anderen "kleinen" Werte im Signal, davon gibt es einige, mit 1 uF (auf
      der Hauptplatine), mit 2,2 uF (auf diversen Karten) und eben mit 4,7 uF. Das sind insgesamt
      mehr als 10 im Signal, und ein Tausch gegen MKS macht sich klanglich durch eine bessere
      Transparenz und erhoehte Detailtreue bemerkbar -- daher wirklich zu empfehlen.

      Wenn Du ein Messgeraet mit ESR-Funktion hast, dann bitte auch die alten testen. Speziell
      die roten von Roederstein, wenn nicht warmgeworden, sind oft besser als die neuen ... und
      haben sehr gute Werte. Aehnliches gilt fuer viele von Elna und Rubycon, speziell die etwas
      hoeheren Werte. Da bringt eine Kur nichts ...


      Besten Gruss,

      Michael
      Da schon zwei Frako-Elkos im vierstelligen µF- Bereich auf der Netzteil-Platine hinüber waren, einer davon wie erwähnt mit Vollschluss und ich mit ELNA auch schon öfters Ärger hatte (zwei Geräte mit völlig defekten ELNAs), und ein paar der roten Roedersteins hier im Saba auch schon oben verkrustet sind, habe ich mich für den Rundumschlag entschieden.
      Für die Elkos nis 4,7µF hatte ich bereits ELkos gekauft. Aber ich werde auf MKS umschwenken!

      Einige Elkos waren auch schon ausgelaufen (ca. 10% bis jetzt).

      Ich habe auf alle alten Elkos die Bauteilenummer (z.B. C1111 usw.) draufgeschrieben und werde später eine Liste mit allen ausgetauschten Elkos samt Messwerten erstellen.
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